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Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824.

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o teknon, e mala de se ponerotaton kai
arison
Zeus eteknose pater, und weiter
Teknon emon, Moirai se ponerotaton kai
arison.

Auch kam die gastliche Aufnahme des Herakles bei
Telamon und das Gebet für den kleinen Aias ungefähr
so vor, wie es Pindar J. 6, 26. erzählt. Sch. ad 1.
Am ausführlichsten aber wurde hier die Eroberung von
Pylos erzählt, und hier läßt sich aus den einzelnen
Auszügen und Excerpten noch sehr gut folgende Dar-
stellung zusammensetzen. Neleus will den H. vom
Morde des Iphitos nicht sühnen und die Neliden be-
handeln ihn übermüthig, darum zieht er gegen Pylos.
Schol. Ven. et min. ad Il. 2, 336. Nel. hat zwölf
Söhne, unter ihnen den trotzigen Periklymenos, dem
Poseidon die Gabe der Verwandlung verliehn. Frgm.
bei Sch. Apoll. 1, 156. im Auszuge Eust. Od. 11.
p. 1685. Schol. vg. ad Od. 11, 286. So lange er
lebt, ist Pylos nicht zu erobern; am Ende aber tödtet
ihn H., von der Athena aufmerksam gemacht, da er
als Biene auf dem Joche seines Gespannes sitzt. Schol.
Il. und Apoll. a. O. Dann erobert H. Pylos und
tödtet elf der Söhne, nur Nestor entging, weil er bei
den rossebändigenden Gereniern erzogen wurde (Frgm.
bei Steph. B. Gerenia, Eust. Il. 2. p. 231. vgl.
Schol. Ven. Il. 2, 336. min. ad Od. 3, 68.). Offen-
bar hat auch Apolld. 1, 9, 10. und 2, 7, 3. aus
dieser Stelle Hesiods geschöpft. vgl. Ruhnk. epist.
crit. p.
112. Heyne ad Apolld. p. 62. Nach Heyne
kam die Sage im ersten Buche der Katal. vor; dann
müßte man sie unter die Genealogie der Tyro, nicht
der Alkmene, bringen, die nach der Zeitordnung erst
später kommen konnte: aber es steht nichts von a
katalogon bei Eust. zu Il. 2. p. 231.

12.

Was nun aber die eigentliche Aspis
Erakleous
anbetrifft, die jetzt akephalos: so müssen
wir diese als einzelnes, und in eben dem Sinne He-
fiodeisches Gedicht stehn lassen, als es manche andre

ὦ τέκνον, ἠ μάλα δή σε πονηρότατον καὶ
ὰριςον
Ζεὺς ἐτέκνωσε πατήρ, und weiter
Τέκνον ὲμὸν, Μοῖραί σε πονηϱότατον καὶ
ὰριςον.

Auch kam die gaſtliche Aufnahme des Herakles bei
Telamon und das Gebet fuͤr den kleinen Aias ungefaͤhr
ſo vor, wie es Pindar J. 6, 26. erzaͤhlt. Sch. ad 1.
Am ausfuͤhrlichſten aber wurde hier die Eroberung von
Pylos erzaͤhlt, und hier laͤßt ſich aus den einzelnen
Auszuͤgen und Excerpten noch ſehr gut folgende Dar-
ſtellung zuſammenſetzen. Neleus will den H. vom
Morde des Iphitos nicht ſuͤhnen und die Neliden be-
handeln ihn uͤbermuͤthig, darum zieht er gegen Pylos.
Schol. Ven. et min. ad Il. 2, 336. Nel. hat zwoͤlf
Soͤhne, unter ihnen den trotzigen Periklymenos, dem
Poſeidon die Gabe der Verwandlung verliehn. Frgm.
bei Sch. Apoll. 1, 156. im Auszuge Euſt. Od. 11.
p. 1685. Schol. vg. ad Od. 11, 286. So lange er
lebt, iſt Pylos nicht zu erobern; am Ende aber toͤdtet
ihn H., von der Athena aufmerkſam gemacht, da er
als Biene auf dem Joche ſeines Geſpannes ſitzt. Schol.
Il. und Apoll. a. O. Dann erobert H. Pylos und
toͤdtet elf der Soͤhne, nur Neſtor entging, weil er bei
den roſſebaͤndigenden Gereniern erzogen wurde (Frgm.
bei Steph. B. Γερηνία, Euſt. Il. 2. p. 231. vgl.
Schol. Ven. Il. 2, 336. min. ad Od. 3, 68.). Offen-
bar hat auch Apolld. 1, 9, 10. und 2, 7, 3. aus
dieſer Stelle Heſiods geſchoͤpft. vgl. Ruhnk. epist.
crit. p.
112. Heyne ad Apolld. p. 62. Nach Heyne
kam die Sage im erſten Buche der Κατάλ. vor; dann
muͤßte man ſie unter die Genealogie der Tyro, nicht
der Alkmene, bringen, die nach der Zeitordnung erſt
ſpaͤter kommen konnte: aber es ſteht nichts von α
καταλόγων bei Euſt. zu Il. 2. p. 231.

