Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Entwickelung der Principien der Dynamik
die Auflösung sehr einfach, indem man von B aus eine
Senkrechte auf die Länge zieht. Während also der
eine Körper die Höhe durchfällt, legt der andere auf
der schiefen Ebene das Stück AD zurück.

Wenn wir um AB als Durchmesser einen Kreis
beschreiben, so geht
dieser durch D hin-
durch, weil wir bei D
einen rechten Winkel
haben. Wir sehen nun,
dass wir uns eine be-
liebige Anzahl von an-
ders geneigten schiefen
Ebenen AE, AF durch
A gelegt denken können,
und dass stets die vom

[Abbildung] Fig. 91.
obern Durchmesserendpunkt aus gezogenen Sehnen
AG, AH in jenem Kreise vom fallenden Körper in
gleicher Zeit zurück-
gelegt werden, wie
der verticale Durch-
messer selbst. Da
hierbei natürlich nur
die Längen und
Neigungen wesentlich
sind, so können wir
die Sehnen auch vom
untern Durchmesser-
ende aus ziehen, und
allgemein sagen: Der
verticale Durchmesser
eines Kreises wird in
[Abbildung] Fig. 92.
derselben Zeit durchfallen wie jede von einem Durch-
messerendpunkte in diesem Kreise gezogene Sehne.

Wir führen noch einen weitern Folgesatz an, der
in der hübschen Form, wie ihn Galilei gegeben hat, ge-
wöhnlich nicht mehr in die Elementardarstellungen auf-
genommen wird. Wir denken uns in einer Vertical-

Die Entwickelung der Principien der Dynamik
die Auflösung sehr einfach, indem man von B aus eine
Senkrechte auf die Länge zieht. Während also der
eine Körper die Höhe durchfällt, legt der andere auf
der schiefen Ebene das Stück AD zurück.

Wenn wir um AB als Durchmesser einen Kreis
beschreiben, so geht
dieser durch D hin-
durch, weil wir bei D
einen rechten Winkel
haben. Wir sehen nun,
dass wir uns eine be-
liebige Anzahl von an-
ders geneigten schiefen
Ebenen AE, AF durch
A gelegt denken können,
und dass stets die vom

[Abbildung] Fig. 91.
obern Durchmesserendpunkt aus gezogenen Sehnen
AG, AH in jenem Kreise vom fallenden Körper in
gleicher Zeit zurück-
gelegt werden, wie
der verticale Durch-
messer selbst. Da
hierbei natürlich nur
die Längen und
Neigungen wesentlich
sind, so können wir
die Sehnen auch vom
untern Durchmesser-
ende aus ziehen, und
allgemein sagen: Der
verticale Durchmesser
eines Kreises wird in
[Abbildung] Fig. 92.
derselben Zeit durchfallen wie jede von einem Durch-
messerendpunkte in diesem Kreise gezogene Sehne.

Wir führen noch einen weitern Folgesatz an, der
in der hübschen Form, wie ihn Galilei gegeben hat, ge-
wöhnlich nicht mehr in die Elementardarstellungen auf-
genommen wird. Wir denken uns in einer Vertical-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0139" n="127"/><fw place="top" type="header">Die Entwickelung der Principien der Dynamik</fw><lb/>
die Auflösung sehr einfach, indem man von <hi rendition="#i">B</hi> aus eine<lb/>
Senkrechte auf die Länge zieht. Während also der<lb/>
eine Körper die Höhe durchfällt, legt der andere auf<lb/>
der schiefen Ebene das Stück <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AD</hi></hi> zurück.</p><lb/>
          <p>Wenn wir um <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AB</hi></hi> als Durchmesser einen Kreis<lb/>
beschreiben, so geht<lb/>
dieser durch <hi rendition="#i">D</hi> hin-<lb/>
durch, weil wir bei <hi rendition="#i">D</hi><lb/>
einen rechten Winkel<lb/>
haben. Wir sehen nun,<lb/>
dass wir uns eine be-<lb/>
liebige Anzahl von an-<lb/>
ders geneigten schiefen<lb/>
Ebenen <hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AE, AF</hi></hi> durch<lb/><hi rendition="#i">A</hi> gelegt denken können,<lb/>
und dass stets die vom<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 91.</hi></head></figure><lb/>
obern Durchmesserendpunkt aus gezogenen Sehnen<lb/><hi rendition="#g"><hi rendition="#i">AG, AH</hi></hi> in jenem Kreise vom fallenden Körper in<lb/>
gleicher Zeit zurück-<lb/>
gelegt werden, wie<lb/>
der verticale Durch-<lb/>
messer selbst. Da<lb/>
hierbei natürlich nur<lb/>
die Längen und<lb/>
Neigungen wesentlich<lb/>
sind, so können wir<lb/>
die Sehnen auch vom<lb/>
untern Durchmesser-<lb/>
ende aus ziehen, und<lb/>
allgemein sagen: Der<lb/>
verticale Durchmesser<lb/>
eines Kreises wird in<lb/><figure><head><hi rendition="#i">Fig. 92.</hi></head></figure><lb/>
derselben Zeit durchfallen wie jede von einem Durch-<lb/>
messerendpunkte in diesem Kreise gezogene Sehne.</p><lb/>
          <p>Wir führen noch einen weitern Folgesatz an, der<lb/>
in der hübschen Form, wie ihn Galilei gegeben hat, ge-<lb/>
wöhnlich nicht mehr in die Elementardarstellungen auf-<lb/>
genommen wird. Wir denken uns in einer Vertical-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[127/0139] Die Entwickelung der Principien der Dynamik die Auflösung sehr einfach, indem man von B aus eine Senkrechte auf die Länge zieht. Während also der eine Körper die Höhe durchfällt, legt der andere auf der schiefen Ebene das Stück AD zurück. Wenn wir um AB als Durchmesser einen Kreis beschreiben, so geht dieser durch D hin- durch, weil wir bei D einen rechten Winkel haben. Wir sehen nun, dass wir uns eine be- liebige Anzahl von an- ders geneigten schiefen Ebenen AE, AF durch A gelegt denken können, und dass stets die vom [Abbildung Fig. 91.] obern Durchmesserendpunkt aus gezogenen Sehnen AG, AH in jenem Kreise vom fallenden Körper in gleicher Zeit zurück- gelegt werden, wie der verticale Durch- messer selbst. Da hierbei natürlich nur die Längen und Neigungen wesentlich sind, so können wir die Sehnen auch vom untern Durchmesser- ende aus ziehen, und allgemein sagen: Der verticale Durchmesser eines Kreises wird in [Abbildung Fig. 92.] derselben Zeit durchfallen wie jede von einem Durch- messerendpunkte in diesem Kreise gezogene Sehne. Wir führen noch einen weitern Folgesatz an, der in der hübschen Form, wie ihn Galilei gegeben hat, ge- wöhnlich nicht mehr in die Elementardarstellungen auf- genommen wird. Wir denken uns in einer Vertical-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/139
Zitationshilfe: Mach, Ernst: Die Mechanik in ihrer Entwicklung. Leipzig, 1883, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mach_mechanik_1883/139>, abgerufen am 27.04.2024.