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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Das Gedärme. XXIV. Buch.

Es trägt auch die Ader des Gesäsknochens(n), als
ein Fortsazz der Hüftenader hieher einige kleine Aeste mit
bei, so sich in die vorhergehende inseriren.

§. 33.
Die Schlagadern in den Häuten des dikken Ge-
därmes.

Wir haben im Vorbeigehen gesagt (a), daß es we-
nig Bogen gebe, die die Gekröseäste und die sich vom
Gekröse des dikken Gedärms einander begegnende Aeste
unter einander machen.

Es sind auch die meisten dieser Aeste sehr flach (b),
oder Stükke von sehr grossen Zirkeln, sie gehen mit dem
Darm fast parallel, und besizzen eine grössere Länge, als
am dünnen Gedärme.

Sie besuchen den Darm, und kriechen ebenfalls durch
die Falten zu ihm über, sind aber dennoch gerader(c),
und haben kurze Aeste, so unter kleinen Winkeln entste-
hen, und mit dem Stamme paralleler laufen. Am dün-
nen Gedärme sind die Astwinkel grösser, und dergleichen
Stengel pflegen die Botanisten in ihrer Sprache Aerme
zu nennen. Sie biegen sich, um den Darm, wenn er
sehr ausgedehnt wird, Folge zu leisten.

So wie die muskulöse Haut an sich dikker ist, so
nimmt sie auch grössere Aeste (d) auf.

Das übrige ist beinahe alles einerlei; es zeigt sich
nämlich ein kleines Nezzchen im ersten Fadengewebe; der
Gefässestamm durchbort die muskulöse Haut, das Nezz
aber, und der Bogen mit dem entgegen gesezzten Stämm-
chen befindet sich in dem zweiten Fadengewebe (e). Das

lezzte
(n) [Spaltenumbruch] Fascic. IV. t. 3. not. 11.
(a) p. 159.
(b) Fase. III. p. 50. vergl. auf
der Platte ausser dem flexus iliacus.
(c) [Spaltenumbruch] Ibid. und auf der Platte.
(d) Ibid.
(e) RUYSCH. f. 2. l. Thes. IV.
n.
74.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.

Es traͤgt auch die Ader des Geſaͤsknochens(n), als
ein Fortſazz der Huͤftenader hieher einige kleine Aeſte mit
bei, ſo ſich in die vorhergehende inſeriren.

§. 33.
Die Schlagadern in den Haͤuten des dikken Ge-
daͤrmes.

Wir haben im Vorbeigehen geſagt (a), daß es we-
nig Bogen gebe, die die Gekroͤſeaͤſte und die ſich vom
Gekroͤſe des dikken Gedaͤrms einander begegnende Aeſte
unter einander machen.

Es ſind auch die meiſten dieſer Aeſte ſehr flach (b),
oder Stuͤkke von ſehr groſſen Zirkeln, ſie gehen mit dem
Darm faſt parallel, und beſizzen eine groͤſſere Laͤnge, als
am duͤnnen Gedaͤrme.

Sie beſuchen den Darm, und kriechen ebenfalls durch
die Falten zu ihm uͤber, ſind aber dennoch gerader(c),
und haben kurze Aeſte, ſo unter kleinen Winkeln entſte-
hen, und mit dem Stamme paralleler laufen. Am duͤn-
nen Gedaͤrme ſind die Aſtwinkel groͤſſer, und dergleichen
Stengel pflegen die Botaniſten in ihrer Sprache Aerme
zu nennen. Sie biegen ſich, um den Darm, wenn er
ſehr ausgedehnt wird, Folge zu leiſten.

So wie die muſkuloͤſe Haut an ſich dikker iſt, ſo
nimmt ſie auch groͤſſere Aeſte (d) auf.

Das uͤbrige iſt beinahe alles einerlei; es zeigt ſich
naͤmlich ein kleines Nezzchen im erſten Fadengewebe; der
Gefaͤſſeſtamm durchbort die muſkuloͤſe Haut, das Nezz
aber, und der Bogen mit dem entgegen geſezzten Staͤmm-
chen befindet ſich in dem zweiten Fadengewebe (e). Das

lezzte
(n) [Spaltenumbruch] Faſcic. IV. t. 3. not. 11.
(a) p. 159.
(b) Faſe. III. p. 50. vergl. auf
der Platte auſſer dem flexus iliacus.
(c) [Spaltenumbruch] Ibid. und auf der Platte.
(d) Ibid.
(e) RUYSCH. f. 2. l. Theſ. IV.
n.
74.
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[246/0282] Das Gedaͤrme. XXIV. Buch. Es traͤgt auch die Ader des Geſaͤsknochens (n), als ein Fortſazz der Huͤftenader hieher einige kleine Aeſte mit bei, ſo ſich in die vorhergehende inſeriren. §. 33. Die Schlagadern in den Haͤuten des dikken Ge- daͤrmes. Wir haben im Vorbeigehen geſagt (a), daß es we- nig Bogen gebe, die die Gekroͤſeaͤſte und die ſich vom Gekroͤſe des dikken Gedaͤrms einander begegnende Aeſte unter einander machen. Es ſind auch die meiſten dieſer Aeſte ſehr flach (b), oder Stuͤkke von ſehr groſſen Zirkeln, ſie gehen mit dem Darm faſt parallel, und beſizzen eine groͤſſere Laͤnge, als am duͤnnen Gedaͤrme. Sie beſuchen den Darm, und kriechen ebenfalls durch die Falten zu ihm uͤber, ſind aber dennoch gerader (c), und haben kurze Aeſte, ſo unter kleinen Winkeln entſte- hen, und mit dem Stamme paralleler laufen. Am duͤn- nen Gedaͤrme ſind die Aſtwinkel groͤſſer, und dergleichen Stengel pflegen die Botaniſten in ihrer Sprache Aerme zu nennen. Sie biegen ſich, um den Darm, wenn er ſehr ausgedehnt wird, Folge zu leiſten. So wie die muſkuloͤſe Haut an ſich dikker iſt, ſo nimmt ſie auch groͤſſere Aeſte (d) auf. Das uͤbrige iſt beinahe alles einerlei; es zeigt ſich naͤmlich ein kleines Nezzchen im erſten Fadengewebe; der Gefaͤſſeſtamm durchbort die muſkuloͤſe Haut, das Nezz aber, und der Bogen mit dem entgegen geſezzten Staͤmm- chen befindet ſich in dem zweiten Fadengewebe (e). Das lezzte (n) Faſcic. IV. t. 3. not. 11. (a) p. 159. (b) Faſe. III. p. 50. vergl. auf der Platte auſſer dem flexus iliacus. (c) Ibid. und auf der Platte. (d) Ibid. (e) RUYSCH. f. 2. l. Theſ. IV. n. 74.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/282>, abgerufen am 26.04.2024.