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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Wo mit unbezähmter Lust
Ob den letzten Hütten
Dürre Felsen aus der Brust
Ewige Ströme schütten;
Wo in ungezügeltem Lauf
Noch die Wasser tosen,
Lad' ich meine Waaren auf:
Wilde, wilde Rosen!
Habt da draußen manchen Tropf,
Der mag vor euch zagen;
Ich will trotzig meinen Kopf
Wie die Berge tragen.
O, wie winzig dünken mich
Eure Sieben-Sachen!
Wer die Blitze unter sich,
Kann auch eurer lachen.
Wo mit unbezähmter Luſt
Ob den letzten Hütten
Dürre Felſen aus der Bruſt
Ewige Ströme ſchütten;
Wo in ungezügeltem Lauf
Noch die Waſſer toſen,
Lad' ich meine Waaren auf:
Wilde, wilde Roſen!
Habt da draußen manchen Tropf,
Der mag vor euch zagen;
Ich will trotzig meinen Kopf
Wie die Berge tragen.
O, wie winzig dünken mich
Eure Sieben-Sachen!
Wer die Blitze unter ſich,
Kann auch eurer lachen.
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[50/0060] Wo mit unbezähmter Luſt Ob den letzten Hütten Dürre Felſen aus der Bruſt Ewige Ströme ſchütten; Wo in ungezügeltem Lauf Noch die Waſſer toſen, Lad' ich meine Waaren auf: Wilde, wilde Roſen! Habt da draußen manchen Tropf, Der mag vor euch zagen; Ich will trotzig meinen Kopf Wie die Berge tragen. O, wie winzig dünken mich Eure Sieben-Sachen! Wer die Blitze unter ſich, Kann auch eurer lachen.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/60>, abgerufen am 27.04.2024.