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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
wachsenen Eingeweiden, nur obenhin beschrieben findet (b).
Zwar finden wir einige Anmerkungen an den Fröschen (c),
an einigen Fischen (d), und besonders an dem jungen
Hühnchen; allein dieses ist zu diesen Absichten noch nicht
hinlänglich genung.

Das Menschenei, welches wir fast bis zum vierzig-
sten Tage verfolgt haben (e), wächset allmählich, und
begiebt sich oberhalb dem Schaamknochen in die Höhe (f).

Der Mutterkuchen, begiebt sich, wie wir erinnert
haben (g), in den obern Theil des Eies, er besezzt sel-
bigen allein, er verwandelt sich aber aus einem wolligen
Fadenwerke, in ein so fleischig Eingeweide, wie wir ihn
beschrieben haben (h).

Nach Proportion der Frucht, nimmt das Wasser
des amnii dergestalt zu (i), daß nunmehr die Frucht das
gröste Stükk vom Ei ausmacht, da die zarte Frucht
ehedem viel kleiner, als die Wasser, und als das übrige
Ei war.

Jn der gesammten Frucht zeiget sich das knochige
Wesen, welches, wie wir es erkläret haben, wie lauter
Leim anzusehen ist (k).

Jn-
(b) [Spaltenumbruch] Wir haben des FRANCIS-
CI. MAURICEAU
Sammlung,
welche aber in diesem Punkte nicht
getreu ist. p. 85. der berühmte
BUFFON II. p. 380. nach dem
Maasse und der äussern Form, doch
scheinet er den HARVEIUM vor
Augen zu haben. TREW hat ei-
nige Früchte gesammlet, in den
commentari. Lit. Nor. ann. 1739.
t.
3. etwas aus dem ber. RUY-
SCHIO. & ALBINO
einige haben
wir selbst mit Augen gesehen.
(c) Bei dem BRADLEY Phi-
los. account. T. XX.
und in Phil.
trans. abridgd. T. II. p. 818. f.

219. 220. u. s. w. und sehr wol
bey dem SWAMMERDAM.
(d) [Spaltenumbruch] Am Fische galeus KLEIN
miss. III. t.
7.
(e) p. 72. 37. 74.
(f) Conf. die auf einander fol-
gende Tafeln des berühmten SMEL-
LIE.
(g) BUFFON p. 381.
(h) p. 226.
(i) p. 193.
(k) Jn der dritten Woche KER-
KRING anthropog. c.
4. doch
vielleicht ist dieses Geribbe von 35
Tagen. Nach Ablaufe eines Mo-
nates ist noch alles weich. BUF-
FON l. c. p.
383. Jn der sechsten
Woche ist die Substanz der Kno-
chen milchig. BINNINGER I. obs.
52. weich FERNEL L. VII. c. 10.
im

Die Frucht. XXIX. B.
wachſenen Eingeweiden, nur obenhin beſchrieben findet (b).
Zwar finden wir einige Anmerkungen an den Froͤſchen (c),
an einigen Fiſchen (d), und beſonders an dem jungen
Huͤhnchen; allein dieſes iſt zu dieſen Abſichten noch nicht
hinlaͤnglich genung.

Das Menſchenei, welches wir faſt bis zum vierzig-
ſten Tage verfolgt haben (e), waͤchſet allmaͤhlich, und
begiebt ſich oberhalb dem Schaamknochen in die Hoͤhe (f).

Der Mutterkuchen, begiebt ſich, wie wir erinnert
haben (g), in den obern Theil des Eies, er beſezzt ſel-
bigen allein, er verwandelt ſich aber aus einem wolligen
Fadenwerke, in ein ſo fleiſchig Eingeweide, wie wir ihn
beſchrieben haben (h).

Nach Proportion der Frucht, nimmt das Waſſer
des amnii dergeſtalt zu (i), daß nunmehr die Frucht das
groͤſte Stuͤkk vom Ei ausmacht, da die zarte Frucht
ehedem viel kleiner, als die Waſſer, und als das uͤbrige
Ei war.

Jn der geſammten Frucht zeiget ſich das knochige
Weſen, welches, wie wir es erklaͤret haben, wie lauter
Leim anzuſehen iſt (k).

