Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

kannten die Alten nicht. Diese stellen ursprünglich nichts Anderes dar als das sich Suchen, Fliehen und endliche Finden der beiden Geschlechter, sind schon aus diesem Grunde ein Vergnügen, das höchst gefährlich wird, wenn sich zu der Erregtheit, die der Tanz auch in der unverdorbenen, der Geschlechtslust unbewußten Natur erregt, von der andern Seite das unreine Sinnen u. Begehren gesellt. Unser theatralischer Tanz ward in neuerer Zeit von den Italienern und den Franzosen (seit Noverre) ausgebildet und ist theilweise so sehr als die Oper ausgeartet.


Tanzmusik, erheischt eine leichte, aber eindringliche Melodie, welche die Bewegung heben und unterstützen, durch Wiederholung aber nicht ermüden soll. Gegenwärtig ist sie blos Instrumentalmusik, nur bei einigen Nationaltänzen noch von dem Gesang begleitet, der im Alterthum wie im Mittelalter mit dem Tanze verbunden war.


Tanzwuth, s. Tänzer.


Taormina, das alte Tauromenium, sicil. Stadt, 7 Meil. von Messina, mit 3000 E., Wein- und Olivenbau, Produktenhandel, der wohlerhaltensten Ruine eines antiken Theaters.


Tapeten und Teppiche, Fabrikate zur Bekleidung der Zimmerwände und Bedeckung der Fußböden u. Tische, wurden schon in den frühesten Zeiten im Orient aus Wolle bereitet, auch aus Stroh, Leder und leinenen Stoffen mit eingewobenen Zeichnungen. In Mittelalter lieferten namentlich die Niederlande gewobene Arbeiten vom höchsten Kunstwerth, deren berühmteste die nach den Cartons von Rafael im Auftrag Papst Leo's X. verfertigten Tapeten sind. Später erhob sich in Frankreich unter Ludwig XIV. die berühmte Teppichweberei der Gebrüder Gobelin, für welche die ausgezeichnetsten Maler die Zeichnungen lieferten. Zur Bekleidung der Zimmerwände bedient man sich jetzt meist der Papiertapeten aus stark geleimtem u. gefärbtem Papier in langen Blättern, auf welche die Farbenzeichnungen wie bei den Kattunen gedruckt werden. Jetzt hat man auch gefirnißte Papiertapeten, die abgewaschen werden können.


Tapezierbiene, neulatein. Megachiles, Insektenart aus der Familie der Bienen, mit sehr starken und oft stark vorragenden Kinnladen; die Mauerbiene (m. muraria), der gemeinen Biene ähnlich und eine der größten, das Männchen röthlich behaart, das Weibchen schwarz mit violetten Flügeln. Letzteres macht aus Erde und Sand ein Nest, das es an Mauern und Steinen anklebt, und das innen 12-15 Zellen enthält; die Rosenbiene (m. centuncularis), schwarz mit röthlichen Haaren, kleidet ihr Nest mit Rosenblättern aus; die Mohnbiene (m. papaveris), schwarzgrau, unten mit Silberhaaren, tapeziert ihr Nest mit Mohnblättern.


Tapezierspinnen, neulat. Tubitelae, Gruppe der Lungenspinnen, weben ein dichtes, röhren- od. trichterförmiges Netz zwischen Zweigen, Blättern, in Löcher, Mauerwinkel etc.; die Hausspinne, Fensterspinne (aranea domestica); die Labyrinthspinne (a. labyrinthica), an Hecken und Wegen; die Wasserspinne (argyroneta aquatica), schwarz-braun, wohnt in stehenden Wassern.


Tapia, Don Eugenio, geb. 1783 zu Avila in Spanien, 1820-23 Director der Staatsdruckerei und Cortesmitglied, von 1823-30 flüchtig, später einige Zeit Generaldirector der Studien, schrieb eine Geschichte der span. Civilisation (4 B., Madrid 1840).


Tapiau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, am Pregel, mit 2900 E.


Tapir, lat. tapirus, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Dickhäuter, an Gestalt dem Schweine ähnlich, mit rüsselartiger Verlängerung der Nase, an den Vorderfüßen 4, an den Hinterfüßen 3 Zehen. Sie bewohnen die dichten Wälder und leben nur von Pflanzen; der amerikan. T. (t. americanus), in Südamerika, über 5' lang. 3' hoch, graubraun, mit wenigen kurzen Haaren, auf dem Halse eine kurze Mähne. Seines Fleisches wegen wird er gejagt, auch gezähmt als Hausthier gehalten; der ind. T. od. Maiba (t. indicus), etwas größer, schwarz mit grauweißem Hinterrücken. Auf Malakka und Sumatra.


