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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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Requisitorialbrief an die Guarnison noch eher
abzusenden, als er Minen gesehen und ge-
hört hatte. Eine Meile vor L -- -- sand'
er, nachdem er nochmals alles überlesen,
und das Volwort des Protokolls ihn über-
schienen hatte, den Requisitorialbrief ab.
Den Erfolg dieser Absendung wolt' er eben
hier und eine Meile vor L -- abwar-
ten. Es kann seyn, daß auch etwas Furcht
vor dem starken Kerl, der dem Martin Ja-
cob Kegler so schwer gefallen, zu den Ingre-
dienzen dieser Eilfertigkeit und dieses Vorlauts
gehöret. -- Zwar erfolgte keine schriftliche
Antwort; allein es erfolgten ein Unterof-
ficier und zwey Mann, die sich Verhaltungsan-
ordnungen ausbaten. Einen Augenblick, sagte
unser Scharfrichter, denn er übersah noch seine
Fragstücke, und fand sie hie und da nicht band-
fest. Einen einzigen Augenblick, sagte unser
Justizrath; allein es währte eine Stunde. --

Ein Pröbchen von unserm Justizrath --

Promemoria

in Untersuchungssachen wider die aus
Curland entlaufene Dienstbotin und
Diebin Wilhelmine -- -- ihre vor-
läufige Abhörung und Haft betreffend.

Nach den gewöhnlichen Fragen:

Namen

Requiſitorialbrief an die Guarniſon noch eher
abzuſenden, als er Minen geſehen und ge-
hoͤrt hatte. Eine Meile vor L — — ſand’
er, nachdem er nochmals alles uͤberleſen,
und das Volwort des Protokolls ihn uͤber-
ſchienen hatte, den Requiſitorialbrief ab.
Den Erfolg dieſer Abſendung wolt’ er eben
hier und eine Meile vor L — abwar-
ten. Es kann ſeyn, daß auch etwas Furcht
vor dem ſtarken Kerl, der dem Martin Ja-
cob Kegler ſo ſchwer gefallen, zu den Ingre-
dienzen dieſer Eilfertigkeit und dieſes Vorlauts
gehoͤret. — Zwar erfolgte keine ſchriftliche
Antwort; allein es erfolgten ein Unterof-
ficier und zwey Mann, die ſich Verhaltungsan-
ordnungen ausbaten. Einen Augenblick, ſagte
unſer Scharfrichter, denn er uͤberſah noch ſeine
Fragſtuͤcke, und fand ſie hie und da nicht band-
feſt. Einen einzigen Augenblick, ſagte unſer
Juſtizrath; allein es waͤhrte eine Stunde. —

Ein Proͤbchen von unſerm Juſtizrath —

Promemoria

in Unterſuchungsſachen wider die aus
Curland entlaufene Dienſtbotin und
Diebin Wilhelmine — — ihre vor-
laͤufige Abhoͤrung und Haft betreffend.

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[466/0476] Requiſitorialbrief an die Guarniſon noch eher abzuſenden, als er Minen geſehen und ge- hoͤrt hatte. Eine Meile vor L — — ſand’ er, nachdem er nochmals alles uͤberleſen, und das Volwort des Protokolls ihn uͤber- ſchienen hatte, den Requiſitorialbrief ab. Den Erfolg dieſer Abſendung wolt’ er eben hier und eine Meile vor L — abwar- ten. Es kann ſeyn, daß auch etwas Furcht vor dem ſtarken Kerl, der dem Martin Ja- cob Kegler ſo ſchwer gefallen, zu den Ingre- dienzen dieſer Eilfertigkeit und dieſes Vorlauts gehoͤret. — Zwar erfolgte keine ſchriftliche Antwort; allein es erfolgten ein Unterof- ficier und zwey Mann, die ſich Verhaltungsan- ordnungen ausbaten. Einen Augenblick, ſagte unſer Scharfrichter, denn er uͤberſah noch ſeine Fragſtuͤcke, und fand ſie hie und da nicht band- feſt. Einen einzigen Augenblick, ſagte unſer Juſtizrath; allein es waͤhrte eine Stunde. — Ein Proͤbchen von unſerm Juſtizrath — Promemoria in Unterſuchungsſachen wider die aus Curland entlaufene Dienſtbotin und Diebin Wilhelmine — — ihre vor- laͤufige Abhoͤrung und Haft betreffend. Nach den gewoͤhnlichen Fragen: Namen

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/476>, abgerufen am 26.04.2024.