Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
III. Abschn. Jhr Bau.
§. 4.
Die Farbe.

Jhre Farbe ist in den meisten Thieren (a), so wie
in den Fischen (b), den eierlegenden Vierfüßigen (c) und
Vögeln grün.

Dunkler ist die Farbe in den fleischfräßigen Thieren (d)
mit einem häufig beigemischtem Gelben, so daß die Gal-
le im Menschen, wenn sie sich verbreitet hat, und in die
kleine Gefässe übergegangen, oder in andre Säfte er-
giest, gelb erscheint (e). Jm Hasen ist sie rotschwarz (e*).

Jn Krankheiten nähert sie sich mehr, oder weniger
der Schwärze, z. E. in der Pest (f), im gelben Fieber (g)
in der schwarzen Sucht (h), in milzsüchtigen Perso-
nen (h*), und in der Rinderseuche (i).

Jhre Farbe ändert sich von der Beimischung der
Magenspeisen, und von den Materien im Gedärme der-
gestalt, daß einer, und eben derselbe Mensch, nach der
Reihe, eine bleiche, rostfarbne, und waidblaue Galle
durchs Erbrechen von sich gegeben (m).

Jch
(a) [Spaltenumbruch] die Kraut fressen, Schaa-
fe, Rehe, Kühe, Kaninchen
FLOYER praeternat. state of hum.
p.
115.
(b) süsbitter in den Flusfischen,
und nicht so bitter, als in den
Vierfüßigen. Doch das finde ich
nicht, sie ist sehr scharf, doch nicht
wirklich bitter. FLOYER p. 118.
(c) Frosch, Kamäleon. HAS-
SELQUIST p.
297 298. Schild-
kröte WELSCH hecatest I. n. 47.
blau in der Klapperschlange MA-
THER.
(d) schwarz im Löwen BARTH.
Cent. IV. n.
100.
(e) gelb im Hunde, Schwein,
und Menschen. FLOYER p. 116.
Wiesel flammenfarbig Idem p. 118.
(e*) BUFFON T. VI. p. 275.
(f) [Spaltenumbruch] COUZIER I. c. & ibid.
p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER
p.
513.
(g) I. c.
(h) TISSOT Epist p. 28. 29.
WALTHER
färbte so gar. Jn ei-
nem, der Ohnmachten unterwor-
fen war, kolschwarz MORGAGN.
sed caus. morb. I. p
251. bei einer
scirrhösen Gekrösdrüse sehr schwarz
Idem I. II Epist. 30. wie ein schwar-
zes Geblüte PASTA in aphor.
hipp. Ep.
69.
(h*) WALTHER de atrabile.
(i) Gelbschwarz Fraenk. Anmerk.
I. c. RAUDOT p.
22. braun SAU-
VAGES Mem. p. 16. MANGET
reflex p. 162. Scripta Soc Danic.
p. 393. seq.
(m) COBER Silesiac. IV. p. 48.
E e e 5
III. Abſchn. Jhr Bau.
§. 4.
Die Farbe.

Jhre Farbe iſt in den meiſten Thieren (a), ſo wie
in den Fiſchen (b), den eierlegenden Vierfuͤßigen (c) und
Voͤgeln gruͤn.

Dunkler iſt die Farbe in den fleiſchfraͤßigen Thieren (d)
mit einem haͤufig beigemiſchtem Gelben, ſo daß die Gal-
le im Menſchen, wenn ſie ſich verbreitet hat, und in die
kleine Gefaͤſſe uͤbergegangen, oder in andre Saͤfte er-
gieſt, gelb erſcheint (e). Jm Haſen iſt ſie rotſchwarz (e*).

Jn Krankheiten naͤhert ſie ſich mehr, oder weniger
der Schwaͤrze, z. E. in der Peſt (f), im gelben Fieber (g)
in der ſchwarzen Sucht (h), in milzſuͤchtigen Perſo-
nen (h*), und in der Rinderſeuche (i).

Jhre Farbe aͤndert ſich von der Beimiſchung der
Magenſpeiſen, und von den Materien im Gedaͤrme der-
geſtalt, daß einer, und eben derſelbe Menſch, nach der
Reihe, eine bleiche, roſtfarbne, und waidblaue Galle
durchs Erbrechen von ſich gegeben (m).

