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Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821.

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I. Cap. Recht des Kriegs.
unter dem Befehl der kriegführenden Macht, ausser-
dem unter eigenem, oder unter gemeinschaftlichem
Commando stehen, müssen aber in jedem Fall dem
Kriegszweck gemäss handeln, sind in completem
Zustand zu erhalten, dürfen nur auf bestimmte
Art gebraucht werden, z. B. nur auf dem festen
Land, nur in einem gewissen Bezirk, nur zu
Vertheidigung des Gebietes des Bundesgenossen,
sie erhalten verhältnissmäsigen Antheil an der
Beute, u. d. m.

a) Diese Art der Kriegshülfe wird versprochen in eigenen
SubsidienTractaten, in Offensiv- und DefensivAllianzen, in
GarantieVerträgen, auch zuweilen in Friedensschlüssen, Fa-
milienTractaten, Handelsverträgen, u. d. Viele solcher Sub-
sidien- und AllianzTractate, besonders teutscher Fürsten und
schweizer Cantone, stehen in den Sammlungen von Du Mont,
Schmauss, Wenck, v. Martens
, u. a. Auch in Moser's Ver-
such, X. 106 ff. -- Vergl. Posselt's europ. Annalen 1800.
IX. 231. Eisenhart's kleine Schriften, II. 1--88. Reuss
teutsche Staatskanzley, XI. 460. Klüber über das europäische
StaatsMilitärSystem; in den Europ. Annalen, 1805, V. 170 ff.
b) Sehr bestimmte Vorschriften enthält der östreichisch-rus-
sische AllianzTractat von 1746, in Moser's Versuch, VIII.
164. Vergl. ebendas. X. 137 ff. 144 ff.
c) J. F. Schmidlin diss. de juribus et obligationibus gentium
mediarum in bello, §. 15. et 16.
§. 272.
Fortsetzung.

Zuweilen besteht die Kriegshülfe in Einräu-
mung einer Festung, eines Hafens, des Durch-
marsches
(§. 88 u. 136), der Werbung a), in
Sendung einer bestimmten Summe Subsidien-
Gelder b
) (§. 149), oder in Lieferung anderer

Klüber's europ. Völkerr. II. 29

I. Cap. Recht des Kriegs.
unter dem Befehl der kriegführenden Macht, ausser-
dem unter eigenem, oder unter gemeinschaftlichem
Commando stehen, müssen aber in jedem Fall dem
Kriegszweck gemäſs handeln, sind in completem
Zustand zu erhalten, dürfen nur auf bestimmte
Art gebraucht werden, z. B. nur auf dem festen
Land, nur in einem gewissen Bezirk, nur zu
Vertheidigung des Gebietes des Bundesgenossen,
sie erhalten verhältniſsmäsigen Antheil an der
Beute, u. d. m.

a) Diese Art der Kriegshülfe wird versprochen in eigenen
SubsidienTractaten, in Offensiv- und DefensivAllianzen, in
GarantieVerträgen, auch zuweilen in Friedensschlüssen, Fa-
milienTractaten, Handelsverträgen, u. d. Viele solcher Sub-
sidien- und AllianzTractate, besonders teutscher Fürsten und
schweizer Cantone, stehen in den Sammlungen von Du Mont,
Schmauss, Wenck, v. Martens
, u. a. Auch in Moser’s Ver-
such, X. 106 ff. — Vergl. Posselt’s europ. Annalen 1800.
IX. 231. Eisenhart’s kleine Schriften, II. 1—88. Reuss
teutsche Staatskanzley, XI. 460. Klüber über das europäische
StaatsMilitärSystem; in den Europ. Annalen, 1805, V. 170 ff.
b) Sehr bestimmte Vorschriften enthält der östreichisch-rus-
sische AllianzTractat von 1746, in Moser’s Versuch, VIII.
164. Vergl. ebendas. X. 137 ff. 144 ff.
c) J. F. Schmidlin diss. de juribus et obligationibus gentium
mediarum in bello, §. 15. et 16.
§. 272.
Fortsetzung.

Zuweilen besteht die Kriegshülfe in Einräu-
mung einer Festung, eines Hafens, des Durch-
marsches
(§. 88 u. 136), der Werbung a), in
Sendung einer bestimmten Summe Subsidien-
Gelder b
) (§. 149), oder in Lieferung anderer

Klüber’s europ. Völkerr. II. 29
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[439/0071] I. Cap. Recht des Kriegs. unter dem Befehl der kriegführenden Macht, ausser- dem unter eigenem, oder unter gemeinschaftlichem Commando stehen, müssen aber in jedem Fall dem Kriegszweck gemäſs handeln, sind in completem Zustand zu erhalten, dürfen nur auf bestimmte Art gebraucht werden, z. B. nur auf dem festen Land, nur in einem gewissen Bezirk, nur zu Vertheidigung des Gebietes des Bundesgenossen, sie erhalten verhältniſsmäsigen Antheil an der Beute, u. d. m. a⁾ Diese Art der Kriegshülfe wird versprochen in eigenen SubsidienTractaten, in Offensiv- und DefensivAllianzen, in GarantieVerträgen, auch zuweilen in Friedensschlüssen, Fa- milienTractaten, Handelsverträgen, u. d. Viele solcher Sub- sidien- und AllianzTractate, besonders teutscher Fürsten und schweizer Cantone, stehen in den Sammlungen von Du Mont, Schmauss, Wenck, v. Martens, u. a. Auch in Moser’s Ver- such, X. 106 ff. — Vergl. Posselt’s europ. Annalen 1800. IX. 231. Eisenhart’s kleine Schriften, II. 1—88. Reuss teutsche Staatskanzley, XI. 460. Klüber über das europäische StaatsMilitärSystem; in den Europ. Annalen, 1805, V. 170 ff. b⁾ Sehr bestimmte Vorschriften enthält der östreichisch-rus- sische AllianzTractat von 1746, in Moser’s Versuch, VIII. 164. Vergl. ebendas. X. 137 ff. 144 ff. c⁾ J. F. Schmidlin diss. de juribus et obligationibus gentium mediarum in bello, §. 15. et 16. §. 272. Fortsetzung. Zuweilen besteht die Kriegshülfe in Einräu- mung einer Festung, eines Hafens, des Durch- marsches (§. 88 u. 136), der Werbung a), in Sendung einer bestimmten Summe Subsidien- Gelder b) (§. 149), oder in Lieferung anderer Klüber’s europ. Völkerr. II. 29

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Zitationshilfe: Klüber, Johann Ludwig: Europäisches Völkerrecht. Bd. 2. Stuttgart, 1821, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klueber_voelkerrecht02_1821/71>, abgerufen am 26.04.2024.