Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

der Senatoren, Richter und Advokaten; niedrige Sitze (im Gegensatz zu Katheder, Tribunal etc.).


Subsidenz, das Niedersinken, der Bodensatz.


Subsidium, lat., Hilfe, Beisteuer, Reserve; Subsidien, Hilfsgelder; subsidiarisch, -är, -al, unterstützend; subsidia charitatis, hieß seit 1546 die freiwillige Steuer, welche die Reichsritterschaft dem Kaiser entrichtete.


Sub sigilio confessionis, unter dem Siegel der Beichte (d. h. unbedingter Verschwiegenheit); s. Beichtsiegel.


Subsignation, Unterzeichnung; subsigniren, unterzeichnen; sub signo, unter, mit dem Zeichen.


Subsistenz, Bestand, Lebensunterhalt; daher subsistiren, Subsistenzmittel.


Sub sole, lat., unter der Sonne; nil novi s. s., nichts Neues unter der Sonne; s. s. nil perfectum, nichts Vollkommenes unter der Sonne.


Sub specie, unter der Gestalt, unter dem Scheine; sub una specie, unter einer Gestalt (d. h. des Brotes, beim Abendmahle); sub utraque specie, unter beiderlei Gestalten (d. h. des Brotes und Weines).


Sub spe rati, lat., unter Hoffnung der Genehmigung.


Substantivum (nomen s.), s. Nomen.


Substanz (vom lat. substare, Stand halten, beharren), ist zunächst soviel als Substrat und bezeichnet das Beharrliche und Gleichbleibende eines Dinges im Gegensatz zu den Accidenzen, den wechselnden u. vergänglichen Eigenschaften desselben. Dann ist S. gleichbedeutend mit Essenz (vom lat. esse, sein), das Sein schlechtweg, das wahrhaft Seiende, das absolute Sein oder Gott, insofern Gott keinen außer ihm liegenden Grund seines Daseins hat u. absolut für sich und in sich selbst existirt. In pantheistischen Systemen, am ausgeprägtesten im substantiellen Pantheismus des Spinoza, ist Gott die einzige S. mit unendlich vielen Attributen, der göttlichen S. allein kommt Sein zu und in ihren Strudel wird die ganze Schöpfung mit all ihren Bildungen hinabgezogen. In der christlichen Theologie spielt der Begriff S. eine wichtige Rolle in den Lehren von der hl. Dreifaltigkeit, den Eigenschaften Gottes, von der Person Christi und von den Sakramenten. - S., das Wesen oder der Kern, Gehalt, Inhalt, Hauptbestandtheil eines Dinges, S.en, die Stoffe, aus denen ein Ding wesentlich zusammengesetzt ist; substantial, substantiell, wesenhaft, wesentlich, dann auch nahrhaft, kräftig; substantialiter, wesentlich; Substantialität, das Vorhandensein einer S.


Substilarlinie, auf den Sonnenuhren die Zeigerlinie.


Substitution, lat.-deutsch Stellvertretung; namentlich im Erbrecht letztwillige (Testament oder Erbvertrag) Einsetzung eines 2., 3. u. s. w. Erben, für den Fall, daß der Erstbedachte nicht Erbe sein will oder vorher stirbt (substitutio vulgaris); ebenso von Seite des Vaters die Bestellung eines Erben für sein unmündig sterbendes Kind (s. pupillaris) oder von den Ascendenten für wahnsinnige Kinder (s. quasi pupillaris); substituiren, an eines Andern Stelle setzen; Substitut, Stellvertreter, Amtsvertreter, Schreiber.


Substrat, Grundlage, Unterlage, soviel als Substanz, der vorliegende Fall.


Substruction, Unterbau, Grundbau.


Subsumiren, folgern, auch voraussetzen; Subsumtion, Folgerung, Annahme, Voraussetzung.


Subtraction, subtrahiren, eine der 4 arithmetischen Species, welche von 2 gegebenen Größen (dem Minuendus d. h. dem zu Verkleinernden, und Subtrahendus d. h. Abzuziehenden) die Differenz od. den Unterschied aufsucht; ihr Zeichen ist - (lat. minus, d. h. weniger).


