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Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

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Einleitung zur
richt nicht/ iedoch kan Marianus Scotus und Jo. Fordon die-
nen/ man muß sich aber vor dem Veremundo und Cornelio
Hyberno
hüten/ und demnach Boethium, Buchananum und
Flahertum behutsam brauchen.

33.

Die Jtaliänische Historia media gründet sich nächst
denen Gothischen Geschichten/ wovon hernach/ haubtsächlich auf
die Lombardischen/ und gehören also hierher Paulus Diaco-
nus,
und Luitprandus: Nach diesen Godofredus Viterbi-
ensis, Blondus
und Bergomensis: Zur Neapolitanischen gehö-
ren insonderheit Romualdus und Pandulphus Collenutius.

34.

Die Gothischen Geschichte können nicht besser als aus
Jornande gezogen werden/ worzu Cassiodorus und Isidorus,
Agathias
und Marcellinus Comes zu ziehen.

35.

Die Dänische Historie hat noch ziemliche subsidia, so
wohl aus allen obigen Sächsischen und Holsteinischen Scri-
benten/ als insonderheit/ aus Adamo Bremensi, Saxone Gram-
matico, Erico Rege,
und Cranzio: Saxo und Cranzius a-
ber müssen mit ziemlicher discretion in Dingen/ so ihr Alter ü-
bertreffen/ darzu gezogen worden.

36.

Die Schwedischen Sachen wollen zwar einige vor-
nehmlich aus der Edda und Scalda herleiten/ aus welchen auch
nach dem Saxone viele Dähnen ihre Geschichte herführen; al-
lein die gelehrtesten halten jene vor Poetische Schrifften. Das
sicherste kan man aus Adamo Bremensi hohlen/ und muß man
Saxonem Grammaticum, Cranzium und Jo. Magnum mit gu-
ten judicio zu Hülffe nehmen.

37.

Bey der Ungarischen Historie ist wenig Vorrath. Man
muß das Chronicon Reichersbergense und andre Bäyerische
und Oesterreichische Scribenten zu Hülffe hohlen. Turocius,
Bonfinius
und Istuanfius thuen etwas/ sind aber zu neu.

38.

Die Pohlnischen finden einigen Grund in Wippone,
Helmoldo,
und andern Slavischen Scribenten; Jo. Duglos-
sus
und Michovius sind schon zu neu.

39.

Die Niederländische Historia media gründet sich

auff

Einleitung zur
richt nicht/ iedoch kan Marianus Scotus und Jo. Fordon die-
nen/ man muß ſich aber vor dem Veremundo und Cornelio
Hyberno
huͤten/ und demnach Boëthium, Buchananum und
Flahertum behutſam brauchen.

33.

Die Jtaliaͤniſche Hiſtoria media gruͤndet ſich naͤchſt
denen Gothiſchen Geſchichten/ wovon hernach/ haubtſaͤchlich auf
die Lombardiſchen/ und gehoͤren alſo hierher Paulus Diaco-
nus,
und Luitprandus: Nach dieſen Godofredus Viterbi-
enſis, Blondus
und Bergomenſis: Zur Neapolitaniſchen gehoͤ-
ren inſonderheit Romualdus und Pandulphus Collenutius.

34.

Die Gothiſchen Geſchichte koͤnnen nicht beſſer als aus
Jornande gezogen werden/ worzu Caſſiodorus und Iſidorus,
Agathias
und Marcellinus Comes zu ziehen.

35.

Die Daͤniſche Hiſtorie hat noch ziemliche ſubſidia, ſo
wohl aus allen obigen Saͤchſiſchen und Holſteiniſchen Scri-
benten/ als inſonderheit/ aus Adamo Bremenſi, Saxone Gram-
matico, Erico Rege,
und Cranzio: Saxo und Cranzius a-
ber muͤſſen mit ziemlicher diſcretion in Dingen/ ſo ihr Alter uͤ-
bertreffen/ darzu gezogen worden.