Jn-
(b) [Spaltenumbruch] Wir haben des FRANCIS-
CI. MAURICEAU
Sammlung,
welche aber in dieſem Punkte nicht
getreu iſt. p. 85. der beruͤhmte
BUFFON II. p. 380. nach dem
Maaſſe und der aͤuſſern Form, doch
ſcheinet er den HARVEIUM vor
Augen zu haben. TREW hat ei-
nige Fruͤchte geſammlet, in den
commentari. Lit. Nor. ann. 1739.
t.
3. etwas aus dem ber. RUY-
SCHIO. & ALBINO
einige haben
wir ſelbſt mit Augen geſehen.
(c) Bei dem BRADLEY Phi-
loſ. account. T. XX.
und in Phil.
tranſ. abridgd. T. II. p. 818. f.

219. 220. u. ſ. w. und ſehr wol
bey dem SWAMMERDAM.
(d) [Spaltenumbruch] Am Fiſche galeus KLEIN
miſſ. III. t.
7.
(e) p. 72. 37. 74.
(f) Conf. die auf einander fol-
gende Tafeln des beruͤhmten SMEL-
LIE.
(g) BUFFON p. 381.
(h) p. 226.
(i) p. 193.
(k) Jn der dritten Woche KER-
KRING anthropog. c.
4. doch
vielleicht iſt dieſes Geribbe von 35
Tagen. Nach Ablaufe eines Mo-
nates iſt noch alles weich. BUF-
FON l. c. p.
383. Jn der ſechſten
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52. weich FERNEL L. VII. c. 10.
im
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[594[596]/0648] Die Frucht. XXIX. B. wachſenen Eingeweiden, nur obenhin beſchrieben findet (b). Zwar finden wir einige Anmerkungen an den Froͤſchen (c), an einigen Fiſchen (d), und beſonders an dem jungen Huͤhnchen; allein dieſes iſt zu dieſen Abſichten noch nicht hinlaͤnglich genung. Das Menſchenei, welches wir faſt bis zum vierzig- ſten Tage verfolgt haben (e), waͤchſet allmaͤhlich, und begiebt ſich oberhalb dem Schaamknochen in die Hoͤhe (f). Der Mutterkuchen, begiebt ſich, wie wir erinnert haben (g), in den obern Theil des Eies, er beſezzt ſel- bigen allein, er verwandelt ſich aber aus einem wolligen Fadenwerke, in ein ſo fleiſchig Eingeweide, wie wir ihn beſchrieben haben (h). Nach Proportion der Frucht, nimmt das Waſſer des amnii dergeſtalt zu (i), daß nunmehr die Frucht das groͤſte Stuͤkk vom Ei ausmacht, da die zarte Frucht ehedem viel kleiner, als die Waſſer, und als das uͤbrige Ei war. Jn der geſammten Frucht zeiget ſich das knochige Weſen, welches, wie wir es erklaͤret haben, wie lauter Leim anzuſehen iſt (k). Jn- (b) Wir haben des FRANCIS- CI. MAURICEAU Sammlung, welche aber in dieſem Punkte nicht getreu iſt. p. 85. der beruͤhmte BUFFON II. p. 380. nach dem Maaſſe und der aͤuſſern Form, doch ſcheinet er den HARVEIUM vor Augen zu haben. TREW hat ei- nige Fruͤchte geſammlet, in den commentari. Lit. Nor. ann. 1739. t. 3. etwas aus dem ber. RUY- SCHIO. & ALBINO einige haben wir ſelbſt mit Augen geſehen. (c) Bei dem BRADLEY Phi- loſ. account. T. XX. und in Phil. tranſ. abridgd. T. II. p. 818. f. 219. 220. u. ſ. w. und ſehr wol bey dem SWAMMERDAM. (d) Am Fiſche galeus KLEIN miſſ. III. t. 7. (e) p. 72. 37. 74. (f) Conf. die auf einander fol- gende Tafeln des beruͤhmten SMEL- LIE. (g) BUFFON p. 381. (h) p. 226. (i) p. 193. (k) Jn der dritten Woche KER- KRING anthropog. c. 4. doch vielleicht iſt dieſes Geribbe von 35 Tagen. Nach Ablaufe eines Mo- nates iſt noch alles weich. BUF- FON l. c. p. 383. Jn der ſechſten Woche iſt die Subſtanz der Kno- chen milchig. BINNINGER I. obſ. 52. weich FERNEL L. VII. c. 10. im

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 594[596]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/648>, abgerufen am 26.04.2024.