Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Blumen-Garten.
mels ein wenig/ und gebe es den Kindern fein warm.

Blumen-Garten.

Jn selbigen ziehet nun die zarten Bäumlein/ so des
Winters über in der Erde oder Stroh gelegen/ ge-
gen diese Zeit bey klarem Wetter/ falls die Kälte
nachgelassen/ wieder herfür/ bindet sie aus dem
Stroh/ und lasset sie ferner der freyen Lufft geniessen.

Was von Gewächsen nicht gar zu weich/ sondern
die Kälte in etwas ertragen kan/ als da sind Negelein/
gefülltes Leber-Kraut/ Ranunculi und Anemone,
Flos cuculi
und dergleichen/ muß man anjetzo hin-
aus tragen/ dennoch also setzen/ daß sie vorerst vom
Nord-Wind frey seyn.

Säet
1. Palma, Palm-Datteln-Baum.

Jst derjenige/ der Datteln trägt/ wird zur Lust
aus Dattel-Steinen erzeugt/ ist gar rar/ und wann
er gleich das erste Jahr aufkommen/ dauret er doch
gar selten/ und wil des Winters sehr wohl bewahrt
seyn. Wie er zu warten/ hat Herr Dülmer in sei-
nem Obst-Garten-Buch weitläufftig beschrieben.

Die Früchte dieses Baums werden dactyli, pal-
mulae,
in Apothecken genandt/ zu teutsch Datteln;
Erwärmen mit mäßiger zusammen ziehender Krafft/
lindern die Rauhigkeit des Halses/ stärcken die
Frucht in Mutterleibe/ stillen Durchlauff/ und
kommen Nieren und Blasen zu gut.

2. Wall-Distel/ Stech-Palmen.

Wird aus Saamen oder Beeren zuwege ge-
bracht/ solche werden zu erst in nassem Sand ge-
weicht/ und in diesem Monat in Fruchten gesäet/ ligt

ein

Blumen-Garten.
mels ein wenig/ und gebe es den Kindern fein warm.

Blumen-Garten.

Jn ſelbigen ziehet nun die zarten Baͤumlein/ ſo des
Winters uͤber in der Erde oder Stroh gelegen/ ge-
gen dieſe Zeit bey klarem Wetter/ falls die Kälte
nachgelaſſen/ wieder herfuͤr/ bindet ſie aus dem
Stroh/ und laſſet ſie ferner der freyen Lufft genieſſen.

Was von Gewaͤchſen nicht gar zu weich/ ſondern
die Kaͤlte in etwas ertragen kan/ als da ſind Negelein/
gefuͤlltes Leber-Kraut/ Ranunculi und Anemone,
Flos cuculi
und dergleichen/ muß man anjetzo hin-
aus tragen/ dennoch alſo ſetzen/ daß ſie vorerſt vom
Nord-Wind frey ſeyn.

Saͤet
1. Palma, Palm-Datteln-Baum.

Jſt derjenige/ der Datteln trägt/ wird zur Luſt
aus Dattel-Steinen erzeugt/ iſt gar rar/ und wann
er gleich das erſte Jahr aufkommen/ dauret er doch
gar ſelten/ und wil des Winters ſehr wohl bewahrt
ſeyn. Wie er zu warten/ hat Herr Duͤlmer in ſei-
nem Obſt-Garten-Buch weitlaͤufftig beſchrieben.

Die Fruͤchte dieſes Baums werden dactyli, pal-
mulæ,
in Apothecken genandt/ zu teutſch Datteln;
Erwaͤrmen mit maͤßiger zuſam̃en ziehender Krafft/
lindern die Rauhigkeit des Halſes/ ſtärcken die
Frucht in Mutterleibe/ ſtillen Durchlauff/ und
kommen Nieren und Blaſen zu gut.

2. Wall-Diſtel/ Stech-Palmen.

Wird aus Saamen oder Beeren zuwege ge-
bracht/ ſolche werden zu erſt in naſſem Sand ge-
weicht/ und in dieſem Monat in Fruchten geſäet/ ligt

