Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

III. Abs. Die Nachgeburt.
am Ende des Nabels, da wo dieser nach dem Mutter-
kuchen hingekehrt ist, angetroffen (e).

So sahe der berühmte Albin (f) an einer zarten
Frucht von sieben Wochen, einmahl durch die Nabel-
schnur eine zarte Saite laufen, so sich in ein Bläschen
endigte, welches sich an dem Trichter der innern Frucht-
haut befand (g), und zwischen der äussern Fruchthaut,
und der innern Fruchthaut, links weggewandt lag: und
so hat er auch, jedoch nur einmahl, einen Kanal gesehen,
welcher von dem Ende des Nabels in ein Bläschen
lief (h).

Ein ovalrundes, mit dem Nabel verbundenes Bläs-
gen, sahe vor kurzem der berühmte Böhmer, und er
glaubt, dieses aus wahrscheinlichen Gründen für die
Harnfruchthaut halten zu können (i).

Weitläuftig beschreibet Richard Hale (k), eine Blase,
die zärter als die innere Fruchthaut sey, zwischen dem
Theile des amnii und chorii, liege, welcher sich nach dem
Mutterkuchen hinkehrt, schmäler als der Kuchen sey, den
sie mit der einen Spizze, so wie mit der andern die Frucht
berühre. Er sahe sich diese Blase ferner unter der
Spizze des Eyes, etwa um Zweidrittheile mit der innern
Fruchthaut vereinigen, in dem Hals aber zwo Blasen-
schnüre werfen, welche derselbe als gerade, und sehr groß
zeichnet, ja es sind über diese Begebenheit J. Keil (l),

und
(e) [Spaltenumbruch] Conf. p. 190. MANGET
Theatr. Senac. l. c. HOBOKEN
anat. repet. p. 22. ROEDERER
set. perfect. n.
15. zwischen dem
Kuchen amnion. und chorion.
(f) Adnot. L. I. p. 74. t. I. f.
12. Als ein Zeuge NEUFVILLE
de allantoid. p.
43. & der berühmte
NORTWYCK p. 202. der diese
Frucht gesehen. Dergleichen ha-
ben auch BOEHMER Sit. uter. p.
4. LAMBRECHT obs. p. 60.
Physiol. Batav. p.
629.
(g) [Spaltenumbruch] Wenn es eine Harnblase ist,
so sizzet sie am Eingange der Na-
belschnur HEBENSTREIT funic.
umbilic. pathol. p.
19. sei inner-
halb dem amnion, nach dem DEI-
DIER I.
der eben angeführt wor-
den.
(h) p. 73. t. 5. f. 5.
(i) p. 32. &c.
(k) Phil. trans. n. 271. f. 1. 2.
(l) p. 113. 114.

III. Abſ. Die Nachgeburt.
am Ende des Nabels, da wo dieſer nach dem Mutter-
kuchen hingekehrt iſt, angetroffen (e).

So ſahe der beruͤhmte Albin (f) an einer zarten
Frucht von ſieben Wochen, einmahl durch die Nabel-
ſchnur eine zarte Saite laufen, ſo ſich in ein Blaͤschen
endigte, welches ſich an dem Trichter der innern Frucht-
haut befand (g), und zwiſchen der aͤuſſern Fruchthaut,
und der innern Fruchthaut, links weggewandt lag: und
ſo hat er auch, jedoch nur einmahl, einen Kanal geſehen,
welcher von dem Ende des Nabels in ein Blaͤschen
lief (h).

Ein ovalrundes, mit dem Nabel verbundenes Blaͤs-
gen, ſahe vor kurzem der beruͤhmte Boͤhmer, und er
glaubt, dieſes aus wahrſcheinlichen Gruͤnden fuͤr die
Harnfruchthaut halten zu koͤnnen (i).

Weitlaͤuftig beſchreibet Richard Hale (k), eine Blaſe,
die zaͤrter als die innere Fruchthaut ſey, zwiſchen dem
Theile des amnii und chorii, liege, welcher ſich nach dem
Mutterkuchen hinkehrt, ſchmaͤler als der Kuchen ſey, den
ſie mit der einen Spizze, ſo wie mit der andern die Frucht
beruͤhre. Er ſahe ſich dieſe Blaſe ferner unter der
Spizze des Eyes, etwa um Zweidrittheile mit der innern
Fruchthaut vereinigen, in dem Hals aber zwo Blaſen-
ſchnuͤre werfen, welche derſelbe als gerade, und ſehr groß
zeichnet, ja es ſind uͤber dieſe Begebenheit J. Keil (l),

