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Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682.

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Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] biß es dicklecht wird/ vorher Myrten- und Terpentin-
Oel darunter gegossen/ dann streicht mans auf ein Leder/
und legts auf die Lenden. Man muß diß Pflaster alle
Tage abnehmen/ die Lenden mit Rosenwasser und weis-
sen Wein/ gleich vermischt/ waschen/ und das Pflaster
wieder überlegen. Das thut auch der Adler-Stein un-
ter der lincken Achsel getragen/ vor aber bey annahender
Geburts-Stunde/ soll es daselbst weggenommen/ und an
das lincke Oberbein gebunden werden/ und so bald sie ge-
nesen/ muß man ihn wieder wegthun.

Wann eine Frau die übrige Milch vertreiben will/
(sagt Herr Digby) soll sie frischen Butter nehmen/ sel-
bigen zerschmeltzen/ und wann man ihn vom Feuer ge-
than/ Brandwein darein thun/ es wol mit einander ver-
mischen/ und eine Salbe daraus machen/ damit kan
man die Brüste schmieren/ und darnach ein blau Pa-
pier darüber legen/ und wann es trocken/ soll man die
Brüste wieder schmieren/ und also/ biß sich die Milch ver-
lohren/ dieses continuiren; diß verhütet auch die Härte
und Entzündung.

Apollinaris sagt/ die Menstrua zu besördern sey
gut Anis gebraucht/ von Haselwurtzen getruncken/ J-
tem Bibergail gebraucht mit Pfeffer und Hönig-Was-
ser; also auch Quendel im Wein gesotten und getrun-
cken. Ad compescenda menstrua sey gut Saurampfer
mit Wein getruncken oder gessen. Jtem sich von unten
auf mit Eychen Laub bähen oder räuchern. Jtem Te-
schelkraut gestossen und auf die Lenden gelegt. Oder
von der grossen Wallwurtzen im Wein getruncken; oder
Muscatnuß/ oder den Safft von breiten Wegricht mit
einem genetzten Tuch über das Membrum gelegt/ und so
balds eintrocknet/ wieder genetzt.

Für den weissen Fluß/ die Blühe von der Heide
(Myricae) gepulvert/ und darunter gemischt Mäus-
ohrlrin und Dosten in gleichem Gewicht/ und Zucker
halb so viel/ und als ein Triet gebraucht.

Für die Mutter-Kranckheiten dienet Meisterwurtz.
Jtem Basilien im Wasser gesotten/ und über den
Bauch gelegt/ oder Reinfarren gepulvert und ein halb
Loth in Wein eingenommen/ reinigt die Mutter. O-
der sich mit Hisopp gebähet/ benimmt die Wehetagen.

Contra suffocationem Matricis dienet das bittere
Mandel-Oel unter dem Nabel sich damit gesalbt/ Jtem
von Mutter-Kraut getruncken. Ad foecunditatem
conciliandam,
Beyfuß offt genutzt/ Jtem Rosmarin
und Melissen in Wein gesotten/ oder Wasser-Wegricht-
kraut/ oder offt vom Feldkümmel gessen. Jtem Tormentill
in Wein gesotten/ und davon getruncken.

Die Nachgeburt zu befördern/ dienet Knobloch mit
samt dem Kraut in Wein gesotten/ und den Bauch da-
mit bestriehen; oder gelbe Veyel-Blühe in Wasser ge-
sotten und getruncken. Jtem Zimmetrinden getruncken
mit Wasser; oder Andorn/ und spitzigen Wegricht-
Safft getruncken.

Todte Geburt auszutreiben/ ist gut von Camillen-
Blumen getruncken/ oder Liebstöckel-Saame über
Nacht in Wein gelegt/ und davon getruncken. Oder
Kreß-Saamen in Wein getruncken. Jtem Poeonien-
Kern eingenommen. Jtem so man sich von untenauf mit
Schwefel beraucht.

Ad partum promovendum, . Flores Solsequii,
sieds in einem Seidel Wein halb ein/ gibs zu trincken/
wird die Geburt in einer Stund lang befördern.

[Spaltenumbruch]

Helmontius sagt de Ortu Medicinae fol. 311. n. 46.
die Leber samt der Gall von einem Aal-Fisch gedörrt/
gepulvert/ und einer Hasel-Nuß groß in Wein getrun-
cken/ macht/ daß eine Frau/ so in harten Kinds-Nöthen
ligt/ und schon etliche Tage schmertzlich und gefährlich
arbeiten müssen/ in einer halben Stunde glücklich gebä-
ren wird/ und diß sey mehr als zweyhundertmal probirt
worden.