Tapisserie, frz.-dtsch., Tapezierarbeit, Tapetenwerk.

kannten die Alten nicht. Diese stellen ursprünglich nichts Anderes dar als das sich Suchen, Fliehen und endliche Finden der beiden Geschlechter, sind schon aus diesem Grunde ein Vergnügen, das höchst gefährlich wird, wenn sich zu der Erregtheit, die der Tanz auch in der unverdorbenen, der Geschlechtslust unbewußten Natur erregt, von der andern Seite das unreine Sinnen u. Begehren gesellt. Unser theatralischer Tanz ward in neuerer Zeit von den Italienern und den Franzosen (seit Noverre) ausgebildet und ist theilweise so sehr als die Oper ausgeartet.


Tanzmusik, erheischt eine leichte, aber eindringliche Melodie, welche die Bewegung heben und unterstützen, durch Wiederholung aber nicht ermüden soll. Gegenwärtig ist sie blos Instrumentalmusik, nur bei einigen Nationaltänzen noch von dem Gesang begleitet, der im Alterthum wie im Mittelalter mit dem Tanze verbunden war.


Tanzwuth, s. Tänzer.


Taormina, das alte Tauromenium, sicil. Stadt, 7 Meil. von Messina, mit 3000 E., Wein- und Olivenbau, Produktenhandel, der wohlerhaltensten Ruine eines antiken Theaters.


Tapeten und Teppiche, Fabrikate zur Bekleidung der Zimmerwände und Bedeckung der Fußböden u. Tische, wurden schon in den frühesten Zeiten im Orient aus Wolle bereitet, auch aus Stroh, Leder und leinenen Stoffen mit eingewobenen Zeichnungen. In Mittelalter lieferten namentlich die Niederlande gewobene Arbeiten vom höchsten Kunstwerth, deren berühmteste die nach den Cartons von Rafael im Auftrag Papst Leo's X. verfertigten Tapeten sind. Später erhob sich in Frankreich unter Ludwig XIV. die berühmte Teppichweberei der Gebrüder Gobelin, für welche die ausgezeichnetsten Maler die Zeichnungen lieferten. Zur Bekleidung der Zimmerwände bedient man sich jetzt meist der Papiertapeten aus stark geleimtem u. gefärbtem Papier in langen Blättern, auf welche die Farbenzeichnungen wie bei den Kattunen gedruckt werden. Jetzt hat man auch gefirnißte Papiertapeten, die abgewaschen werden können.


Tapezierbiene, neulatein. Megachiles, Insektenart aus der Familie der Bienen, mit sehr starken und oft stark vorragenden Kinnladen; die Mauerbiene (m. muraria), der gemeinen Biene ähnlich und eine der größten, das Männchen röthlich behaart, das Weibchen schwarz mit violetten Flügeln. Letzteres macht aus Erde und Sand ein Nest, das es an Mauern und Steinen anklebt, und das innen 12–15 Zellen enthält; die Rosenbiene (m. centuncularis), schwarz mit röthlichen Haaren, kleidet ihr Nest mit Rosenblättern aus; die Mohnbiene (m. papaveris), schwarzgrau, unten mit Silberhaaren, tapeziert ihr Nest mit Mohnblättern.


Tapezierspinnen, neulat. Tubitelae, Gruppe der Lungenspinnen, weben ein dichtes, röhren- od. trichterförmiges Netz zwischen Zweigen, Blättern, in Löcher, Mauerwinkel etc.; die Hausspinne, Fensterspinne (aranea domestica); die Labyrinthspinne (a. labyrinthica), an Hecken und Wegen; die Wasserspinne (argyroneta aquatica), schwarz-braun, wohnt in stehenden Wassern.


Tapia, Don Eugenio, geb. 1783 zu Avila in Spanien, 1820–23 Director der Staatsdruckerei und Cortesmitglied, von 1823–30 flüchtig, später einige Zeit Generaldirector der Studien, schrieb eine Geschichte der span. Civilisation (4 B., Madrid 1840).


Tapiau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, am Pregel, mit 2900 E.