Suburbanus, lat., was zu einer Vorstadt gehört.


Subvasall, Afterlehensmann.


Subveniren, zu Hilfe kommen; Subvention, Hilfe.


Subversion, Umstürzung; subversiv, zerstörend.


Succade, vom lat. succata, eingemachte Früchte, besonders frische, in feuchten Zucker eingelegte Citronenschalen.


Succediren, nachfolgen; Glück haben; succedan, nachfolgend, stellvertretend; Succeß, glücklicher Erfolg;

der Senatoren, Richter und Advokaten; niedrige Sitze (im Gegensatz zu Katheder, Tribunal etc.).


Subsidenz, das Niedersinken, der Bodensatz.


Subsidium, lat., Hilfe, Beisteuer, Reserve; Subsidien, Hilfsgelder; subsidiarisch, –är, –al, unterstützend; subsidia charitatis, hieß seit 1546 die freiwillige Steuer, welche die Reichsritterschaft dem Kaiser entrichtete.


Sub sigilio confessionis, unter dem Siegel der Beichte (d. h. unbedingter Verschwiegenheit); s. Beichtsiegel.


Subsignation, Unterzeichnung; subsigniren, unterzeichnen; sub signo, unter, mit dem Zeichen.


Subsistenz, Bestand, Lebensunterhalt; daher subsistiren, Subsistenzmittel.


Sub sole, lat., unter der Sonne; nil novi s. s., nichts Neues unter der Sonne; s. s. nil perfectum, nichts Vollkommenes unter der Sonne.


Sub specie, unter der Gestalt, unter dem Scheine; sub una specie, unter einer Gestalt (d. h. des Brotes, beim Abendmahle); sub utraque specie, unter beiderlei Gestalten (d. h. des Brotes und Weines).


Sub spe rati, lat., unter Hoffnung der Genehmigung.


Substantivum (nomen s.), s. Nomen.


Substanz (vom lat. substare, Stand halten, beharren), ist zunächst soviel als Substrat und bezeichnet das Beharrliche und Gleichbleibende eines Dinges im Gegensatz zu den Accidenzen, den wechselnden u. vergänglichen Eigenschaften desselben. Dann ist S. gleichbedeutend mit Essenz (vom lat. esse, sein), das Sein schlechtweg, das wahrhaft Seiende, das absolute Sein oder Gott, insofern Gott keinen außer ihm liegenden Grund seines Daseins hat u. absolut für sich und in sich selbst existirt. In pantheistischen Systemen, am ausgeprägtesten im substantiellen Pantheismus des Spinoza, ist Gott die einzige S. mit unendlich vielen Attributen, der göttlichen S. allein kommt Sein zu und in ihren Strudel wird die ganze Schöpfung mit all ihren Bildungen hinabgezogen. In der christlichen Theologie spielt der Begriff S. eine wichtige Rolle in den Lehren von der hl. Dreifaltigkeit, den Eigenschaften Gottes, von der Person Christi und von den Sakramenten. – S., das Wesen oder der Kern, Gehalt, Inhalt, Hauptbestandtheil eines Dinges, S.en, die Stoffe, aus denen ein Ding wesentlich zusammengesetzt ist; substantial, substantiell, wesenhaft, wesentlich, dann auch nahrhaft, kräftig; substantialiter, wesentlich; Substantialität, das Vorhandensein einer S.


Substilarlinie, auf den Sonnenuhren die Zeigerlinie.


Substitution, lat.-deutsch Stellvertretung; namentlich im Erbrecht letztwillige (Testament oder Erbvertrag) Einsetzung eines 2., 3. u. s. w. Erben, für den Fall, daß der Erstbedachte nicht Erbe sein will oder vorher stirbt (substitutio vulgaris); ebenso von Seite des Vaters die Bestellung eines Erben für sein unmündig sterbendes Kind (s. pupillaris) oder von den Ascendenten für wahnsinnige Kinder (s. quasi pupillaris); substituiren, an eines Andern Stelle setzen; Substitut, Stellvertreter, Amtsvertreter, Schreiber.


