Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

vor die Schaafe.
Foenum graecum oder Sieben-Zeiten mit Kümmel
zerstossen/ unter Rocken gemischt/ und eingegeben.

Wider Würme.

Wohl gebrandte Asche aus dem Kachel-Offen
eingegeben in guten Wein-Eßig.

Wer die Schaafe gerne will lange gesund
behalten.

Der gebe ihnen fleißig Wermuth ein/ die Woche
ein- oder zweymahl unter Saltz zu lecken/ frisch oder
gedörret im Schatten. Jngleichen Wacholder-
beere klein gestossen/ unter Hafer und Saltz gegeben.
Ebenmäßig kan man reiffe Hollunderbeere sammlen/
dörren/ und unter Saltz reiben/ und zu lecken geben.

Daß die Ziegen oder Geisse viel Milch
geben.

So soll man ihnen Fünff-Fingerkraut zu fressen
geben/ und wo es seyn kan/ auf eine Weyde treiben/
wo viel Diptam wächset.

Wider die Dorre der Ziegen.

Solche bekommen sie gemeiniglich in heisser
Sommers-Zeit/ davon werden ihnen die Euter so
hart wie ein Klotz; So muß man ihnen solche mit
dicker Milch beschmieren.

Sie haben sonst insgemein ihre Kranckheiten mit
den Schaafen gemein.

Ein bewehrt Stück/ daß Schweine keine
Finnen bekommen/ oder wann selbige
vorhanden/ weggethan.

Ein halb Nössel Senff/ vor 6. Pfennige gestosse-
ne Lorberen/ zusammen vermischt/ und täglich so
viel als man mit 3. Fingern halten kan/ unter ihr

Fres-

vor die Schaafe.
Fœnum græcum oder Sieben-Zeiten mit Kuͤmmel
zerſtoſſen/ unter Rocken gemiſcht/ und eingegeben.

Wider Wuͤrme.

Wohl gebrandte Aſche aus dem Kachel-Offen
eingegeben in guten Wein-Eßig.

Wer die Schaafe gerne will lange geſund
behalten.

Der gebe ihnen fleißig Wermuth ein/ die Woche
ein- oder zweymahl unter Saltz zu lecken/ friſch oder
gedoͤrret im Schatten. Jngleichen Wacholder-
beere klein geſtoſſen/ unter Hafer und Saltz gegeben.
Ebenmaͤßig kan man reiffe Hollunderbeere ſam̃len/
doͤrren/ und unter Saltz reiben/ und zu lecken geben.

Daß die Ziegen oder Geiſſe viel Milch
geben.

So ſoll man ihnen Fuͤnff-Fingerkraut zu freſſen
geben/ und wo es ſeyn kan/ auf eine Weyde treiben/
wo viel Diptam waͤchſet.

Wider die Dorre der Ziegen.

Solche bekommen ſie gemeiniglich in heiſſer
Sommers-Zeit/ davon werden ihnen die Euter ſo
hart wie ein Klotz; So muß man ihnen ſolche mit
dicker Milch beſchmieren.

Sie haben ſonſt insgemein ihre Kranckheiten mit
den Schaafen gemein.

Ein bewehrt Stuͤck/ daß Schweine keine
Finnen bekommen/ oder wann ſelbige
vorhanden/ weggethan.

Ein halb Noͤſſel Senff/ vor 6. Pfennige geſtoſſe-
ne Lorberen/ zuſammen vermiſcht/ und taͤglich ſo
viel als man mit 3. Fingern halten kan/ unter ihr

