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Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706.

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Elementa Geometriae Lib. IV.
Caput III.
Von dem Maaß des Raums
der flachen Figuren.
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DJe Maasse des Raums der flachen
Figuren/ seynd die Einheiten (uni-
tates)
welche ihren Raum gantz be-
decken und erfüllen/ und solche Einheiten
können d. n. 374. seyn Quadraten/ oder Rau-
ten/ oder Triangel &c.

386

Solche Maaß seynd entweder determi-
nirt umschräncket/ oder indeterminirt frey ge-
lassen. Man nennet determinirtes oder um-
schräncktes Maaß/ die Quadr[a]te Einhei-
ten/ deren die Seiten eine umschränckete
und gewisse Länge haben/ als eine Ruthe/
eine Toise, ein Schuh/ ein Zoll/ &c solche
Einheiten dienen die Grösse des Raums ei-
ner gewissen Figur nach dem Maaß des
Landes wo man ist/ zu erkennen/ aber alle die
andere Arten von Einheiten/ als zum Exem-
pel diese/ die man in gegenwärtigen Figuren
sehen kan/ dienen nur die Verhaltnüß des
Raums zwoer Figuren gegeneinander zu
erkennen.

387

Fig. 19. Man sagt eine flache Figur ABDC.
sey gleich dem Product, oder der multiplica-
tion
der zwo Linien AC. und CD. wann
man diese zwo Linien in gleiche Theile zer-
theilet/ und daß es geschicht/ daß der Pro-

duct
Elementa Geometriæ Lib. IV.
Caput III.
Von dem Maaß des Raums
der flachen Figuren.
385

DJe Maaſſe des Raums der flachen
Figuren/ ſeynd die Einheiten (uni-
tates)
welche ihren Raum gantz be-
decken und erfuͤllen/ und ſolche Einheiten
koͤnnen d. n. 374. ſeyn Quadraten/ oder Rau-
ten/ oder Triangel &c.

386

Solche Maaß ſeynd entweder determi-
nirt umſchraͤncket/ oder indeterminirt frey ge-
laſſen. Man nennet determinirtes oder um-
ſchraͤncktes Maaß/ die Quadr[a]te Einhei-
ten/ deren die Seiten eine umſchraͤnckete
und gewiſſe Laͤnge haben/ als eine Ruthe/
eine Toiſe, ein Schuh/ ein Zoll/ &c ſolche
Einheiten dienen die Groͤſſe des Raums ei-
ner gewiſſen Figur nach dem Maaß des
Landes wo man iſt/ zu erkennen/ aber alle die
andere Arten von Einheiten/ als zum Exem-
pel dieſe/ die man in gegenwaͤrtigen Figuren
ſehen kan/ dienen nur die Verhaltnuͤß des
Raums zwoer Figuren gegeneinander zu
erkennen.

387

Fig. 19. Man ſagt eine flache Figur ABDC.
ſey gleich dem Product, oder der multiplica-
tion
der zwo Linien AC. und CD. wann
man dieſe zwo Linien in gleiche Theile zer-
theilet/ und daß es geſchicht/ daß der Pro-

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[140/0160] Elementa Geometriæ Lib. IV. Caput III. Von dem Maaß des Raums der flachen Figuren. DJe Maaſſe des Raums der flachen Figuren/ ſeynd die Einheiten (uni- tates) welche ihren Raum gantz be- decken und erfuͤllen/ und ſolche Einheiten koͤnnen d. n. 374. ſeyn Quadraten/ oder Rau- ten/ oder Triangel &c. Solche Maaß ſeynd entweder determi- nirt umſchraͤncket/ oder indeterminirt frey ge- laſſen. Man nennet determinirtes oder um- ſchraͤncktes Maaß/ die Quadrate Einhei- ten/ deren die Seiten eine umſchraͤnckete und gewiſſe Laͤnge haben/ als eine Ruthe/ eine Toiſe, ein Schuh/ ein Zoll/ &c ſolche Einheiten dienen die Groͤſſe des Raums ei- ner gewiſſen Figur nach dem Maaß des Landes wo man iſt/ zu erkennen/ aber alle die andere Arten von Einheiten/ als zum Exem- pel dieſe/ die man in gegenwaͤrtigen Figuren ſehen kan/ dienen nur die Verhaltnuͤß des Raums zwoer Figuren gegeneinander zu erkennen. Fig. 19. Man ſagt eine flache Figur ABDC. ſey gleich dem Product, oder der multiplica- tion der zwo Linien AC. und CD. wann man dieſe zwo Linien in gleiche Theile zer- theilet/ und daß es geſchicht/ daß der Pro- duct

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Zitationshilfe: Naudé, Philippe: Gründe der Meßkunst. Berlin, 1706, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/naude_messkunst_1706/160>, abgerufen am 26.04.2024.