Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
nern(m) beobachtet, und es verursacht diese Anlage ei-
nen angebornen Bruch(n).

§. 3.
Jm erwachsenen Menschen.

Die Hoden sind in einem erwachsenen Menschen, in
den Klassen der Thiere, in den wiederkäuenden, in den
Raubthieren, ansserhalb dem Unterleibe in einem eigenen
Sakke eingeschlossen, welcher an den Seiten der männ-
lichen Ruthe herab hängt, und den die Alten scrotum
nennen.

Es ist dieser Sakk mitten durch tief herab in zween
eirunde Säkke abgetheilt, und er besteht aus einer sehr
dünnen Haut, welche mit krausen Haaren besezzt ist, und
eine Lage von wenigem, und steifem Fette unter sich lie-
gen hat.

Es befindet sich aber unter eben dieser Haut eine ei-
gene Bekleidung, welche die Alten dartos nennen (o),
roth, voller Gefässe, nicht eigentlich muskulöse (p), noch
aus parallelen Fasern zusammen gesezzt, dennoch aber
mit dem Muskelwesen in so ferne verwandt ist (q), und

sich
(m) [Spaltenumbruch] Daher CAMPER p. 248.
fand den Weg sehr selten verschlos-
sen p. 252. 253. 254. POTT l. c.
HUNTER p. 80. 81. 82. f.
3 0. So
sahe es HEISTERUS de suppur.
hern. in carcer. non leth. n. 5.
COWPER ad BIDL. t. 32. RE
NEAULME hern. p. 138. GME-
LIN Comm. Lit. 1737. n.
1. und
noch ehe J. SWAMMERDAM in
obs. SCHRADERI 5. Dec. II. et
not. prodr. p. 7. et HARD. apiar.
p.
319. und J. van der HULT in
der Uebersezzung des RENEALMII
p.
128. nach Ermnerung des CAM-
PERI.
Schon J. MERY erkannte
die Nothwendigkeit des natürlichen
Darmseilfortsazzes Mem. de l' Ac.
1701. p.
283. vergl. selbigen p. 279.
(n) [Spaltenumbruch] In Progr. cit. Auch POTT
p.
20.
(o) RUFUS II. p. 64.
(p) FANTON anat. p. 150.
MONRO Ess. at Edimb. T. V.
P. I p. 267. LIEUTAUD p. 334.
HEUERMAN Physiolog. P. IV.
p. 316. SCHARP. enquiry p.
78.
schreibt den Ursprung der Sage
von den Thieren her.
(q) GUNZ hern. p. 21. BAR-
BAUT p. 175. DISDIER splanch-
nol. I. p 234. DUVERNEY II. p.
287. WINSLOW IV. n.
493. 494.
Nennen diese Dekke muskulöse
SCHLICHTING mnemosyn. sagt,
sie werde willkührlich beherrscht.
Endlich an einer geschwollnen Hode
Mem. pres. p. 122.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
nern(m) beobachtet, und es verurſacht dieſe Anlage ei-
nen angebornen Bruch(n).

§. 3.
Jm erwachſenen Menſchen.

Die Hoden ſind in einem erwachſenen Menſchen, in
den Klaſſen der Thiere, in den wiederkaͤuenden, in den
Raubthieren, anſſerhalb dem Unterleibe in einem eigenen
Sakke eingeſchloſſen, welcher an den Seiten der maͤnn-
lichen Ruthe herab haͤngt, und den die Alten ſcrotum
nennen.

Es iſt dieſer Sakk mitten durch tief herab in zween
eirunde Saͤkke abgetheilt, und er beſteht aus einer ſehr
duͤnnen Haut, welche mit krauſen Haaren beſezzt iſt, und
eine Lage von wenigem, und ſteifem Fette unter ſich lie-
gen hat.

Es befindet ſich aber unter eben dieſer Haut eine ei-
gene Bekleidung, welche die Alten dartos nennen (o),
roth, voller Gefaͤſſe, nicht eigentlich muſkuloͤſe (p), noch
aus parallelen Faſern zuſammen geſezzt, dennoch aber
mit dem Muſkelweſen in ſo ferne verwandt iſt (q), und

