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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Die Schlacht der Bäume.
Hier am Sarazenenthurme,
Der die Straße hielt geschlossen,
Ist in manchem wilden Sturme
Deutsch und welsches Blut geflossen.
Nun sich in des Thales Räumen
Länger nicht die Völker morden,
Ringen noch mit ihren Bäumen
Hier der Süden und der Norden.
Arvbaum ist der deutschen Bande
Bannerherr, der düster kühne,
Ueppig Volk der Sonnenlande,
Rebe führt's, die sonnig grüne.
Ohne Schild- und Schwertgeklirre,
Ohne der Drommete Schmettern
Kämpfen in der Felsenirre
Hier die Nadeln mit den Blättern.

Die Schlacht der Bäume.
Hier am Sarazenenthurme,
Der die Straße hielt geſchloſſen,
Iſt in manchem wilden Sturme
Deutſch und welſches Blut gefloſſen.
Nun ſich in des Thales Räumen
Länger nicht die Völker morden,
Ringen noch mit ihren Bäumen
Hier der Süden und der Norden.
Arvbaum iſt der deutſchen Bande
Bannerherr, der düſter kühne,
Ueppig Volk der Sonnenlande,
Rebe führt's, die ſonnig grüne.
Ohne Schild- und Schwertgeklirre,
Ohne der Drommete Schmettern
Kämpfen in der Felſenirre
Hier die Nadeln mit den Blättern.

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[114/0128] Die Schlacht der Bäume. Hier am Sarazenenthurme, Der die Straße hielt geſchloſſen, Iſt in manchem wilden Sturme Deutſch und welſches Blut gefloſſen. Nun ſich in des Thales Räumen Länger nicht die Völker morden, Ringen noch mit ihren Bäumen Hier der Süden und der Norden. Arvbaum iſt der deutſchen Bande Bannerherr, der düſter kühne, Ueppig Volk der Sonnenlande, Rebe führt's, die ſonnig grüne. Ohne Schild- und Schwertgeklirre, Ohne der Drommete Schmettern Kämpfen in der Felſenirre Hier die Nadeln mit den Blättern.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/128>, abgerufen am 26.04.2024.