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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 110, Hamburg, 13. Julii 1731.

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[Spaltenumbruch] dio des Nieder-Osterreichischen Regimets-Raths,
Grafens von Breunern, eröffnet worden; nach-
dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß
in selbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren
werden möchte, so hat man die Incumbenz denen
beyden Curatoribus Massä Falck und Henne gege-
ben, auf solchen Fuß die Sache zu tractiren, und
derer dahin gewiesenen Creditorum Prätensiones
zu notiren; es dürffte aber, wann die zur Baun
und Zangoni und Conf. gehörige Debitores ihre
schuldige 1300000. fl. Nicht beybringen solten,
kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit
dem Banqueroutier und dessen Caßirer, bey wel-
chem fast ein Dolus oder crassa und supina Regli-
gentia prätentiret werden kann, criminaliter ver-
fahren werden wird, das muß sich nechsten äüssern.
Sonsten verlautet, daß Ihro Kayserl. Majest. auf
das ohnlängst von einigen Intressenten allerhöchst
deroselben überreichte allerunterthänigste Memo-
rial, wegen des hiesigen Lotterie-Wesens, eine
anderweite Verordnung allergnädigst werde er-
gehen lassen, wodurch denen Klagen, vermittelst
einer Modalität, abgeholffen werden könte.


Nach dem in der Handwercks-Materie errichte-
ten beyder höhern Collegiorum concluso commu-
ni
ist es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen
Re- und Correlation mit dem Reichs-Städtischen
Collegio zu einem Concluso aller dreyen Reichs-
Collegiorum, und also zu dem Reichs-Gutachten
selbsten am 22. dieses gediehen, und dürffte solches,
wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl.
Principal-Commißion übergeben worden seyn,
per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck
ehestens bekannt gemacht werden. Den 23. dieses
versammleten sich die Evangelischen Herren Ge-
sandten auf dem Rath-Hause, und hielten allda
eine Conferenz. Am 25. dieses ist zwar des Herrn
Grafens von Seckendorff Ansuchen, um das
Reichs-Generalat über die Cavallerie im Fürstl.
Collegio zur Preposition gekommen, wegen vieler
Gesandten noch ermangelnder Instructionen aber
die Deliberation darüber verschoben worden, wie
denn selbigen Tages Electorales gar nicht ad Col-
legium gegangen sind, sondern sich nur auf dem
Re- und Correlations-Saale mit einander bespro-
chen haben. In einem vom 16. April datirten an
Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren
des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden-
Durlach Hochfürstl. Durchl. für unterschiedene
[Spaltenumbruch] ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und
Arbeit an der Festung Philipsburg noch die Zah-
lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con-
vent, man möge diesen armen Leuten, zumahl sie
alles, laut Beylagen, accurat beweisen könten, zu
ihrer Befriedigung bestmöglichst behülflich seyn.
Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte
zu der Schleusse für abgefolgtes Holz und Faschi-
nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann,
Namens Casper Kreglinger, verlangte, nebst sei-
nen Consorten, für verfertigte Pallisaden und de-
ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und so weiter.
In einem beygelegten Post-Scripto gedencken Ih-
ro Hochfürstl. Durchl. besonders des See-Grä-
bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel-
cher für Arbeit an eben dieser Festung Philipsburg
698 fl. 40 Kr. aussen stehen habe, und ausser deren
Vergütung völlig runiret wäre. Den 26. dieses
paßirte des Prinzen Maximilian von Hessen-Cassel
Hochfürstl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der
bisherige Wolffenbüttelsche geheimde Rath und
Gesandte von Brave hat solche seine Dienste ver-
ändert, und sich vorige Woche, ausser daß er auch
die Durlachische, Darmstädtische und Ost-Frie-
sische Vota verführet, aufs neue und principaliter,
als Sachsen-Weymarischer Gesandter zum Reichs-
Convent legitimiret. Der Herr von Villebois,
des Königes von Franckreich Minister am Chur-
Maynzischen Hof, so unlängst eine Tour hieher
gethan, stehet reisefertig, aus hiesiger Stadt nach
Cassel zu gehen, den König von Schweden da zu
erwarten, als bey welchem er im Rahmen seines
Principalen ein Compliment abzulegen hat.


Am Sonntage ward in den Kirchen das Königl.
Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele-
sen, und Montags, als am Feste Maria Heimsu-
chung, hat man Ihro Hoheit der Königl. Cron-
Prinzesin hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla
gefeyert. Künfftigen 13. dieses Monaths wird
auf hiesigem Rathhause eine Parthie guter Land-
Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die
Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme ist
sehr starck, dahero dasselbe um leydlichen Preyß
zu haben.



Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.
Amsterdam.

Man hat allhier in sieben Bän-
den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der

[Spaltenumbruch] dio des Nieder-Oſterreichiſchen Regimets-Raths,
Grafens von Breunern, eroͤffnet worden; nach-
dem aber die convocirten Creditotes gebeten, daß
in ſelbigem nach dem Mercantil-Stylo verfahren
werden moͤchte, ſo hat man die Incumbenz denen
beyden Curatoribus Maſſaͤ Falck und Henne gege-
ben, auf ſolchen Fuß die Sache zu tractiren, und
derer dahin gewieſenen Creditorum Praͤtenſiones
zu notiren; es duͤrffte aber, wann die zur Baun
und Zangoni und Conf. gehoͤrige Debitores ihre
ſchuldige 1300000. fl. Nicht beybringen ſolten,
kaum 20. pro Cent heraus kommen; ob aber mit
dem Banqueroutier und deſſen Caßirer, bey wel-
chem faſt ein Dolus oder craſſa und ſupina Regli-
gentia praͤtentiret werden kann, criminaliter ver-
fahren werden wird, das muß ſich nechſten aͤuͤſſern.
Sonſten verlautet, daß Ihro Kayserl. Majeſt. auf
das ohnlaͤngſt von einigen Intreſſenten allerhoͤchſt
deroſelben uͤberreichte allerunterthaͤnigſte Memo-
rial, wegen des hieſigen Lotterie-Weſens, eine
anderweite Verordnung allergnaͤdigſt werde er-
gehen laſſen, wodurch denen Klagen, vermittelſt
einer Modalitaͤt, abgeholffen werden koͤnte.