Tapir, lat. tapirus, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Dickhäuter, an Gestalt dem Schweine ähnlich, mit rüsselartiger Verlängerung der Nase, an den Vorderfüßen 4, an den Hinterfüßen 3 Zehen. Sie bewohnen die dichten Wälder und leben nur von Pflanzen; der amerikan. T. (t. americanus), in Südamerika, über 5' lang. 3' hoch, graubraun, mit wenigen kurzen Haaren, auf dem Halse eine kurze Mähne. Seines Fleisches wegen wird er gejagt, auch gezähmt als Hausthier gehalten; der ind. T. od. Maiba (t. indicus), etwas größer, schwarz mit grauweißem Hinterrücken. Auf Malakka und Sumatra.


Tapisserie, frz.-dtsch., Tapezierarbeit, Tapetenwerk.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0413" n="412"/>
kannten die Alten nicht. Diese stellen ursprünglich nichts Anderes dar als das sich Suchen, Fliehen und endliche Finden der beiden Geschlechter, sind schon aus diesem Grunde ein Vergnügen, das höchst gefährlich wird, wenn sich zu der Erregtheit, die der Tanz auch in der unverdorbenen, der Geschlechtslust unbewußten Natur erregt, von der andern Seite das unreine Sinnen u. Begehren gesellt. Unser theatralischer Tanz ward in neuerer Zeit von den Italienern und den Franzosen (seit Noverre) ausgebildet und ist theilweise so sehr als die Oper ausgeartet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tanzmusik</hi>, erheischt eine leichte, aber eindringliche Melodie, welche die Bewegung heben und unterstützen, durch Wiederholung aber nicht ermüden soll. Gegenwärtig ist sie blos Instrumentalmusik, nur bei einigen Nationaltänzen noch von dem Gesang begleitet, der im Alterthum wie im Mittelalter mit dem Tanze verbunden war.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tanzwuth</hi>, s. Tänzer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Taormina</hi>, das alte <hi rendition="#i">Tauromenium</hi>, sicil. Stadt, 7 Meil. von Messina, mit 3000 E., Wein- und Olivenbau, Produktenhandel, der wohlerhaltensten Ruine eines antiken Theaters.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapeten und Teppiche</hi>, Fabrikate zur Bekleidung der Zimmerwände und Bedeckung der Fußböden u. Tische, wurden schon in den frühesten Zeiten im Orient aus Wolle bereitet, auch aus Stroh, Leder und leinenen Stoffen mit eingewobenen Zeichnungen. In Mittelalter lieferten namentlich die Niederlande gewobene Arbeiten vom höchsten Kunstwerth, deren berühmteste die nach den Cartons von Rafael im Auftrag Papst Leo's X. verfertigten Tapeten sind. Später erhob sich in Frankreich unter Ludwig XIV. die berühmte Teppichweberei der Gebrüder Gobelin, für welche die ausgezeichnetsten Maler die Zeichnungen lieferten. Zur Bekleidung der Zimmerwände bedient man sich jetzt meist der Papiertapeten aus stark geleimtem u. gefärbtem Papier in langen Blättern, auf welche die Farbenzeichnungen wie bei den Kattunen gedruckt werden. Jetzt hat man auch gefirnißte Papiertapeten, die abgewaschen werden können.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapezierbiene</hi>, neulatein. <hi rendition="#i">Megachiles,</hi> Insektenart aus der Familie der Bienen, mit sehr starken und oft stark vorragenden Kinnladen; die <hi rendition="#g">Mauerbiene</hi> (m. <hi rendition="#i">muraria</hi>), der gemeinen Biene ähnlich und eine der größten, das Männchen röthlich behaart, das Weibchen schwarz mit violetten Flügeln. Letzteres macht aus Erde und Sand ein Nest, das es an Mauern und Steinen anklebt, und das innen 12&#x2013;15 Zellen enthält; die <hi rendition="#g">Rosenbiene</hi> <hi rendition="#i">(m. centuncularis)</hi>, schwarz mit röthlichen Haaren, kleidet ihr Nest mit Rosenblättern aus; die <hi rendition="#g">Mohnbiene</hi> <hi rendition="#i">(m. papaveris)</hi>, schwarzgrau, unten mit Silberhaaren, tapeziert ihr Nest mit Mohnblättern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapezierspinnen</hi>, neulat. <hi rendition="#i">Tubitelae</hi>, Gruppe der Lungenspinnen, weben ein dichtes, röhren- od. trichterförmiges Netz zwischen Zweigen, Blättern, in Löcher, Mauerwinkel etc.; die <hi rendition="#g">Hausspinne</hi>, Fensterspinne <hi rendition="#i">(aranea domestica);</hi> die <hi rendition="#g">Labyrinthspinne</hi> <hi rendition="#i">(a. labyrinthica)</hi>, an Hecken und Wegen; die <hi rendition="#g">Wasserspinne</hi> <hi rendition="#i">(argyroneta aquatica)</hi>, schwarz-braun, wohnt in stehenden Wassern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapia</hi>, Don Eugenio, geb. 1783 zu Avila in Spanien, 1820&#x2013;23 Director der Staatsdruckerei und Cortesmitglied, von 1823&#x2013;30 flüchtig, später einige Zeit Generaldirector der Studien, schrieb eine Geschichte der span. Civilisation (4 B., Madrid 1840).