Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abs. Die Nachgeburt.
Wärme des Ortes, mit den faulen Dämpfen der be-
nachbarten Gedärme unterhalten dieses Faulwerden.
Und dennoch wird hier kein Untersucher irren, wenn
er es nicht selber will: denn es entstehet das Gerin-
nen niemals auf eine fehlerhafte Art, und es wird in
den Flüßigkeiten, in denen die Kraft sich zu coaguliren
befindlich ist, in der That schon von der blossen Hizze,
und dem langen Aufenthalte zerstört. Wenn daher
die Versuche zeigen, daß dieses Wasser bisweilen gerin-
net, so kann man um destomehr versichern, daß es an
sich gerinnbar sey, ob es sich gleich nach andern Ver-
suchen nicht coaguliren lassen will.

Es ist ein wenig gesalzen im amnion (c), und der
Molke einer Milch nicht unähnlich, welches so gar von
dem Geruche gilt (d); dahingegen hat es in einigen
Thieren einen süssen Geschmakk (e).

Es vermischt sich mit dem gemeinen Wasser (f),
ob es gleich in selbigem zu Boden sinkt (g).

Wenn man es frisch aus einem Thiere sammelt,
fo gerinnt es am Feuer (h), wie es die Limphe zu thun
pflegt, oder wie ein reifes Ey (i) am Feuer hart wird (k),

oder
(c) [Spaltenumbruch] RHADES de ferr. sang.
p.
32. in der Kuh ALDES p. 19.
HOBOKEN p.
74. Schaaf PEYER
obs.
31. Hühnchen. SCHRADER
obs.
186. in dem Fische gesalzen.
LORENZINI p. 27. ovum. hum.
secund. p.
3.
(d) DENYS p. 242.
(e) VIEUSSENS nov. system.
p.
22. wie eine Wassermilch HAR-
VEY p.
195. von angenehmen Ge-
ruch und Geschmack EVERARD
p.
159.
(f) LONGFIELD.
(g) Idem ibid.
(h) RHADES disp. de ferr.
sang. n.
35. 36. in einem Wärm-
grade von 188. Jm Menschen noch
mehr Idem p. 31. 32. ROEDERER
[Spaltenumbruch] fet. perfect. n. 12. BARBAT form.
fet. p. 137. VIEUSSENS p. 22.
BOHN p. 28. HERTOD. crocol.
p.
280. im Hunde.
(i) Denn ich habe genau, in
den neuern Versuchen mit dem
bebrüteten Hünern gesehen, daß
die junge Amnionsflüßigkeit, weder
vom Alkohol, noch von der Mine-
rals äure gerinnt; da sie doch, wenn
sie reifer geworden, von beiden zu
einem Ram gemacht wird. Sie
gerinnet den zehnten und vierzehn-
ten Tag nach dem Berichte des
LANGLEY p. 178 HARVEI p. 36.
(k) MALPIGH p. 12. append.
p. 10. MAITRE JEAN p. 21. DU-
VERNEY II. p.
402. und selbst
der MONRO p. 209.
X 4

III. Abſ. Die Nachgeburt.
Waͤrme des Ortes, mit den faulen Daͤmpfen der be-
nachbarten Gedaͤrme unterhalten dieſes Faulwerden.
Und dennoch wird hier kein Unterſucher irren, wenn
er es nicht ſelber will: denn es entſtehet das Gerin-
nen niemals auf eine fehlerhafte Art, und es wird in
den Fluͤßigkeiten, in denen die Kraft ſich zu coaguliren
befindlich iſt, in der That ſchon von der bloſſen Hizze,
und dem langen Aufenthalte zerſtoͤrt. Wenn daher
die Verſuche zeigen, daß dieſes Waſſer bisweilen gerin-
net, ſo kann man um deſtomehr verſichern, daß es an
ſich gerinnbar ſey, ob es ſich gleich nach andern Ver-
ſuchen nicht coaguliren laſſen will.

Es iſt ein wenig geſalzen im amnion (c), und der
Molke einer Milch nicht unaͤhnlich, welches ſo gar von
dem Geruche gilt (d); dahingegen hat es in einigen
Thieren einen ſuͤſſen Geſchmakk (e).

Es vermiſcht ſich mit dem gemeinen Waſſer (f),
ob es gleich in ſelbigem zu Boden ſinkt (g).

