In das Detail, welches mehrere und vieltheilige Com- plexionen verursachen würden, können wir uns nicht ein- lassen.
§. 60.
Die Berechnungen, welche aus den bisherigen Be- stimmungen folgen, werden den grossen Einfluss der Com- plicationen unserer Vorstellungen ins Licht setzen. -- Für zwey Complexionen ist die Rechnung im Allgemeinen diese:
[Formel 1]
Durch S und S deute ich nämlich die beyden Theile der Hemmungssumme an, deren einer aus a und b, der andere aus a und b entspringt.
1) Wir wollen annehmen, A und B seyen ähnli- che Complexionen, d. h. a : a=b : b; also
[Formel 2]
, und
[Formel 3]
; daher beyde Ver- hältnisszahlen ganz kurz =b und a; demnach
[Formel 4]
das heisst: zwey ähnliche Complexionen hemmen sich im umgekehrten Verhältnisse ihrer analo- gen Theile.
Beyspiel: die Vorstellung eines Klanges von der Stärke=2 sey complicirt mit der Vorstellung einer Farbe von der Stärke =3; die Vorstellung eines andern Klan- ges von der Stärke =8 sey complicirt mit der Vorstel- lung einer andern Farbe von der Stärke =12; die Ver- schiedenheit der Farben sowohl als der Klänge sey wel- che sie wolle: so wird von der ersten Complexion vier- mal so viel gehemmt als von der zweyten.
2) Die Hemmungsgrade seyen gleich, oder p=p;
In das Detail, welches mehrere und vieltheilige Com- plexionen verursachen würden, können wir uns nicht ein- lassen.
§. 60.
Die Berechnungen, welche aus den bisherigen Be- stimmungen folgen, werden den groſsen Einfluſs der Com- plicationen unserer Vorstellungen ins Licht setzen. — Für zwey Complexionen ist die Rechnung im Allgemeinen diese:
[Formel 1]
Durch S und Σ deute ich nämlich die beyden Theile der Hemmungssumme an, deren einer aus a und b, der andere aus α und β entspringt.
1) Wir wollen annehmen, A und B seyen ähnli- che Complexionen, d. h. a : α=b : β; also
[Formel 2]
, und
[Formel 3]
; daher beyde Ver- hältniſszahlen ganz kurz =b und a; demnach
[Formel 4]
das heiſst: zwey ähnliche Complexionen hemmen sich im umgekehrten Verhältnisse ihrer analo- gen Theile.
Beyspiel: die Vorstellung eines Klanges von der Stärke=2 sey complicirt mit der Vorstellung einer Farbe von der Stärke =3; die Vorstellung eines andern Klan- ges von der Stärke =8 sey complicirt mit der Vorstel- lung einer andern Farbe von der Stärke =12; die Ver- schiedenheit der Farben sowohl als der Klänge sey wel- che sie wolle: so wird von der ersten Complexion vier- mal so viel gehemmt als von der zweyten.
2) Die Hemmungsgrade seyen gleich, oder p=π;
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In das Detail, welches mehrere und vieltheilige Com-
plexionen verursachen würden, können wir uns nicht ein-
lassen.
§. 60.
Die Berechnungen, welche aus den bisherigen Be-
stimmungen folgen, werden den groſsen Einfluſs der Com-
plicationen unserer Vorstellungen ins Licht setzen. —
Für zwey Complexionen ist die Rechnung im Allgemeinen
diese:
[FORMEL]
Durch S und Σ deute ich nämlich die beyden Theile
der Hemmungssumme an, deren einer aus a und b, der
andere aus α und β entspringt.
1) Wir wollen annehmen, A und B seyen ähnli-
che Complexionen, d. h. a : α=b : β; also [FORMEL], und
[FORMEL]; daher beyde Ver-
hältniſszahlen ganz kurz =b und a; demnach
[FORMEL]
das heiſst: zwey ähnliche Complexionen hemmen
sich im umgekehrten Verhältnisse ihrer analo-
gen Theile.
Beyspiel: die Vorstellung eines Klanges von der
Stärke=2 sey complicirt mit der Vorstellung einer Farbe
von der Stärke =3; die Vorstellung eines andern Klan-
ges von der Stärke =8 sey complicirt mit der Vorstel-
lung einer andern Farbe von der Stärke =12; die Ver-
schiedenheit der Farben sowohl als der Klänge sey wel-
che sie wolle: so wird von der ersten Complexion vier-
mal so viel gehemmt als von der zweyten.
2) Die Hemmungsgrade seyen gleich, oder p=π;
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Herbart, Johann Friedrich: Psychologie als Wissenschaft. Bd. 1. Königsberg, 1824, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herbart_psychologie01_1824/224>, abgerufen am 19.03.2024.
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