Jn harten Niederkunfften soll man die Momordi-
ca-
Frucht/ ohne den Kern in Baum-Oel gelegt/ und an
der Sonnen temperirt/ bey Handen haben/ eine Untz
dieses Oels unter die Clystier mischen/ und damit glück-
liche Beförderung verursachen/ wie D. Volkamer in
Miscell. Curios. anni 6. & 7. Observ.
52. bezeuget/ so
Er daher ex Signatura erfahren/ weil diese Frucht zei-
tig in der Hand gehalten/ und von sich selbsten aufspringt/
& addit: quid fructus cucumeris asinini, quid per-
sicariae siliquosae Noli me tangere dictae, levi attactu
diffilientes, &c. in his difficultatibus vel etiam pro-
movendis secundinis possint, curiosae naturae scruta-
tori censendum & pensitandum relinquo.

Die Frucht in Mutterleib zu erhalten: Die gerechte
Ambra mit gepulverten Magnetstein zu einem Pflaster
gemacht/ und auf den Nabel gelegt/ erhält die Frucht/
daß sie vor der rechten Zeit nicht abgehet. l' ambre gris
se cognoist estre bon, quand on met une espingle de-
dans, qu il jette une humeur, Comme d' Huyle.

Vincent le Blanc in seinem Französischen Rais-
Buch sagt: Er habe viel Weibsbilder von der Bleich-
Sucht durch folgendes Mittel errettet: Er habe Kichern
gekocht/ und wol gesotten/ und ihnen die Suppen davon
gegeben/ darnach habe er ihnen gepulvertes Hirschhorn
und so viel Stahel-Pulver einer halben Cronen schwer/
und doppelt so viel Zucker/ 12 oder 15 Tage nacheinan-
der/ allzeit Morgens eingegeben/ und diß soll wider diesen
Zustand ein unfehlbares Hülf-Mittel seyn/ auch wider
die Gelbsucht.

Wider das zuviel fliessende Menstruum/ hat Lu-
dovicus Septalius
folgendes Mittel mit trefflichem Suc-
ceß
gebraucht: Jn 7 Pfund Wasser/ hat er von dreyen
grünlechten Pomeranzen die Schelffen in subtile Blät-
lein zerschnitten/ und so lang gekocht/ biß zwey Drittel
davon eingesotten/ das hat er hernach gesigen/ und acht
oder neun Untzen davon frühe eingegeben. Wann ers
noch kräfftiger haben wollen/ habe er eine Hand voll
Mausöhrlein oder Pilosella endlich mitsieden lassen/ und
damit habe er unzehlich vielen Frauen geholffen.

Die Mutter zu reinigen/ soll kein besser Mittel seyn/
als Radix Brioniae, die Wurtzen wird zerschnitten und
gestossen/ und der Safft in einer Preß ausgedruckt/ der
trübe Safft wird in einem saubern Geschirr aufbehal-
ten etliche wenige Tage/ an einem kühlen Ort/ wann
man hernach das trübe Wasser gemach abgiesset/ wird
man auf dem Boden Schnee-weisse Feces, wie ein
Krafftmehl finden/ die mag man in unterschiedliche glä-
serne Geschirrlein austheilen/ und im Schatten lassen
trocken werden/ so in wenig Stunden geschiehet/ daraus
mag man Pilulen 10 oder 12 gran schwer formiren/
und ein wenig Bibergail und Asae foetidae darunter
nehmen.

Baricellus schreibt/ wann die schwangern Frauen
Nespenholtz am Hals tragen/ kommen sie nicht um das
Kind.

Herr

Des Adelichen Land- und Feld-Lebens
[Spaltenumbruch] biß es dicklecht wird/ vorher Myrten- und Terpentin-
Oel darunter gegoſſen/ dann ſtreicht mans auf ein Leder/
und legts auf die Lenden. Man muß diß Pflaſter alle
Tage abnehmen/ die Lenden mit Roſenwaſſer und weiſ-
ſen Wein/ gleich vermiſcht/ waſchen/ und das Pflaſter
wieder uͤberlegen. Das thut auch der Adler-Stein un-
ter der lincken Achſel getragen/ vor aber bey annahender
Geburts-Stunde/ ſoll es daſelbſt weggenommen/ und an
das lincke Oberbein gebunden werden/ und ſo bald ſie ge-
neſen/ muß man ihn wieder wegthun.

