Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Harnwege. XXVI. Buch.
andern Kranken(g) stiegen, da die Krankheit heftig war,
aus eben so viel Urin 128 Gran, oder , und kurz
darauf (h), als der Urin einen Bodensazz bekam, 136
Gran, oder herüber. Als endlich die Krankheit
abnahm (i), und sich der Urin sehr sezzte, fand man 212
Gran, oder , da die Krankheit noch weiter abnahm (k),
gegen , welches das höchste Gewicht des Oels ist.
Nach überstandner Krankheit (l) waren 224 Gran, oder
. Bei dem klaren Urine in einem andern Fieber (m),
war die kleinste Menge des Oels, aus 76 Gran, oder
zusammen gesetzt, da sich aber nun der Bodensazz
zeigte (n), so fand man 224 Gran, oder . J. C.
Barchusen bekam aus sechs Unzen 10 Gran, oder .
Aus eingedikkten Urine, von 48 Unzen ein Loth Spiel-
mann
(n*).

Aus diesen Versuchen folgt, daß in einem Urine, wel-
cher einen Sazz macht, viel Oel sei, daß das wenigste in ei-
nem rohen Urine stekkte, und es wird dadurch wahrschein-
lich gemacht, daß das kritische Wesen des Urins in der
Ausführung des flüchtigen Salzes und des Oels bestehe.

Keiner von den Neuern hat den brennbaren Harn-
geist (o) durch chimische Erfahrungen bestätigen wollen (p).

§. 20.
Die flüchtige Säure.

Zwischen den Oelen der verschiedenen Arten (a) stei-
get ein rother Geist auf (b), der sich mit dem Oele selbst

ver-
(g) [Spaltenumbruch] p. 96.
(h) p. 97.
(i) p. 100.
(k) p. 102.
(l) p. 102.
(m) p. 104.
(n) p. 105.
(n*) p. 179.
(o) HELMONT litbias c. 3. n.
2. LITABIUS, CHARLETON. de
[Spaltenumbruch] litbias p. 238. et WILLIS
wieder-
hol[t e]s p. 335. ferner Journ. Trev.
1708 m. Febr.
(p) Conf. GLARE. Phil. trans.
n. 157 BOERH p.
309.
(a) Habe auf der Oberfläche ein
phosphorisch Oel Anc. Mem. II.
pag.
51.
(b) HOMBERG. Mem. de 1712.
p.
274. es gebe keine Säure ohne
Gäh-

Die Harnwege. XXVI. Buch.
andern Kranken(g) ſtiegen, da die Krankheit heftig war,
aus eben ſo viel Urin 128 Gran, oder , und kurz
darauf (h), als der Urin einen Bodenſazz bekam, 136
Gran, oder heruͤber. Als endlich die Krankheit
abnahm (i), und ſich der Urin ſehr ſezzte, fand man 212
Gran, oder , da die Krankheit noch weiter abnahm (k),
gegen , welches das hoͤchſte Gewicht des Oels iſt.
Nach uͤberſtandner Krankheit (l) waren 224 Gran, oder
. Bei dem klaren Urine in einem andern Fieber (m),
war die kleinſte Menge des Oels, aus 76 Gran, oder
zuſammen geſetzt, da ſich aber nun der Bodenſazz
zeigte (n), ſo fand man 224 Gran, oder . J. C.
Barchuſen bekam aus ſechs Unzen 10 Gran, oder .
Aus eingedikkten Urine, von 48 Unzen ein Loth Spiel-
mann
(n*).

Aus dieſen Verſuchen folgt, daß in einem Urine, wel-
cher einen Sazz macht, viel Oel ſei, daß das wenigſte in ei-
nem rohen Urine ſtekkte, und es wird dadurch wahrſchein-
lich gemacht, daß das kritiſche Weſen des Urins in der
Ausfuͤhrung des fluͤchtigen Salzes und des Oels beſtehe.

Keiner von den Neuern hat den brennbaren Harn-
geiſt (o) durch chimiſche Erfahrungen beſtaͤtigen wollen (p).