Substrat, Grundlage, Unterlage, soviel als Substanz, der vorliegende Fall.


Substruction, Unterbau, Grundbau.


Subsumiren, folgern, auch voraussetzen; Subsumtion, Folgerung, Annahme, Voraussetzung.


Subtraction, subtrahiren, eine der 4 arithmetischen Species, welche von 2 gegebenen Größen (dem Minuendus d. h. dem zu Verkleinernden, und Subtrahendus d. h. Abzuziehenden) die Differenz od. den Unterschied aufsucht; ihr Zeichen ist – (lat. minus, d. h. weniger).


Suburbanus, lat., was zu einer Vorstadt gehört.


Subvasall, Afterlehensmann.


Subveniren, zu Hilfe kommen; Subvention, Hilfe.


Subversion, Umstürzung; subversiv, zerstörend.


Succade, vom lat. succata, eingemachte Früchte, besonders frische, in feuchten Zucker eingelegte Citronenschalen.


Succediren, nachfolgen; Glück haben; succedan, nachfolgend, stellvertretend; Succeß, glücklicher Erfolg;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0370" n="369"/>
der Senatoren, Richter und Advokaten; niedrige Sitze (im Gegensatz zu Katheder, Tribunal etc.).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subsidenz</hi>, das Niedersinken, der Bodensatz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subsidium</hi>, lat., Hilfe, Beisteuer, Reserve; <hi rendition="#g">Subsidien</hi>, Hilfsgelder; <hi rendition="#g">subsidiarisch</hi>, &#x2013;<hi rendition="#g">är</hi>, &#x2013;<hi rendition="#g">al</hi>, unterstützend; <hi rendition="#i">subsidia charitatis</hi>, hieß seit 1546 die freiwillige Steuer, welche die Reichsritterschaft dem Kaiser entrichtete.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sub sigilio confessionis</hi>, unter dem Siegel der Beichte (d. h. unbedingter Verschwiegenheit); s. Beichtsiegel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subsignation</hi>, Unterzeichnung; <hi rendition="#g">subsigniren</hi>, unterzeichnen; <hi rendition="#i">sub signo</hi>, unter, mit dem Zeichen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subsistenz</hi>, Bestand, Lebensunterhalt; daher subsistiren, Subsistenzmittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sub sole</hi>, lat., unter der Sonne; <hi rendition="#i">nil novi s. s.</hi>, nichts Neues unter der Sonne; <hi rendition="#i">s. s. nil perfectum</hi>, nichts Vollkommenes unter der Sonne.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sub specie</hi>, unter der Gestalt, unter dem Scheine; <hi rendition="#i">sub una specie</hi>, unter einer Gestalt (d. h. des Brotes, beim Abendmahle); <hi rendition="#i">sub utraque specie</hi>, unter beiderlei Gestalten (d. h. des Brotes und Weines).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sub spe rati</hi>, lat., unter Hoffnung der Genehmigung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substantivum</hi><hi rendition="#i">(nomen s.)</hi>, s. <hi rendition="#i">Nomen</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substanz</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">substare</hi>, Stand halten, beharren), ist zunächst soviel als <hi rendition="#g">Substrat</hi> und bezeichnet das Beharrliche und Gleichbleibende eines Dinges im Gegensatz zu den <hi rendition="#g">Accidenzen</hi>, den wechselnden u. vergänglichen Eigenschaften desselben. Dann ist S. gleichbedeutend mit <hi rendition="#g">Essenz</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">esse</hi>, sein), das Sein schlechtweg, das wahrhaft Seiende, das absolute Sein oder Gott, insofern Gott keinen außer ihm liegenden Grund seines Daseins hat u. absolut für sich und in sich selbst existirt. In pantheistischen Systemen, am ausgeprägtesten im <hi