Wann eine Frau die uͤbrige Milch vertreiben will/
(ſagt Herr Digby) ſoll ſie friſchen Butter nehmen/ ſel-
bigen zerſchmeltzen/ und wann man ihn vom Feuer ge-
than/ Brandwein darein thun/ es wol mit einander ver-
miſchen/ und eine Salbe daraus machen/ damit kan
man die Bruͤſte ſchmieren/ und darnach ein blau Pa-
pier daruͤber legen/ und wann es trocken/ ſoll man die
Bruͤſte wieder ſchmieren/ und alſo/ biß ſich die Milch ver-
lohren/ dieſes continuiren; diß verhuͤtet auch die Haͤrte
und Entzuͤndung.

Apollinaris ſagt/ die Menſtrua zu beſoͤrdern ſey
gut Anis gebraucht/ von Haſelwurtzen getruncken/ J-
tem Bibergail gebraucht mit Pfeffer und Hoͤnig-Waſ-
ſer; alſo auch Quendel im Wein geſotten und getrun-
cken. Ad compeſcenda menſtrua ſey gut Saurampfer
mit Wein getruncken oder geſſen. Jtem ſich von unten
auf mit Eychen Laub baͤhen oder raͤuchern. Jtem Te-
ſchelkraut geſtoſſen und auf die Lenden gelegt. Oder
von der groſſen Wallwurtzen im Wein getruncken; oder
Muſcatnuß/ oder den Safft von breiten Wegricht mit
einem genetzten Tuch uͤber das Membrum gelegt/ und ſo
balds eintrocknet/ wieder genetzt.

Fuͤr den weiſſen Fluß/ die Bluͤhe von der Heide
(Myricæ) gepulvert/ und darunter gemiſcht Maͤus-
ohrlrin und Doſten in gleichem Gewicht/ und Zucker
halb ſo viel/ und als ein Triet gebraucht.

Fuͤr die Mutter-Kranckheiten dienet Meiſterwurtz.
Jtem Baſilien im Waſſer geſotten/ und uͤber den
Bauch gelegt/ oder Reinfarren gepulvert und ein halb
Loth in Wein eingenommen/ reinigt die Mutter. O-
der ſich mit Hiſopp gebaͤhet/ benimmt die Wehetagen.

Contra ſuffocationem Matricis dienet das bittere
Mandel-Oel unter dem Nabel ſich damit geſalbt/ Jtem
von Mutter-Kraut getruncken. Ad fœcunditatem
conciliandam,
Beyfuß offt genutzt/ Jtem Roſmarin
und Meliſſen in Wein geſotten/ oder Waſſer-Wegricht-
kraut/ oder offt vom Feldkuͤmmel geſſen. Jtem Tormentill
in Wein geſotten/ und davon getruncken.

Die Nachgeburt zu befoͤrdern/ dienet Knobloch mit
ſamt dem Kraut in Wein geſotten/ und den Bauch da-
mit beſtriehen; oder gelbe Veyel-Bluͤhe in Waſſer ge-
ſotten und getruncken. Jtem Zimmetrinden getruncken
mit Waſſer; oder Andorn/ und ſpitzigen Wegricht-
Safft getruncken.

Todte Geburt auszutreiben/ iſt gut von Camillen-
Blumen getruncken/ oder Liebſtoͤckel-Saame uͤber
Nacht in Wein gelegt/ und davon getruncken. Oder
Kreß-Saamen in Wein getruncken. Jtem Pœonien-
Kern eingenommen. Jtem ſo man ſich von untenauf mit
Schwefel beraucht.

Ad partum promovendum, ℞. Flores Solſequii,
ſieds in einem Seidel Wein halb ein/ gibs zu trincken/
wird die Geburt in einer Stund lang befoͤrdern.

[Spaltenumbruch]

Helmontius ſagt de Ortu Medicinæ fol. 311. n. 46.
die Leber ſamt der Gall von einem Aal-Fiſch gedoͤrrt/
gepulvert/ und einer Haſel-Nuß groß in Wein getrun-
cken/ macht/ daß eine Frau/ ſo in harten Kinds-Noͤthen
ligt/ und ſchon etliche Tage ſchmertzlich und gefaͤhrlich
arbeiten muͤſſen/ in einer halben Stunde gluͤcklich gebaͤ-
ren wird/ und diß ſey mehr als zweyhundertmal probirt
worden.

