Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
§. 37.
Gefässe der Mutter.

1. Die Saamengefässe.

Es bestehen diese Gefässe aus zwo Klassen, nämlich
den Saamengefässen oder den Unterbauchsgefässen.

Die erstern sind kleiner, und haben, wie bey Manns-
personen(a), einerley Ursprung, und einerley abwärts
gehende Richtung (b), ihnen gehören die Nierenäste eben-
falls, welche dem Darmfelle und Harngange zugeworfen
werden.

Aehnlich ist hier ebenfalls das weinblattförmige Ge-
flechte, indessen ist doch die Schlagader bey Frauensper-
sonen mehr gebogen (c).

Da aber eine Frauensperson keine ausserhalb des
Bekkens liegende Hoden hat; so laufen die Saamenge-
fässe bey diesem Geschlechte nicht durch den Ring heraus,
sondern sie gehen zwischen denen Blättern des Darmfel-
les, so die breite Bänder macht, nach der convexen
Grundfläche des Eyerstokks (d) und seinem übrigen We-
sen hin (e), und zertheilen sich unter die Eyer(f).

Es sind dieses innere, hintere, und kleine Aeste (g).

Die äussere und vordere Stämme laufen durch die
Fledermausflügel hindurch (h), und streichen mit ihren
Zweigen zur Trompete fort (i); sie laufen von deren
Trichter bis zur Mutter, und vereinigen sich ebenfalls

mit
(a) [Spaltenumbruch] L. XXVIII. P. I. p. 425. u. f.
(b) BOEHM. Fasc. II. T. VII. &c.
(c) SWAMMERD. tab. TULP.
dic. GRAAF. BOEHMER. ROE-
DERER. t. 4. p. 9. EISENMANN.
t. 2. 3. 4. Fasc. II. P.
(d) BOEHMER. Ic. nostr. ob
gleich die meisten Blutadern sind.
5. 5. cirsoidea vasa ovarior. HART-
MAN. gener. vivip. n.
49.
(e) lc. nostr.
(f) [Spaltenumbruch] SWAMMERDAM. t. 2. 3.
(g) ARANT. de fet. p. 6. ROL-
FINK. SCHENK. p.
658.
(h) SWAMMERD ib. t. 3. auch
2. GRAAF. t. 12. MONRO p. 251.
BOEHMER. ROEDER. EISENM.
t.
2. 3. 4.
(i) FALLOP. p. 197. b. BOEH-
MER. SWAMMERDAM. t. 2. 3.
GRAAF. t.
12.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
§. 37.
Gefaͤſſe der Mutter.

1. Die Saamengefaͤſſe.

Es beſtehen dieſe Gefaͤſſe aus zwo Klaſſen, naͤmlich
den Saamengefaͤſſen oder den Unterbauchsgefaͤſſen.

Die erſtern ſind kleiner, und haben, wie bey Manns-
perſonen(a), einerley Urſprung, und einerley abwaͤrts
gehende Richtung (b), ihnen gehoͤren die Nierenaͤſte eben-
falls, welche dem Darmfelle und Harngange zugeworfen
werden.

Aehnlich iſt hier ebenfalls das weinblattfoͤrmige Ge-
flechte, indeſſen iſt doch die Schlagader bey Frauensper-
ſonen mehr gebogen (c).

Da aber eine Frauensperſon keine auſſerhalb des
Bekkens liegende Hoden hat; ſo laufen die Saamenge-
faͤſſe bey dieſem Geſchlechte nicht durch den Ring heraus,
ſondern ſie gehen zwiſchen denen Blaͤttern des Darmfel-
les, ſo die breite Baͤnder macht, nach der convexen
Grundflaͤche des Eyerſtokks (d) und ſeinem uͤbrigen We-
ſen hin (e), und zertheilen ſich unter die Eyer(f).

Es ſind dieſes innere, hintere, und kleine Aeſte (g).