ſich
(m) [Spaltenumbruch] Daher CAMPER p. 248.
fand den Weg ſehr ſelten verſchloſ-
ſen p. 252. 253. 254. POTT l. c.
HUNTER p. 80. 81. 82. f.
3 0. So
ſahe es HEISTERUS de ſuppur.
hern. in carcer. non leth. n. 5.
COWPER ad BIDL. t. 32. RE
NEAULME hern. p. 138. GME-
LIN Comm. Lit. 1737. n.
1. und
noch ehe J. SWAMMERDAM in
obſ. SCHRADERI 5. Dec. II. et
not. prodr. p. 7. et HARD. apiar.
p.
319. und J. van der HULT in
der Ueberſezzung des RENEALMII
p.
128. nach Ermnerung des CAM-
PERI.
Schon J. MERY erkannte
die Nothwendigkeit des natuͤrlichen
Darmſeilfortſazzes Mém. de l’ Ac.
1701. p.
283. vergl. ſelbigen p. 279.
(n) [Spaltenumbruch] In Progr. cit. Auch POTT
p.
20.
(o) RUFUS II. p. 64.
(p) FANTON anat. p. 150.
MONRO Eſſ. at Edimb. T. V.
P. I p. 267. LIEUTAUD p. 334.
HEUERMAN Phyſiolog. P. IV.
p. 316. SCHARP. enquiry p.
78.
ſchreibt den Urſprung der Sage
von den Thieren her.
(q) GUNZ hern. p. 21. BAR-
BAUT p. 175. DISDIER ſplanch-
nol. I. p 234. DUVERNEY II. p.
287. WINSLOW IV. n.
493. 494.
Nennen dieſe Dekke muſkuloͤſe
SCHLICHTING mnemoſyn. ſagt,
ſie werde willkuͤhrlich beherrſcht.
Endlich an einer geſchwollnen Hode
Mém. preſ. p. 122.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0646" n="610"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zeugungstheile, <hi rendition="#aq">XXVII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
nern<note place="foot" n="(m)"><cb/>
Daher <hi rendition="#aq">CAMPER p.</hi> 248.<lb/>
fand den Weg &#x017F;ehr &#x017F;elten ver&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en <hi rendition="#aq">p. 252. 253. 254. POTT l. c.<lb/>
HUNTER p. 80. 81. 82. f.</hi> 3 0. So<lb/>
&#x017F;ahe es <hi rendition="#aq">HEISTERUS de &#x017F;uppur.<lb/>
hern. in carcer. non leth. n. 5.<lb/>
COWPER ad BIDL. t. 32. RE<lb/>
NEAULME hern. p. 138. GME-<lb/>
LIN Comm. Lit. 1737. n.</hi> 1. und<lb/>
noch ehe <hi rendition="#aq">J. SWAMMERDAM in<lb/>
ob&#x017F;. SCHRADERI 5. Dec. II. et<lb/>
not. prodr. p. 7. et HARD. apiar.<lb/>
p.</hi> 319. und <hi rendition="#aq">J. van der HULT</hi> in<lb/>
der Ueber&#x017F;ezzung des <hi rendition="#aq">RENEALMII<lb/>
p.</hi> 128. nach Ermnerung des <hi rendition="#aq">CAM-<lb/>
PERI.</hi> Schon <hi rendition="#aq">J. MERY</hi> erkannte<lb/>
die Nothwendigkeit des natu&#x0364;rlichen<lb/>
Darm&#x017F;eilfort&#x017F;azzes <hi rendition="#aq">Mém. de l&#x2019; Ac.<lb/>
1701. p.</hi> 283. vergl. &#x017F;elbigen <hi rendition="#aq">p.</hi> 279.</note> beobachtet, und es verur&#x017F;acht die&#x017F;e Anlage ei-<lb/>
nen <hi rendition="#fr">angebornen Bruch</hi><note place="foot" n="(n)"><cb/><hi rendition="#aq">In Progr. cit.</hi> Auch <hi rendition="#aq">POTT<lb/>
p.</hi> 20.</note>.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 3.<lb/><hi rendition="#b">Jm erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen.</hi></head><lb/>
              <p>Die Hoden &#x017F;ind in einem erwach&#x017F;enen Men&#x017F;chen, in<lb/>
den Kla&#x017F;&#x017F;en der Thiere, in den wiederka&#x0364;uenden, in den<lb/>
Raubthieren, an&#x017F;&#x017F;erhalb dem Unterleibe in einem eigenen<lb/>
Sakke einge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, welcher an den Seiten der ma&#x0364;nn-<lb/>
lichen Ruthe herab ha&#x0364;ngt, und den die Alten <hi rendition="#aq">&#x017F;crotum</hi><lb/>
nennen.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t die&#x017F;er Sakk mitten durch tief herab in zween<lb/>
eirunde Sa&#x0364;kke abgetheilt, und er be&#x017F;teht aus einer &#x017F;ehr<lb/>
du&#x0364;nnen Haut, welche mit krau&#x017F;en Haaren be&#x017F;ezzt i&#x017F;t, und<lb/>
eine Lage von wenigem, und &#x017F;teifem Fette unter &#x017F;ich lie-<lb/>