Jch
(a) [Spaltenumbruch] die Kraut freſſen, Schaa-
fe, Rehe, Kuͤhe, Kaninchen
FLOYER præternat. ſtate of hum.
p.
115.
(b) ſuͤsbitter in den Flusfiſchen,
und nicht ſo bitter, als in den
Vierfuͤßigen. Doch das finde ich
nicht, ſie iſt ſehr ſcharf, doch nicht
wirklich bitter. FLOYER p. 118.
(c) Froſch, Kamaͤleon. HAS-
SELQUIST p.
297 298. Schild-
kroͤte WELSCH hecateſt I. n. 47.
blau in der Klapperſchlange MA-
THER.
(d) ſchwarz im Loͤwen BARTH.
Cent. IV. n.
100.
(e) gelb im Hunde, Schwein,
und Menſchen. FLOYER p. 116.
Wieſel flammenfarbig Idem p. 118.
(e*) BUFFON T. VI. p. 275.
(f) [Spaltenumbruch] COUZIER I. c. & ibid.
p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER
p.
513.
(g) I. c.
(h) TISSOT Epiſt p. 28. 29.
WALTHER
faͤrbte ſo gar. Jn ei-
nem, der Ohnmachten unterwor-
fen war, kolſchwarz MORGAGN.
ſed cauſ. morb. I. p
251. bei einer
ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe ſehr ſchwarz
Idem I. II Epiſt. 30. wie ein ſchwar-
zes Gebluͤte PASTA in aphor.
hipp. Ep.
69.
(h*) WALTHER de atrabile.
(i) Gelbſchwarz Frænk. Anmerk.
I. c. RAUDOT p.
22. braun SAU-
VAGES Mém. p. 16. MANGET
reflex p. 162. Scripta Soc Danic.
p. 393. ſeq.
(m) COBER Sileſiac. IV. p. 48.
E e e 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0829" n="809"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;chn. Jhr Bau.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 4.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Farbe.</hi></hi></head><lb/>
            <p>Jhre Farbe i&#x017F;t in den mei&#x017F;ten Thieren <note place="foot" n="(a)"><cb/>
die Kraut fre&#x017F;&#x017F;en, Schaa-<lb/>
fe, Rehe, Ku&#x0364;he, Kaninchen<lb/><hi rendition="#aq">FLOYER præternat. &#x017F;tate of hum.<lb/>
p.</hi> 115.</note>, &#x017F;o wie<lb/>
in den Fi&#x017F;chen <note place="foot" n="(b)">&#x017F;u&#x0364;sbitter in den Flusfi&#x017F;chen,<lb/>
und nicht &#x017F;o bitter, als in den<lb/>
Vierfu&#x0364;ßigen. Doch das finde ich<lb/>
nicht, &#x017F;ie i&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;charf, doch nicht<lb/>
wirklich bitter. <hi rendition="#aq">FLOYER p.</hi> 118.</note>, den eierlegenden Vierfu&#x0364;ßigen <note place="foot" n="(c)">Fro&#x017F;ch, Kama&#x0364;leon. <hi rendition="#aq">HAS-<lb/>
SELQUIST p.</hi> 297 298. Schild-<lb/>
kro&#x0364;te <hi rendition="#aq">WELSCH hecate&#x017F;t I. n.</hi> 47.<lb/>
blau in der Klapper&#x017F;chlange <hi rendition="#aq">MA-<lb/>
THER.</hi></note> und<lb/>
Vo&#x0364;geln gru&#x0364;n.</p><lb/>
            <p>Dunkler i&#x017F;t die Farbe in den flei&#x017F;chfra&#x0364;ßigen Thieren <note place="foot" n="(d)">&#x017F;chwarz im Lo&#x0364;wen <hi rendition="#aq">BARTH.<lb/>
Cent. IV. n.</hi> 100.</note><lb/>
mit einem ha&#x0364;ufig beigemi&#x017F;chtem Gelben, &#x017F;o daß die Gal-<lb/>
le im Men&#x017F;chen, wenn &#x017F;ie &#x017F;ich verbreitet hat, und in die<lb/>
kleine Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e u&#x0364;bergegangen, oder in andre Sa&#x0364;fte er-<lb/>
gie&#x017F;t, gelb er&#x017F;cheint <note place="foot" n="(e)">gelb im Hunde, Schwein,<lb/>
und Men&#x017F;chen. <hi rendition="#aq">FLOYER p.</hi> 116.<lb/>
Wie&#x017F;el flammenfarbig <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 118.</note>. Jm Ha&#x017F;en i&#x017F;t &#x017F;ie rot&#x017F;chwarz <note place="foot" n="(e*)"><hi rendition="#aq">BUFFON T. VI. p.</hi> 275.</note>.</p><lb/>
            <p>Jn Krankheiten na&#x0364;hert &#x017F;ie &#x017F;ich mehr, oder weniger<lb/>
der Schwa&#x0364;rze, z. E. in der Pe&#x017F;t <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">COUZIER</hi> I. c. &amp; ibid.<lb/>
p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER<lb/>
p.</hi> 513.</note>, im gelben Fieber <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">I. c.</hi></note><lb/>
in der &#x017F;chwarzen Sucht <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">TISSOT Epi&#x017F;t p. 28. 29.<lb/>
