Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Abschn. Jhr Bau.
§. 8.
Zweifel über diese Gänge.

Pechlin ist, meiner Meinung nach der erste (a),
welcher erinnert, daß das Blutadern sind, was High-
mar
abgezeichnet hatte.

Nachher lies Friedrich Ruysch, ein Mann, dem
man in Sachen trauen kann, welche blos auf die Ge-
schicklichkeit des Prosectors ankommen, bereits in seinen
erstern Werken einige wenige Mündungen, an der Gal-
lenblase, wofern ja einige vorhanden wären, zu, und es
ist offenbar, daß er daran gezweifelt habe (b).

Er gab ferner zu, daß aus dem Gallenblasengan-
ge (c) einige Wurzeln, und dergleichen haben wir drei-
oder viermal überhaupt mit Augen gesehen, entspringen;
es sind dieses nämlich Gänge, die vom Lebergange, aus-
ser dem gemeinschaftlichen, in eines laufenden, in den
Gallenblasengang gehen. Er verwirft aber diejenige
Gefässe, welche, wie man sagte, in den Boden der Bla-
se (d) laufen, und er widerlegte endlich die Wurzeln der
Blase überhaupt (e).

Cowper merkt ebenfalls an (f), da er die Tafeln
des Bidlos herausgab, er habe nichts von dergleichen
im Menschen angetroffen, und P. J Hartmann (g)
will keine Glissonische Gänge gefunden haben.

Nächst diesem verwirft sie Berger (h), dieser Schü-
ler Ruyschens, und der ältere Duverney (i); und
(g)

eben
(a) p. 497.
(b) Obs. 31.
(c) Mus. rar. p. 183. & Thes.
IV. n.
87.
(d) Ibid.
(e) Respons. ad BIDLOI vin-
dic. p. 38. &c.
(f) [Spaltenumbruch] Tab. 38. f. 3. ob sie gleich
im Schaafe und Ochsen da sind.
(g) Perit. anat. vet. spec. p. 59.
(h) p. 223.
(i) Posth. T. II. p. 233.
(g) [Spaltenumbruch] t. 5. a. a. a. p. 115. &c.
II. Abſchn. Jhr Bau.
§. 8.
Zweifel uͤber dieſe Gaͤnge.

Pechlin iſt, meiner Meinung nach der erſte (a),
welcher erinnert, daß das Blutadern ſind, was High-
mar
abgezeichnet hatte.

Nachher lies Friedrich Ruyſch, ein Mann, dem
man in Sachen trauen kann, welche blos auf die Ge-
ſchicklichkeit des Proſectors ankommen, bereits in ſeinen
erſtern Werken einige wenige Muͤndungen, an der Gal-
lenblaſe, wofern ja einige vorhanden waͤren, zu, und es
iſt offenbar, daß er daran gezweifelt habe (b).

Er gab ferner zu, daß aus dem Gallenblaſengan-
ge (c) einige Wurzeln, und dergleichen haben wir drei-
oder viermal uͤberhaupt mit Augen geſehen, entſpringen;
es ſind dieſes naͤmlich Gaͤnge, die vom Lebergange, auſ-
ſer dem gemeinſchaftlichen, in eines laufenden, in den
Gallenblaſengang gehen. Er verwirft aber diejenige
Gefaͤſſe, welche, wie man ſagte, in den Boden der Bla-
ſe (d) laufen, und er widerlegte endlich die Wurzeln der
Blaſe uͤberhaupt (e).

Cowper merkt ebenfalls an (f), da er die Tafeln
des Bidlos herausgab, er habe nichts von dergleichen
im Menſchen angetroffen, und P. J Hartmann (g)
will keine Gliſſoniſche Gaͤnge gefunden haben.

Naͤchſt dieſem verwirft ſie Berger (h), dieſer Schuͤ-
ler Ruyſchens, und der aͤltere Duverney (i); und
(g)