Wenn man es friſch aus einem Thiere ſammelt,
fo gerinnt es am Feuer (h), wie es die Limphe zu thun
pflegt, oder wie ein reifes Ey (i) am Feuer hart wird (k),

oder
(c) [Spaltenumbruch] RHADES de ferr. ſang.
p.
32. in der Kuh ALDES p. 19.
HOBOKEN p.
74. Schaaf PEYER
obſ.
31. Huͤhnchen. SCHRADER
obſ.
186. in dem Fiſche geſalzen.
LORENZINI p. 27. ovum. hum.
ſecund. p.
3.
(d) DENYS p. 242.
(e) VIEUSSENS nov. ſyſtem.
p.
22. wie eine Waſſermilch HAR-
VEY p.
195. von angenehmen Ge-
ruch und Geſchmack EVERARD
p.
159.
(f) LONGFIELD.
(g) Idem ibid.
(h) RHADES diſp. de ferr.
ſang. n.
35. 36. in einem Waͤrm-
grade von 188. Jm Menſchen noch
mehr Idem p. 31. 32. ROEDERER
[Spaltenumbruch] fet. perfect. n. 12. BARBAT form.
fet. p. 137. VIEUSSENS p. 22.
BOHN p. 28. HERTOD. crocol.
p.
280. im Hunde.
(i) Denn ich habe genau, in
den neuern Verſuchen mit dem
bebruͤteten Huͤnern geſehen, daß
die junge Amnionsfluͤßigkeit, weder
vom Alkohol, noch von der Mine-
ralſ aͤure gerinnt; da ſie doch, wenn
ſie reifer geworden, von beiden zu
einem Ram gemacht wird. Sie
gerinnet den zehnten und vierzehn-
ten Tag nach dem Berichte des
LANGLEY p. 178 HARVEI p. 36.
(k) MALPIGH p. 12. append.
p. 10. MAITRE JEAN p. 21. DU-
VERNEY II. p.
402. und ſelbſt
der MONRO p. 209.
X 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0379" n="327"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/>
Wa&#x0364;rme des Ortes, mit den faulen Da&#x0364;mpfen der be-<lb/>
nachbarten Geda&#x0364;rme unterhalten die&#x017F;es Faulwerden.<lb/>
Und dennoch wird hier kein Unter&#x017F;ucher irren, wenn<lb/>
er es nicht &#x017F;elber will: denn es ent&#x017F;tehet das Gerin-<lb/>
nen niemals auf eine fehlerhafte Art, und es wird in<lb/>
den Flu&#x0364;ßigkeiten, in denen die Kraft &#x017F;ich zu coaguliren<lb/>
befindlich i&#x017F;t, in der That &#x017F;chon von der blo&#x017F;&#x017F;en Hizze,<lb/>
und dem langen Aufenthalte zer&#x017F;to&#x0364;rt. Wenn daher<lb/>
die Ver&#x017F;uche zeigen, daß die&#x017F;es Wa&#x017F;&#x017F;er bisweilen gerin-<lb/>
net, &#x017F;o kann man um de&#x017F;tomehr ver&#x017F;ichern, daß es an<lb/>
&#x017F;ich gerinnbar &#x017F;ey, ob es &#x017F;ich gleich nach andern Ver-<lb/>
&#x017F;uchen nicht coaguliren la&#x017F;&#x017F;en will.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t ein wenig ge&#x017F;alzen im <hi rendition="#aq">amnion</hi> <note place="foot" n="(c)"><cb/><hi rendition="#aq">RHADES de ferr. &#x017F;ang.<lb/>
p.</hi> 32. in der Kuh <hi rendition="#aq">ALDES p. 19.<lb/>
HOBOKEN p.</hi> 74. Schaaf <hi rendition="#aq">PEYER<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 31. Hu&#x0364;hnchen. <hi rendition="#aq">SCHRADER<lb/>
ob&#x017F;.</hi> 186. in dem Fi&#x017F;che ge&#x017F;alzen.<lb/><hi rendition="#aq">LORENZINI p. 27. ovum. hum.<lb/>
&#x017F;ecund. p.</hi> 3.</note>, und der<lb/>
Molke einer Milch nicht una&#x0364;hnlich, welches &#x017F;o gar von<lb/>
dem Geruche gilt <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">DENYS p.</hi> 242.</note>; dahingegen hat es in einigen<lb/>
Thieren einen &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Ge&#x017F;chmakk <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">VIEUSSENS nov. &#x017F;y&#x017F;tem.<lb/>
p.</hi> 22. wie eine Wa&#x017F;&#x017F;ermilch <hi rendition="#aq">HAR-<lb/>
VEY p.</hi> 195. von angenehmen Ge-<lb/>
ruch und Ge&#x017F;chmack <hi rendition="#aq">EVERARD<lb/>
p.</hi> 159.</note>.</p><lb/>
              <p>Es vermi&#x017F;cht &#x017F;ich mit dem gemeinen Wa&#x017F;&#x017F;er <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">LONGFIELD.</hi></note>,<lb/>
ob es gleich in &#x017F;elbigem zu Boden &#x017F;inkt <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> ibid.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Wenn man es fri&#x017F;ch aus einem Thiere &#x017F;ammelt,<lb/>