§. 20.
Die fluͤchtige Saͤure.

Zwiſchen den Oelen der verſchiedenen Arten (a) ſtei-
get ein rother Geiſt auf (b), der ſich mit dem Oele ſelbſt

ver-
(g) [Spaltenumbruch] p. 96.
(h) p. 97.
(i) p. 100.
(k) p. 102.
(l) p. 102.
(m) p. 104.
(n) p. 105.
(n*) p. 179.
(o) HELMONT litbias c. 3. n.
2. LITABIUS, CHARLETON. de
[Spaltenumbruch] litbias p. 238. et WILLIS
wieder-
hol[t e]s p. 335. ferner Journ. Trev.
1708 m. Febr.
(p) Conf. GLARE. Phil. tranſ.
n. 157 BOERH p.
309.
(a) Habe auf der Oberflaͤche ein
phoſphoriſch Oel Anc. Mém. II.
pag.
51.
(b) HOMBERG. Mém. de 1712.
p.
274. es gebe keine Saͤure ohne
Gaͤh-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0558" n="522"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Harnwege. <hi rendition="#aq">XXVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
andern Kranken<note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 96.</note> &#x017F;tiegen, da die Krankheit heftig war,<lb/>
aus eben &#x017F;o viel Urin 128 Gran, oder <formula notation="TeX">\frac{1}{120}</formula>, und kurz<lb/>
darauf <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 97.</note>, als der Urin einen Boden&#x017F;azz bekam, 136<lb/>
Gran, oder <formula notation="TeX">\frac{1}{173}</formula> heru&#x0364;ber. Als endlich die Krankheit<lb/>
abnahm <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 100.</note>, und &#x017F;ich der Urin &#x017F;ehr &#x017F;ezzte, fand man 212<lb/>
Gran, oder <formula notation="TeX">\frac{1}{72}</formula>, da die Krankheit noch weiter abnahm <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 102.</note>,<lb/>
gegen <formula notation="TeX">\frac{1}{54}</formula>, welches das ho&#x0364;ch&#x017F;te Gewicht des Oels i&#x017F;t.<lb/>
Nach u&#x0364;ber&#x017F;tandner Krankheit <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 102.</note> waren 224 Gran, oder<lb/><formula notation="TeX">\frac{1}{69}</formula>. Bei dem klaren Urine in einem andern Fieber <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 104.</note>,<lb/>
war die klein&#x017F;te Menge des Oels, aus 76 Gran, oder<lb/><formula notation="TeX">\frac{1}{10}</formula> zu&#x017F;ammen ge&#x017F;etzt, da &#x017F;ich aber nun der Boden&#x017F;azz<lb/>
zeigte <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 105.</note>, &#x017F;o fand man 224 Gran, oder <formula notation="TeX">\frac{1}{61}</formula>. J. C.<lb/><hi rendition="#fr">Barchu&#x017F;en</hi> bekam aus &#x017F;echs Unzen 10 Gran, oder <formula notation="TeX">\frac{1}{288}</formula>.<lb/>
Aus eingedikkten Urine, von 48 Unzen ein Loth <hi rendition="#fr">Spiel-<lb/>
mann</hi> <note place="foot" n="(n*)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 179.</note>.</p><lb/>
              <p>Aus die&#x017F;en Ver&#x017F;uchen folgt, daß in einem Urine, wel-<lb/>
cher einen Sazz macht, viel Oel &#x017F;ei, daß das wenig&#x017F;te in ei-<lb/>
nem rohen Urine &#x017F;tekkte, und es wird dadurch wahr&#x017F;chein-<lb/>
lich gemacht, daß das kriti&#x017F;che We&#x017F;en des Urins in der<lb/>
Ausfu&#x0364;hrung des flu&#x0364;chtigen Salzes und des Oels be&#x017F;tehe.</p><lb/>
              <p>Keiner von den Neuern hat den brennbaren Harn-<lb/>
gei&#x017F;t <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">HELMONT litbias c. 3. n.<lb/>
