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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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Die Nässe XVIII. Buch.

Aus allen diesen Quellen wird eine Feuchtigkeit be-
reitet, welche etwas zähe und bestimmt ist, die Beklei-
dung des Mundes anzufeuchten, sich aber auf allerlei
Art mit dem Speichel vermischt (n). J. D. Schlich-
ting
hat die gröste Leffzendrüsen, eine klare Feuchtigkeit
zween ganzer Monate lang, täglich bis zwo Pinten (o)
an einem Melancholischen von sich geben gesehen.

§. 8.
Ob es auch andre Speichelgänge giebt.

Es hat diese Feuchtigkeit ihre grosse Schäzzbarkeit,
da sie in allen Arten von Thieren, auch bei den Schlan-
gen (p) Fischen, Schnekken, (q) Schmetterlingen, (r)
Würmern, (s) an den Schaalenthieren, (t) an den un-
förmlichen Thieren, (u) um desto häufiger abgesondert
wird, je trokkner und mühsamer ihre Speisen sind (x).
Die Drüsen sind im Biber sehr gros, und ihre Gänge
öffnen sich in den Mund (y).

Jn-
(n) [Spaltenumbruch] Den ganzen Gaumen nennt
eine Speicheldrüse COLLINS p. 222.
223. Eben so CAMERARIUS de
tonsiliis p.
5. zält nur eine Drüse
am Gaumen Cl. LIEUTAUD p. 174.
VERHEYEN L. II. p.
274. und
selbst STENONIUS diss. n. 21.
Drüsenpäkke am Gaumen des Kaz-
zenparders DUVERNOI t. c. am
numidischen Reiher eine mit zwei
Gängen PARISINI.
(o) Muemosyn. crit. p. 238.
(p) Bei diesen ergiest sich der
giftige Speichel in die holen Zähne,
den ganz kleine Drüsen liefern;
besiehe davon den RANBY Phil.
trans. n.
401. Ein andrer unschäd-
licher Drüsenspeichel RANBY ibid.
Am Krokodile JESUIT Siam p. 27.
(q) Zwei Speichelgänge beim
[Spaltenumbruch] SWAMMERDAMM p. 124. 163.
167. 184.
(r) IDEM bibl. p. 595. Eine
Raupe gehört mit hieher LYON-
NET p.
511.
(s) Jm verme asili zwei in den
Mund geöffnete blinde Speichelge-
fässe SWAMMERDAMM bibl.
p.
661.
(t) IDEM ibid p. 167.
(u) An der Zunge des sepia IDEM
p.
883. im Meerhasen. BOHADSCH
p.
13.
(x) Als im Biber, Weidenrau-
pe, aus änlicher Ursache LYONNET
p.
513. nämlich um das Holz auf-
zulösen.
(y) Act. Erud. 1684. p. 364.
Mem. de l'Acad. 1704. p.
61.
Die Naͤſſe XVIII. Buch.

Aus allen dieſen Quellen wird eine Feuchtigkeit be-
reitet, welche etwas zaͤhe und beſtimmt iſt, die Beklei-
dung des Mundes anzufeuchten, ſich aber auf allerlei
Art mit dem Speichel vermiſcht (n). J. D. Schlich-
ting
hat die groͤſte Leffzendruͤſen, eine klare Feuchtigkeit
zween ganzer Monate lang, taͤglich bis zwo Pinten (o)
an einem Melancholiſchen von ſich geben geſehen.

§. 8.
Ob es auch andre Speichelgaͤnge giebt.

Es hat dieſe Feuchtigkeit ihre groſſe Schaͤzzbarkeit,
da ſie in allen Arten von Thieren, auch bei den Schlan-
gen (p) Fiſchen, Schnekken, (q) Schmetterlingen, (r)
Wuͤrmern, (s) an den Schaalenthieren, (t) an den un-
foͤrmlichen Thieren, (u) um deſto haͤufiger abgeſondert
wird, je trokkner und muͤhſamer ihre Speiſen ſind (x).
Die Druͤſen ſind im Biber ſehr gros, und ihre Gaͤnge
oͤffnen ſich in den Mund (y).

