Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844.Zu Aachen, auf dem Posthausschild, Sah ich den Vogel wieder, Der mir so tief verhaßt! Voll Gift Schaute er auf mich nieder. Du häßlicher Vogel, wirst du einst Mir in die Hände fallen, So rupfe ich dir die Federn aus Und hacke dir ab die Krallen. Du sollst mir dann, in luft'ger Höh, Auf einer Stange sitzen, Und ich rufe zum lustigen Schießen herbei Die Rheinischen Vogelschützen. Wer mir den Vogel herunterschießt, Mit Zepter und Krone belehn' ich Den wackern Mann! Wir blasen Tusch Und rufen: es lebe der König! Zu Aachen, auf dem Posthausschild, Sah ich den Vogel wieder, Der mir so tief verhaßt! Voll Gift Schaute er auf mich nieder. Du häßlicher Vogel, wirst du einst Mir in die Hände fallen, So rupfe ich dir die Federn aus Und hacke dir ab die Krallen. Du sollst mir dann, in luft’ger Höh, Auf einer Stange sitzen, Und ich rufe zum lustigen Schießen herbei Die Rheinischen Vogelschützen. Wer mir den Vogel herunterschießt, Mit Zepter und Krone belehn’ ich Den wackern Mann! Wir blasen Tusch Und rufen: es lebe der König! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0015" n="291"/> <lg type="poem"> <lg> <l>Zu Aachen, auf dem Posthausschild,</l><lb/> <l>Sah ich den Vogel wieder,</l><lb/> <l>Der mir so tief verhaßt! Voll Gift</l><lb/> <l>Schaute er auf mich nieder.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Du häßlicher Vogel, wirst du einst</l><lb/> <l>Mir in die Hände fallen,</l><lb/> <l>So rupfe ich dir die Federn aus</l><lb/> <l>Und hacke dir ab die Krallen.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Du sollst mir dann, in luft’ger Höh,</l><lb/> <l>Auf einer Stange sitzen,</l><lb/> <l>Und ich rufe zum lustigen Schießen herbei</l><lb/> <l>Die Rheinischen Vogelschützen.</l><lb/> </lg> <lg> <l>Wer mir den Vogel herunterschießt,</l><lb/> <l>Mit Zepter und Krone belehn’ ich</l><lb/> <l>Den wackern Mann! Wir blasen Tusch</l><lb/> <l>Und rufen: es lebe der König!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [291/0015]
Zu Aachen, auf dem Posthausschild,
Sah ich den Vogel wieder,
Der mir so tief verhaßt! Voll Gift
Schaute er auf mich nieder.
Du häßlicher Vogel, wirst du einst
Mir in die Hände fallen,
So rupfe ich dir die Federn aus
Und hacke dir ab die Krallen.
Du sollst mir dann, in luft’ger Höh,
Auf einer Stange sitzen,
Und ich rufe zum lustigen Schießen herbei
Die Rheinischen Vogelschützen.
Wer mir den Vogel herunterschießt,
Mit Zepter und Krone belehn’ ich
Den wackern Mann! Wir blasen Tusch
Und rufen: es lebe der König!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/15 |
Zitationshilfe: | Heine, Heinrich. Deutschland. Ein Wintermährchen. In: Ders.: Neue Gedichte, 1. Auflage. Hamburg, 1844, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen1_1844/15>, abgerufen am 14.06.2024. |