Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Cap. Recht der Neutralität.
§. 308.
Verdrängt durch neuere Verträge.

Dieser zweiten bewaffneten Neutralität, tra-
ten nicht so viel Mächte bei, als der ersten,
und sie war von noch kürzerer Dauer als diese.
Sechs Monate später (17. Jun. 1801) gelang es
England, durch eine SeefahrtConvention a)
Russland mit sich zu verbinden; eine Conven-
tion, welcher auch Dänemark (im Oct. 1801)
und Schweden (30. März 1802) beizutreten sich
genöthigt sahen b). Darin ward zwar den Neu-
tralen freie Fahrt nach den Häfen und Küsten
kriegführender Mächte gestattet, nur mit Aus-
nahme des Transports von KriegsContrebande
und feindlichem Eigenthum: dagegen ward den
Kriegsschiffen (nicht auch den Capern) krieg-
führender Mächte das Recht eingeräumt, bei
entstandenem Verdacht, auch die unter Convoi
segelnden Kauffahrteischiffe der Neutralen zu
visitiren.

a) De Martens recueil, Supplement, II. 476. Büsch Welt-
händel, S. 891.
b) De Martens recueil, Supplement, III. 193. 196. Büsch,
S. 889.
§. 309.
Von Russland wieder angenommen, und abermal aufgegeben,
so wie auch von Schweden
.

Inzwischen erklärte Russland gegen Eng-
land
, am 16. Oct. (7. Nov.) 1807, die See-

II. Cap. Recht der Neutralität.
§. 308.
Verdrängt durch neuere Verträge.

Dieser zweiten bewaffneten Neutralität, tra-
ten nicht so viel Mächte bei, als der ersten,
und sie war von noch kürzerer Dauer als diese.
Sechs Monate später (17. Jun. 1801) gelang es
England, durch eine SeefahrtConvention a)
Ruſsland mit sich zu verbinden; eine Conven-
tion, welcher auch Dänemark (im Oct. 1801)
und Schweden (30. März 1802) beizutreten sich
genöthigt sahen b). Darin ward zwar den Neu-
tralen freie Fahrt nach den Häfen und Küsten
kriegführender Mächte gestattet, nur mit Aus-
nahme des Transports von KriegsContrebande
und feindlichem Eigenthum: dagegen ward den
Kriegsschiffen (nicht auch den Capern) krieg-
führender Mächte das Recht eingeräumt, bei
entstandenem Verdacht, auch die unter Convoi
segelnden Kauffahrteischiffe der Neutralen zu
visitiren.

a) De Martens recueil, Supplément, II. 476. Büsch Welt-
händel, S. 891.
b) De Martens recueil, Supplément, III. 193. 196. Büsch,
S. 889.
§. 309.
Von Ruſsland wieder angenommen, und abermal aufgegeben,
so wie auch von Schweden
.

Inzwischen erklärte Ruſsland gegen Eng-
land
, am 16. Oct. (7. Nov.) 1807, die See-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0127" n="495"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#i">II. Cap. Recht der Neutralität.</hi> </fw>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 308.<lb/><hi rendition="#i">Verdrängt durch neuere Verträge</hi>.</head><lb/>
                <p>Dieser zweiten bewaffneten Neutralität, tra-<lb/>
ten nicht so viel Mächte bei, als der ersten,<lb/>
und sie war von noch kürzerer Dauer als diese.<lb/>
Sechs Monate später (17. Jun. 1801) gelang es<lb/><hi rendition="#i">England</hi>, durch eine <hi rendition="#i">SeefahrtConvention a</hi>)<lb/><hi rendition="#i">Ru&#x017F;sland</hi> mit sich zu verbinden; eine Conven-<lb/>
tion, welcher auch <hi rendition="#i">Dänemark</hi> (im Oct. 1801)<lb/>
und <hi rendition="#i">Schweden</hi> (30. März 1802) beizutreten sich<lb/>
genöthigt sahen <hi rendition="#i">b</hi>). Darin ward zwar den Neu-<lb/>
tralen freie Fahrt nach den Häfen und Küsten<lb/>
kriegführender Mächte gestattet, nur mit Aus-<lb/>
nahme des Transports von KriegsContrebande<lb/>
und feindlichem Eigenthum: dagegen ward den<lb/>
Kriegsschiffen (nicht auch den Capern) krieg-<lb/>
führender Mächte das Recht eingeräumt, bei<lb/>
entstandenem Verdacht, auch die unter Convoi<lb/>
segelnden Kauffahrteischiffe der Neutralen zu<lb/>
visitiren.</p><lb/>
                <note place="end" n="a)">De <hi rendition="#k">Martens</hi> recueil, Supplément, II. 476. <hi rendition="#k">Büsch</hi> Welt-<lb/>
händel, S. 891.</note><lb/>
                <note place="end" n="b)">De <hi rendition="#k">Martens</hi> recueil, Supplément, III. 193. 196. <hi rendition="#k">Büsch</hi>,<lb/>
S. 889.</note>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>§. 309.<lb/><hi rendition="#i">Von Ru&#x017F;sland wieder angenommen, und abermal aufgegeben,<lb/>
so wie auch von Schweden</hi>.</head><lb/>
                <p>Inzwischen erklärte <hi rendition="#i">Ru&#x017F;sland</hi> gegen <hi rendition="#i">Eng-<lb/>
land</hi>, am 16. Oct. (7. Nov.) 1807, die <hi rendition="#i">See-</hi><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[495/0127] II. Cap. Recht der Neutralität. §. 308. Verdrängt durch neuere Verträge. Dieser zweiten bewaffneten Neutralität, tra- ten nicht so viel Mächte bei, als der ersten, und sie war von noch kürzerer Dauer als diese. Sechs Monate später (17. Jun. 1801) gelang es England, durch eine SeefahrtConvention a) Ruſsland mit sich zu verbinden; eine Conven- tion, welcher auch Dänemark (im Oct. 1801) und Schweden (30. März 1802) beizutreten sich genöthigt sahen b). Darin ward zwar den Neu- tralen freie Fahrt nach den Häfen und Küsten kriegführender Mächte gestattet, nur mit Aus- nahme des Transports von KriegsContrebande und feindlichem Eigenthum: dagegen ward den Kriegsschiffen (nicht auch den Capern) krieg- führender Mächte das Recht eingeräumt, bei entstandenem Verdacht, auch die unter Convoi segelnden Kauffahrteischiffe der Neutralen zu visitiren. a⁾ De Martens recueil, Supplément, II. 476. Büsch Welt- händel, S. 891. b⁾ De Martens recueil, Supplément, III. 193. 196. Büsch, S. 889. §. 309. Von Ruſsland wieder angenommen, und abermal aufgegeben, so wie auch von Schweden. Inzwischen erklärte Ruſsland gegen Eng- land, am 16. Oct. (7. Nov.) 1807, die See-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/127
Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/127>, abgerufen am 26.04.2024.