Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Küchen- und Blumen-Garten.
wenn man sie steckt/ so geben sie dichter und dunckeler
Laub als die gemeine Castanien.

Jm letzten Tag vor den folgenden neuen Monat
stümmelt die Bäume ein wenig an allen Aesten/ doch
so viel die Anständigkeit des Baums zugeben will/
doch wird die Herbstzeit von etlichen beqvemer dazu
gehalten.

Küchen-Garten.

Wann die Kälte etwas nachlässet/ und euer Bet-
te ziemlicher massen trocken und offen/ auch nahe an
einer Wand oder Mauer gelegen seyn/ daß sie der
Nord-Wind nicht beschädigen kan/ könnet ihr zum
Versuch wohl etwas Lattig/ Zwiebeln/ und unter
dieselben Sommer-Endivien säen/ ob es schon her-
nach noch viel schneyet/ kan es nichts desto weniger
unterm Schnee herfür wachsen.

Bey dergleichen schönen Tagen/ und wann der
Schnee vom Lande/ sehet zu denen Artischocken/ wie
es um selbige beschaffen/ und da sie zu naß und et-
wan faulen wolten/ müsset ihr ihnen mit truckenem
Zeug zu Hülffe kommen/ damit sie die übrige Win-
ters-Zeit besser hindurch bringen/ und auf den Früh-
ling desto mehr zunehmen und fruchten mögen/ wel-
ches auch mit den Endivien-Stöcken und übrigen rah-
ren Kohl-Gewächsen in acht genommen werden
muß/ damit ihnen das Faulen mit trockenem Sande
verwehret werde.

Jhr könnet aus dem Garten noch Braunen Kohl/
und wann der Schnee nicht verhinderlich/ Kerffel/
Spinat/ Winter-Rapuntzeln/ Winter-Kresse/ und

aus

Kuͤchen- und Blumen-Garten.
wenn man ſie ſteckt/ ſo geben ſie dichter und dunckeler
Laub als die gemeine Caſtanien.

Jm letzten Tag vor den folgenden neuen Monat
ſtuͤmmelt die Baͤume ein wenig an allen Aeſten/ doch
ſo viel die Anſtaͤndigkeit des Baums zugeben will/
doch wird die Herbſtzeit von etlichen beqvemer dazu
gehalten.

Kuͤchen-Garten.

Wann die Kaͤlte etwas nachlaͤſſet/ und euer Bet-
te ziemlicher maſſen trocken und offen/ auch nahe an
einer Wand oder Mauer gelegen ſeyn/ daß ſie der
Nord-Wind nicht beſchaͤdigen kan/ koͤnnet ihr zum
Verſuch wohl etwas Lattig/ Zwiebeln/ und unter
dieſelben Sommer-Endivien ſaͤen/ ob es ſchon her-
nach noch viel ſchneyet/ kan es nichts deſto weniger
unterm Schnee herfuͤr wachſen.

Bey dergleichen ſchoͤnen Tagen/ und wann der
Schnee vom Lande/ ſehet zu denen Artiſchocken/ wie
es um ſelbige beſchaffen/ und da ſie zu naß und et-
wan faulen wolten/ muͤſſet ihr ihnen mit truckenem
Zeug zu Huͤlffe kommen/ damit ſie die uͤbrige Win-
ters-Zeit beſſer hindurch bringen/ und auf den Fruͤh-
ling deſto mehr zunehmen und fruchten moͤgen/ wel-
ches auch mit den Endivien-Stoͤckẽ und uͤbrigen rah-
ren Kohl-Gewaͤchſen in acht genommen werden
muß/ damit ihnen das Faulen mit trockenem Sande
verwehret werde.

Jhr koͤnnet aus dem Garten noch Braunen Kohl/
und wann der Schnee nicht verhinderlich/ Kerffel/
Spinat/ Winter-Rapuntzeln/ Winter-Kreſſe/ und

aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0123" n="107"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen- und Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
wenn man &#x017F;ie &#x017F;teckt/ &#x017F;o geben &#x017F;ie dichter und dunckeler<lb/>
Laub als die gemeine Ca&#x017F;tanien.</p><lb/>
            <p>Jm letzten Tag vor den folgenden neuen Monat<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;mmelt die Ba&#x0364;ume ein wenig an allen Ae&#x017F;ten/ doch<lb/>
&#x017F;o viel die An&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit des Baums zugeben will/<lb/>
doch wird die Herb&#x017F;tzeit von etlichen beqvemer dazu<lb/>
gehalten.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ku&#x0364;chen-Garten.</hi> </head><lb/>
          <p>Wann die Ka&#x0364;lte etwas nachla&#x0364;&#x017F;&#x017F;et/ und euer Bet-<lb/>
te ziemlicher ma&#x017F;&#x017F;en trocken und offen/ auch nahe an<lb/>
einer Wand oder Mauer gelegen &#x017F;eyn/ daß &#x017F;ie der<lb/>
Nord-Wind nicht be&#x017F;cha&#x0364;digen kan/ ko&#x0364;nnet ihr zum<lb/>
Ver&#x017F;uch wohl etwas Lattig/ Zwiebeln/ und unter<lb/>
die&#x017F;elben Sommer-Endivien &#x017F;a&#x0364;en/ ob es &#x017F;chon her-<lb/>
nach noch viel &#x017F;chneyet/ kan es nichts de&#x017F;to weniger<lb/>
unterm Schnee herfu&#x0364;r wach&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Bey dergleichen &#x017F;cho&#x0364;nen Tagen/ und wann der<lb/>
Schnee vom Lande/ &#x017F;ehet zu denen Arti&#x017F;chocken/ wie<lb/>
es um &#x017F;elbige be&#x017F;chaffen/ und da &#x017F;ie zu naß und et-<lb/>
wan faulen wolten/ mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et ihr ihnen mit truckenem<lb/>
Zeug zu Hu&#x0364;lffe kommen/ damit &#x017F;ie die u&#x0364;brige Win-<lb/>
ters-Zeit be&#x017F;&#x017F;er hindurch bringen/ und auf den Fru&#x0364;h-<lb/>
ling de&#x017F;to mehr zunehmen und fruchten mo&#x0364;gen/ wel-<lb/>
ches auch mit den Endivien-Sto&#x0364;cke&#x0303; und u&#x0364;brigen rah-<lb/>
ren Kohl-Gewa&#x0364;ch&#x017F;en in acht genommen werden<lb/>
muß/ damit ihnen das Faulen mit trockenem Sande<lb/>
verwehret werde.</p><lb/>
          <p>Jhr ko&#x0364;nnet aus dem Garten noch Braunen Kohl/<lb/>
und wann der Schnee nicht verhinderlich/ Kerffel/<lb/>
Spinat/ Winter-Rapuntzeln/ Winter-Kre&#x017F;&#x017F;e/ und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[107/0123] Kuͤchen- und Blumen-Garten. wenn man ſie ſteckt/ ſo geben ſie dichter und dunckeler Laub als die gemeine Caſtanien. Jm letzten Tag vor den folgenden neuen Monat ſtuͤmmelt die Baͤume ein wenig an allen Aeſten/ doch ſo viel die Anſtaͤndigkeit des Baums zugeben will/ doch wird die Herbſtzeit von etlichen beqvemer dazu gehalten. Kuͤchen-Garten. Wann die Kaͤlte etwas nachlaͤſſet/ und euer Bet- te ziemlicher maſſen trocken und offen/ auch nahe an einer Wand oder Mauer gelegen ſeyn/ daß ſie der Nord-Wind nicht beſchaͤdigen kan/ koͤnnet ihr zum Verſuch wohl etwas Lattig/ Zwiebeln/ und unter dieſelben Sommer-Endivien ſaͤen/ ob es ſchon her- nach noch viel ſchneyet/ kan es nichts deſto weniger unterm Schnee herfuͤr wachſen. Bey dergleichen ſchoͤnen Tagen/ und wann der Schnee vom Lande/ ſehet zu denen Artiſchocken/ wie es um ſelbige beſchaffen/ und da ſie zu naß und et- wan faulen wolten/ muͤſſet ihr ihnen mit truckenem Zeug zu Huͤlffe kommen/ damit ſie die uͤbrige Win- ters-Zeit beſſer hindurch bringen/ und auf den Fruͤh- ling deſto mehr zunehmen und fruchten moͤgen/ wel- ches auch mit den Endivien-Stoͤckẽ und uͤbrigen rah- ren Kohl-Gewaͤchſen in acht genommen werden muß/ damit ihnen das Faulen mit trockenem Sande verwehret werde. Jhr koͤnnet aus dem Garten noch Braunen Kohl/ und wann der Schnee nicht verhinderlich/ Kerffel/ Spinat/ Winter-Rapuntzeln/ Winter-Kreſſe/ und aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/123
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/123>, abgerufen am 26.04.2024.