Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite
Eilftes Kapitel.

Wie aus obgedachter Liebschaft endelich gar
ein Siegwartsfieber entstehet.


1. Die Liebe des Barons und der Mammesel
Esther,
Wurde nun tagtäglich stärcker und fester,
Nachdem man auf der schlüpfrigen Liebesbahn
Den ersten und schweresten Schritt gethan.
2. Schon gleich auf die wechselseitigen Entschlüsse,
Sich ewig zu lieben, folgten einige Küsse,
So wie nach dem gemeinen Sprüchwort auf
A. B.
Wie schon die Kinder wissen, folgt das C. D.
3. Man hat alle Gelegenheit wahrgenommen,
Oft bei einander und zusammen zu kommen,
Und der junge Herr hatte fortan nun,
Immer was im Pfarrhaus zu thun.
4. Es traf sich bei seinen Besuchen auf der Pfarre,
Daß Herr Jobs meistens nicht zu Hause ware,
Oder daß er auf seiner Studierstube saß,
Und für sich andächtig studierte oder las.
5. Aber der artige, liebe, junge Herre
Bat ausdrücklich, daß man ihn ja nicht störe,
Viel-
Eilftes Kapitel.

Wie aus obgedachter Liebſchaft endelich gar
ein Siegwartsfieber entſtehet.


1. Die Liebe des Barons und der Mammeſel
Eſther,
Wurde nun tagtaͤglich ſtaͤrcker und feſter,
Nachdem man auf der ſchluͤpfrigen Liebesbahn
Den erſten und ſchwereſten Schritt gethan.
2. Schon gleich auf die wechſelſeitigen Entſchluͤſſe,
Sich ewig zu lieben, folgten einige Kuͤſſe,
So wie nach dem gemeinen Spruͤchwort auf
A. B.
Wie ſchon die Kinder wiſſen, folgt das C. D.
3. Man hat alle Gelegenheit wahrgenommen,
Oft bei einander und zuſammen zu kommen,
Und der junge Herr hatte fortan nun,
Immer was im Pfarrhaus zu thun.
4. Es traf ſich bei ſeinen Beſuchen auf der Pfarre,
Daß Herr Jobs meiſtens nicht zu Hauſe ware,
Oder daß er auf ſeiner Studierſtube ſaß,
Und fuͤr ſich andaͤchtig ſtudierte oder las.
5. Aber der artige, liebe, junge Herre
Bat ausdruͤcklich, daß man ihn ja nicht ſtoͤre,
Viel-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0074" n="52"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Eilftes Kapitel.</hi> </head><lb/>
        <argument>
          <p>Wie aus obgedachter Lieb&#x017F;chaft endelich gar<lb/>
ein Siegwartsfieber ent&#x017F;tehet.</p>
        </argument><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>1. <hi rendition="#in">D</hi>ie Liebe des Barons und der Mamme&#x017F;el</l><lb/>
            <l>E&#x017F;ther,</l><lb/>
            <l>Wurde nun tagta&#x0364;glich &#x017F;ta&#x0364;rcker und fe&#x017F;ter,</l><lb/>
            <l>Nachdem man auf der &#x017F;chlu&#x0364;pfrigen Liebesbahn</l><lb/>
            <l>Den er&#x017F;ten und &#x017F;chwere&#x017F;ten Schritt gethan.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>2. Schon gleich auf die wech&#x017F;el&#x017F;eitigen Ent&#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>Sich ewig zu lieben, folgten einige Ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,</l><lb/>
            <l>So wie nach dem gemeinen Spru&#x0364;chwort auf</l><lb/>
            <l>A. B.</l><lb/>
            <l>Wie &#x017F;chon die Kinder wi&#x017F;&#x017F;en, folgt das C. D.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>3. Man hat alle Gelegenheit wahrgenommen,</l><lb/>
            <l>Oft bei einander und zu&#x017F;ammen zu kommen,</l><lb/>
            <l>Und der junge Herr hatte fortan nun,</l><lb/>
            <l>Immer was im Pfarrhaus zu thun.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>4. Es traf &#x017F;ich bei &#x017F;einen Be&#x017F;uchen auf der Pfarre,</l><lb/>
            <l>Daß Herr Jobs mei&#x017F;tens nicht zu Hau&#x017F;e ware,</l><lb/>
            <l>Oder daß er auf &#x017F;einer Studier&#x017F;tube &#x017F;aß,</l><lb/>
            <l>Und fu&#x0364;r &#x017F;ich anda&#x0364;chtig &#x017F;tudierte oder las.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l>5. Aber der artige, liebe, junge Herre</l><lb/>
            <l>Bat ausdru&#x0364;cklich, daß man ihn ja nicht &#x017F;to&#x0364;re,</l><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Viel-</fw><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0074] Eilftes Kapitel. Wie aus obgedachter Liebſchaft endelich gar ein Siegwartsfieber entſtehet. 1. Die Liebe des Barons und der Mammeſel Eſther, Wurde nun tagtaͤglich ſtaͤrcker und feſter, Nachdem man auf der ſchluͤpfrigen Liebesbahn Den erſten und ſchwereſten Schritt gethan. 2. Schon gleich auf die wechſelſeitigen Entſchluͤſſe, Sich ewig zu lieben, folgten einige Kuͤſſe, So wie nach dem gemeinen Spruͤchwort auf A. B. Wie ſchon die Kinder wiſſen, folgt das C. D. 3. Man hat alle Gelegenheit wahrgenommen, Oft bei einander und zuſammen zu kommen, Und der junge Herr hatte fortan nun, Immer was im Pfarrhaus zu thun. 4. Es traf ſich bei ſeinen Beſuchen auf der Pfarre, Daß Herr Jobs meiſtens nicht zu Hauſe ware, Oder daß er auf ſeiner Studierſtube ſaß, Und fuͤr ſich andaͤchtig ſtudierte oder las. 5. Aber der artige, liebe, junge Herre Bat ausdruͤcklich, daß man ihn ja nicht ſtoͤre, Viel-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/74
Zitationshilfe: Kortum, Carl Arnold: Die Jobsiade. Bd. 3. Dortmund, 1799, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kortum_jobsiade03_1799/74>, abgerufen am 26.04.2024.