eben
(a) p. 497.
(b) Obſ. 31.
(c) Muſ. rar. p. 183. & Theſ.
IV. n.
87.
(d) Ibid.
(e) Reſponſ. ad BIDLOI vin-
dic. p. 38. &c.
(f) [Spaltenumbruch] Tab. 38. f. 3. ob ſie gleich
im Schaafe und Ochſen da ſind.
(g) Perit. anat. vet. ſpec. p. 59.
(h) p. 223.
(i) Poſth. T. II. p. 233.
(g) [Spaltenumbruch] t. 5. a. a. a. p. 115. &c.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0817" n="781[797]"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chn. Jhr Bau.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 8.<lb/><hi rendition="#b">Zweifel u&#x0364;ber die&#x017F;e Ga&#x0364;nge.</hi></head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Pechlin</hi> i&#x017F;t, meiner Meinung nach der er&#x017F;te <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 497.</note>,<lb/>
welcher erinnert, daß das Blutadern &#x017F;ind, was <hi rendition="#fr">High-<lb/>
mar</hi> abgezeichnet hatte.</p><lb/>
            <p>Nachher lies Friedrich <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;ch,</hi> ein Mann, dem<lb/>
man in Sachen trauen kann, welche blos auf die Ge-<lb/>
&#x017F;chicklichkeit des Pro&#x017F;ectors ankommen, bereits in &#x017F;einen<lb/>
er&#x017F;tern Werken einige wenige Mu&#x0364;ndungen, an der Gal-<lb/>
lenbla&#x017F;e, wofern ja einige vorhanden wa&#x0364;ren, zu, und es<lb/>
i&#x017F;t offenbar, daß er daran gezweifelt habe <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Ob&#x017F;.</hi> 31.</note>.</p><lb/>
            <p>Er gab ferner zu, daß aus dem Gallenbla&#x017F;engan-<lb/>
ge <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Mu&#x017F;. rar. p. 183. &amp; The&#x017F;.<lb/>
IV. n.</hi> 87.</note> einige Wurzeln, und dergleichen haben wir drei-<lb/>
oder viermal u&#x0364;berhaupt mit Augen ge&#x017F;ehen, ent&#x017F;pringen;<lb/>
es &#x017F;ind die&#x017F;es na&#x0364;mlich Ga&#x0364;nge, die vom Lebergange, au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er dem gemein&#x017F;chaftlichen, in eines laufenden, in den<lb/>
Gallenbla&#x017F;engang gehen. Er verwirft aber diejenige<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, welche, wie man &#x017F;agte, in den Boden der Bla-<lb/>
&#x017F;e <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note> laufen, und er widerlegte endlich die Wurzeln der<lb/>
Bla&#x017F;e u&#x0364;berhaupt <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Re&#x017F;pon&#x017F;. ad BIDLOI vin-<lb/>
dic. p. 38. &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Cowper</hi> merkt ebenfalls an <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">Tab. 38. f.</hi> 3. ob &#x017F;ie gleich<lb/>
im Schaafe und Och&#x017F;en da &#x017F;ind.</note>, da er die Tafeln<lb/>
des <hi rendition="#fr">Bidlos</hi> herausgab, er habe nichts von dergleichen<lb/>
im Men&#x017F;chen angetroffen, und P. J <hi rendition="#fr">Hartmann</hi> <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">Perit. anat. vet. &#x017F;pec. p.</hi> 59.</note><lb/>
will keine <hi rendition="#fr">Gli&#x017F;&#x017F;oni&#x017F;che</hi> Ga&#x0364;nge gefunden haben.</p><lb/>
            <p>Na&#x0364;ch&#x017F;t die&#x017F;em verwirft &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Berger</hi> <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 223.</note>, die&#x017F;er Schu&#x0364;-<lb/>
ler <hi rendition="#fr">Ruy&#x017F;chens,</hi> und der a&#x0364;ltere <hi rendition="#fr">Duverney</hi> <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Po&#x017F;th. T. II. p.</hi> 233.</note>; und<lb/><note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">t. 5. a. a. a. p. 115. &amp;c.</hi></note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">eben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[781[797]/0817] II. Abſchn. Jhr Bau. §. 8. Zweifel uͤber dieſe Gaͤnge. Pechlin iſt, meiner Meinung nach der erſte (a), welcher erinnert, daß das Blutadern ſind, was High- mar abgezeichnet hatte. Nachher lies Friedrich Ruyſch, ein Mann, dem man in Sachen trauen kann, welche blos auf die Ge- ſchicklichkeit des Proſectors ankommen, bereits in ſeinen erſtern Werken einige wenige Muͤndungen, an der Gal- lenblaſe, wofern ja einige vorhanden waͤren, zu, und es iſt offenbar, daß er daran gezweifelt habe (b). Er gab ferner zu, daß aus dem Gallenblaſengan- ge (c) einige Wurzeln, und dergleichen haben wir drei- oder viermal uͤberhaupt mit Augen geſehen, entſpringen; es ſind dieſes naͤmlich Gaͤnge, die vom Lebergange, auſ- ſer dem gemeinſchaftlichen, in eines laufenden, in den Gallenblaſengang gehen. Er verwirft aber diejenige Gefaͤſſe, welche, wie man ſagte, in den Boden der Bla- ſe (d) laufen, und er widerlegte endlich die Wurzeln der Blaſe uͤberhaupt (e). Cowper merkt ebenfalls an (f), da er die Tafeln des Bidlos herausgab, er habe nichts von dergleichen im Menſchen angetroffen, und P. J Hartmann (g) will keine Gliſſoniſche Gaͤnge gefunden haben. Naͤchſt dieſem verwirft ſie Berger (h), dieſer Schuͤ- ler Ruyſchens, und der aͤltere Duverney (i); und (g) eben (a) p. 497. (b) Obſ. 31. (c) Muſ. rar. p. 183. & Theſ. IV. n. 87. (d) Ibid. (e) Reſponſ. ad BIDLOI vin- dic. p. 38. &c. (f) Tab. 38. f. 3. ob ſie gleich im Schaafe und Ochſen da ſind. (g) Perit. anat. vet. ſpec. p. 59. (h) p. 223. (i) Poſth. T. II. p. 233. (g) t. 5. a. a. a. p. 115. &c.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/817
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 781[797]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/817>, abgerufen am 26.04.2024.