Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Einleitung zur

Die mittlern Familien.

1. Die erste Familie der Fränckischen Hertzoge/ sonst Salica
genannt/ so zum Käyserthum kommen/ welche hernach folget.

2. Die Hohenstauffische Familie/ von Fridrico, einem Schwä-
bischen Graffen/ biß auff Conradinum, daraus im 12ten und
13ten Seculo die Deutschen Käyser/ Könige in Neapolis und
Hertzoge in Schwaben entsprossen.

3. Die Luxenburgische Familie/ von denen Luxenburgischen
Graffen aus dem 12ten Seculo/ daraus im 14ten und 15ten Se-
culo drey Linien/ nemlich 1. der Deutschen Käyser und Könige in
Böhmen/ 2. Der Hertzoge von Luxenburg/ und 3. der Graffen
von St. Paul entstanden. Die erste theilte sich in den Käyser-
lichen und Mährischen Ast; der erste verblich mit Käyser Sigis-
mundo/ und kam dessen Recht durch des Käysers Tochter Elisa-
beth auf Albertum, Hertzog von Oesterreich und Römischen
Käyser; der andre Ast ging bald aus/ und fiel alles auf gedach-
te Elisabeth und ihre Kinder Oesterreichischen Haußes zurücke:
Die andre Linie ging mit Wenceslao, A. 1388. gäntzlich unter:
Die dritte verging mit Jacobo/ dessen Tochter Francisca alles
Recht ihrem Gemahl Johanni/ Graffen von Egmont, zubrachte.

4. Das Semenische Geschlecht/ so sich von Garsia Semeno,
dem ersten Navarrischen Fürsten/ aus dem neundren Seculo her-
schreibet/ die Königreiche Leon/ Castilien und Arragonien an sich
gebracht/ und sich in die Castilische und Arragonische Linie gethei-
let hat. Die erste verging mit Alphonso, dessen Tochter Urra-
ca an die andre Linie durch Heyrath ihre Anwartung übertrug:
Diese andre Linie spaltete sich wider in den Castilischen Ast/ der
mit Alphonso verfiel: Dessen Schwester Isabella Ferdinan-
do Catholico aus der Barcellonischen Familie vermählet war/
und ihm ihr Recht zutrug; Der andre oder Arragonische Ast ging
gleich unter mit Ramiro, dessen Tochter ihr Recht an Raimun-
dum, Graffen zu Bareellona brachte/ daß also dieses Semenische
Geschlecht sich in das Barcellonische völlig ergossen.

5. Die

Einleitung zur

Die mittlern Familien.

1. Die erſte Familie der Fraͤnckiſchen Hertzoge/ ſonſt Salica
genannt/ ſo zum Kaͤyſerthum kommen/ welche hernach folget.

2. Die Hohenſtauffiſche Familie/ von Fridrico, einem Schwaͤ-
biſchen Graffen/ biß auff Conradinum, daraus im 12ten und
13ten Seculo die Deutſchen Kaͤyſer/ Koͤnige in Neapolis und
Hertzoge in Schwaben entſproſſen.

3. Die Luxenburgiſche Familie/ von denen Luxenburgiſchen
Graffen aus dem 12ten Seculo/ daraus im 14ten und 15ten Se-
culo drey Linien/ nemlich 1. der Deutſchen Kaͤyſer und Koͤnige in
Boͤhmen/ 2. Der Hertzoge von Luxenburg/ und 3. der Graffen
von St. Paul entſtanden. Die erſte theilte ſich in den Kaͤyſer-
lichen und Maͤhriſchen Aſt; der erſte verblich mit Kaͤyſer Sigis-
mundo/ und kam deſſen Recht durch des Kaͤyſers Tochter Eliſa-
beth auf Albertum, Hertzog von Oeſterreich und Roͤmiſchen
Kaͤyſer; der andre Aſt ging bald aus/ und fiel alles auf gedach-
te Eliſabeth und ihre Kinder Oeſterreichiſchen Haußes zuruͤcke:
Die andre Linie ging mit Wenceslao, A. 1388. gaͤntzlich unter:
Die dritte verging mit Jacobo/ deſſen Tochter Franciſca alles
Recht ihrem Gemahl Johanni/ Graffen von Egmont, zubrachte.