2. LITABIUS, CHARLETON. de<lb/><cb/>
litbias p. 238. et WILLIS</hi> wieder-<lb/>
hol<supplied>t e</supplied>s <hi rendition="#aq">p.</hi> 335. ferner <hi rendition="#aq">Journ. Trev.<lb/>
1708 m. Febr.</hi></note> durch chimi&#x017F;che Erfahrungen be&#x017F;ta&#x0364;tigen wollen <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Conf. GLARE. Phil. tran&#x017F;.<lb/>
n. 157 BOERH p.</hi> 309.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 20.<lb/><hi rendition="#b">Die flu&#x0364;chtige Sa&#x0364;ure.</hi></head><lb/>
              <p>Zwi&#x017F;chen den Oelen der ver&#x017F;chiedenen Arten <note place="foot" n="(a)">Habe auf der Oberfla&#x0364;che ein<lb/>
pho&#x017F;phori&#x017F;ch Oel <hi rendition="#aq">Anc. Mém. II.<lb/>
pag.</hi> 51.</note> &#x017F;tei-<lb/>
get ein rother Gei&#x017F;t auf <note xml:id="f37" next="#f38" place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">HOMBERG. Mém. de 1712.<lb/>
p.</hi> 274. es gebe keine Sa&#x0364;ure ohne<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ga&#x0364;h-</fw></note>, der &#x017F;ich mit dem Oele &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ver-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[522/0558] Die Harnwege. XXVI. Buch. andern Kranken (g) ſtiegen, da die Krankheit heftig war, aus eben ſo viel Urin 128 Gran, oder [FORMEL], und kurz darauf (h), als der Urin einen Bodenſazz bekam, 136 Gran, oder [FORMEL] heruͤber. Als endlich die Krankheit abnahm (i), und ſich der Urin ſehr ſezzte, fand man 212 Gran, oder [FORMEL], da die Krankheit noch weiter abnahm (k), gegen [FORMEL], welches das hoͤchſte Gewicht des Oels iſt. Nach uͤberſtandner Krankheit (l) waren 224 Gran, oder [FORMEL]. Bei dem klaren Urine in einem andern Fieber (m), war die kleinſte Menge des Oels, aus 76 Gran, oder [FORMEL] zuſammen geſetzt, da ſich aber nun der Bodenſazz zeigte (n), ſo fand man 224 Gran, oder [FORMEL]. J. C. Barchuſen bekam aus ſechs Unzen 10 Gran, oder [FORMEL]. Aus eingedikkten Urine, von 48 Unzen ein Loth Spiel- mann (n*). Aus dieſen Verſuchen folgt, daß in einem Urine, wel- cher einen Sazz macht, viel Oel ſei, daß das wenigſte in ei- nem rohen Urine ſtekkte, und es wird dadurch wahrſchein- lich gemacht, daß das kritiſche Weſen des Urins in der Ausfuͤhrung des fluͤchtigen Salzes und des Oels beſtehe. Keiner von den Neuern hat den brennbaren Harn- geiſt (o) durch chimiſche Erfahrungen beſtaͤtigen wollen (p). §. 20. Die fluͤchtige Saͤure. Zwiſchen den Oelen der verſchiedenen Arten (a) ſtei- get ein rother Geiſt auf (b), der ſich mit dem Oele ſelbſt ver- (g) p. 96. (h) p. 97. (i) p. 100. (k) p. 102. (l) p. 102. (m) p. 104. (n) p. 105. (n*) p. 179. (o) HELMONT litbias c. 3. n. 2. LITABIUS, CHARLETON. de litbias p. 238. et WILLIS wieder- holt es p. 335. ferner Journ. Trev. 1708 m. Febr. (p) Conf. GLARE. Phil. tranſ. n. 157 BOERH p. 309. (a) Habe auf der Oberflaͤche ein phoſphoriſch Oel Anc. Mém. II. pag. 51. (b) HOMBERG. Mém. de 1712. p. 274. es gebe keine Saͤure ohne Gaͤh-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/558
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 522. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/558>, abgerufen am 26.04.2024.