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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Die Nadelstichsheilung.



Ditmar spielte mit Minetten
Und sie war ihm zugewandt,
Als ob Beyde sich gekannt
Mondenlang schon hätten.
Auf sein Knie hub er das Kind,
Und wie nun die Kinder sind,
Rasch und leicht wie Mayenwind,
Flüchtig wie des Rehes
Jugendlicher Sprung ins Gras,
War Minettchen, und da saß
Eine Nadel bei dem Spas
In dem Schürzchen, und des Wehes
Von dem kleinen Nadelstich
Schämte Ditmars Finger sich,

Die Nadelſtichsheilung.



Ditmar ſpielte mit Minetten
Und ſie war ihm zugewandt,
Als ob Beyde ſich gekannt
Mondenlang ſchon haͤtten.
Auf ſein Knie hub er das Kind,
Und wie nun die Kinder ſind,
Raſch und leicht wie Mayenwind,
Fluͤchtig wie des Rehes
Jugendlicher Sprung ins Gras,
War Minettchen, und da ſaß
Eine Nadel bei dem Spas
In dem Schuͤrzchen, und des Wehes
Von dem kleinen Nadelſtich
Schaͤmte Ditmars Finger ſich,
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[207/0367] Die Nadelſtichsheilung. Den 14ten Auguſt 1786. Ditmar ſpielte mit Minetten Und ſie war ihm zugewandt, Als ob Beyde ſich gekannt Mondenlang ſchon haͤtten. Auf ſein Knie hub er das Kind, Und wie nun die Kinder ſind, Raſch und leicht wie Mayenwind, Fluͤchtig wie des Rehes Jugendlicher Sprung ins Gras, War Minettchen, und da ſaß Eine Nadel bei dem Spas In dem Schuͤrzchen, und des Wehes Von dem kleinen Nadelſtich Schaͤmte Ditmars Finger ſich,

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/367>, abgerufen am 26.04.2024.