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Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704.

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3.
Es stillt die Wermuths-Lust/ das Seufftzen süsse Freude/
Und die Verlangens-Brust/ der Liebsten Augen-Weide/
Daraus kan unser Leben/
Die Labsals-Kräffte heben.
4.
Die Probe die muß seyn bey allen wehrten Sachen/
Nur reinen Himmels-Schein/ wil man zur Sonnen
machen/
Und ein durchprüfft Gemüthe
Umbschließt die Liebes-Güthe.
5.
Wil gleich ein Wechsel-Glantz/ die Geister überziehen/
Und vor den Lorbeer-Krantz/ nur Dornen lassen blühen;
Ich wil doch nicht vom Schrancken
Der grünen Hoffnung wancken.
6.
Eh noch das Abend-Licht/ die Mondes-Wandlung
zeiget/
Kan Venus Angesicht mir höchlich seyn geneiget/
Weil treuen Liebes-Hertzen/
Man aufsteckt reine Kertzen.
7.
Drumb soll mein süsser Geist nicht von dem Vorsatz
gehen/
Wie es die Liebe heist/ beständig treu zu stehen/
Die süsse Liebes-Gaben/
Nach Hoffnung uns erst laben.
Die
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3.
Es ſtillt die Wermuths-Luſt/ das Seufftzen ſuͤſſe Freude/
Und die Verlangens-Bruſt/ der Liebſten Augen-Weide/
Daraus kan unſer Leben/
Die Labſals-Kraͤffte heben.
4.
Die Probe die muß ſeyn bey allen wehrten Sachen/
Nur reinen Himmels-Schein/ wil man zur Sonnen
machen/
Und ein durchpruͤfft Gemuͤthe
Umbſchließt die Liebes-Guͤthe.
5.
Wil gleich ein Wechſel-Glantz/ die Geiſter uͤberziehen/
Und vor den Lorbeer-Krantz/ nur Dornen laſſen bluͤhen;
Ich wil doch nicht vom Schrancken
Der gruͤnen Hoffnung wancken.
6.
Eh noch das Abend-Licht/ die Mondes-Wandlung
zeiget/
Kan Venus Angeſicht mir hoͤchlich ſeyn geneiget/
Weil treuen Liebes-Hertzen/
Man aufſteckt reine Kertzen.
7.
Drumb ſoll mein ſuͤſſer Geiſt nicht von dem Vorſatz
gehen/
Wie es die Liebe heiſt/ beſtaͤndig treu zu ſtehen/
Die ſuͤſſe Liebes-Gaben/
Nach Hoffnung uns erſt laben.
Die
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[147/0165] 3. Es ſtillt die Wermuths-Luſt/ das Seufftzen ſuͤſſe Freude/ Und die Verlangens-Bruſt/ der Liebſten Augen-Weide/ Daraus kan unſer Leben/ Die Labſals-Kraͤffte heben. 4. Die Probe die muß ſeyn bey allen wehrten Sachen/ Nur reinen Himmels-Schein/ wil man zur Sonnen machen/ Und ein durchpruͤfft Gemuͤthe Umbſchließt die Liebes-Guͤthe. 5. Wil gleich ein Wechſel-Glantz/ die Geiſter uͤberziehen/ Und vor den Lorbeer-Krantz/ nur Dornen laſſen bluͤhen; Ich wil doch nicht vom Schrancken Der gruͤnen Hoffnung wancken. 6. Eh noch das Abend-Licht/ die Mondes-Wandlung zeiget/ Kan Venus Angeſicht mir hoͤchlich ſeyn geneiget/ Weil treuen Liebes-Hertzen/ Man aufſteckt reine Kertzen. 7. Drumb ſoll mein ſuͤſſer Geiſt nicht von dem Vorſatz gehen/ Wie es die Liebe heiſt/ beſtaͤndig treu zu ſtehen/ Die ſuͤſſe Liebes-Gaben/ Nach Hoffnung uns erſt laben. Die K 2

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Zitationshilfe: Männling, Johann Christoph: Der Europæische Helicon, Oder Musen-Berg. Alten Stettin, 1704. , S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maennling_helicon_1704/165>, abgerufen am 26.04.2024.