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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802.

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der Beckerin zu berichten, und zwar, quod probe
notandum,
gewißenhaft. Wie und was er be-
richtet hat, oder ob er gar berichtet hat, habe we-
der ich noch die Beckerinn erfahren: übrigens war
auch sein Bericht nicht nöthig, und ist er ja ab-
gegangen, so war es nur so pro forma. Ich ver-
stand damals den Rummel noch nicht so, wie ich
ihn jetzt verstehe, sonst würde ich mich mit der Sache
gar nicht haben eingelaßen.

Der Syndicus Streuber oder Streiber *) erhielt
den Auftrag, denjenigen herauszubringen, und
deßen Namen der Regierung anzugeben, welcher
das Pasquill -- denn so nannte Hr. Streuber die
Klage **) -- gemacht habe. Ich war grade von
Halle abwesend, und in Nordhausen krank, als
diese Untersuchung angestellt wurde. Die Wende-
burgin verrieth mich nicht, aber nach meiner Rück-
kehr rieth ich ihr selbst, mich zu nennen. Hr.
Streuber hatte indeßen sich die Untersuchung vom
Hals gewälzt, und jezt wurde sie dem Hn. Doc-
tor Stisser aufgetragen, welcher mich citiren ließ.

Wenn nicht Hr. Stisser die Commission gehabt
hätte, so wäre ich nicht erschienen, und sollte man

*) Ich verstehe die Orthographie der eignen Namen unserer Ge-
richtsherren schlecht. Sie werden mir daher verzeihen, wenn
ich falsche oder unrechte Buchstaben setze.
**) Er mag wohl Hn. P. Webers bekanntes vortreffliches Buch
über diesen Gegenstand damals noch nicht gelesen haben.

der Beckerin zu berichten, und zwar, quod probe
notandum,
gewißenhaft. Wie und was er be-
richtet hat, oder ob er gar berichtet hat, habe we-
der ich noch die Beckerinn erfahren: uͤbrigens war
auch ſein Bericht nicht noͤthig, und iſt er ja ab-
gegangen, ſo war es nur ſo pro forma. Ich ver-
ſtand damals den Rummel noch nicht ſo, wie ich
ihn jetzt verſtehe, ſonſt wuͤrde ich mich mit der Sache
gar nicht haben eingelaßen.

Der Syndicus Streuber oder Streiber *) erhielt
den Auftrag, denjenigen herauszubringen, und
deßen Namen der Regierung anzugeben, welcher
das Pasquill — denn ſo nannte Hr. Streuber die
Klage **) — gemacht habe. Ich war grade von
Halle abweſend, und in Nordhauſen krank, als
dieſe Unterſuchung angeſtellt wurde. Die Wende-
burgin verrieth mich nicht, aber nach meiner Ruͤck-
kehr rieth ich ihr ſelbſt, mich zu nennen. Hr.
Streuber hatte indeßen ſich die Unterſuchung vom
Hals gewaͤlzt, und jezt wurde ſie dem Hn. Doc-
tor Stiſſer aufgetragen, welcher mich citiren ließ.

Wenn nicht Hr. Stiſſer die Commiſſion gehabt
haͤtte, ſo waͤre ich nicht erſchienen, und ſollte man

*) Ich verſtehe die Orthographie der eignen Namen unſerer Ge-
richtsherren ſchlecht. Sie werden mir daher verzeihen, wenn
ich falſche oder unrechte Buchſtaben ſetze.
**) Er mag wohl Hn. P. Webers bekanntes vortreffliches Buch
uͤber dieſen Gegenſtand damals noch nicht geleſen haben.
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[271/0279] der Beckerin zu berichten, und zwar, quod probe notandum, gewißenhaft. Wie und was er be- richtet hat, oder ob er gar berichtet hat, habe we- der ich noch die Beckerinn erfahren: uͤbrigens war auch ſein Bericht nicht noͤthig, und iſt er ja ab- gegangen, ſo war es nur ſo pro forma. Ich ver- ſtand damals den Rummel noch nicht ſo, wie ich ihn jetzt verſtehe, ſonſt wuͤrde ich mich mit der Sache gar nicht haben eingelaßen. Der Syndicus Streuber oder Streiber *) erhielt den Auftrag, denjenigen herauszubringen, und deßen Namen der Regierung anzugeben, welcher das Pasquill — denn ſo nannte Hr. Streuber die Klage **) — gemacht habe. Ich war grade von Halle abweſend, und in Nordhauſen krank, als dieſe Unterſuchung angeſtellt wurde. Die Wende- burgin verrieth mich nicht, aber nach meiner Ruͤck- kehr rieth ich ihr ſelbſt, mich zu nennen. Hr. Streuber hatte indeßen ſich die Unterſuchung vom Hals gewaͤlzt, und jezt wurde ſie dem Hn. Doc- tor Stiſſer aufgetragen, welcher mich citiren ließ. Wenn nicht Hr. Stiſſer die Commiſſion gehabt haͤtte, ſo waͤre ich nicht erſchienen, und ſollte man *) Ich verſtehe die Orthographie der eignen Namen unſerer Ge- richtsherren ſchlecht. Sie werden mir daher verzeihen, wenn ich falſche oder unrechte Buchſtaben ſetze. **) Er mag wohl Hn. P. Webers bekanntes vortreffliches Buch uͤber dieſen Gegenſtand damals noch nicht geleſen haben.

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 5. Leipzig, 1802, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben05_1802/279>, abgerufen am 26.04.2024.