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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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VI. Capitel.
Das VI. Capitel.
Von den Artzney-Mitteln vor die
Gebrechen der Zähne und Zahn-
fleisches.
Vor Zahn-Wehe.

DJe auf die Zähne fallende und Zahnweh ver-
ursachende Flüß und Pein zu vertreiben/ ist
nützlich das Nieß-Pulver/ oben das Gehirn
zu reinigen vorgeschrieben/ zu gebrauchen; darnach
nehmet Campher/ kochet ihn in Eßig/ und haltet es
warm im Munde/ und wann der Zahn hohl ist/ so neh-
met Campher und Wachs/ menget es zusammen/
und füllet den Zahn damit. Oder nehmet Staphi-
sagrien-Saamen/ thut ihn in ein Tüchlein/ weichet
ihn in Eßig/ und haltet ihn zwischen den Zähnen.
Andere nehmen Nelcken-Oehl/ oder Orego mit Wol-
le in die Zähne gestecket. Nardus-Saamen in Es-
sig gesotten/ und im Munde gehalten/ ist auch sehr
gut. Sich fleißig mit Tacamahaca geräuchert/ auch
Chamillen-Säckgen/ und warm aufgebunden.

Ein anders.

Nehmet Bertram-Wurtzel ein halb Loth/ Jsop/
Salbey/ jedes eine halbe Hand voll/ Kümmel-Saa-
men/ Nardus-Saamen/ jedes anderthalb Quintl.
kochet es in Wein/ und halts im Munde.

Vor Zahnwehe/ so von dem Blute/ welches
durch die Puls-Adern der Haupt-Schläffe
auf die Zähne schiesset/ entstanden ist.

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VI. Capitel.
Das VI. Capitel.
Von den Artzney-Mitteln vor die
Gebrechen der Zaͤhne und Zahn-
fleiſches.
Vor Zahn-Wehe.

DJe auf die Zaͤhne fallende und Zahnweh ver-
urſachende Fluͤß und Pein zu vertreiben/ iſt
nuͤtzlich das Nieß-Pulver/ oben das Gehirn
zu reinigen vorgeſchrieben/ zu gebrauchen; darnach
nehmet Campher/ kochet ihn in Eßig/ und haltet es
warm im Munde/ und wann der Zahn hohl iſt/ ſo neh-
met Campher und Wachs/ menget es zuſammen/
und fuͤllet den Zahn damit. Oder nehmet Staphi-
ſagrien-Saamen/ thut ihn in ein Tuͤchlein/ weichet
ihn in Eßig/ und haltet ihn zwiſchen den Zaͤhnen.
Andere nehmen Nelcken-Oehl/ oder Orego mit Wol-
le in die Zaͤhne geſtecket. Nardus-Saamen in Eſ-
ſig geſotten/ und im Munde gehalten/ iſt auch ſehr
gut. Sich fleißig mit Tacamahaca geraͤuchert/ auch
Chamillen-Saͤckgen/ und warm aufgebunden.

Ein anders.

Nehmet Bertram-Wurtzel ein halb Loth/ Jſop/
Salbey/ jedes eine halbe Hand voll/ Kuͤmmel-Saa-
men/ Nardus-Saamen/ jedes anderthalb Quintl.
kochet es in Wein/ und halts im Munde.

Vor Zahnwehe/ ſo von dem Blute/ welches
durch die Puls-Adern der Haupt-Schlaͤffe
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[23/0531] VI. Capitel. Das VI. Capitel. Von den Artzney-Mitteln vor die Gebrechen der Zaͤhne und Zahn- fleiſches. Vor Zahn-Wehe. DJe auf die Zaͤhne fallende und Zahnweh ver- urſachende Fluͤß und Pein zu vertreiben/ iſt nuͤtzlich das Nieß-Pulver/ oben das Gehirn zu reinigen vorgeſchrieben/ zu gebrauchen; darnach nehmet Campher/ kochet ihn in Eßig/ und haltet es warm im Munde/ und wann der Zahn hohl iſt/ ſo neh- met Campher und Wachs/ menget es zuſammen/ und fuͤllet den Zahn damit. Oder nehmet Staphi- ſagrien-Saamen/ thut ihn in ein Tuͤchlein/ weichet ihn in Eßig/ und haltet ihn zwiſchen den Zaͤhnen. Andere nehmen Nelcken-Oehl/ oder Orego mit Wol- le in die Zaͤhne geſtecket. Nardus-Saamen in Eſ- ſig geſotten/ und im Munde gehalten/ iſt auch ſehr gut. Sich fleißig mit Tacamahaca geraͤuchert/ auch Chamillen-Saͤckgen/ und warm aufgebunden. Ein anders. Nehmet Bertram-Wurtzel ein halb Loth/ Jſop/ Salbey/ jedes eine halbe Hand voll/ Kuͤmmel-Saa- men/ Nardus-Saamen/ jedes anderthalb Quintl. kochet es in Wein/ und halts im Munde. Vor Zahnwehe/ ſo von dem Blute/ welches durch die Puls-Adern der Haupt-Schlaͤffe auf die Zaͤhne ſchieſſet/ entſtanden iſt. Neh- B 4

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/531>, abgerufen am 26.04.2024.