4. Das Semeniſche Geſchlecht/ ſo ſich von Garſia Semeno,
dem erſten Navarriſchen Fuͤrſten/ aus dem neundren Seculo her-
ſchreibet/ die Koͤnigreiche Leon/ Caſtilien und Arragonien an ſich
gebracht/ und ſich in die Caſtiliſche und Arragoniſche Linie gethei-
let hat. Die erſte verging mit Alphonſo, deſſen Tochter Urra-
ca an die andre Linie durch Heyrath ihre Anwartung uͤbertrug:
Dieſe andre Linie ſpaltete ſich wider in den Caſtiliſchen Aſt/ der
mit Alphonſo verfiel: Deſſen Schweſter Iſabella Ferdinan-
do Catholico aus der Barcelloniſchen Familie vermaͤhlet war/
und ihm ihr Recht zutrug; Der andre oder Arragoniſche Aſt ging
gleich unter mit Ramiro, deſſen Tochter ihr Recht an Raimun-
dum, Graffen zu Bareellona brachte/ daß alſo dieſes Semeniſche
Geſchlecht ſich in das Barcelloniſche voͤllig ergoſſen.

5. Die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0160" n="150"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Einleitung zur</hi> </fw><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Die mittlern Familien.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item>1. Die er&#x017F;te Familie der Fra&#x0364;ncki&#x017F;chen Hertzoge/ &#x017F;on&#x017F;t <hi rendition="#aq">Salica</hi><lb/>
genannt/ &#x017F;o zum Ka&#x0364;y&#x017F;erthum kommen/ welche hernach folget.</item><lb/>
                <item>2. Die Hohen&#x017F;tauffi&#x017F;che Familie/ von <hi rendition="#aq">Fridrico,</hi> einem Schwa&#x0364;-<lb/>
bi&#x017F;chen Graffen/ biß auff <hi rendition="#aq">Conradinum,</hi> daraus im 12ten und<lb/>
13ten Seculo die Deut&#x017F;chen Ka&#x0364;y&#x017F;er/ Ko&#x0364;nige in Neapolis und<lb/>
Hertzoge in Schwaben ent&#x017F;pro&#x017F;&#x017F;en.</item><lb/>
                <item>3. Die Luxenburgi&#x017F;che Familie/ von denen Luxenburgi&#x017F;chen<lb/>
Graffen aus dem 12ten Seculo/ daraus im 14ten und 15ten Se-<lb/>
culo drey Linien/ nemlich 1. der Deut&#x017F;chen Ka&#x0364;y&#x017F;er und Ko&#x0364;nige in<lb/>
Bo&#x0364;hmen/ 2. Der Hertzoge von Luxenburg/ und 3. der Graffen<lb/>
von St. Paul ent&#x017F;tanden. Die er&#x017F;te theilte &#x017F;ich in den Ka&#x0364;y&#x017F;er-<lb/>
lichen und Ma&#x0364;hri&#x017F;chen A&#x017F;t; der er&#x017F;te verblich mit Ka&#x0364;y&#x017F;er Sigis-<lb/>
mundo/ und kam de&#x017F;&#x017F;en Recht durch des Ka&#x0364;y&#x017F;ers Tochter Eli&#x017F;a-<lb/>
beth auf <hi rendition="#aq">Albertum,</hi> Hertzog von Oe&#x017F;terreich und Ro&#x0364;mi&#x017F;chen<lb/>
Ka&#x0364;y&#x017F;er; der andre A&#x017F;t ging bald aus/ und fiel alles auf gedach-<lb/>
te Eli&#x017F;abeth und ihre Kinder Oe&#x017F;terreichi&#x017F;chen Haußes zuru&#x0364;cke:<lb/>
Die andre Linie ging mit <hi rendition="#aq">Wenceslao,</hi> A. 1388. ga&#x0364;ntzlich unter:<lb/>
Die dritte verging mit Jacobo/ de&#x017F;&#x017F;en Tochter <hi rendition="#aq">Franci&#x017F;ca</hi> alles<lb/>
Recht ihrem Gemahl Johanni/ Graffen von <hi rendition="#aq">Egmont,</hi> zubrachte.</item><lb/>
                <item>4. Das Semeni&#x017F;che Ge&#x017F;chlecht/ &#x017F;o &#x017F;ich von <hi rendition="#aq">Gar&#x017F;ia Semeno,</hi><lb/>
dem er&#x017F;ten Navarri&#x017F;chen Fu&#x0364;r&#x017F;ten/ aus dem neundren Seculo her-<lb/>
&#x017F;chreibet/ die Ko&#x0364;nigreiche Leon/ Ca&#x017F;tilien und Arragonien an &#x017F;ich<lb/>
gebracht/ und &#x017F;ich in die Ca&#x017F;tili&#x017F;che und Arragoni&#x017F;che Linie gethei-<lb/>