Nach dem in der Handwercks-Materie errichte-
ten beyder hoͤhern Collegiorum concluſo commu-
ni
iſt es nunmehro auf bishero fleißig geflogenen
Re- und Correlation mit dem Reichs-Staͤdtiſchen
Collegio zu einem Concluſo aller dreyen Reichs-
Collegiorum, und alſo zu dem Reichs-Gutachten
ſelbſten am 22. dieſes gediehen, und duͤrffte ſolches,
wenn es wird ins Reine gebracht, und der Kayserl.
Principal-Commißion uͤbergeben worden seyn,
per dictaturam, oder vielleicht gar durch den Druck
eheſtens bekannt gemacht werden. Den 23. dieſes
verſammleten ſich die Evangeliſchen Herren Ge-
ſandten auf dem Rath-Hauſe, und hielten allda
eine Conferenz. Am 25. dieſes iſt zwar des Herrn
Grafens von Seckendorff Anſuchen, um das
Reichs-Generalat uͤber die Cavallerie im Fuͤrſtl.
Collegio zur Prepoſition gekommen, wegen vieler
Geſandten noch ermangelnder Inſtructionen aber
die Deliberation daruͤber verſchoben worden, wie
denn ſelbigen Tages Electorales gar nicht ad Col-
legium gegangen ſind, ſondern ſich nur auf dem
Re- und Correlations-Saale mit einander beſpro-
chen haben. In einem vom 16. April datirten an
Reichs-Convent gelangten Schreiben intercediren
des regierenden Herrn Marggrafen zu Baden-
Durlach Hochfuͤrſtl. Durchl. fuͤr unterſchiedene
[Spaltenumbruch] ihrer Unterthanen, welche wegen Lieferung und
Arbeit an der Feſtung Philipsburg noch die Zah-
lung zu fordern haben, und bitten den Reichs-Con-
vent, man moͤge dieſen armen Leuten, zumahl ſie
alles, laut Beylagen, accurat beweiſen koͤnten, zu
ihrer Befriedigung beſtmoͤglichſt behuͤlflich ſeyn.
Die ganze Gemeinde des Orts Graben liquidirte
zu der Schleuſſe fuͤr abgefolgtes Holz und Faſchi-
nen, auch Fuhrlohn 209 fl. 14. Kr. Ein Mann,
Namens Caſper Kreglinger, verlangte, nebſt ſei-
nen Conſorten, fuͤr verfertigte Palliſaden und de-
ren Einliefferung 1460. fl. 14. Kr. und ſo weiter.
In einem beygelegten Poſt-Scripto gedencken Ih-
ro Hochfuͤrſtl. Durchl. beſonders des See-Graͤ-
bers zu Durlach, Namens Lorenz Spiegels, wel-
cher fuͤr Arbeit an eben dieſer Feſtung Philipsburg
698 fl. 40 Kr. auſſen ſtehen habe, und auſſer deren
Verguͤtung voͤllig runiret waͤre. Den 26. dieſes
paßirte des Prinzen Maximilian von Heſſen-Caſſel
Hochfuͤrſtl. Durchl. hierdurch nach Wien. Der
bisherige Wolffenbuͤttelſche geheimde Rath und
Geſandte von Brave hat ſolche ſeine Dienſte ver-
aͤndert, und ſich vorige Woche, auſſer daß er auch
die Durlachiſche, Darmſtaͤdtiſche und Oſt-Frie-
ſiſche Vota verfuͤhret, aufs neue und principaliter,
als Sachſen-Weymariſcher Geſandter zum Reichs-
Convent legitimiret. Der Herr von Villebois,
des Koͤniges von Franckreich Miniſter am Chur-
Maynziſchen Hof, ſo unlaͤngſt eine Tour hieher
gethan, ſtehet reiſefertig, aus hieſiger Stadt nach
Caſſel zu gehen, den Koͤnig von Schweden da zu
erwarten, als bey welchem er im Rahmen ſeines
Principalen ein Compliment abzulegen hat.


Am Sonntage ward in den Kirchen das Koͤnigl.
Duell-Edict abermahls von den Canzeln abgele-
ſen, und Montags, als am Feſte Maria Heimſu-
chung, hat man Ihro Hoheit der Koͤnigl. Cron-
Prinzeſin hohen Nahmens-Tag den Hofe in Galla
gefeyert. Kuͤnfftigen 13. dieſes Monaths wird
auf hieſigem Rathhauſe eine Parthie guter Land-
Weine durch den Ausruf verkauffen werden. Die
Zufuhre am Getreyde auf dem Elb-Strohme iſt
ſehr ſtarck, dahero daſſelbe um leydlichen Preyß
zu haben.



Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Amſterdam.

Man hat allhier in ſieben Baͤn-
den aufs neue die Gedichte des Homerus, nach der

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 110, Hamburg, 13. Julii 1731, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1101307_1731/3>, abgerufen am 26.04.2024.