WALTHER</hi> fa&#x0364;rbte &#x017F;o gar. Jn ei-<lb/>
nem, der Ohnmachten unterwor-<lb/>
fen war, kol&#x017F;chwarz <hi rendition="#aq">MORGAGN.<lb/>
&#x017F;ed cau&#x017F;. morb. I. p</hi> 251. bei einer<lb/>
&#x017F;cirrho&#x0364;&#x017F;en Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e &#x017F;ehr &#x017F;chwarz<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> I. II Epi&#x017F;t.</hi> 30. wie ein &#x017F;chwar-<lb/>
zes Geblu&#x0364;te <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PASTA</hi> in aphor.<lb/>
hipp. Ep.</hi> 69.</note>, in milz&#x017F;u&#x0364;chtigen Per&#x017F;o-<lb/>
nen <note place="foot" n="(h*)"><hi rendition="#aq">WALTHER de atrabile.</hi></note>, und in der Rinder&#x017F;euche <note place="foot" n="(i)">Gelb&#x017F;chwarz <hi rendition="#aq">Frænk. Anmerk.<lb/>
I. c. RAUDOT p.</hi> 22. braun <hi rendition="#aq">SAU-<lb/>
VAGES Mém. p. 16. MANGET<lb/>
reflex p. 162. Scripta Soc Danic.<lb/>
p. 393. &#x017F;eq.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Jhre Farbe a&#x0364;ndert &#x017F;ich von der Beimi&#x017F;chung der<lb/>
Magen&#x017F;pei&#x017F;en, und von den Materien im Geda&#x0364;rme der-<lb/>
ge&#x017F;talt, daß einer, und eben der&#x017F;elbe Men&#x017F;ch, nach der<lb/>
Reihe, eine bleiche, ro&#x017F;tfarbne, und waidblaue Galle<lb/>
durchs Erbrechen von &#x017F;ich gegeben <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">COBER Sile&#x017F;iac. IV. p.</hi> 48.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">E e e 5</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Jch</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[809/0829] III. Abſchn. Jhr Bau. §. 4. Die Farbe. Jhre Farbe iſt in den meiſten Thieren (a), ſo wie in den Fiſchen (b), den eierlegenden Vierfuͤßigen (c) und Voͤgeln gruͤn. Dunkler iſt die Farbe in den fleiſchfraͤßigen Thieren (d) mit einem haͤufig beigemiſchtem Gelben, ſo daß die Gal- le im Menſchen, wenn ſie ſich verbreitet hat, und in die kleine Gefaͤſſe uͤbergegangen, oder in andre Saͤfte er- gieſt, gelb erſcheint (e). Jm Haſen iſt ſie rotſchwarz (e*). Jn Krankheiten naͤhert ſie ſich mehr, oder weniger der Schwaͤrze, z. E. in der Peſt (f), im gelben Fieber (g) in der ſchwarzen Sucht (h), in milzſuͤchtigen Perſo- nen (h*), und in der Rinderſeuche (i). Jhre Farbe aͤndert ſich von der Beimiſchung der Magenſpeiſen, und von den Materien im Gedaͤrme der- geſtalt, daß einer, und eben derſelbe Menſch, nach der Reihe, eine bleiche, roſtfarbne, und waidblaue Galle durchs Erbrechen von ſich gegeben (m). Jch (a) die Kraut freſſen, Schaa- fe, Rehe, Kuͤhe, Kaninchen FLOYER præternat. ſtate of hum. p. 115. (b) ſuͤsbitter in den Flusfiſchen, und nicht ſo bitter, als in den Vierfuͤßigen. Doch das finde ich nicht, ſie iſt ſehr ſcharf, doch nicht wirklich bitter. FLOYER p. 118. (c) Froſch, Kamaͤleon. HAS- SELQUIST p. 297 298. Schild- kroͤte WELSCH hecateſt I. n. 47. blau in der Klapperſchlange MA- THER. (d) ſchwarz im Loͤwen BARTH. Cent. IV. n. 100. (e) gelb im Hunde, Schwein, und Menſchen. FLOYER p. 116. Wieſel flammenfarbig Idem p. 118. (e*) BUFFON T. VI. p. 275. (f) COUZIER I. c. & ibid. p. 201. 278. a CASTRO. DEIDIER p. 513. (g) I. c. (h) TISSOT Epiſt p. 28. 29. WALTHER faͤrbte ſo gar. Jn ei- nem, der Ohnmachten unterwor- fen war, kolſchwarz MORGAGN. ſed cauſ. morb. I. p 251. bei einer ſcirrhoͤſen Gekroͤsdruͤſe ſehr ſchwarz Idem I. II Epiſt. 30. wie ein ſchwar- zes Gebluͤte PASTA in aphor. hipp. Ep. 69. (h*) WALTHER de atrabile. (i) Gelbſchwarz Frænk. Anmerk. I. c. RAUDOT p. 22. braun SAU- VAGES Mém. p. 16. MANGET reflex p. 162. Scripta Soc Danic. p. 393. ſeq. (m) COBER Sileſiac. IV. p. 48. E e e 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/829
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 809. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/829>, abgerufen am 26.04.2024.