12.

Was nun aber die eigentliche Ἀσπὶς
Ἡρακλέους
anbetrifft, die jetzt ἀκέϕαλος: ſo muͤſſen
wir dieſe als einzelnes, und in eben dem Sinne He-
fiodeiſches Gedicht ſtehn laſſen, als es manche andre

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[479/0485] ὦ τέκνον, ἠ μάλα δή σε πονηρότατον καὶ ὰριςον Ζεὺς ἐτέκνωσε πατήρ, und weiter Τέκνον ὲμὸν, Μοῖραί σε πονηϱότατον καὶ ὰριςον. Auch kam die gaſtliche Aufnahme des Herakles bei Telamon und das Gebet fuͤr den kleinen Aias ungefaͤhr ſo vor, wie es Pindar J. 6, 26. erzaͤhlt. Sch. ad 1. Am ausfuͤhrlichſten aber wurde hier die Eroberung von Pylos erzaͤhlt, und hier laͤßt ſich aus den einzelnen Auszuͤgen und Excerpten noch ſehr gut folgende Dar- ſtellung zuſammenſetzen. Neleus will den H. vom Morde des Iphitos nicht ſuͤhnen und die Neliden be- handeln ihn uͤbermuͤthig, darum zieht er gegen Pylos. Schol. Ven. et min. ad Il. 2, 336. Nel. hat zwoͤlf Soͤhne, unter ihnen den trotzigen Periklymenos, dem Poſeidon die Gabe der Verwandlung verliehn. Frgm. bei Sch. Apoll. 1, 156. im Auszuge Euſt. Od. 11. p. 1685. Schol. vg. ad Od. 11, 286. So lange er lebt, iſt Pylos nicht zu erobern; am Ende aber toͤdtet ihn H., von der Athena aufmerkſam gemacht, da er als Biene auf dem Joche ſeines Geſpannes ſitzt. Schol. Il. und Apoll. a. O. Dann erobert H. Pylos und toͤdtet elf der Soͤhne, nur Neſtor entging, weil er bei den roſſebaͤndigenden Gereniern erzogen wurde (Frgm. bei Steph. B. Γερηνία, Euſt. Il. 2. p. 231. vgl. Schol. Ven. Il. 2, 336. min. ad Od. 3, 68.). Offen- bar hat auch Apolld. 1, 9, 10. und 2, 7, 3. aus dieſer Stelle Heſiods geſchoͤpft. vgl. Ruhnk. epist. crit. p. 112. Heyne ad Apolld. p. 62. Nach Heyne kam die Sage im erſten Buche der Κατάλ. vor; dann muͤßte man ſie unter die Genealogie der Tyro, nicht der Alkmene, bringen, die nach der Zeitordnung erſt ſpaͤter kommen konnte: aber es ſteht nichts von α καταλόγων bei Euſt. zu Il. 2. p. 231. 12. Was nun aber die eigentliche Ἀσπὶς Ἡρακλέους anbetrifft, die jetzt ἀκέϕαλος: ſo muͤſſen wir dieſe als einzelnes, und in eben dem Sinne He- fiodeiſches Gedicht ſtehn laſſen, als es manche andre

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Zitationshilfe: Müller, Karl Otfried: Die Dorier. Vier Bücher. Bd. 2. Breslau, 1824, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mueller_hellenische03_1824/485>, abgerufen am 26.04.2024.