Jn harten Niederkunfften ſoll man die Momordi-
ca-
Frucht/ ohne den Kern in Baum-Oel gelegt/ und an
der Sonnen temperirt/ bey Handen haben/ eine Untz
dieſes Oels unter die Clyſtier miſchen/ und damit gluͤck-
liche Befoͤrderung verurſachen/ wie D. Volkamer in
Miſcell. Curioſ. anni 6. & 7. Obſerv.
52. bezeuget/ ſo
Er daher ex Signaturâ erfahren/ weil dieſe Frucht zei-
tig in der Hand gehalten/ und von ſich ſelbſten aufſpringt/
& addit: quid fructus cucumeris aſinini, quid per-
ſicariæ ſiliquoſæ Noli me tangere dictæ, levi attactu
diffilientes, &c. in his difficultatibus vel etiam pro-
movendis ſecundinis poſſint, curioſæ naturæ ſcruta-
tori cenſendum & penſitandum relinquo.

Die Frucht in Mutterleib zu erhalten: Die gerechte
Ambra mit gepulverten Magnetſtein zu einem Pflaſter
gemacht/ und auf den Nabel gelegt/ erhaͤlt die Frucht/
daß ſie vor der rechten Zeit nicht abgehet. l’ ambre gris
ſe cognoiſt eſtre bon, quand on met une eſpingle de-
dans, qu il jette une humeur, Comme d’ Huyle.

Vincent le Blanc in ſeinem Franzoͤſiſchen Raiſ-
Buch ſagt: Er habe viel Weibsbilder von der Bleich-
Sucht durch folgendes Mittel errettet: Er habe Kichern
gekocht/ und wol geſotten/ und ihnen die Suppen davon
gegeben/ darnach habe er ihnen gepulvertes Hirſchhorn
und ſo viel Stahel-Pulver einer halben Cronen ſchwer/
und doppelt ſo viel Zucker/ 12 oder 15 Tage nacheinan-
der/ allzeit Morgens eingegeben/ und diß ſoll wider dieſen
Zuſtand ein unfehlbares Huͤlf-Mittel ſeyn/ auch wider
die Gelbſucht.

Wider das zuviel flieſſende Menſtruum/ hat Lu-
dovicus Septalius
folgendes Mittel mit trefflichem Suc-
ceß
gebraucht: Jn 7 Pfund Waſſer/ hat er von dreyen
gruͤnlechten Pomeranzen die Schelffen in ſubtile Blaͤt-
lein zerſchnitten/ und ſo lang gekocht/ biß zwey Drittel
davon eingeſotten/ das hat er hernach geſigen/ und acht
oder neun Untzen davon fruͤhe eingegeben. Wann ers
noch kraͤfftiger haben wollen/ habe er eine Hand voll
Mausoͤhrlein oder Piloſella endlich mitſieden laſſen/ und
damit habe er unzehlich vielen Frauen geholffen.

Die Mutter zu reinigen/ ſoll kein beſſer Mittel ſeyn/
als Radix Brioniæ, die Wurtzen wird zerſchnitten und
geſtoſſen/ und der Safft in einer Preß ausgedruckt/ der
truͤbe Safft wird in einem ſaubern Geſchirr aufbehal-
ten etliche wenige Tage/ an einem kuͤhlen Ort/ wann
man hernach das truͤbe Waſſer gemach abgieſſet/ wird
man auf dem Boden Schnee-weiſſe Feces, wie ein
Krafftmehl finden/ die mag man in unterſchiedliche glaͤ-
ſerne Geſchirrlein austheilen/ und im Schatten laſſen
trocken werden/ ſo in wenig Stunden geſchiehet/ daraus
mag man Pilulen 10 oder 12 gran ſchwer formiren/
und ein wenig Bibergail und Aſæ fœtidæ darunter
nehmen.

Baricellus ſchreibt/ wann die ſchwangern Frauen
Neſpenholtz am Hals tragen/ kommen ſie nicht um das
Kind.

