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Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886.

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8.
O wie weit, wie weit,
Liegt die goldne Zeit,
Wo mein Herz von tausend Liedern schwoll!
Nun ist stumm mein Mund
Und mein Herz so wund
Ist von Thränen, nur von Thränen voll!
O was gäb ich drum,
Wär ich nicht so stumm,
Und die Thräne fände ihren Lauf!
Aber Lied wie Schmerz,
Hütet stumm das Herz,
Und wer kommt und schiebt den Riegel auf?
8.
O wie weit, wie weit,
Liegt die goldne Zeit,
Wo mein Herz von tauſend Liedern ſchwoll!
Nun iſt ſtumm mein Mund
Und mein Herz ſo wund
Iſt von Thränen, nur von Thränen voll!
O was gäb ich drum,
Wär ich nicht ſo ſtumm,
Und die Thräne fände ihren Lauf!
Aber Lied wie Schmerz,
Hütet ſtumm das Herz,
Und wer kommt und ſchiebt den Riegel auf?
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[200/0222] 8. O wie weit, wie weit, Liegt die goldne Zeit, Wo mein Herz von tauſend Liedern ſchwoll! Nun iſt ſtumm mein Mund Und mein Herz ſo wund Iſt von Thränen, nur von Thränen voll! O was gäb ich drum, Wär ich nicht ſo ſtumm, Und die Thräne fände ihren Lauf! Aber Lied wie Schmerz, Hütet ſtumm das Herz, Und wer kommt und ſchiebt den Riegel auf?

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Zitationshilfe: Holz, Arno: Das Buch der Zeit. Lieder eines Modernen. Zürich, 1886, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/holz_buch_1886/222>, abgerufen am 26.04.2024.