ein
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0251" n="235"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi></fw><lb/>
mels ein wenig/ und gebe es den Kindern fein warm.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Blumen-Garten.</hi> </head><lb/>
          <p>Jn &#x017F;elbigen ziehet nun die zarten Ba&#x0364;umlein/ &#x017F;o des<lb/>
Winters u&#x0364;ber in der Erde oder Stroh gelegen/ ge-<lb/>
gen die&#x017F;e Zeit bey klarem Wetter/ falls die Kälte<lb/>
nachgela&#x017F;&#x017F;en/ wieder herfu&#x0364;r/ bindet &#x017F;ie aus dem<lb/>
Stroh/ und la&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ie ferner der freyen Lufft genie&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>Was von Gewa&#x0364;ch&#x017F;en nicht gar zu weich/ &#x017F;ondern<lb/>
die Ka&#x0364;lte in etwas ertragen kan/ als da &#x017F;ind Negelein/<lb/>
gefu&#x0364;lltes Leber-Kraut/ <hi rendition="#aq">Ranunculi</hi> und <hi rendition="#aq">Anemone,<lb/>
Flos cuculi</hi> und dergleichen/ muß man anjetzo hin-<lb/>
aus tragen/ dennoch al&#x017F;o &#x017F;etzen/ daß &#x017F;ie vorer&#x017F;t vom<lb/>
Nord-Wind frey &#x017F;eyn.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head>Sa&#x0364;et</head><lb/>
            <div n="4">
              <head>1. <hi rendition="#aq">Palma,</hi> <hi rendition="#fr">Palm-Datteln-Baum.</hi></head><lb/>
              <p>J&#x017F;t derjenige/ der Datteln trägt/ wird zur Lu&#x017F;t<lb/>
aus Dattel-Steinen erzeugt/ i&#x017F;t gar rar/ und wann<lb/>
er gleich das er&#x017F;te Jahr aufkommen/ dauret er doch<lb/>
gar &#x017F;elten/ und wil des Winters &#x017F;ehr wohl bewahrt<lb/>
&#x017F;eyn. Wie er zu warten/ hat Herr Du&#x0364;lmer in &#x017F;ei-<lb/>
nem Ob&#x017F;t-Garten-Buch weitla&#x0364;ufftig be&#x017F;chrieben.</p><lb/>
              <p>Die Fru&#x0364;chte die&#x017F;es Baums werden <hi rendition="#aq">dactyli, pal-<lb/>
mulæ,</hi> in Apothecken genandt/ zu teut&#x017F;ch Datteln;<lb/>
Erwa&#x0364;rmen mit ma&#x0364;ßiger zu&#x017F;am&#x0303;en ziehender Krafft/<lb/>
lindern die Rauhigkeit des Hal&#x017F;es/ &#x017F;tärcken die<lb/>
Frucht in Mutterleibe/ &#x017F;tillen Durchlauff/ und<lb/>
kommen Nieren und Bla&#x017F;en zu gut.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#fr">2. Wall-Di&#x017F;tel/ Stech-Palmen.</hi> </head><lb/>
              <p>Wird aus Saamen oder Beeren zuwege ge-<lb/>
bracht/ &#x017F;olche werden zu er&#x017F;t in na&#x017F;&#x017F;em Sand ge-<lb/>
weicht/ und in die&#x017F;em Monat in Fruchten ge&#x017F;äet/ ligt<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0251] Blumen-Garten. mels ein wenig/ und gebe es den Kindern fein warm. Blumen-Garten. Jn ſelbigen ziehet nun die zarten Baͤumlein/ ſo des Winters uͤber in der Erde oder Stroh gelegen/ ge- gen dieſe Zeit bey klarem Wetter/ falls die Kälte nachgelaſſen/ wieder herfuͤr/ bindet ſie aus dem Stroh/ und laſſet ſie ferner der freyen Lufft genieſſen. Was von Gewaͤchſen nicht gar zu weich/ ſondern die Kaͤlte in etwas ertragen kan/ als da ſind Negelein/ gefuͤlltes Leber-Kraut/ Ranunculi und Anemone, Flos cuculi und dergleichen/ muß man anjetzo hin- aus tragen/ dennoch alſo ſetzen/ daß ſie vorerſt vom Nord-Wind frey ſeyn. Saͤet 1. Palma, Palm-Datteln-Baum. Jſt derjenige/ der Datteln trägt/ wird zur Luſt aus Dattel-Steinen erzeugt/ iſt gar rar/ und wann er gleich das erſte Jahr aufkommen/ dauret er doch gar ſelten/ und wil des Winters ſehr wohl bewahrt ſeyn. Wie er zu warten/ hat Herr Duͤlmer in ſei- nem Obſt-Garten-Buch weitlaͤufftig beſchrieben. Die Fruͤchte dieſes Baums werden dactyli, pal- mulæ, in Apothecken genandt/ zu teutſch Datteln; Erwaͤrmen mit maͤßiger zuſam̃en ziehender Krafft/ lindern die Rauhigkeit des Halſes/ ſtärcken die Frucht in Mutterleibe/ ſtillen Durchlauff/ und kommen Nieren und Blaſen zu gut. 2. Wall-Diſtel/ Stech-Palmen. Wird aus Saamen oder Beeren zuwege ge- bracht/ ſolche werden zu erſt in naſſem Sand ge- weicht/ und in dieſem Monat in Fruchten geſäet/ ligt ein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/251
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/251>, abgerufen am 26.04.2024.