36.

Die Schwediſchen Sachen wollen zwar einige vor-
nehmlich aus der Edda und Scalda herleiten/ aus welchen auch
nach dem Saxone viele Daͤhnen ihre Geſchichte herfuͤhren; al-
lein die gelehrteſten halten jene vor Poetiſche Schrifften. Das
ſicherſte kan man aus Adamo Bremenſi hohlen/ und muß man
Saxonem Grammaticum, Cranzium und Jo. Magnum mit gu-
ten judicio zu Huͤlffe nehmen.

37.

Bey der Ungariſchen Hiſtorie iſt wenig Vorrath. Man
muß das Chronicon Reichersbergenſe und andre Baͤyeriſche
und Oeſterreichiſche Scribenten zu Huͤlffe hohlen. Turocius,
Bonfinius
und Iſtuanfius thuen etwas/ ſind aber zu neu.

38.

Die Pohlniſchen finden einigen Grund in Wippone,
Helmoldo,
und andern Slaviſchen Scribenten; Jo. Duglos-
ſus
und Michovius ſind ſchon zu neu.

39.

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[124/0134] Einleitung zur richt nicht/ iedoch kan Marianus Scotus und Jo. Fordon die- nen/ man muß ſich aber vor dem Veremundo und Cornelio Hyberno huͤten/ und demnach Boëthium, Buchananum und Flahertum behutſam brauchen. 33. Die Jtaliaͤniſche Hiſtoria media gruͤndet ſich naͤchſt denen Gothiſchen Geſchichten/ wovon hernach/ haubtſaͤchlich auf die Lombardiſchen/ und gehoͤren alſo hierher Paulus Diaco- nus, und Luitprandus: Nach dieſen Godofredus Viterbi- enſis, Blondus und Bergomenſis: Zur Neapolitaniſchen gehoͤ- ren inſonderheit Romualdus und Pandulphus Collenutius. 34. Die Gothiſchen Geſchichte koͤnnen nicht beſſer als aus Jornande gezogen werden/ worzu Caſſiodorus und Iſidorus, Agathias und Marcellinus Comes zu ziehen. 35. Die Daͤniſche Hiſtorie hat noch ziemliche ſubſidia, ſo wohl aus allen obigen Saͤchſiſchen und Holſteiniſchen Scri- benten/ als inſonderheit/ aus Adamo Bremenſi, Saxone Gram- matico, Erico Rege, und Cranzio: Saxo und Cranzius a- ber muͤſſen mit ziemlicher diſcretion in Dingen/ ſo ihr Alter uͤ- bertreffen/ darzu gezogen worden. 36. Die Schwediſchen Sachen wollen zwar einige vor- nehmlich aus der Edda und Scalda herleiten/ aus welchen auch nach dem Saxone viele Daͤhnen ihre Geſchichte herfuͤhren; al- lein die gelehrteſten halten jene vor Poetiſche Schrifften. Das ſicherſte kan man aus Adamo Bremenſi hohlen/ und muß man Saxonem Grammaticum, Cranzium und Jo. Magnum mit gu- ten judicio zu Huͤlffe nehmen. 37. Bey der Ungariſchen Hiſtorie iſt wenig Vorrath. Man muß das Chronicon Reichersbergenſe und andre Baͤyeriſche und Oeſterreichiſche Scribenten zu Huͤlffe hohlen. Turocius, Bonfinius und Iſtuanfius thuen etwas/ ſind aber zu neu. 38. Die Pohlniſchen finden einigen Grund in Wippone, Helmoldo, und andern Slaviſchen Scribenten; Jo. Duglos- ſus und Michovius ſind ſchon zu neu. 39. Die Niederlaͤndiſche Hiſtoria media gruͤndet ſich auff

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Zitationshilfe: Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/134>, abgerufen am 27.04.2024.