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Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.

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Schreiben um Commissions.
die andere Extremität/ nemlich das ungegründete
Groß-Prahlen/ nicht allezeit rahtsam/ weil man sich
von der Natur solcher Leute/ absonderlich/ wo sie mit
Lügen bestehen/ nicht allzu gute Concepten machet/
ihre Gesellschafft hasset und meidet/ und wann ja das
viele Rühmen auf etwas gewisses und wahrhafftiges
zielet/ solchen Prahl Hansen suchet ein Bein unter-
zuschlagen/ und ihnen solche Netze zu stellen/ welche sie
ihre Offenhertzigkeit hernach allzu spät bereuen ma-
chet. Der beste Mittel-Weg ist/ man achte sich klein/
halte sich rein/ mache sich nicht zugemein/ und befleißi-
ge sich getreu und emsig in seinen Beruff zu seyn/ so
wird GOtt für das übrige sorgen; Dessen Gnaden-
Schutz ich meinen Herrn will anbefohlen haben/ der
ich verbleibe/ etc.

XVII. Ein anders/
Monsieur

DAmit die Nachricht/ in welcher mein Herr mich
in seinem geehrten Schreiben/ vom - - - die-
ses/ von der Etablirung seiner neuen Handlung ver-
gewissert/ und zu dero Fortpflantzung auch das Mei-
nige beyzutragen gebeten/ nicht möge vergeblich ge-
wesen seyn/ so will ich hiemit beweisen/ daß ich allen
redlichen Leuten fortzuhelffen jederzeit geneigt sey;
Sende demnach hiebey inliegende Factura, aus wel-
cher mein Herr sehen wird/ was für Güter parat ste-
hen habe/ um sie mit erster Gelegenheit an ihn abzusen-
den. Man lasse mich bey ihrer Ankunfft den Effect
meines guten Vertrauens durch gute Bedienung
spühren/ und gebe mir also Anlaß zu fernerer Conti-
nuation.
Von einliegenden Wechsel-Zettul wolle

man

Schreiben um Commiſſions.
die andere Extremitaͤt/ nemlich das ungegruͤndete
Groß-Prahlen/ nicht allezeit rahtſam/ weil man ſich
von der Natur ſolcher Leute/ abſonderlich/ wo ſie mit
Luͤgen beſtehen/ nicht allzu gute Concepten machet/
ihre Geſellſchafft haſſet und meidet/ und wann ja das
viele Ruͤhmen auf etwas gewiſſes und wahrhafftiges
zielet/ ſolchen Prahl Hanſen ſuchet ein Bein unter-
zuſchlagen/ und ihnen ſolche Netze zu ſtellen/ welche ſie
ihre Offenhertzigkeit hernach allzu ſpaͤt bereuen ma-
chet. Der beſte Mittel-Weg iſt/ man achte ſich klein/
halte ſich rein/ mache ſich nicht zugemein/ und befleißi-
ge ſich getreu und emſig in ſeinen Beruff zu ſeyn/ ſo
wird GOtt fuͤr das uͤbrige ſorgen; Deſſen Gnaden-
Schutz ich meinen Herrn will anbefohlen haben/ der
ich verbleibe/ ꝛc.

XVII. Ein anders/
Monſieur

DAmit die Nachricht/ in welcher mein Herr mich
in ſeinem geehrten Schreiben/ vom ‒ ‒ ‒ die-
ſes/ von der Etablirung ſeiner neuen Handlung ver-
gewiſſert/ und zu dero Fortpflantzung auch das Mei-
nige beyzutragen gebeten/ nicht moͤge vergeblich ge-
weſen ſeyn/ ſo will ich hiemit beweiſen/ daß ich allen
redlichen Leuten fortzuhelffen jederzeit geneigt ſey;
Sende demnach hiebey inliegende Factura, aus wel-
cher mein Herr ſehen wird/ was fuͤr Guͤter parat ſte-
hen habe/ um ſie mit erſter Gelegenheit an ihn abzuſen-
den. Man laſſe mich bey ihrer Ankunfft den Effect
meines guten Vertrauens durch gute Bedienung
ſpuͤhren/ und gebe mir alſo Anlaß zu fernerer Conti-
nuation.
Von einliegenden Wechſel-Zettul wolle

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[264/0284] Schreiben um Commiſſions. die andere Extremitaͤt/ nemlich das ungegruͤndete Groß-Prahlen/ nicht allezeit rahtſam/ weil man ſich von der Natur ſolcher Leute/ abſonderlich/ wo ſie mit Luͤgen beſtehen/ nicht allzu gute Concepten machet/ ihre Geſellſchafft haſſet und meidet/ und wann ja das viele Ruͤhmen auf etwas gewiſſes und wahrhafftiges zielet/ ſolchen Prahl Hanſen ſuchet ein Bein unter- zuſchlagen/ und ihnen ſolche Netze zu ſtellen/ welche ſie ihre Offenhertzigkeit hernach allzu ſpaͤt bereuen ma- chet. Der beſte Mittel-Weg iſt/ man achte ſich klein/ halte ſich rein/ mache ſich nicht zugemein/ und befleißi- ge ſich getreu und emſig in ſeinen Beruff zu ſeyn/ ſo wird GOtt fuͤr das uͤbrige ſorgen; Deſſen Gnaden- Schutz ich meinen Herrn will anbefohlen haben/ der ich verbleibe/ ꝛc. XVII. Ein anders/ Monſieur DAmit die Nachricht/ in welcher mein Herr mich in ſeinem geehrten Schreiben/ vom ‒ ‒ ‒ die- ſes/ von der Etablirung ſeiner neuen Handlung ver- gewiſſert/ und zu dero Fortpflantzung auch das Mei- nige beyzutragen gebeten/ nicht moͤge vergeblich ge- weſen ſeyn/ ſo will ich hiemit beweiſen/ daß ich allen redlichen Leuten fortzuhelffen jederzeit geneigt ſey; Sende demnach hiebey inliegende Factura, aus wel- cher mein Herr ſehen wird/ was fuͤr Guͤter parat ſte- hen habe/ um ſie mit erſter Gelegenheit an ihn abzuſen- den. Man laſſe mich bey ihrer Ankunfft den Effect meines guten Vertrauens durch gute Bedienung ſpuͤhren/ und gebe mir alſo Anlaß zu fernerer Conti- nuation. Von einliegenden Wechſel-Zettul wolle man

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_correspondent_1717/284>, abgerufen am 26.04.2024.