Die aͤuſſere und vordere Staͤmme laufen durch die
Fledermausfluͤgel hindurch (h), und ſtreichen mit ihren
Zweigen zur Trompete fort (i); ſie laufen von deren
Trichter bis zur Mutter, und vereinigen ſich ebenfalls

mit
(a) [Spaltenumbruch] L. XXVIII. P. I. p. 425. u. f.
(b) BOEHM. Faſc. II. T. VII. &c.
(c) SWAMMERD. tab. TULP.
dic. GRAAF. BOEHMER. ROE-
DERER. t. 4. p. 9. EISENMANN.
t. 2. 3. 4. Faſc. II. P.
(d) BOEHMER. Ic. noſtr. ob
gleich die meiſten Blutadern ſind.
5. 5. cirſoidea vaſa ovarior. HART-
MAN. gener. vivip. n.
49.
(e) lc. noſtr.
(f) [Spaltenumbruch] SWAMMERDAM. t. 2. 3.
(g) ARANT. de fet. p. 6. ROL-
FINK. SCHENK. p.
658.
(h) SWAMMERD ib. t. 3. auch
2. GRAAF. t. 12. MONRO p. 251.
BOEHMER. ROEDER. EISENM.
t.
2. 3. 4.
(i) FALLOP. p. 197. b. BOEH-
MER. SWAMMERDAM. t. 2. 3.
GRAAF. t.
12.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f1076" n="1040"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Weibliche Theile. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 37.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Mutter.</hi></hi></head><lb/>
              <argument>
                <p>1. <hi rendition="#fr">Die Saamengefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</hi></p>
              </argument><lb/>
              <p>Es be&#x017F;tehen die&#x017F;e Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e aus zwo Kla&#x017F;&#x017F;en, na&#x0364;mlich<lb/>
den Saamengefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en oder den Unterbauchsgefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
              <p>Die er&#x017F;tern &#x017F;ind kleiner, und haben, wie bey Manns-<lb/>
per&#x017F;onen<note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">L. XXVIII. P. I. p.</hi> 425. u. f.</note>, einerley Ur&#x017F;prung, und einerley abwa&#x0364;rts<lb/>
gehende Richtung <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">BOEHM. Fa&#x017F;c. II. T. VII. &amp;c.</hi></note>, ihnen geho&#x0364;ren die Nierena&#x0364;&#x017F;te eben-<lb/>
falls, welche dem Darmfelle und Harngange zugeworfen<lb/>
werden.</p><lb/>
              <p>Aehnlich i&#x017F;t hier ebenfalls das weinblattfo&#x0364;rmige Ge-<lb/>
flechte, inde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t doch die Schlagader bey Frauensper-<lb/>
&#x017F;onen mehr gebogen <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">SWAMMERD. tab. TULP.<lb/>
dic. GRAAF. BOEHMER. ROE-<lb/>
DERER. t. 4. p. 9. EISENMANN.<lb/>
t. 2. 3. 4. Fa&#x017F;c. II. P.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Da aber eine Frauensper&#x017F;on keine au&#x017F;&#x017F;erhalb des<lb/>
Bekkens liegende Hoden hat; &#x017F;o laufen die Saamenge-<lb/>
fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e bey die&#x017F;em Ge&#x017F;chlechte nicht durch den Ring heraus,<lb/>
&#x017F;ondern &#x017F;ie gehen zwi&#x017F;chen denen Bla&#x0364;ttern des Darmfel-<lb/>
les, &#x017F;o die breite Ba&#x0364;nder macht, nach der convexen<lb/>
Grundfla&#x0364;che des Eyer&#x017F;tokks <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">BOEHMER. Ic. no&#x017F;tr.</hi> ob<lb/>
gleich die mei&#x017F;ten Blutadern &#x017F;ind.<lb/>
5. 5. <hi rendition="#aq">cir&#x017F;oidea va&#x017F;a ovarior. HART-<lb/>