und
(e) [Spaltenumbruch] Conf. p. 190. MANGET
Theatr. Senac. l. c. HOBOKEN
anat. repet. p. 22. ROEDERER
ſet. perfect. n.
15. zwiſchen dem
Kuchen amnion. und chorion.
(f) Adnot. L. I. p. 74. t. I. f.
12. Als ein Zeuge NEUFVILLE
de allantoid. p.
43. & der beruͤhmte
NORTWYCK p. 202. der dieſe
Frucht geſehen. Dergleichen ha-
ben auch BOEHMER Sit. uter. p.
4. LAMBRECHT obſ. p. 60.
Phyſiol. Batav. p.
629.
(g) [Spaltenumbruch] Wenn es eine Harnblaſe iſt,
ſo ſizzet ſie am Eingange der Na-
belſchnur HEBENSTREIT funic.
umbilic. pathol. p.
19. ſei inner-
halb dem amnion, nach dem DEI-
DIER I.
der eben angefuͤhrt wor-
den.
(h) p. 73. t. 5. f. 5.
(i) p. 32. &c.
(k) Phil. tranſ. n. 271. f. 1. 2.
(l) p. 113. 114.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0401" n="349"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Ab&#x017F;. Die Nachgeburt.</hi></fw><lb/>
am Ende des Nabels, da wo die&#x017F;er nach dem Mutter-<lb/>
kuchen hingekehrt i&#x017F;t, angetroffen <note place="foot" n="(e)"><cb/><hi rendition="#aq">Conf. p. 190. MANGET<lb/>
Theatr. Senac. l. c. HOBOKEN<lb/>
anat. repet. p. 22. ROEDERER<lb/>
&#x017F;et. perfect. n.</hi> 15. zwi&#x017F;chen dem<lb/>
Kuchen <hi rendition="#aq">amnion.</hi> und <hi rendition="#aq">chorion.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>So &#x017F;ahe der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Albin</hi> <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Adnot. L. I. p. 74. t. I. f.</hi><lb/>
12. Als ein Zeuge <hi rendition="#aq">NEUFVILLE<lb/>
de allantoid. p.</hi> 43. &amp; der beru&#x0364;hmte<lb/><hi rendition="#aq">NORTWYCK p.</hi> 202. der die&#x017F;e<lb/>
Frucht ge&#x017F;ehen. Dergleichen ha-<lb/>
ben auch <hi rendition="#aq">BOEHMER Sit. uter. p.<lb/>
4. <hi rendition="#g">LAMBRECHT</hi> ob&#x017F;. p. 60.<lb/>
Phy&#x017F;iol. Batav. p.</hi> 629.</note> an einer zarten<lb/>
Frucht von &#x017F;ieben Wochen, einmahl durch die Nabel-<lb/>
&#x017F;chnur eine zarte Saite laufen, &#x017F;o &#x017F;ich in ein Bla&#x0364;schen<lb/>
endigte, welches &#x017F;ich an dem Trichter der innern Frucht-<lb/>
haut befand <note place="foot" n="(g)"><cb/>
Wenn es eine Harnbla&#x017F;e i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;izzet &#x017F;ie am Eingange der Na-<lb/>
bel&#x017F;chnur <hi rendition="#aq">HEBENSTREIT funic.<lb/>
umbilic. pathol. p.</hi> 19. &#x017F;ei inner-<lb/>
halb dem <hi rendition="#aq">amnion,</hi> nach dem <hi rendition="#aq">DEI-<lb/>
DIER I.</hi> der eben angefu&#x0364;hrt wor-<lb/>
den.</note>, und zwi&#x017F;chen der a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ern Fruchthaut,<lb/>
und der innern Fruchthaut, links weggewandt lag: und<lb/>
&#x017F;o hat er auch, jedoch nur einmahl, einen Kanal ge&#x017F;ehen,<lb/>
welcher von dem Ende des Nabels in ein Bla&#x0364;schen<lb/>
lief <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">p. 73. t. 5. f.</hi> 5.</note>.</p><lb/>
              <p>Ein ovalrundes, mit dem Nabel verbundenes Bla&#x0364;s-<lb/>
gen, &#x017F;ahe vor kurzem der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Bo&#x0364;hmer,</hi> und er<lb/>
glaubt, die&#x017F;es aus wahr&#x017F;cheinlichen Gru&#x0364;nden fu&#x0364;r die<lb/>
