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Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855.

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gehen und noch irgend etwas Lebendiges lernen,
wodurch ich unter den Menschen etwas wirke und
nütze!"

Also ging er darauf zu, als ob die nächsten
hundert Schritte ihn dahin bringen könnten, und
die einfache Sehnsucht nach der Heimath verwan¬
delte sich nun in schönste Hoffnung und gewich¬
tige Entschlüsse, also daß Heinrich, da er ganz
im Unstern war und verlassen als ein Bettler im
Unwetter dahin trieb, sich selbst erhöhte und we¬
nigstens vor sich selbst gute Figur machte.


gehen und noch irgend etwas Lebendiges lernen,
wodurch ich unter den Menſchen etwas wirke und
nuͤtze!«

Alſo ging er darauf zu, als ob die naͤchſten
hundert Schritte ihn dahin bringen koͤnnten, und
die einfache Sehnſucht nach der Heimath verwan¬
delte ſich nun in ſchoͤnſte Hoffnung und gewich¬
tige Entſchluͤſſe, alſo daß Heinrich, da er ganz
im Unſtern war und verlaſſen als ein Bettler im
Unwetter dahin trieb, ſich ſelbſt erhoͤhte und we¬
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[294/0304] gehen und noch irgend etwas Lebendiges lernen, wodurch ich unter den Menſchen etwas wirke und nuͤtze!« Alſo ging er darauf zu, als ob die naͤchſten hundert Schritte ihn dahin bringen koͤnnten, und die einfache Sehnſucht nach der Heimath verwan¬ delte ſich nun in ſchoͤnſte Hoffnung und gewich¬ tige Entſchluͤſſe, alſo daß Heinrich, da er ganz im Unſtern war und verlaſſen als ein Bettler im Unwetter dahin trieb, ſich ſelbſt erhoͤhte und we¬ nigſtens vor ſich ſelbſt gute Figur machte.

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Zitationshilfe: Keller, Gottfried: Der grüne Heinrich. Bd. 4. Braunschweig, 1855, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/keller_heinrich04_1855/304>, abgerufen am 26.04.2024.