Freſ-
<TEI>
  <text>
    <back>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0671" n="11"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">vor die Schaafe.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">F&#x0153;num græcum</hi> oder Sieben-Zeiten mit Ku&#x0364;mmel<lb/>
zer&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ unter Rocken gemi&#x017F;cht/ und eingegeben.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Wider Wu&#x0364;rme.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p>Wohl gebrandte A&#x017F;che aus dem Kachel-Offen<lb/>
eingegeben in guten Wein-Eßig.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Wer die Schaafe gerne will lange ge&#x017F;und<lb/>
behalten.</hi> </head><lb/>
          <p>Der gebe ihnen fleißig Wermuth ein/ die Woche<lb/>
ein- oder zweymahl unter Saltz zu lecken/ fri&#x017F;ch oder<lb/>
gedo&#x0364;rret im Schatten. Jngleichen Wacholder-<lb/>
beere klein ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ unter Hafer und Saltz gegeben.<lb/>
Ebenma&#x0364;ßig kan man reiffe Hollunderbeere &#x017F;am&#x0303;len/<lb/>
do&#x0364;rren/ und unter Saltz reiben/ und zu lecken geben.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Daß die Ziegen oder Gei&#x017F;&#x017F;e viel Milch<lb/>
geben.</hi> </head><lb/>
          <p>So &#x017F;oll man ihnen Fu&#x0364;nff-Fingerkraut zu fre&#x017F;&#x017F;en<lb/>
geben/ und wo es &#x017F;eyn kan/ auf eine Weyde treiben/<lb/>
wo viel Diptam wa&#x0364;ch&#x017F;et.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Wider die Dorre der Ziegen.</hi> </head><lb/>
          <p>Solche bekommen &#x017F;ie gemeiniglich in hei&#x017F;&#x017F;er<lb/>
Sommers-Zeit/ davon werden ihnen die Euter &#x017F;o<lb/>
hart wie ein Klotz; So muß man ihnen &#x017F;olche mit<lb/>
dicker Milch be&#x017F;chmieren.</p><lb/>
          <p>Sie haben &#x017F;on&#x017F;t insgemein ihre Kranckheiten mit<lb/>
den Schaafen gemein.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Ein bewehrt Stu&#x0364;ck/ daß Schweine keine<lb/>
Finnen bekommen/ oder wann &#x017F;elbige<lb/>
vorhanden/ weggethan.</hi> </head><lb/>
          <p>Ein halb No&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Senff/ vor 6. Pfennige ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;e-<lb/>
ne Lorberen/ zu&#x017F;ammen vermi&#x017F;cht/ und ta&#x0364;glich &#x017F;o<lb/>
viel als man mit 3. Fingern halten kan/ unter ihr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Fre&#x017F;-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </back>
  </text>
</TEI>
[11/0671] vor die Schaafe. Fœnum græcum oder Sieben-Zeiten mit Kuͤmmel zerſtoſſen/ unter Rocken gemiſcht/ und eingegeben. Wider Wuͤrme. Wohl gebrandte Aſche aus dem Kachel-Offen eingegeben in guten Wein-Eßig. Wer die Schaafe gerne will lange geſund behalten. Der gebe ihnen fleißig Wermuth ein/ die Woche ein- oder zweymahl unter Saltz zu lecken/ friſch oder gedoͤrret im Schatten. Jngleichen Wacholder- beere klein geſtoſſen/ unter Hafer und Saltz gegeben. Ebenmaͤßig kan man reiffe Hollunderbeere ſam̃len/ doͤrren/ und unter Saltz reiben/ und zu lecken geben. Daß die Ziegen oder Geiſſe viel Milch geben. So ſoll man ihnen Fuͤnff-Fingerkraut zu freſſen geben/ und wo es ſeyn kan/ auf eine Weyde treiben/ wo viel Diptam waͤchſet. Wider die Dorre der Ziegen. Solche bekommen ſie gemeiniglich in heiſſer Sommers-Zeit/ davon werden ihnen die Euter ſo hart wie ein Klotz; So muß man ihnen ſolche mit dicker Milch beſchmieren. Sie haben ſonſt insgemein ihre Kranckheiten mit den Schaafen gemein. Ein bewehrt Stuͤck/ daß Schweine keine Finnen bekommen/ oder wann ſelbige vorhanden/ weggethan. Ein halb Noͤſſel Senff/ vor 6. Pfennige geſtoſſe- ne Lorberen/ zuſammen vermiſcht/ und taͤglich ſo viel als man mit 3. Fingern halten kan/ unter ihr Freſ-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/671
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/671>, abgerufen am 27.04.2024.