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Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791.

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Von den Lauten oder Buchstaben.
chen, die eingesperrte dumpfe Stimme mitlauten
muß, so hab' ich alles gesagt, was sich nur im-
mer von diesem Buchstaben sagen läßt. Das K
entstehet also auf folgende Art. Die Zunge, die
gewöhnlich platt und horizontal in dem Munde liegt,
und mit ihrem Rande rund herum an die unteren
Zähne anstoßt, wie im Durchschnitt Tab. XIV. Fig.
3.
zieht ihre beyden Seitenwände gegen die Mitte
zusammen, wodurch sie sich aufrichtet und im Durch-
schnitt die eyförmige Gestalt Fig. 4. erhält. Der
vordere Theil, das ist, die Spitze der Zunge bleibt
an den vorderen unteren Zähnen anliegen, der hin-
tere Theil aber legt sich an den weichen Gaumen,
und bedeckt den ganzen Rachen so, daß auch nicht
die geringste Luft bey demselben heraus kann. Nun
ist die ganze übrige Theorie eben die nämliche, wie
bey dem P und T, nur mit dem Unterschied, daß
bey dem P, weil die Lippen den Ausgang versper-
ren, die Luft den ganzen Raum des Mundes aus-
füllen muß, wie Tab. XII. Fig. 2. daß ferners bey
dem T, weil die Zunge wie eine Scheidewand nur
den halben Theil des Mundes absperret, die Luft
einen engeren Raum auszufüllen hat, wie Fig. 4 '

hin-


Von den Lauten oder Buchſtaben.
chen, die eingeſperrte dumpfe Stimme mitlauten
muß, ſo hab' ich alles geſagt, was ſich nur im-
mer von dieſem Buchſtaben ſagen laͤßt. Das K
entſtehet alſo auf folgende Art. Die Zunge, die
gewoͤhnlich platt und horizontal in dem Munde liegt,
und mit ihrem Rande rund herum an die unteren
Zaͤhne anſtoßt, wie im Durchſchnitt Tab. XIV. Fig.
3.
zieht ihre beyden Seitenwaͤnde gegen die Mitte
zuſammen, wodurch ſie ſich aufrichtet und im Durch-
ſchnitt die eyfoͤrmige Geſtalt Fig. 4. erhaͤlt. Der
vordere Theil, das iſt, die Spitze der Zunge bleibt
an den vorderen unteren Zaͤhnen anliegen, der hin-
tere Theil aber legt ſich an den weichen Gaumen,
und bedeckt den ganzen Rachen ſo, daß auch nicht
die geringſte Luft bey demſelben heraus kann. Nun
iſt die ganze uͤbrige Theorie eben die naͤmliche, wie
bey dem P und T, nur mit dem Unterſchied, daß
bey dem P, weil die Lippen den Ausgang verſper-
ren, die Luft den ganzen Raum des Mundes aus-
fuͤllen muß, wie Tab. XII. Fig. 2. daß ferners bey
dem T, weil die Zunge wie eine Scheidewand nur
den halben Theil des Mundes abſperret, die Luft
einen engeren Raum auszufuͤllen hat, wie Fig. 4 ʼ

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[265/0321] Von den Lauten oder Buchſtaben. chen, die eingeſperrte dumpfe Stimme mitlauten muß, ſo hab' ich alles geſagt, was ſich nur im- mer von dieſem Buchſtaben ſagen laͤßt. Das K entſtehet alſo auf folgende Art. Die Zunge, die gewoͤhnlich platt und horizontal in dem Munde liegt, und mit ihrem Rande rund herum an die unteren Zaͤhne anſtoßt, wie im Durchſchnitt Tab. XIV. Fig. 3. zieht ihre beyden Seitenwaͤnde gegen die Mitte zuſammen, wodurch ſie ſich aufrichtet und im Durch- ſchnitt die eyfoͤrmige Geſtalt Fig. 4. erhaͤlt. Der vordere Theil, das iſt, die Spitze der Zunge bleibt an den vorderen unteren Zaͤhnen anliegen, der hin- tere Theil aber legt ſich an den weichen Gaumen, und bedeckt den ganzen Rachen ſo, daß auch nicht die geringſte Luft bey demſelben heraus kann. Nun iſt die ganze uͤbrige Theorie eben die naͤmliche, wie bey dem P und T, nur mit dem Unterſchied, daß bey dem P, weil die Lippen den Ausgang verſper- ren, die Luft den ganzen Raum des Mundes aus- fuͤllen muß, wie Tab. XII. Fig. 2. daß ferners bey dem T, weil die Zunge wie eine Scheidewand nur den halben Theil des Mundes abſperret, die Luft einen engeren Raum auszufuͤllen hat, wie Fig. 4 ʼ hin-

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Zitationshilfe: Kempelen, Wolfgang von: Mechanismus der menschlichen Sprache. Wien, 1791, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kempelen_maschine_1791/321>, abgerufen am 26.04.2024.