Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-,
in dem Fürstenthum Lucca 1807, u. in Töscana, Apr.
1808. -- Dienstehre sollte, wie schon lang in Däne-
mark, und seit Peter dem Grossen in Russland, jeder-
zeit über Castenehre erheben, schon um desswillen, da-
mit die Verlängerung einer Spalte zwischen Staatsbür-
gern verhütet werde, an deren Vereinigung der Zeitgeist
so eifrig arbeitet, dass sie endlich doch wird gelingen
müssen, wie sehr auch Castengeist, Nepotismus, Pro-
tection und Favoritismus sich entgegenstemmen mögen.
Was in der Natur liegt, wird seine bessere Zeit allemal
finden. Aus der Gährung entwickeln sich Keime u.
Kräfte. Vergl. (Scheffners) Gedanzen und Meinun-
gen über Manches im Dienst. Zweite Aufl. 1804. II.
Bd. Königsb. 1806. 8. A. W. Rehberg über die
Staatsverwaltung, u. die Dienerschaft der Regenten.
Hannov. 1807. 8.
b) Der Hof ist bestimmt, den Herrscher mit nützlichem
Glanz zu umgeben. Zu dem Hofdienst empfiehlt sich
daher vorzüglich die Anstellung reicher Personen, auch
ohne sogenannte Geburt. Arme sollten höchstens zu
niedern Hofstellen gelangen, wozu ein Reicher, noch
weniger ein Mann von Wissenschaft und Verdienst,
ungern sich hergiebt. Hofstellen sollten nicht leicht
Anspruch geben auf Anstellung in dem Staatsdienst.
c) Schriften von Horn, Helrbach u. a., s. in Pütters
Lit. III. §. 1110. u. Klübers Lit. 302. Ch. Hell-
bachs
Handb. des Rangrechtes. Ausb. 1804. 8.
d) Schlözers Briefwechsel, Heft 42, S. 464, wo die
hessencasselische Rangordnung v. 1762. Markgräfl.
badische Rangordnung v. 30. Jan. 1800, in Häberlins
Staatsarchiv, Heft XVI, S. 522. Grossh. badische Rang-
ordn. v. 5. Jul. 1808, in d. bad. Regier. Blatt 1808,
St. 20. Königl. wirtemb. RangReglements v. 4. Apr.
1806, u. vom 1. Aug. 1811, in d. Allg. Zeit. 1811.
Num. 226 f. Königl. baier. Rangordn. der höhern Ci-
II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-,
in dem Fürstenthum Lucca 1807, u. in Töscana, Apr.
1808. — Dienstehre sollte, wie schon lang in Däne-
mark, und seit Peter dem Groſsen in Ruſsland, jeder-
zeit über Castenehre erheben, schon um deſswillen, da-
mit die Verlängerung einer Spalte zwischen Staatsbür-
gern verhütet werde, an deren Vereinigung der Zeitgeist
so eifrig arbeitet, daſs sie endlich doch wird gelingen
müssen, wie sehr auch Castengeist, Nepotismus, Pro-
tection und Favoritismus sich entgegenstemmen mögen.
Was in der Natur liegt, wird seine bessere Zeit allemal
finden. Aus der Gährung entwickeln sich Keime u.
Kräfte. Vergl. (Scheffners) Gedanzen und Meinun-
gen über Manches im Dienst. Zweite Aufl. 1804. II.
Bd. Königsb. 1806. 8. A. W. Rehberg über die
Staatsverwaltung, u. die Dienerschaft der Regenten.
Hannov. 1807. 8.
b) Der Hof ist bestimmt, den Herrscher mit nützlichem
Glanz zu umgeben. Zu dem Hofdienst empfiehlt sich
daher vorzüglich die Anstellung reicher Personen, auch
ohne sogenannte Geburt. Arme sollten höchstens zu
niedern Hofstellen gelangen, wozu ein Reicher, noch
weniger ein Mann von Wissenschaft und Verdienst,
ungern sich hergiebt. Hofstellen sollten nicht leicht
Anspruch geben auf Anstellung in dem Staatsdienst.
c) Schriften von Horn, Helrbach u. a., s. in Pütters
Lit. III. §. 1110. u. Klübers Lit. 302. Ch. Hell-
bachs
Handb. des Rangrechtes. Ausb. 1804. 8.
d) Schlözers Briefwechsel, Heft 42, S. 464, wo die
hessencasselische Rangordnung v. 1762. Markgräfl.
badische Rangordnung v. 30. Jan. 1800, in Häberlins
Staatsarchiv, Heft XVI, S. 522. Groſsh. badische Rang-
ordn. v. 5. Jul. 1808, in d. bad. Regier. Blatt 1808,
St. 20. Königl. wirtemb. RangReglements v. 4. Apr.
1806, u. vom 1. Aug. 1811, in d. Allg. Zeit. 1811.
