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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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V. 16. Dann ehe der Knab lernet böses verwerffen / vnnd gutes erwöhlen / wirdt das Land / darfür dir grawet / verlassen von seinen zween Königen.

Geliebte in Christo JEsu.

WAs heute im Evangelio verkündiget wirdt als eine GeschichtExord. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt] Scopo. die vnlängst geschehen / eben das wird hie durch den Propheten Esaiam viel Jahr zuvor verkündiget / als eine Sache die künfftig geschehen solte / nemblich / wie eine Jungfraw schwanger wird / vnd gebieret den Immanuel. Vnd zwar ist solches dem Jüdischen Volck fürgehalten als ein Gnadenzeichen / daß GOtt vber das Volck halten wolte / daß es nicht vmbkäme / biß daß Immanuel geboren were.

Es stund damals gefährlich in Juda / wie dieses geprediger ward / welches geschahe zur Zeit Achas deß Königs Juda. Da zog herauff Rezin der König zu Syria / dazu Peka der Sohn Remalia der König Israel. Diese hatten einen bösen Rathschlag gemacht / Jerusalem zu schlagen / vnnd insonderheit das Hauß David auß zurotten / vnd einen newen König einzusetzen. Dann es war jhnen nicht erträglich / daß so viel von einem newen König geprediget ward / der auß dem Hause David solte herkommen / vnd gar groß seyn / vnd ein groß vnnd mächtig Reich anrichten / auff welchen das Jüdische Volck hoffte. So möchten auch viel in Israel vnd Syrien seyn / die diesen versprochnen König kandten / vnd vmb solcher Hoffnung willen dem Königreich Juda hold waren. Diesen Ruhm gedachten diese beyde Könige dem Hause Davids zu legen.

Wann man hingegen hält / was von dieser Zeit auffgezeichnet ist im andern Buch der Chronica am 28. Cap. Kan man mercken2. Chron. 28. / welch ein sorglicher Zustandt damals in Juda gewesen. Pekah der König Israel schlägt auff einen Tag hundert vnnd 20.

V. 16. Dann ehe der Knab lernet böses verwerffen / vnnd gutes erwöhlen / wirdt das Land / darfür dir grawet / verlassen von seinen zween Königen.

Geliebte in Christo JEsu.

WAs heute im Evangelio verkündiget wirdt als eine GeschichtExord. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt] Scopo. die vnlängst geschehen / eben das wird hie durch den Propheten Esaiam viel Jahr zuvor verkündiget / als eine Sache die künfftig geschehen solte / nemblich / wie eine Jungfraw schwanger wird / vnd gebieret den Immanuel. Vnd zwar ist solches dem Jüdischen Volck fürgehalten als ein Gnadenzeichen / daß GOtt vber das Volck halten wolte / daß es nicht vmbkäme / biß daß Immanuel geboren were.

Es stund damals gefährlich in Juda / wie dieses geprediger ward / welches geschahe zur Zeit Achas deß Königs Juda. Da zog herauff Rezin der König zu Syria / dazu Peka der Sohn Remalia der König Israel. Diese hatten einen bösen Rathschlag gemacht / Jerusalem zu schlagen / vnnd insonderheit das Hauß David auß zurotten / vnd einen newen König einzusetzen. Dann es war jhnen nicht erträglich / daß so viel von einem newen König geprediget ward / der auß dem Hause David solte herkommen / vnd gar groß seyn / vnd ein groß vnnd mächtig Reich anrichten / auff welchen das Jüdische Volck hoffte. So möchten auch viel in Israel vnd Syrien seyn / die diesen versprochnen König kandten / vnd vmb solcher Hoffnung willen dem Königreich Juda hold waren. Diesen Ruhm gedachten diese beyde Könige dem Hause Davids zu legen.

Wann man hingegen hält / was von dieser Zeit auffgezeichnet ist im andern Buch der Chronica am 28. Cap. Kan man mercken2. Chron. 28. / welch ein sorglicher Zustandt damals in Juda gewesen. Pekah der König Israel schlägt auff einen Tag hundert vnnd 20.

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[595/0611] V. 16. Dann ehe der Knab lernet böses verwerffen / vnnd gutes erwöhlen / wirdt das Land / darfür dir grawet / verlassen von seinen zween Königen. Geliebte in Christo JEsu. WAs heute im Evangelio verkündiget wirdt als eine Geschicht die vnlängst geschehen / eben das wird hie durch den Propheten Esaiam viel Jahr zuvor verkündiget / als eine Sache die künfftig geschehen solte / nemblich / wie eine Jungfraw schwanger wird / vnd gebieret den Immanuel. Vnd zwar ist solches dem Jüdischen Volck fürgehalten als ein Gnadenzeichen / daß GOtt vber das Volck halten wolte / daß es nicht vmbkäme / biß daß Immanuel geboren were. Exord. _ Scopo. Es stund damals gefährlich in Juda / wie dieses geprediger ward / welches geschahe zur Zeit Achas deß Königs Juda. Da zog herauff Rezin der König zu Syria / dazu Peka der Sohn Remalia der König Israel. Diese hatten einen bösen Rathschlag gemacht / Jerusalem zu schlagen / vnnd insonderheit das Hauß David auß zurotten / vnd einen newen König einzusetzen. Dann es war jhnen nicht erträglich / daß so viel von einem newen König geprediget ward / der auß dem Hause David solte herkommen / vnd gar groß seyn / vnd ein groß vnnd mächtig Reich anrichten / auff welchen das Jüdische Volck hoffte. So möchten auch viel in Israel vnd Syrien seyn / die diesen versprochnen König kandten / vnd vmb solcher Hoffnung willen dem Königreich Juda hold waren. Diesen Ruhm gedachten diese beyde Könige dem Hause Davids zu legen. Wann man hingegen hält / was von dieser Zeit auffgezeichnet ist im andern Buch der Chronica am 28. Cap. Kan man mercken / welch ein sorglicher Zustandt damals in Juda gewesen. Pekah der König Israel schlägt auff einen Tag hundert vnnd 20. 2. Chron. 28.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/611>, abgerufen am 26.04.2024.