Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818.

Bild:
<< vorherige Seite
Differenzialrechnung.

III. Weil y eine Funktion von x ist, so sey
d y = p d x; dann hat man auch
d s = d x sqrt (1 + p2).
s wird also eine solche Funktion von x seyn müssen,
daß d s = d x sqrt (1 + p2) wird.

§. 97.
Aufgabe.

Eine krumme LinieBMNL (Fig. XI.),
werde von einem KreiseHMNR in zwey
Punkten
M, N geschnitten. Man frägt
nach den Bedingungsgleichungen, wenn
der Punkt
N ohne Ende immer näher und
näher an
M rückt, und endlich beyde
Punkte in einen
M zusammenfallen, so
daß der Kreis die krumme Linie in
M be-
rührt
.

Aufl.I. Dem Punkte M der krummen Linie
gehöre die Abscisse AP = x und Ordinate PM = y
zu, und beyde seyen auf einander senkrecht.

II. Zu dem Punkte N gehöre eben so die Ab-
scisse AQ = x + D x, und Ordinate y + D y =
y' = QN.

III. In so fern aber eben diese Punkte auch in
dem Umfange des Kreises liegen sollen, will ich die

Or-
X 4
Differenzialrechnung.

III. Weil y eine Funktion von x iſt, ſo ſey
d y = p d x; dann hat man auch
d s = d x √ (1 + p2).
s wird alſo eine ſolche Funktion von x ſeyn muͤſſen,
daß d s = d x √ (1 + p2) wird.

§. 97.
Aufgabe.

Eine krumme LinieBMNL (Fig. XI.),
werde von einem KreiſeHMNR in zwey
Punkten
M, N geſchnitten. Man fraͤgt
nach den Bedingungsgleichungen, wenn
der Punkt
N ohne Ende immer naͤher und
naͤher an
M ruͤckt, und endlich beyde
Punkte in einen
M zuſammenfallen, ſo
daß der Kreis die krumme Linie in
M be-
ruͤhrt
.

Aufl.I. Dem Punkte M der krummen Linie
gehoͤre die Abſciſſe AP = x und Ordinate PM = y
zu, und beyde ſeyen auf einander ſenkrecht.

II. Zu dem Punkte N gehoͤre eben ſo die Ab-
ſciſſe AQ = x + Δ x, und Ordinate y + Δ y =
y' = QN.

III. In ſo fern aber eben dieſe Punkte auch in
dem Umfange des Kreiſes liegen ſollen, will ich die

Or-
X 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0345" n="327"/>
              <fw place="top" type="header">Differenzialrechnung.</fw><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">III.</hi> Weil <hi rendition="#aq">y</hi> eine Funktion von <hi rendition="#aq">x</hi> i&#x017F;t, &#x017F;o &#x017F;ey<lb/><hi rendition="#aq">d y = p d x;</hi> dann hat man auch<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">d s = d x</hi> &#x221A; (1 + <hi rendition="#aq">p</hi><hi rendition="#sup">2</hi>).</hi><lb/><hi rendition="#aq">s</hi> wird al&#x017F;o eine &#x017F;olche Funktion von <hi rendition="#aq">x</hi> &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
daß <hi rendition="#aq">d s = d x</hi> &#x221A; (1 + <hi rendition="#aq">p</hi><hi rendition="#sup">2</hi>) wird.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 97.<lb/><hi rendition="#g">Aufgabe</hi>.</head><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Eine krumme Linie</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BMNL</hi> (Fig. XI.)</hi>,<lb/><hi rendition="#g">werde von einem Krei&#x017F;e</hi><hi rendition="#aq">HMNR</hi><hi rendition="#g">in zwey<lb/>
Punkten</hi><hi rendition="#aq">M, N</hi><hi rendition="#g">ge&#x017F;chnitten. Man fra&#x0364;gt<lb/>
nach den Bedingungsgleichungen, wenn<lb/>
der Punkt</hi><hi rendition="#aq">N</hi><hi rendition="#g">ohne Ende immer na&#x0364;her und<lb/>
na&#x0364;her an</hi><hi rendition="#aq">M</hi><hi rendition="#g">ru&#x0364;ckt, und endlich beyde<lb/>
Punkte in einen</hi><hi rendition="#aq">M</hi><hi rendition="#g">zu&#x017F;ammenfallen, &#x017F;o<lb/>
daß der Kreis die krumme Linie in</hi><hi rendition="#aq">M</hi><hi rendition="#g">be-<lb/>
ru&#x0364;hrt</hi>.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Aufl.</hi><hi rendition="#aq">I.</hi> Dem Punkte <hi rendition="#aq">M</hi> der krummen Linie<lb/>
geho&#x0364;re die Ab&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">AP = x</hi> und Ordinate <hi rendition="#aq">PM = y</hi><lb/>
zu, und beyde &#x017F;eyen auf einander &#x017F;enkrecht.</p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Zu dem Punkte <hi rendition="#aq">N</hi> geho&#x0364;re eben &#x017F;o die Ab-<lb/>
&#x017F;ci&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">AQ = x</hi> + &#x0394; <hi rendition="#aq">x</hi>, und Ordinate <hi rendition="#aq">y</hi> + &#x0394; <hi rendition="#aq">y =<lb/>
y' = QN.</hi></p><lb/>
              <p><hi rendition="#aq">III.</hi> In &#x017F;o fern aber eben die&#x017F;e Punkte auch in<lb/>
dem Umfange des Krei&#x017F;es liegen &#x017F;ollen, will ich die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 4</fw><fw place="bottom" type="catch">Or-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0345] Differenzialrechnung. III. Weil y eine Funktion von x iſt, ſo ſey d y = p d x; dann hat man auch d s = d x √ (1 + p2). s wird alſo eine ſolche Funktion von x ſeyn muͤſſen, daß d s = d x √ (1 + p2) wird. §. 97. Aufgabe. Eine krumme LinieBMNL (Fig. XI.), werde von einem KreiſeHMNR in zwey PunktenM, N geſchnitten. Man fraͤgt nach den Bedingungsgleichungen, wenn der PunktN ohne Ende immer naͤher und naͤher anM ruͤckt, und endlich beyde Punkte in einenM zuſammenfallen, ſo daß der Kreis die krumme Linie inM be- ruͤhrt. Aufl.I. Dem Punkte M der krummen Linie gehoͤre die Abſciſſe AP = x und Ordinate PM = y zu, und beyde ſeyen auf einander ſenkrecht. II. Zu dem Punkte N gehoͤre eben ſo die Ab- ſciſſe AQ = x + Δ x, und Ordinate y + Δ y = y' = QN. III. In ſo fern aber eben dieſe Punkte auch in dem Umfange des Kreiſes liegen ſollen, will ich die Or- X 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/345
Zitationshilfe: Mayer, Johann Tobias: Vollständiger Lehrbegriff der höhern Analysis. Bd. 1. Göttingen, 1818, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mayer_analysis01_1818/345>, abgerufen am 26.04.2024.