Herr
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[318/0336] Des Adelichen Land- und Feld-Lebens biß es dicklecht wird/ vorher Myrten- und Terpentin- Oel darunter gegoſſen/ dann ſtreicht mans auf ein Leder/ und legts auf die Lenden. Man muß diß Pflaſter alle Tage abnehmen/ die Lenden mit Roſenwaſſer und weiſ- ſen Wein/ gleich vermiſcht/ waſchen/ und das Pflaſter wieder uͤberlegen. Das thut auch der Adler-Stein un- ter der lincken Achſel getragen/ vor aber bey annahender Geburts-Stunde/ ſoll es daſelbſt weggenommen/ und an das lincke Oberbein gebunden werden/ und ſo bald ſie ge- neſen/ muß man ihn wieder wegthun. Wann eine Frau die uͤbrige Milch vertreiben will/ (ſagt Herr Digby) ſoll ſie friſchen Butter nehmen/ ſel- bigen zerſchmeltzen/ und wann man ihn vom Feuer ge- than/ Brandwein darein thun/ es wol mit einander ver- miſchen/ und eine Salbe daraus machen/ damit kan man die Bruͤſte ſchmieren/ und darnach ein blau Pa- pier daruͤber legen/ und wann es trocken/ ſoll man die Bruͤſte wieder ſchmieren/ und alſo/ biß ſich die Milch ver- lohren/ dieſes continuiren; diß verhuͤtet auch die Haͤrte und Entzuͤndung. Apollinaris ſagt/ die Menſtrua zu beſoͤrdern ſey gut Anis gebraucht/ von Haſelwurtzen getruncken/ J- tem Bibergail gebraucht mit Pfeffer und Hoͤnig-Waſ- ſer; alſo auch Quendel im Wein geſotten und getrun- cken. Ad compeſcenda menſtrua ſey gut Saurampfer mit Wein getruncken oder geſſen. Jtem ſich von unten auf mit Eychen Laub baͤhen oder raͤuchern. Jtem Te- ſchelkraut geſtoſſen und auf die Lenden gelegt. Oder von der groſſen Wallwurtzen im Wein getruncken; oder Muſcatnuß/ oder den Safft von breiten Wegricht mit einem genetzten Tuch uͤber das Membrum gelegt/ und ſo balds eintrocknet/ wieder genetzt. Fuͤr den weiſſen Fluß/ die Bluͤhe von der Heide (Myricæ) gepulvert/ und darunter gemiſcht Maͤus- ohrlrin und Doſten in gleichem Gewicht/ und Zucker halb ſo viel/ und als ein Triet gebraucht. Fuͤr die Mutter-Kranckheiten dienet Meiſterwurtz. Jtem Baſilien im Waſſer geſotten/ und uͤber den Bauch gelegt/ oder Reinfarren gepulvert und ein halb Loth in Wein eingenommen/ reinigt die Mutter. O- der ſich mit Hiſopp gebaͤhet/ benimmt die Wehetagen. Contra ſuffocationem Matricis dienet das bittere Mandel-Oel unter dem Nabel ſich damit geſalbt/ Jtem von Mutter-Kraut getruncken. Ad fœcunditatem conciliandam, Beyfuß offt genutzt/ Jtem Roſmarin und Meliſſen in Wein geſotten/ oder Waſſer-Wegricht- kraut/ oder offt vom Feldkuͤmmel geſſen. Jtem Tormentill in Wein geſotten/ und davon getruncken. Die Nachgeburt zu befoͤrdern/ dienet Knobloch mit ſamt dem Kraut in Wein geſotten/ und den Bauch da- mit beſtriehen; oder gelbe Veyel-Bluͤhe in Waſſer ge- ſotten und getruncken. Jtem Zimmetrinden getruncken mit Waſſer; oder Andorn/ und ſpitzigen Wegricht- Safft getruncken. Todte Geburt auszutreiben/ iſt gut von Camillen- Blumen getruncken/ oder Liebſtoͤckel-Saame uͤber Nacht in Wein gelegt/ und davon getruncken. Oder Kreß-Saamen in Wein getruncken. Jtem Pœonien- Kern eingenommen. Jtem ſo man ſich von untenauf mit Schwefel beraucht. Ad partum promovendum, ℞. Flores Solſequii, ſieds in einem Seidel Wein halb ein/ gibs zu trincken/ wird die Geburt in einer Stund lang befoͤrdern. Helmontius ſagt de Ortu Medicinæ fol. 311. n. 46. die Leber ſamt der Gall von einem Aal-Fiſch gedoͤrrt/ gepulvert/ und einer Haſel-Nuß groß in Wein getrun- cken/ macht/ daß eine Frau/ ſo in harten Kinds-Noͤthen ligt/ und ſchon etliche Tage ſchmertzlich und gefaͤhrlich arbeiten muͤſſen/ in einer halben Stunde gluͤcklich gebaͤ- ren wird/ und diß ſey mehr als zweyhundertmal probirt worden. Jn harten Niederkunfften ſoll man die Momordi- ca-Frucht/ ohne den Kern in Baum-Oel gelegt/ und an der Sonnen temperirt/ bey Handen haben/ eine Untz dieſes Oels unter die Clyſtier miſchen/ und damit gluͤck- liche Befoͤrderung verurſachen/ wie D. Volkamer in Miſcell. Curioſ. anni 6. & 7. Obſerv. 52. bezeuget/ ſo Er daher ex Signaturâ erfahren/ weil dieſe Frucht zei- tig in der Hand gehalten/ und von ſich ſelbſten aufſpringt/ & addit: quid fructus cucumeris aſinini, quid per- ſicariæ ſiliquoſæ Noli me tangere dictæ, levi attactu diffilientes, &c. in his difficultatibus vel etiam pro- movendis ſecundinis poſſint, curioſæ naturæ ſcruta- tori cenſendum & penſitandum relinquo. Die Frucht in Mutterleib zu erhalten: Die gerechte Ambra mit gepulverten Magnetſtein zu einem Pflaſter gemacht/ und auf den Nabel gelegt/ erhaͤlt die Frucht/ daß ſie vor der rechten Zeit nicht abgehet. l’ ambre gris ſe cognoiſt eſtre bon, quand on met une eſpingle de- dans, qu il jette une humeur, Comme d’ Huyle. Vincent le Blanc in ſeinem Franzoͤſiſchen Raiſ- Buch ſagt: Er habe viel Weibsbilder von der Bleich- Sucht durch folgendes Mittel errettet: Er habe Kichern gekocht/ und wol geſotten/ und ihnen die Suppen davon gegeben/ darnach habe er ihnen gepulvertes Hirſchhorn und ſo viel Stahel-Pulver einer halben Cronen ſchwer/ und doppelt ſo viel Zucker/ 12 oder 15 Tage nacheinan- der/ allzeit Morgens eingegeben/ und diß ſoll wider dieſen Zuſtand ein unfehlbares Huͤlf-Mittel ſeyn/ auch wider die Gelbſucht. Wider das zuviel flieſſende Menſtruum/ hat Lu- dovicus Septalius folgendes Mittel mit trefflichem Suc- ceß gebraucht: Jn 7 Pfund Waſſer/ hat er von dreyen gruͤnlechten Pomeranzen die Schelffen in ſubtile Blaͤt- lein zerſchnitten/ und ſo lang gekocht/ biß zwey Drittel davon eingeſotten/ das hat er hernach geſigen/ und acht oder neun Untzen davon fruͤhe eingegeben. Wann ers noch kraͤfftiger haben wollen/ habe er eine Hand voll Mausoͤhrlein oder Piloſella endlich mitſieden laſſen/ und damit habe er unzehlich vielen Frauen geholffen. Die Mutter zu reinigen/ ſoll kein beſſer Mittel ſeyn/ als Radix Brioniæ, die Wurtzen wird zerſchnitten und geſtoſſen/ und der Safft in einer Preß ausgedruckt/ der truͤbe Safft wird in einem ſaubern Geſchirr aufbehal- ten etliche wenige Tage/ an einem kuͤhlen Ort/ wann man hernach das truͤbe Waſſer gemach abgieſſet/ wird man auf dem Boden Schnee-weiſſe Feces, wie ein Krafftmehl finden/ die mag man in unterſchiedliche glaͤ- ſerne Geſchirrlein austheilen/ und im Schatten laſſen trocken werden/ ſo in wenig Stunden geſchiehet/ daraus mag man Pilulen 10 oder 12 gran ſchwer formiren/ und ein wenig Bibergail und Aſæ fœtidæ darunter nehmen. Baricellus ſchreibt/ wann die ſchwangern Frauen Neſpenholtz am Hals tragen/ kommen ſie nicht um das Kind. Herr

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Zitationshilfe: Hohberg, Wolf Helmhard von: Georgica Curiosa. Bd. 1. Nürnberg, 1682, S. 318. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hohberg_georgica01_1682/336>, abgerufen am 26.04.2024.