Jn-
(n) [Spaltenumbruch] Den ganzen Gaumen nennt
eine Speicheldruͤſe COLLINS p. 222.
223. Eben ſo CAMERARIUS de
tonſiliis p.
5. zaͤlt nur eine Druͤſe
am Gaumen Cl. LIEUTAUD p. 174.
VERHEYEN L. II. p.
274. und
ſelbſt STENONIUS diſſ. n. 21.
Druͤſenpaͤkke am Gaumen des Kaz-
zenparders DUVERNOI t. c. am
numidiſchen Reiher eine mit zwei
Gaͤngen PARISINI.
(o) Muemoſyn. crit. p. 238.
(p) Bei dieſen ergieſt ſich der
giftige Speichel in die holen Zaͤhne,
den ganz kleine Druͤſen liefern;
beſiehe davon den RANBY Phil.
tranſ. n.
401. Ein andrer unſchaͤd-
licher Druͤſenſpeichel RANBY ibid.
Am Krokodile JESUIT Siam p. 27.
(q) Zwei Speichelgaͤnge beim
[Spaltenumbruch] SWAMMERDAMM p. 124. 163.
167. 184.
(r) IDEM bibl. p. 595. Eine
Raupe gehoͤrt mit hieher LYON-
NET p.
511.
(s) Jm verme aſili zwei in den
Mund geoͤffnete blinde Speichelge-
faͤſſe SWAMMERDAMM bibl.
p.
661.
(t) IDEM ibid p. 167.
(u) An der Zunge des ſepia IDEM
p.
883. im Meerhaſen. BOHADSCH
p.
13.
(x) Als im Biber, Weidenrau-
pe, aus aͤnlicher Urſache LYONNET
p.
513. naͤmlich um das Holz auf-
zuloͤſen.
(y) Act. Erud. 1684. p. 364.
Mém. de l’Acad. 1704. p.
61.
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[82/0102] Die Naͤſſe XVIII. Buch. Aus allen dieſen Quellen wird eine Feuchtigkeit be- reitet, welche etwas zaͤhe und beſtimmt iſt, die Beklei- dung des Mundes anzufeuchten, ſich aber auf allerlei Art mit dem Speichel vermiſcht (n). J. D. Schlich- ting hat die groͤſte Leffzendruͤſen, eine klare Feuchtigkeit zween ganzer Monate lang, taͤglich bis zwo Pinten (o) an einem Melancholiſchen von ſich geben geſehen. §. 8. Ob es auch andre Speichelgaͤnge giebt. Es hat dieſe Feuchtigkeit ihre groſſe Schaͤzzbarkeit, da ſie in allen Arten von Thieren, auch bei den Schlan- gen (p) Fiſchen, Schnekken, (q) Schmetterlingen, (r) Wuͤrmern, (s) an den Schaalenthieren, (t) an den un- foͤrmlichen Thieren, (u) um deſto haͤufiger abgeſondert wird, je trokkner und muͤhſamer ihre Speiſen ſind (x). Die Druͤſen ſind im Biber ſehr gros, und ihre Gaͤnge oͤffnen ſich in den Mund (y). Jn- (n) Den ganzen Gaumen nennt eine Speicheldruͤſe COLLINS p. 222. 223. Eben ſo CAMERARIUS de tonſiliis p. 5. zaͤlt nur eine Druͤſe am Gaumen Cl. LIEUTAUD p. 174. VERHEYEN L. II. p. 274. und ſelbſt STENONIUS diſſ. n. 21. Druͤſenpaͤkke am Gaumen des Kaz- zenparders DUVERNOI t. c. am numidiſchen Reiher eine mit zwei Gaͤngen PARISINI. (o) Muemoſyn. crit. p. 238. (p) Bei dieſen ergieſt ſich der giftige Speichel in die holen Zaͤhne, den ganz kleine Druͤſen liefern; beſiehe davon den RANBY Phil. tranſ. n. 401. Ein andrer unſchaͤd- licher Druͤſenſpeichel RANBY ibid. Am Krokodile JESUIT Siam p. 27. (q) Zwei Speichelgaͤnge beim SWAMMERDAMM p. 124. 163. 167. 184. (r) IDEM bibl. p. 595. Eine Raupe gehoͤrt mit hieher LYON- NET p. 511. (s) Jm verme aſili zwei in den Mund geoͤffnete blinde Speichelge- faͤſſe SWAMMERDAMM bibl. p. 661. (t) IDEM ibid p. 167. (u) An der Zunge des ſepia IDEM p. 883. im Meerhaſen. BOHADSCH p. 13. (x) Als im Biber, Weidenrau- pe, aus aͤnlicher Urſache LYONNET p. 513. naͤmlich um das Holz auf- zuloͤſen. (y) Act. Erud. 1684. p. 364. Mém. de l’Acad. 1704. p. 61.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/102>, abgerufen am 26.04.2024.