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Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876.

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Besondere Thierzuchtlehre.
ungehörnte chinesische Schaf oder Ongtischaf, Fig. 115, S. 171. Das Mutterschaf
bringt fast regelmäßig 2 -- 5 Junge. Das Fell der Lämmer wird zu einem sehr
werthvollen Pelzwerke verarbeitet.

[Abbildung] Fig. 114.

Tartarisches Fettsteißschaf.

2. Das Stummel-
schwanzschaf
(Ovis
pachycerca).
Verbrei-
tung: im südlichen Asien
und nördlichen Afrika.
Der Körper ist nicht mit
eigentlichen Wollhaaren,
sondern mit markhalti-
gen Haaren bedeckt. Der
Kopf und der obere Theil
des Halses sind schwarz,
der übrige Körper weiß
gefärbt. Der behaarte
Schwanz, um welchen
gleichfalls eine große
Fettmasse abgelagert ist,
besitzt 13 Wirbel. Die
Nutzung dieses Haar-
schafes besteht in Fleisch,
Fett und Milch.

3. Das Fett-
schwanzschaf
oder
breitschwänzige Schaf
(Ovis platyura). Ver-
breitung: Nord- und
Südafrika, Kleinasien,
Persien, Türkei, Süditalien, Südfrankreich. Dasselbe ist durch die Ablagerung
großer Fettmassen in fast allen Fleischtheilen des langen, mit Wolle bewachsenen
Schwanzes charakterisirt. Die lange, ziemlich grobe Wolle besitzt ein kürzeres, feines
Unterhaar, sog. Flaumhaar. Namentlich werden die bewollten Felle der Lämmer des
zu dieser Stammart zählenden bucharischen Schafes als "Astrachan" hochgeschätzt.
Die Felle ausgewachsener Thiere kommen als "Krimmer" in den Handel.

4. Das langschwänzige Schaf (O. dolichura). Dasselbe zeichnet sich
durch seinen mit Wolle besetzten, über 13 Wirbel langen Schwanz aus. Sein
Verbreitungsbezirk erstreckt sich über Arabien, Syrien, die Kaukasusländer etc.

5. Das hochbeinige Schaf (O. longipes) und 6. das Mähnenschaf
(O. africana). Beide sind vorzugsweise in Afrika verbreitet.

Beſondere Thierzuchtlehre.
ungehörnte chineſiſche Schaf oder Ongtiſchaf, Fig. 115, S. 171. Das Mutterſchaf
bringt faſt regelmäßig 2 — 5 Junge. Das Fell der Lämmer wird zu einem ſehr
werthvollen Pelzwerke verarbeitet.

[Abbildung] Fig. 114.

Tartariſches Fettſteißſchaf.

2. Das Stummel-
ſchwanzſchaf
(Ovis
pachycerca).
Verbrei-
tung: im ſüdlichen Aſien
und nördlichen Afrika.
Der Körper iſt nicht mit
eigentlichen Wollhaaren,
ſondern mit markhalti-
gen Haaren bedeckt. Der
Kopf und der obere Theil
des Halſes ſind ſchwarz,
der übrige Körper weiß
gefärbt. Der behaarte
Schwanz, um welchen
gleichfalls eine große
Fettmaſſe abgelagert iſt,
beſitzt 13 Wirbel. Die
Nutzung dieſes Haar-
ſchafes beſteht in Fleiſch,
Fett und Milch.

3. Das Fett-
ſchwanzſchaf
oder
breitſchwänzige Schaf
(Ovis platyura). Ver-
breitung: Nord- und
Südafrika, Kleinaſien,
Perſien, Türkei, Süditalien, Südfrankreich. Daſſelbe iſt durch die Ablagerung
großer Fettmaſſen in faſt allen Fleiſchtheilen des langen, mit Wolle bewachſenen
Schwanzes charakteriſirt. Die lange, ziemlich grobe Wolle beſitzt ein kürzeres, feines
Unterhaar, ſog. Flaumhaar. Namentlich werden die bewollten Felle der Lämmer des
zu dieſer Stammart zählenden buchariſchen Schafes als „Aſtrachan“ hochgeſchätzt.
Die Felle ausgewachſener Thiere kommen als „Krimmer“ in den Handel.

4. Das langſchwänzige Schaf (O. dolichura). Daſſelbe zeichnet ſich
durch ſeinen mit Wolle beſetzten, über 13 Wirbel langen Schwanz aus. Sein
Verbreitungsbezirk erſtreckt ſich über Arabien, Syrien, die Kaukaſusländer ꝛc.

5. Das hochbeinige Schaf (O. longipes) und 6. das Mähnenſchaf
(O. africana). Beide ſind vorzugsweiſe in Afrika verbreitet.

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[170/0186] Beſondere Thierzuchtlehre. ungehörnte chineſiſche Schaf oder Ongtiſchaf, Fig. 115, S. 171. Das Mutterſchaf bringt faſt regelmäßig 2 — 5 Junge. Das Fell der Lämmer wird zu einem ſehr werthvollen Pelzwerke verarbeitet. [Abbildung Fig. 114. Tartariſches Fettſteißſchaf.] 2. Das Stummel- ſchwanzſchaf (Ovis pachycerca). Verbrei- tung: im ſüdlichen Aſien und nördlichen Afrika. Der Körper iſt nicht mit eigentlichen Wollhaaren, ſondern mit markhalti- gen Haaren bedeckt. Der Kopf und der obere Theil des Halſes ſind ſchwarz, der übrige Körper weiß gefärbt. Der behaarte Schwanz, um welchen gleichfalls eine große Fettmaſſe abgelagert iſt, beſitzt 13 Wirbel. Die Nutzung dieſes Haar- ſchafes beſteht in Fleiſch, Fett und Milch. 3. Das Fett- ſchwanzſchaf oder breitſchwänzige Schaf (Ovis platyura). Ver- breitung: Nord- und Südafrika, Kleinaſien, Perſien, Türkei, Süditalien, Südfrankreich. Daſſelbe iſt durch die Ablagerung großer Fettmaſſen in faſt allen Fleiſchtheilen des langen, mit Wolle bewachſenen Schwanzes charakteriſirt. Die lange, ziemlich grobe Wolle beſitzt ein kürzeres, feines Unterhaar, ſog. Flaumhaar. Namentlich werden die bewollten Felle der Lämmer des zu dieſer Stammart zählenden buchariſchen Schafes als „Aſtrachan“ hochgeſchätzt. Die Felle ausgewachſener Thiere kommen als „Krimmer“ in den Handel. 4. Das langſchwänzige Schaf (O. dolichura). Daſſelbe zeichnet ſich durch ſeinen mit Wolle beſetzten, über 13 Wirbel langen Schwanz aus. Sein Verbreitungsbezirk erſtreckt ſich über Arabien, Syrien, die Kaukaſusländer ꝛc. 5. Das hochbeinige Schaf (O. longipes) und 6. das Mähnenſchaf (O. africana). Beide ſind vorzugsweiſe in Afrika verbreitet.

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Zitationshilfe: Krafft, Guido: Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage. Bd. 3. Berlin, 1876, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/krafft_landwirthschaft03_1876/186>, abgerufen am 26.04.2024.