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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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sti weder für sich allmechtig / noch mit jhrer substantz vnd wesen allgegenwertig sein.

III.
Fol. 11. b.

ZVm dritten vom empfahen in der zeit nach der Menscheit / stelle sich diese Theologen / als wann solche arth zu reden für sich selbst streitig were / So es doch nur vmb den vngleichen verstand derselben zuthun ist. Auch ist ausserhalb streits / das sie aus Athanasio anziehen: Caro excelsi exaltatur, wenn man die erhöhung verstehet von empfahung einer newen herrligkeit / die Christi Menscheit zuvorn nicht gehabt. Das sie aber sagen / die Göttliche Natur kan weder erhöhet noch erniedriget werden / als die an jhr selbst vnwandelbar ist / lassen wir so ferne zu / das die Gottheit des Sons Gottes an jhrer substantz vnd eigenschafften weder grösser noch geringer jemahls worden ist.

Nach dem aber der Sohn Gottes auff zweierley weiß vns inn der H. schrifft fürgestellet wird. Ein mahl / nach dem er gleicher Gott ist mit dem Vater vnd heiligem Geist. Anders wo aber / nach dem er verordnet vnd gesandt ist / zu einem Mitler vnd Seligmacher der Menschen / zu welcher ampts vorrichtung er Menschliche Natur an sich genommen hat / können wir von der erniedrigung vnd erhöhung (davon Paulus Philip. 2. sagt: Der inn Göttlicher gestalt war / eussert sich / etc. Darumb hat jhm Gott einen Nahmen gegeben / etc. Item / Joh. 17. Verklere mich Vater mit der herrligkeit / die Ich bey dir gehabt habe für der Welt anfang / etc.) mit nichten die Gottheit Christi außschliessen / nach betrachtung der sendung des Sohns Gottes zu seinem Ampt / vnd nach hinderhaltung / vnd offentlicher erzeigung der ewigen Göttlichen Maiestet vnd herrligkeit inn der angenommenen Menschlichen Natur / Welche der Apostel die Knechtes gestalt nennet. Davon wir an -

sti weder für sich allmechtig / noch mit jhrer substantz vnd wesen allgegenwertig sein.

III.
Fol. 11. b.

ZVm dritten vom empfahen in der zeit nach der Menscheit / stelle sich diese Theologen / als wann solche arth zu reden für sich selbst streitig were / So es doch nur vmb den vngleichen verstand derselben zuthun ist. Auch ist ausserhalb streits / das sie aus Athanasio anziehen: Caro excelsi exaltatur, wenn man die erhöhung verstehet von empfahung einer newen herrligkeit / die Christi Menscheit zuvorn nicht gehabt. Das sie aber sagen / die Göttliche Natur kan weder erhöhet noch erniedriget werden / als die an jhr selbst vnwandelbar ist / lassen wir so ferne zu / das die Gottheit des Sons Gottes an jhrer substantz vnd eigenschafften weder grösser noch geringer jemahls worden ist.

Nach dem aber der Sohn Gottes auff zweierley weiß vns inn der H. schrifft fürgestellet wird. Ein mahl / nach dem er gleicher Gott ist mit dem Vater vnd heiligem Geist. Anders wo aber / nach dem er verordnet vnd gesandt ist / zu einem Mitler vnd Seligmacher der Menschen / zu welcher ampts vorrichtung er Menschliche Natur an sich genommen hat / können wir von der erniedrigung vnd erhöhung (davon Paulus Philip. 2. sagt: Der inn Göttlicher gestalt war / eussert sich / etc. Darumb hat jhm Gott einen Nahmen gegeben / etc. Item / Joh. 17. Verklere mich Vater mit der herrligkeit / die Ich bey dir gehabt habe für der Welt anfang / etc.) mit nichten die Gottheit Christi außschliessen / nach betrachtung der sendung des Sohns Gottes zu seinem Ampt / vnd nach hinderhaltung / vnd offentlicher erzeigung der ewigen Göttlichen Maiestet vnd herrligkeit inn der angenommenen Menschlichen Natur / Welche der Apostel die Knechtes gestalt nennet. Davon wir an -

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[0058] sti weder für sich allmechtig / noch mit jhrer substantz vnd wesen allgegenwertig sein. III. ZVm dritten vom empfahen in der zeit nach der Menscheit / stelle sich diese Theologen / als wann solche arth zu reden für sich selbst streitig were / So es doch nur vmb den vngleichen verstand derselben zuthun ist. Auch ist ausserhalb streits / das sie aus Athanasio anziehen: Caro excelsi exaltatur, wenn man die erhöhung verstehet von empfahung einer newen herrligkeit / die Christi Menscheit zuvorn nicht gehabt. Das sie aber sagen / die Göttliche Natur kan weder erhöhet noch erniedriget werden / als die an jhr selbst vnwandelbar ist / lassen wir so ferne zu / das die Gottheit des Sons Gottes an jhrer substantz vnd eigenschafften weder grösser noch geringer jemahls worden ist. Nach dem aber der Sohn Gottes auff zweierley weiß vns inn der H. schrifft fürgestellet wird. Ein mahl / nach dem er gleicher Gott ist mit dem Vater vnd heiligem Geist. Anders wo aber / nach dem er verordnet vnd gesandt ist / zu einem Mitler vnd Seligmacher der Menschen / zu welcher ampts vorrichtung er Menschliche Natur an sich genommen hat / können wir von der erniedrigung vnd erhöhung (davon Paulus Philip. 2. sagt: Der inn Göttlicher gestalt war / eussert sich / etc. Darumb hat jhm Gott einen Nahmen gegeben / etc. Item / Joh. 17. Verklere mich Vater mit der herrligkeit / die Ich bey dir gehabt habe für der Welt anfang / etc.) mit nichten die Gottheit Christi außschliessen / nach betrachtung der sendung des Sohns Gottes zu seinem Ampt / vnd nach hinderhaltung / vnd offentlicher erzeigung der ewigen Göttlichen Maiestet vnd herrligkeit inn der angenommenen Menschlichen Natur / Welche der Apostel die Knechtes gestalt nennet. Davon wir an -

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/58>, abgerufen am 26.04.2024.