Harnfruchthaut halten zu ko&#x0364;nnen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">p. 32. &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Weitla&#x0364;uftig be&#x017F;chreibet Richard <hi rendition="#fr">Hale</hi> <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">Phil. tran&#x017F;. n. 271. f.</hi> 1. 2.</note>, eine Bla&#x017F;e,<lb/>
die za&#x0364;rter als die innere Fruchthaut &#x017F;ey, zwi&#x017F;chen dem<lb/>
Theile des <hi rendition="#aq">amnii</hi> und <hi rendition="#aq">chorii,</hi> liege, welcher &#x017F;ich nach dem<lb/>
Mutterkuchen hinkehrt, &#x017F;chma&#x0364;ler als der Kuchen &#x017F;ey, den<lb/>
&#x017F;ie mit der einen Spizze, &#x017F;o wie mit der andern die Frucht<lb/>
beru&#x0364;hre. Er &#x017F;ahe &#x017F;ich die&#x017F;e Bla&#x017F;e ferner unter der<lb/>
Spizze des Eyes, etwa um Zweidrittheile mit der innern<lb/>
Fruchthaut vereinigen, in dem Hals aber zwo Bla&#x017F;en-<lb/>
&#x017F;chnu&#x0364;re werfen, welche der&#x017F;elbe als gerade, und &#x017F;ehr groß<lb/>
zeichnet, ja es &#x017F;ind u&#x0364;ber die&#x017F;e Begebenheit J. <hi rendition="#fr">Keil</hi> <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 113. 114.</note>,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[349/0401] III. Abſ. Die Nachgeburt. am Ende des Nabels, da wo dieſer nach dem Mutter- kuchen hingekehrt iſt, angetroffen (e). So ſahe der beruͤhmte Albin (f) an einer zarten Frucht von ſieben Wochen, einmahl durch die Nabel- ſchnur eine zarte Saite laufen, ſo ſich in ein Blaͤschen endigte, welches ſich an dem Trichter der innern Frucht- haut befand (g), und zwiſchen der aͤuſſern Fruchthaut, und der innern Fruchthaut, links weggewandt lag: und ſo hat er auch, jedoch nur einmahl, einen Kanal geſehen, welcher von dem Ende des Nabels in ein Blaͤschen lief (h). Ein ovalrundes, mit dem Nabel verbundenes Blaͤs- gen, ſahe vor kurzem der beruͤhmte Boͤhmer, und er glaubt, dieſes aus wahrſcheinlichen Gruͤnden fuͤr die Harnfruchthaut halten zu koͤnnen (i). Weitlaͤuftig beſchreibet Richard Hale (k), eine Blaſe, die zaͤrter als die innere Fruchthaut ſey, zwiſchen dem Theile des amnii und chorii, liege, welcher ſich nach dem Mutterkuchen hinkehrt, ſchmaͤler als der Kuchen ſey, den ſie mit der einen Spizze, ſo wie mit der andern die Frucht beruͤhre. Er ſahe ſich dieſe Blaſe ferner unter der Spizze des Eyes, etwa um Zweidrittheile mit der innern Fruchthaut vereinigen, in dem Hals aber zwo Blaſen- ſchnuͤre werfen, welche derſelbe als gerade, und ſehr groß zeichnet, ja es ſind uͤber dieſe Begebenheit J. Keil (l), und (e) Conf. p. 190. MANGET Theatr. Senac. l. c. HOBOKEN anat. repet. p. 22. ROEDERER ſet. perfect. n. 15. zwiſchen dem Kuchen amnion. und chorion. (f) Adnot. L. I. p. 74. t. I. f. 12. Als ein Zeuge NEUFVILLE de allantoid. p. 43. & der beruͤhmte NORTWYCK p. 202. der dieſe Frucht geſehen. Dergleichen ha- ben auch BOEHMER Sit. uter. p. 4. LAMBRECHT obſ. p. 60. Phyſiol. Batav. p. 629. (g) Wenn es eine Harnblaſe iſt, ſo ſizzet ſie am Eingange der Na- belſchnur HEBENSTREIT funic. umbilic. pathol. p. 19. ſei inner- halb dem amnion, nach dem DEI- DIER I. der eben angefuͤhrt wor- den. (h) p. 73. t. 5. f. 5. (i) p. 32. &c. (k) Phil. tranſ. n. 271. f. 1. 2. (l) p. 113. 114.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/401
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/401>, abgerufen am 27.04.2024.