Alle sind dergestalt verteilt, daß sie mit ihren Stäm- men in der ersten cellulösen Haut ein grosses Nezzwerk bilden (d): fast ohne Aeste die muskulöse Haut durchbo- ren (e) in dem zweiten Fadengewebe ein zweites und zär- teres Nezzwerk spinnen (f): die Nervenhaut durchlöchern: und aus den kleinsten Aesten in der dritten cellulösen Haut (g) ein Nezzwerk flechten. Diese kleine Aeste bedekkt blos die zottige Haut, und diese Haut würde un- gemein leicht zerreissen, wofern sie diesen Schuzz nicht hätte (h).
Das Blut dringt ohne Mühe in die ausdünstende Zotten hinter dem Schleim ein, und davon rühret das sehr gefärliche Blutbrechen, sonderlich nach verhaltener monatlichen Reinigung (i). Daher findet man in sol- chem Falle weder zerrissene noch angefressene Gefässe (k) im Magen.
Das in die Schlagadern eingesprizzte Qveksilber be- giebt sich leichtlich in die Blutadern (l) wie auch in das Fadengewebe (m).
§. 21. Die Blutadern des Magens.
Man wird sie mit besserm Rechte zusammennehmen, und alsdann vortragen, wann man die Leber und Pfort- ader abhandelt (a). Hier ist es genung, wenn man sagt, daß die Stämme der Blutadern überhaupt den Schlag-
ader-
(d)[Spaltenumbruch]p. 124. 125.
(e)p. 128. &c.
(f)p. 130.
(g)p. 132.
(h) Das Blue floß, da der Schleim am todten Körper von der zottigen Haut abgewischt wur- de GLISSON ventr. int. p 382.
(i)Conf. C. STALPAART van der Wiel obs. 17. Cent. post. & L. XXVIII. Sect. III.
(k)[Spaltenumbruch]G. v. SWIETEN T. III. p. 126. 127. GLISSON ventr. & in- test. I. c.
(l)VIEUSSENS traite des liq. p. 255. 256. obf. d'anat. & de med. prat. p. 64.
(m)IDEM ibid.
(a)L. XXIII.
Der Magen. XIX. Buch.
Alle ſind dergeſtalt verteilt, daß ſie mit ihren Staͤm- men in der erſten celluloͤſen Haut ein groſſes Nezzwerk bilden (d): faſt ohne Aeſte die muſkuloͤſe Haut durchbo- ren (e) in dem zweiten Fadengewebe ein zweites und zaͤr- teres Nezzwerk ſpinnen (f): die Nervenhaut durchloͤchern: und aus den kleinſten Aeſten in der dritten celluloͤſen Haut (g) ein Nezzwerk flechten. Dieſe kleine Aeſte bedekkt blos die zottige Haut, und dieſe Haut wuͤrde un- gemein leicht zerreiſſen, wofern ſie dieſen Schuzz nicht haͤtte (h).
Das Blut dringt ohne Muͤhe in die ausduͤnſtende Zotten hinter dem Schleim ein, und davon ruͤhret das ſehr gefaͤrliche Blutbrechen, ſonderlich nach verhaltener monatlichen Reinigung (i). Daher findet man in ſol- chem Falle weder zerriſſene noch angefreſſene Gefaͤſſe (k) im Magen.
Das in die Schlagadern eingeſprizzte Qvekſilber be- giebt ſich leichtlich in die Blutadern (l) wie auch in das Fadengewebe (m).
§. 21. Die Blutadern des Magens.
Man wird ſie mit beſſerm Rechte zuſammennehmen, und alsdann vortragen, wann man die Leber und Pfort- ader abhandelt (a). Hier iſt es genung, wenn man ſagt, daß die Staͤmme der Blutadern uͤberhaupt den Schlag-
ader-
(d)[Spaltenumbruch]p. 124. 125.
(e)p. 128. &c.
(f)p. 130.
(g)p. 132.
(h) Das Blue floß, da der Schleim am todten Koͤrper von der zottigen Haut abgewiſcht wur- de GLISSON ventr. int. p 382.
(i)Conf. C. STALPAART van der Wiel obſ. 17. Cent. poſt. & L. XXVIII. Sect. III.
(k)[Spaltenumbruch]G. v. SWIETEN T. III. p. 126. 127. GLISSON ventr. & in- teſt. I. c.
(l)VIEUSSENS traité des liq. p. 255. 256. obf. d’anat. & de med. prat. p. 64.
(m)IDEM ibid.
(a)L. XXIII.
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Der Magen. XIX. Buch.
Alle ſind dergeſtalt verteilt, daß ſie mit ihren Staͤm-
men in der erſten celluloͤſen Haut ein groſſes Nezzwerk
bilden (d): faſt ohne Aeſte die muſkuloͤſe Haut durchbo-
ren (e) in dem zweiten Fadengewebe ein zweites und zaͤr-
teres Nezzwerk ſpinnen (f): die Nervenhaut durchloͤchern:
und aus den kleinſten Aeſten in der dritten celluloͤſen
Haut (g) ein Nezzwerk flechten. Dieſe kleine Aeſte
bedekkt blos die zottige Haut, und dieſe Haut wuͤrde un-
gemein leicht zerreiſſen, wofern ſie dieſen Schuzz nicht
haͤtte (h).
Das Blut dringt ohne Muͤhe in die ausduͤnſtende
Zotten hinter dem Schleim ein, und davon ruͤhret das
ſehr gefaͤrliche Blutbrechen, ſonderlich nach verhaltener
monatlichen Reinigung (i). Daher findet man in ſol-
chem Falle weder zerriſſene noch angefreſſene Gefaͤſſe (k)
im Magen.
Das in die Schlagadern eingeſprizzte Qvekſilber be-
giebt ſich leichtlich in die Blutadern (l) wie auch in das
Fadengewebe (m).
§. 21.
Die Blutadern des Magens.
Man wird ſie mit beſſerm Rechte zuſammennehmen,
und alsdann vortragen, wann man die Leber und Pfort-
ader abhandelt (a). Hier iſt es genung, wenn man ſagt,
daß die Staͤmme der Blutadern uͤberhaupt den Schlag-
ader-
(d)
p. 124. 125.
(e) p. 128. &c.
(f) p. 130.
(g) p. 132.
(h) Das Blue floß, da der
Schleim am todten Koͤrper von
der zottigen Haut abgewiſcht wur-
de GLISSON ventr. int. p 382.
(i) Conf. C. STALPAART van
der Wiel obſ. 17. Cent. poſt. &
L. XXVIII. Sect. III.
(k)
G. v. SWIETEN T. III. p.
126. 127. GLISSON ventr. & in-
teſt. I. c.
(l) VIEUSSENS traité des liq.
p. 255. 256. obf. d’anat. & de med.
prat. p. 64.
(m) IDEM ibid.
(a) L. XXIII.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/252>, abgerufen am 08.05.2024.
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