let hat. Die er&#x017F;te verging mit <hi rendition="#aq">Alphon&#x017F;o,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Tochter <hi rendition="#aq">Urra-<lb/>
ca</hi> an die andre Linie durch Heyrath ihre Anwartung u&#x0364;bertrug:<lb/>
Die&#x017F;e andre Linie &#x017F;paltete &#x017F;ich wider in den Ca&#x017F;tili&#x017F;chen A&#x017F;t/ der<lb/>
mit <hi rendition="#aq">Alphon&#x017F;o</hi> verfiel: De&#x017F;&#x017F;en Schwe&#x017F;ter <hi rendition="#aq">I&#x017F;abella Ferdinan-<lb/>
do Catholico</hi> aus der <hi rendition="#aq">Barcelloni</hi>&#x017F;chen Familie verma&#x0364;hlet war/<lb/>
und ihm ihr Recht zutrug; Der andre oder Arragoni&#x017F;che A&#x017F;t ging<lb/>
gleich unter mit <hi rendition="#aq">Ramiro,</hi> de&#x017F;&#x017F;en Tochter ihr Recht an <hi rendition="#aq">Raimun-<lb/>
dum,</hi> Graffen zu <hi rendition="#aq">Bareellona</hi> brachte/ daß al&#x017F;o die&#x017F;es Semeni&#x017F;che<lb/>
Ge&#x017F;chlecht &#x017F;ich in das <hi rendition="#aq">Barcelloni</hi>&#x017F;che vo&#x0364;llig ergo&#x017F;&#x017F;en.</item>
              </list><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">5. Die</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[150/0160] Einleitung zur Die mittlern Familien. 1. Die erſte Familie der Fraͤnckiſchen Hertzoge/ ſonſt Salica genannt/ ſo zum Kaͤyſerthum kommen/ welche hernach folget. 2. Die Hohenſtauffiſche Familie/ von Fridrico, einem Schwaͤ- biſchen Graffen/ biß auff Conradinum, daraus im 12ten und 13ten Seculo die Deutſchen Kaͤyſer/ Koͤnige in Neapolis und Hertzoge in Schwaben entſproſſen. 3. Die Luxenburgiſche Familie/ von denen Luxenburgiſchen Graffen aus dem 12ten Seculo/ daraus im 14ten und 15ten Se- culo drey Linien/ nemlich 1. der Deutſchen Kaͤyſer und Koͤnige in Boͤhmen/ 2. Der Hertzoge von Luxenburg/ und 3. der Graffen von St. Paul entſtanden. Die erſte theilte ſich in den Kaͤyſer- lichen und Maͤhriſchen Aſt; der erſte verblich mit Kaͤyſer Sigis- mundo/ und kam deſſen Recht durch des Kaͤyſers Tochter Eliſa- beth auf Albertum, Hertzog von Oeſterreich und Roͤmiſchen Kaͤyſer; der andre Aſt ging bald aus/ und fiel alles auf gedach- te Eliſabeth und ihre Kinder Oeſterreichiſchen Haußes zuruͤcke: Die andre Linie ging mit Wenceslao, A. 1388. gaͤntzlich unter: Die dritte verging mit Jacobo/ deſſen Tochter Franciſca alles Recht ihrem Gemahl Johanni/ Graffen von Egmont, zubrachte. 4. Das Semeniſche Geſchlecht/ ſo ſich von Garſia Semeno, dem erſten Navarriſchen Fuͤrſten/ aus dem neundren Seculo her- ſchreibet/ die Koͤnigreiche Leon/ Caſtilien und Arragonien an ſich gebracht/ und ſich in die Caſtiliſche und Arragoniſche Linie gethei- let hat. Die erſte verging mit Alphonſo, deſſen Tochter Urra- ca an die andre Linie durch Heyrath ihre Anwartung uͤbertrug: Dieſe andre Linie ſpaltete ſich wider in den Caſtiliſchen Aſt/ der mit Alphonſo verfiel: Deſſen Schweſter Iſabella Ferdinan- do Catholico aus der Barcelloniſchen Familie vermaͤhlet war/ und ihm ihr Recht zutrug; Der andre oder Arragoniſche Aſt ging gleich unter mit Ramiro, deſſen Tochter ihr Recht an Raimun- dum, Graffen zu Bareellona brachte/ daß alſo dieſes Semeniſche Geſchlecht ſich in das Barcelloniſche voͤllig ergoſſen. 5. Die

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/160
Zitationshilfe:	Löscher, Valentin Ernst: Historie Des Römischen Huren-Regiments Der Theodoræ und Maroziæ. Leipzig, 1705, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/loescher_historie_1705/160>, abgerufen am 27.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.