fo gerinnt es am Feuer <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">RHADES</hi> di&#x017F;p. de ferr.<lb/>
&#x017F;ang. n.</hi> 35. 36. in einem Wa&#x0364;rm-<lb/>
grade von 188. Jm Men&#x017F;chen noch<lb/>
mehr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> p. 31. 32. ROEDERER<lb/><cb/>
fet. perfect. n. 12. BARBAT form.<lb/>
fet. p. 137. <hi rendition="#g">VIEUSSENS</hi> p. 22.<lb/>
BOHN p. 28. HERTOD. crocol.<lb/>
p.</hi> 280. im Hunde.</note>, wie es die Limphe zu thun<lb/>
pflegt, oder wie ein reifes Ey <note place="foot" n="(i)">Denn ich habe genau, in<lb/>
den neuern Ver&#x017F;uchen mit dem<lb/>
bebru&#x0364;teten Hu&#x0364;nern ge&#x017F;ehen, daß<lb/>
die junge Amnionsflu&#x0364;ßigkeit, weder<lb/>
vom Alkohol, noch von der Mine-<lb/>
ral&#x017F; a&#x0364;ure gerinnt; da &#x017F;ie doch, wenn<lb/>
&#x017F;ie reifer geworden, von beiden zu<lb/>
einem Ram gemacht wird. Sie<lb/>
gerinnet den zehnten und vierzehn-<lb/>
ten Tag nach dem Berichte des<lb/><hi rendition="#aq">LANGLEY p. 178 HARVEI p.</hi> 36.</note> am Feuer hart wird <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">MALPIGH p. 12. append.<lb/>
p. 10. MAITRE JEAN p. 21. DU-<lb/>
VERNEY II. p.</hi> 402. und &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
der <hi rendition="#aq">MONRO p.</hi> 209.</note>,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 4</fw><fw place="bottom" type="catch">oder</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0379] III. Abſ. Die Nachgeburt. Waͤrme des Ortes, mit den faulen Daͤmpfen der be- nachbarten Gedaͤrme unterhalten dieſes Faulwerden. Und dennoch wird hier kein Unterſucher irren, wenn er es nicht ſelber will: denn es entſtehet das Gerin- nen niemals auf eine fehlerhafte Art, und es wird in den Fluͤßigkeiten, in denen die Kraft ſich zu coaguliren befindlich iſt, in der That ſchon von der bloſſen Hizze, und dem langen Aufenthalte zerſtoͤrt. Wenn daher die Verſuche zeigen, daß dieſes Waſſer bisweilen gerin- net, ſo kann man um deſtomehr verſichern, daß es an ſich gerinnbar ſey, ob es ſich gleich nach andern Ver- ſuchen nicht coaguliren laſſen will. Es iſt ein wenig geſalzen im amnion (c), und der Molke einer Milch nicht unaͤhnlich, welches ſo gar von dem Geruche gilt (d); dahingegen hat es in einigen Thieren einen ſuͤſſen Geſchmakk (e). Es vermiſcht ſich mit dem gemeinen Waſſer (f), ob es gleich in ſelbigem zu Boden ſinkt (g). Wenn man es friſch aus einem Thiere ſammelt, fo gerinnt es am Feuer (h), wie es die Limphe zu thun pflegt, oder wie ein reifes Ey (i) am Feuer hart wird (k), oder (c) RHADES de ferr. ſang. p. 32. in der Kuh ALDES p. 19. HOBOKEN p. 74. Schaaf PEYER obſ. 31. Huͤhnchen. SCHRADER obſ. 186. in dem Fiſche geſalzen. LORENZINI p. 27. ovum. hum. ſecund. p. 3. (d) DENYS p. 242. (e) VIEUSSENS nov. ſyſtem. p. 22. wie eine Waſſermilch HAR- VEY p. 195. von angenehmen Ge- ruch und Geſchmack EVERARD p. 159. (f) LONGFIELD. (g) Idem ibid. (h) RHADES diſp. de ferr. ſang. n. 35. 36. in einem Waͤrm- grade von 188. Jm Menſchen noch mehr Idem p. 31. 32. ROEDERER fet. perfect. n. 12. BARBAT form. fet. p. 137. VIEUSSENS p. 22. BOHN p. 28. HERTOD. crocol. p. 280. im Hunde. (i) Denn ich habe genau, in den neuern Verſuchen mit dem bebruͤteten Huͤnern geſehen, daß die junge Amnionsfluͤßigkeit, weder vom Alkohol, noch von der Mine- ralſ aͤure gerinnt; da ſie doch, wenn ſie reifer geworden, von beiden zu einem Ram gemacht wird. Sie gerinnet den zehnten und vierzehn- ten Tag nach dem Berichte des LANGLEY p. 178 HARVEI p. 36. (k) MALPIGH p. 12. append. p. 10. MAITRE JEAN p. 21. DU- VERNEY II. p. 402. und ſelbſt der MONRO p. 209. X 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/379
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/379>, abgerufen am 26.04.2024.