rendition="#g">substantiellen</hi> Pantheismus des Spinoza, ist Gott die einzige S. mit unendlich vielen Attributen, der göttlichen S. allein kommt Sein zu und in ihren Strudel wird die ganze Schöpfung mit all ihren Bildungen hinabgezogen. In der christlichen Theologie spielt der Begriff S. eine wichtige Rolle in den Lehren von der hl. Dreifaltigkeit, den Eigenschaften Gottes, von der Person Christi und von den Sakramenten. &#x2013; S., das Wesen oder der Kern, Gehalt, Inhalt, Hauptbestandtheil eines Dinges, S.en, die Stoffe, aus denen ein Ding wesentlich zusammengesetzt ist; <hi rendition="#g">substantial, substantiell</hi>, wesenhaft, wesentlich, dann auch nahrhaft, kräftig; <hi rendition="#i">substantialiter</hi>, wesentlich; <hi rendition="#g">Substantialität</hi>, das Vorhandensein einer S.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substilarlinie</hi>, auf den Sonnenuhren die Zeigerlinie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substitution</hi>, lat.-deutsch Stellvertretung; namentlich im Erbrecht letztwillige (Testament oder Erbvertrag) Einsetzung eines 2., 3. u. s. w. Erben, für den Fall, daß der Erstbedachte nicht Erbe sein will oder vorher stirbt <hi rendition="#i">(substitutio vulgaris);</hi> ebenso von Seite des Vaters die Bestellung eines Erben für sein unmündig sterbendes Kind <hi rendition="#i">(s. pupillaris)</hi> oder von den Ascendenten für wahnsinnige Kinder (<hi rendition="#i">s. quasi pupillaris);</hi> <hi rendition="#g">substituiren</hi>, an eines Andern Stelle setzen; <hi rendition="#g">Substitut</hi>, Stellvertreter, Amtsvertreter, Schreiber.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substrat</hi>, Grundlage, Unterlage, soviel als Substanz, der vorliegende Fall.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Substruction</hi>, Unterbau, Grundbau.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subsumiren</hi>, folgern, auch voraussetzen; <hi rendition="#g">Subsumtion</hi>, Folgerung, Annahme, Voraussetzung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subtraction</hi>, <hi rendition="#g">subtrahiren</hi>, eine der 4 arithmetischen Species, welche von 2 gegebenen Größen (dem <hi rendition="#g">Minuendus</hi> d. h. dem zu Verkleinernden, und <hi rendition="#g">Subtrahendus</hi> d. h. Abzuziehenden) die <hi rendition="#g">Differenz</hi> od. den Unterschied aufsucht; ihr Zeichen ist &#x2013; (lat. <hi rendition="#i">minus</hi>, d. h. weniger).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Suburbanus</hi>, lat., was zu einer Vorstadt gehört.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subvasall</hi>, Afterlehensmann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subveniren</hi>, zu Hilfe kommen; <hi rendition="#g">Subvention</hi>, Hilfe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Subversion</hi>, Umstürzung; <hi rendition="#g">subversiv</hi>, zerstörend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Succade</hi>, vom lat. <hi rendition="#i">succata</hi>, eingemachte Früchte, besonders frische, in feuchten Zucker eingelegte Citronenschalen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Succediren</hi>, nachfolgen; Glück haben; <hi rendition="#g">succedan</hi>, nachfolgend, stellvertretend; <hi rendition="#g">Succeß</hi>, glücklicher Erfolg;