gen hat.</p><lb/>
              <p>Es befindet &#x017F;ich aber unter eben die&#x017F;er Haut eine ei-<lb/>
gene Bekleidung, welche die Alten <hi rendition="#aq">dartos</hi> nennen <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">RUFUS II. p.</hi> 64.</note>,<lb/>
roth, voller Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, nicht eigentlich mu&#x017F;kulo&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FANTON</hi> anat. p. 150.<lb/><hi rendition="#g">MONRO</hi> E&#x017F;&#x017F;. at Edimb. T. V.<lb/>
P. I p. 267. LIEUTAUD p. 334.<lb/>
HEUERMAN Phy&#x017F;iolog. P. IV.<lb/>
p. 316. SCHARP. enquiry p.</hi> 78.<lb/>
&#x017F;chreibt den Ur&#x017F;prung der Sage<lb/>
von den Thieren her.</note>, noch<lb/>
aus parallelen Fa&#x017F;ern zu&#x017F;ammen ge&#x017F;ezzt, dennoch aber<lb/>
mit dem Mu&#x017F;kelwe&#x017F;en in &#x017F;o ferne verwandt i&#x017F;t <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq">GUNZ hern. p. 21. BAR-<lb/>
BAUT p. 175. DISDIER &#x017F;planch-<lb/>
nol. I. p 234. DUVERNEY II. p.<lb/>
287. WINSLOW IV. n.</hi> 493. 494.<lb/>
Nennen <choice><sic>dle&#x017F;e</sic><corr>die&#x017F;e</corr></choice> Dekke mu&#x017F;kulo&#x0364;&#x017F;e<lb/><hi rendition="#aq">SCHLICHTING mnemo&#x017F;yn.</hi> &#x017F;agt,<lb/>
&#x017F;ie werde willku&#x0364;hrlich beherr&#x017F;cht.<lb/>
Endlich an einer ge&#x017F;chwollnen Hode<lb/><hi rendition="#aq">Mém. pre&#x017F;. p.</hi> 122.</note>, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[610/0646] Zeugungstheile, XXVII. Buch. nern (m) beobachtet, und es verurſacht dieſe Anlage ei- nen angebornen Bruch (n). §. 3. Jm erwachſenen Menſchen. Die Hoden ſind in einem erwachſenen Menſchen, in den Klaſſen der Thiere, in den wiederkaͤuenden, in den Raubthieren, anſſerhalb dem Unterleibe in einem eigenen Sakke eingeſchloſſen, welcher an den Seiten der maͤnn- lichen Ruthe herab haͤngt, und den die Alten ſcrotum nennen. Es iſt dieſer Sakk mitten durch tief herab in zween eirunde Saͤkke abgetheilt, und er beſteht aus einer ſehr duͤnnen Haut, welche mit krauſen Haaren beſezzt iſt, und eine Lage von wenigem, und ſteifem Fette unter ſich lie- gen hat. Es befindet ſich aber unter eben dieſer Haut eine ei- gene Bekleidung, welche die Alten dartos nennen (o), roth, voller Gefaͤſſe, nicht eigentlich muſkuloͤſe (p), noch aus parallelen Faſern zuſammen geſezzt, dennoch aber mit dem Muſkelweſen in ſo ferne verwandt iſt (q), und ſich (m) Daher CAMPER p. 248. fand den Weg ſehr ſelten verſchloſ- ſen p. 252. 253. 254. POTT l. c. HUNTER p. 80. 81. 82. f. 3 0. So ſahe es HEISTERUS de ſuppur. hern. in carcer. non leth. n. 5. COWPER ad BIDL. t. 32. RE NEAULME hern. p. 138. GME- LIN Comm. Lit. 1737. n. 1. und noch ehe J. SWAMMERDAM in obſ. SCHRADERI 5. Dec. II. et not. prodr. p. 7. et HARD. apiar. p. 319. und J. van der HULT in der Ueberſezzung des RENEALMII p. 128. nach Ermnerung des CAM- PERI. Schon J. MERY erkannte die Nothwendigkeit des natuͤrlichen Darmſeilfortſazzes Mém. de l’ Ac. 1701. p. 283. vergl. ſelbigen p. 279. (n) In Progr. cit. Auch POTT p. 20. (o) RUFUS II. p. 64. (p) FANTON anat. p. 150. MONRO Eſſ. at Edimb. T. V. P. I p. 267. LIEUTAUD p. 334. HEUERMAN Phyſiolog. P. IV. p. 316. SCHARP. enquiry p. 78. ſchreibt den Urſprung der Sage von den Thieren her. (q) GUNZ hern. p. 21. BAR- BAUT p. 175. DISDIER ſplanch- nol. I. p 234. DUVERNEY II. p. 287. WINSLOW IV. n. 493. 494. Nennen dieſe Dekke muſkuloͤſe SCHLICHTING mnemoſyn. ſagt, ſie werde willkuͤhrlich beherrſcht. Endlich an einer geſchwollnen Hode Mém. preſ. p. 122.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/646
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/646>, abgerufen am 26.04.2024.