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Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839.

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Er befand sich auf einer seiner jährlichen Ferien-
reisen, während welcher die eine Hälfte seiner
Düsseldorfer Freunde ihn da, die Andere dort ver-
sorgt. Er kommt aber immer wieder nach Düssel-
dorf zurück, weil -- -- -- --

So kommt er denn immer wieder von diesen
Kreuz- und Querzügen durch Deutschland zurück,
nachdem er durch Berge, Thäler, Höhlen und Klüf-
te, Hütten, Palläste, Kirchen und Gräber ge-
schweift ist, ein weltdurstiger und weltfroher Odys-
seus, den keine Calypso zurückzuhalten für gut fand.

Gegenwärtig befand er sich auf einer Wande-
rung nach den Extersteinen, die er noch nicht ge-
sehen hatte. In der Nähe der Stadt, worin der
Diaconus wohnt, bog er jedoch von der geraden
Straße ab, um den Helden dieser Geschichten auf-
zusuchen, mit welchem er wirklich Beziehungen der
eigensten Art hatte, und dem er wichtige Mitthei-
lungen machen wollte, entscheidende Mittheilungen
für seines Schützlinges Geschick. Denn in diesem
Verhältnisse stand Münchhausen zu Immermann.
Immermann übte eine Art von Curatel über den
Freiherrn aus.



Er befand ſich auf einer ſeiner jährlichen Ferien-
reiſen, während welcher die eine Hälfte ſeiner
Düſſeldorfer Freunde ihn da, die Andere dort ver-
ſorgt. Er kommt aber immer wieder nach Düſſel-
dorf zurück, weil — — — —

So kommt er denn immer wieder von dieſen
Kreuz- und Querzügen durch Deutſchland zurück,
nachdem er durch Berge, Thäler, Höhlen und Klüf-
te, Hütten, Palläſte, Kirchen und Gräber ge-
ſchweift iſt, ein weltdurſtiger und weltfroher Odyſ-
ſeus, den keine Calypſo zurückzuhalten für gut fand.

Gegenwärtig befand er ſich auf einer Wande-
rung nach den Exterſteinen, die er noch nicht ge-
ſehen hatte. In der Nähe der Stadt, worin der
Diaconus wohnt, bog er jedoch von der geraden
Straße ab, um den Helden dieſer Geſchichten auf-
zuſuchen, mit welchem er wirklich Beziehungen der
eigenſten Art hatte, und dem er wichtige Mitthei-
lungen machen wollte, entſcheidende Mittheilungen
für ſeines Schützlinges Geſchick. Denn in dieſem
Verhältniſſe ſtand Münchhauſen zu Immermann.
Immermann übte eine Art von Curatel über den
Freiherrn aus.



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[266/0280] Er befand ſich auf einer ſeiner jährlichen Ferien- reiſen, während welcher die eine Hälfte ſeiner Düſſeldorfer Freunde ihn da, die Andere dort ver- ſorgt. Er kommt aber immer wieder nach Düſſel- dorf zurück, weil — — — — So kommt er denn immer wieder von dieſen Kreuz- und Querzügen durch Deutſchland zurück, nachdem er durch Berge, Thäler, Höhlen und Klüf- te, Hütten, Palläſte, Kirchen und Gräber ge- ſchweift iſt, ein weltdurſtiger und weltfroher Odyſ- ſeus, den keine Calypſo zurückzuhalten für gut fand. Gegenwärtig befand er ſich auf einer Wande- rung nach den Exterſteinen, die er noch nicht ge- ſehen hatte. In der Nähe der Stadt, worin der Diaconus wohnt, bog er jedoch von der geraden Straße ab, um den Helden dieſer Geſchichten auf- zuſuchen, mit welchem er wirklich Beziehungen der eigenſten Art hatte, und dem er wichtige Mitthei- lungen machen wollte, entſcheidende Mittheilungen für ſeines Schützlinges Geſchick. Denn in dieſem Verhältniſſe ſtand Münchhauſen zu Immermann. Immermann übte eine Art von Curatel über den Freiherrn aus.

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Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 3. Düsseldorf, 1839, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen03_1839/280>, abgerufen am 26.04.2024.