MAN. gener. vivip. n.</hi> 49.</note> und &#x017F;einem u&#x0364;brigen We-<lb/>
&#x017F;en hin <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">lc. no&#x017F;tr.</hi></note>, und zertheilen &#x017F;ich unter die Eyer<note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM. t.</hi> 2. 3.</note>.</p><lb/>
              <p>Es &#x017F;ind die&#x017F;es innere, hintere, und kleine Ae&#x017F;te <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">ARANT. de fet. p. 6. ROL-<lb/>
FINK. SCHENK. p.</hi> 658.</note>.</p><lb/>
              <p>Die a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere und vordere Sta&#x0364;mme laufen durch die<lb/>
Fledermausflu&#x0364;gel hindurch <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">SWAMMERD ib. t.</hi> 3. auch<lb/>
2. <hi rendition="#aq">GRAAF. t. 12. MONRO p. 251.<lb/>
BOEHMER. ROEDER. EISENM.<lb/>
t.</hi> 2. 3. 4.</note>, und &#x017F;treichen mit ihren<lb/>
Zweigen zur Trompete fort <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">FALLOP. p. 197. b. BOEH-<lb/>
MER. SWAMMERDAM. t. 2. 3.<lb/>
GRAAF. t.</hi> 12.</note>; &#x017F;ie laufen von deren<lb/>
Trichter bis zur Mutter, und vereinigen &#x017F;ich ebenfalls<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mit</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1040/1076] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. §. 37. Gefaͤſſe der Mutter. 1. Die Saamengefaͤſſe. Es beſtehen dieſe Gefaͤſſe aus zwo Klaſſen, naͤmlich den Saamengefaͤſſen oder den Unterbauchsgefaͤſſen. Die erſtern ſind kleiner, und haben, wie bey Manns- perſonen (a), einerley Urſprung, und einerley abwaͤrts gehende Richtung (b), ihnen gehoͤren die Nierenaͤſte eben- falls, welche dem Darmfelle und Harngange zugeworfen werden. Aehnlich iſt hier ebenfalls das weinblattfoͤrmige Ge- flechte, indeſſen iſt doch die Schlagader bey Frauensper- ſonen mehr gebogen (c). Da aber eine Frauensperſon keine auſſerhalb des Bekkens liegende Hoden hat; ſo laufen die Saamenge- faͤſſe bey dieſem Geſchlechte nicht durch den Ring heraus, ſondern ſie gehen zwiſchen denen Blaͤttern des Darmfel- les, ſo die breite Baͤnder macht, nach der convexen Grundflaͤche des Eyerſtokks (d) und ſeinem uͤbrigen We- ſen hin (e), und zertheilen ſich unter die Eyer (f). Es ſind dieſes innere, hintere, und kleine Aeſte (g). Die aͤuſſere und vordere Staͤmme laufen durch die Fledermausfluͤgel hindurch (h), und ſtreichen mit ihren Zweigen zur Trompete fort (i); ſie laufen von deren Trichter bis zur Mutter, und vereinigen ſich ebenfalls mit (a) L. XXVIII. P. I. p. 425. u. f. (b) BOEHM. Faſc. II. T. VII. &c. (c) SWAMMERD. tab. TULP. dic. GRAAF. BOEHMER. ROE- DERER. t. 4. p. 9. EISENMANN. t. 2. 3. 4. Faſc. II. P. (d) BOEHMER. Ic. noſtr. ob gleich die meiſten Blutadern ſind. 5. 5. cirſoidea vaſa ovarior. HART- MAN. gener. vivip. n. 49. (e) lc. noſtr. (f) SWAMMERDAM. t. 2. 3. (g) ARANT. de fet. p. 6. ROL- FINK. SCHENK. p. 658. (h) SWAMMERD ib. t. 3. auch 2. GRAAF. t. 12. MONRO p. 251. BOEHMER. ROEDER. EISENM. t. 2. 3. 4. (i) FALLOP. p. 197. b. BOEH- MER. SWAMMERDAM. t. 2. 3. GRAAF. t. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1076
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1040. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1076>, abgerufen am 26.04.2024.