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[369/0370] der Senatoren, Richter und Advokaten; niedrige Sitze (im Gegensatz zu Katheder, Tribunal etc.). Subsidenz, das Niedersinken, der Bodensatz. Subsidium, lat., Hilfe, Beisteuer, Reserve; Subsidien, Hilfsgelder; subsidiarisch, –är, –al, unterstützend; subsidia charitatis, hieß seit 1546 die freiwillige Steuer, welche die Reichsritterschaft dem Kaiser entrichtete. Sub sigilio confessionis, unter dem Siegel der Beichte (d. h. unbedingter Verschwiegenheit); s. Beichtsiegel. Subsignation, Unterzeichnung; subsigniren, unterzeichnen; sub signo, unter, mit dem Zeichen. Subsistenz, Bestand, Lebensunterhalt; daher subsistiren, Subsistenzmittel. Sub sole, lat., unter der Sonne; nil novi s. s., nichts Neues unter der Sonne; s. s. nil perfectum, nichts Vollkommenes unter der Sonne. Sub specie, unter der Gestalt, unter dem Scheine; sub una specie, unter einer Gestalt (d. h. des Brotes, beim Abendmahle); sub utraque specie, unter beiderlei Gestalten (d. h. des Brotes und Weines). Sub spe rati, lat., unter Hoffnung der Genehmigung. Substantivum (nomen s.), s. Nomen. Substanz (vom lat. substare, Stand halten, beharren), ist zunächst soviel als Substrat und bezeichnet das Beharrliche und Gleichbleibende eines Dinges im Gegensatz zu den Accidenzen, den wechselnden u. vergänglichen Eigenschaften desselben. Dann ist S. gleichbedeutend mit Essenz (vom lat. esse, sein), das Sein schlechtweg, das wahrhaft Seiende, das absolute Sein oder Gott, insofern Gott keinen außer ihm liegenden Grund seines Daseins hat u. absolut für sich und in sich selbst existirt. In pantheistischen Systemen, am ausgeprägtesten im substantiellen Pantheismus des Spinoza, ist Gott die einzige S. mit unendlich vielen Attributen, der göttlichen S. allein kommt Sein zu und in ihren Strudel wird die ganze Schöpfung mit all ihren Bildungen hinabgezogen. In der christlichen Theologie spielt der Begriff S. eine wichtige Rolle in den Lehren von der hl. Dreifaltigkeit, den Eigenschaften Gottes, von der Person Christi und von den Sakramenten. – S., das Wesen oder der Kern, Gehalt, Inhalt, Hauptbestandtheil eines Dinges, S.en, die Stoffe, aus denen ein Ding wesentlich zusammengesetzt ist; substantial, substantiell, wesenhaft, wesentlich, dann auch nahrhaft, kräftig; substantialiter, wesentlich; Substantialität, das Vorhandensein einer S. Substilarlinie, auf den Sonnenuhren die Zeigerlinie. Substitution, lat.-deutsch Stellvertretung; namentlich im Erbrecht letztwillige (Testament oder Erbvertrag) Einsetzung eines 2., 3. u. s. w. Erben, für den Fall, daß der Erstbedachte nicht Erbe sein will oder vorher stirbt (substitutio vulgaris); ebenso von Seite des Vaters die Bestellung eines Erben für sein unmündig sterbendes Kind (s. pupillaris) oder von den Ascendenten für wahnsinnige Kinder (s. quasi pupillaris); substituiren, an eines Andern Stelle setzen; Substitut, Stellvertreter, Amtsvertreter, Schreiber. Substrat, Grundlage, Unterlage, soviel als Substanz, der vorliegende Fall. Substruction, Unterbau, Grundbau. Subsumiren, folgern, auch voraussetzen; Subsumtion, Folgerung, Annahme, Voraussetzung. Subtraction, subtrahiren, eine der 4 arithmetischen Species, welche von 2 gegebenen Größen (dem Minuendus d. h. dem zu Verkleinernden, und Subtrahendus d. h. Abzuziehenden) die Differenz od. den Unterschied aufsucht; ihr Zeichen ist – (lat. minus, d. h. weniger). Suburbanus, lat., was zu einer Vorstadt gehört. Subvasall, Afterlehensmann. Subveniren, zu Hilfe kommen; Subvention, Hilfe. Subversion, Umstürzung; subversiv, zerstörend. Succade, vom lat. succata, eingemachte Früchte, besonders frische, in feuchten Zucker eingelegte Citronenschalen. Succediren, nachfolgen; Glück haben; succedan, nachfolgend, stellvertretend; Succeß, glücklicher Erfolg;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/370
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/370>, abgerufen am 26.04.2024.