Num. 226 f. Königl. baier. Rangordn. der höhern Ci-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note place="end" n="a)"><pb facs="#f0684" n="660"/><fw place="top" type="header">II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-,</fw><lb/>
in dem Fürstenthum <hi rendition="#i">Lucca</hi> 1807, u. in <hi rendition="#i">Töscana</hi>, Apr.<lb/>
1808. &#x2014; <hi rendition="#i">Dienstehre</hi> sollte, wie schon lang in Däne-<lb/>
mark, und seit Peter dem Gro&#x017F;sen in Ru&#x017F;sland, jeder-<lb/>
zeit über <hi rendition="#i">Castenehre</hi> erheben, schon um de&#x017F;swillen, da-<lb/>
mit die Verlängerung einer Spalte zwischen Staatsbür-<lb/>
gern verhütet werde, an deren Vereinigung der Zeitgeist<lb/>
so eifrig arbeitet, da&#x017F;s sie endlich doch wird gelingen<lb/>
müssen, wie sehr auch Castengeist, Nepotismus, Pro-<lb/>
tection und Favoritismus sich entgegenstemmen mögen.<lb/>
Was in der Natur liegt, wird seine bessere Zeit allemal<lb/>
finden. Aus der Gährung entwickeln sich Keime u.<lb/>
Kräfte. Vergl. (<hi rendition="#k">Scheffners</hi>) Gedanzen und Meinun-<lb/>
gen über Manches im Dienst. Zweite Aufl. 1804. II.<lb/>
Bd. Königsb. 1806. 8. A. W. <hi rendition="#k">Rehberg</hi> über die<lb/>
Staatsverwaltung, u. die Dienerschaft der Regenten.<lb/>
Hannov. 1807. 8.</note><lb/>
            <note place="end" n="b)">Der <hi rendition="#i">Hof</hi> ist bestimmt, den Herrscher mit nützlichem<lb/><hi rendition="#i">Glanz</hi> zu umgeben. Zu dem Hofdienst empfiehlt sich<lb/>
daher vorzüglich die Anstellung <hi rendition="#i">reicher</hi> Personen, auch<lb/>
ohne sogenannte Geburt. Arme sollten höchstens zu<lb/>
niedern Hofstellen gelangen, wozu ein Reicher, noch<lb/>
weniger ein Mann von Wissenschaft und Verdienst,<lb/>
ungern sich hergiebt. Hofstellen sollten nicht leicht<lb/>
Anspruch geben auf Anstellung in dem Staatsdienst.</note><lb/>
            <note place="end" n="c)">Schriften von <hi rendition="#k">Horn, Helrbach</hi> u. a., s. in <hi rendition="#k">Pütters</hi><lb/>
Lit. III. §. 1110. u. <hi rendition="#k">Klübers</hi> Lit. 302. Ch. <hi rendition="#k">Hell-<lb/>
bachs</hi> Handb. des Rangrechtes. Ausb. 1804. 8.</note><lb/>
            <note place="end" n="d)"><hi rendition="#k">Schlözers</hi> Briefwechsel, Heft 42, S. 464, wo die<lb/>
hessencasselische Rangordnung v. 1762. Markgräfl.<lb/><hi rendition="#i">badische</hi> Rangordnung v. 30. Jan. 1800, in <hi rendition="#k">Häberlins</hi><lb/>
Staatsarchiv, Heft XVI, S. 522. Gro&#x017F;sh. <hi rendition="#i">badische</hi> Rang-<lb/>
ordn. v. 5. Jul. 1808, in d. bad. Regier. Blatt 1808,<lb/>
St. 20. Königl. <hi rendition="#i">wirtemb</hi>. RangReglements v. 4. Apr.<lb/>
1806, u. vom 1. Aug. 1811, in d. Allg. Zeit. 1811.<lb/>
Num. 226 f. Königl. <hi rendition="#i">baier</hi>. Rangordn. der höhern Ci-<lb/></note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[660/0684] II. Th. XIV. Cap. Aemter-, Titel-, a⁾ in dem Fürstenthum Lucca 1807, u. in Töscana, Apr. 1808. — Dienstehre sollte, wie schon lang in Däne- mark, und seit Peter dem Groſsen in Ruſsland, jeder- zeit über Castenehre erheben, schon um deſswillen, da- mit die Verlängerung einer Spalte zwischen Staatsbür- gern verhütet werde, an deren Vereinigung der Zeitgeist so eifrig arbeitet, daſs sie endlich doch wird gelingen müssen, wie sehr auch Castengeist, Nepotismus, Pro- tection und Favoritismus sich entgegenstemmen mögen. Was in der Natur liegt, wird seine bessere Zeit allemal finden. Aus der Gährung entwickeln sich Keime u. Kräfte. Vergl. (Scheffners) Gedanzen und Meinun- gen über Manches im Dienst. Zweite Aufl. 1804. II. Bd. Königsb. 1806. 8. A. W. Rehberg über die Staatsverwaltung, u. die Dienerschaft der Regenten. Hannov. 1807. 8. b⁾ Der Hof ist bestimmt, den Herrscher mit nützlichem Glanz zu umgeben. Zu dem Hofdienst empfiehlt sich daher vorzüglich die Anstellung reicher Personen, auch ohne sogenannte Geburt. Arme sollten höchstens zu niedern Hofstellen gelangen, wozu ein Reicher, noch weniger ein Mann von Wissenschaft und Verdienst, ungern sich hergiebt. Hofstellen sollten nicht leicht Anspruch geben auf Anstellung in dem Staatsdienst. c⁾ Schriften von Horn, Helrbach u. a., s. in Pütters Lit. III. §. 1110. u. Klübers Lit. 302. Ch. Hell- bachs Handb. des Rangrechtes. Ausb. 1804. 8. d⁾ Schlözers Briefwechsel, Heft 42, S. 464, wo die hessencasselische Rangordnung v. 1762. Markgräfl. badische Rangordnung v. 30. Jan. 1800, in Häberlins Staatsarchiv, Heft XVI, S. 522. Groſsh. badische Rang- ordn. v. 5. Jul. 1808, in d. bad. Regier. Blatt 1808, St. 20. Königl. wirtemb. RangReglements v. 4. Apr. 1806, u. vom 1. Aug. 1811, in d. Allg. Zeit. 1811. Num. 226 f. Königl. baier. Rangordn. der höhern Ci-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/684
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Öffentliches Recht des teutschen Bundes und der Bundesstaaten. Frankfurt (Main), 1817, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_recht_1817/684>, abgerufen am 26.04.2024.