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapiau</hi>, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, am Pregel, mit 2900 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapir</hi>, lat. <hi rendition="#i">tapirus</hi>, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Dickhäuter, an Gestalt dem Schweine ähnlich, mit rüsselartiger Verlängerung der Nase, an den Vorderfüßen 4, an den Hinterfüßen 3 Zehen. Sie bewohnen die dichten Wälder und leben nur von Pflanzen; der <hi rendition="#g">amerikan.</hi> T. <hi rendition="#i">(t. americanus)</hi>, in Südamerika, über 5' lang. 3' hoch, graubraun, mit wenigen kurzen Haaren, auf dem Halse eine kurze Mähne. Seines Fleisches wegen wird er gejagt, auch gezähmt als Hausthier gehalten; der ind. T. od. <hi rendition="#g">Maiba</hi> <hi rendition="#i">(t. indicus)</hi>, etwas größer, schwarz mit grauweißem Hinterrücken. Auf Malakka und Sumatra.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Tapisserie</hi>, frz.-dtsch., Tapezierarbeit, Tapetenwerk.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[412/0413] kannten die Alten nicht. Diese stellen ursprünglich nichts Anderes dar als das sich Suchen, Fliehen und endliche Finden der beiden Geschlechter, sind schon aus diesem Grunde ein Vergnügen, das höchst gefährlich wird, wenn sich zu der Erregtheit, die der Tanz auch in der unverdorbenen, der Geschlechtslust unbewußten Natur erregt, von der andern Seite das unreine Sinnen u. Begehren gesellt. Unser theatralischer Tanz ward in neuerer Zeit von den Italienern und den Franzosen (seit Noverre) ausgebildet und ist theilweise so sehr als die Oper ausgeartet. Tanzmusik, erheischt eine leichte, aber eindringliche Melodie, welche die Bewegung heben und unterstützen, durch Wiederholung aber nicht ermüden soll. Gegenwärtig ist sie blos Instrumentalmusik, nur bei einigen Nationaltänzen noch von dem Gesang begleitet, der im Alterthum wie im Mittelalter mit dem Tanze verbunden war. Tanzwuth, s. Tänzer. Taormina, das alte Tauromenium, sicil. Stadt, 7 Meil. von Messina, mit 3000 E., Wein- und Olivenbau, Produktenhandel, der wohlerhaltensten Ruine eines antiken Theaters. Tapeten und Teppiche, Fabrikate zur Bekleidung der Zimmerwände und Bedeckung der Fußböden u. Tische, wurden schon in den frühesten Zeiten im Orient aus Wolle bereitet, auch aus Stroh, Leder und leinenen Stoffen mit eingewobenen Zeichnungen. In Mittelalter lieferten namentlich die Niederlande gewobene Arbeiten vom höchsten Kunstwerth, deren berühmteste die nach den Cartons von Rafael im Auftrag Papst Leo's X. verfertigten Tapeten sind. Später erhob sich in Frankreich unter Ludwig XIV. die berühmte Teppichweberei der Gebrüder Gobelin, für welche die ausgezeichnetsten Maler die Zeichnungen lieferten. Zur Bekleidung der Zimmerwände bedient man sich jetzt meist der Papiertapeten aus stark geleimtem u. gefärbtem Papier in langen Blättern, auf welche die Farbenzeichnungen wie bei den Kattunen gedruckt werden. Jetzt hat man auch gefirnißte Papiertapeten, die abgewaschen werden können. Tapezierbiene, neulatein. Megachiles, Insektenart aus der Familie der Bienen, mit sehr starken und oft stark vorragenden Kinnladen; die Mauerbiene (m. muraria), der gemeinen Biene ähnlich und eine der größten, das Männchen röthlich behaart, das Weibchen schwarz mit violetten Flügeln. Letzteres macht aus Erde und Sand ein Nest, das es an Mauern und Steinen anklebt, und das innen 12–15 Zellen enthält; die Rosenbiene (m. centuncularis), schwarz mit röthlichen Haaren, kleidet ihr Nest mit Rosenblättern aus; die Mohnbiene (m. papaveris), schwarzgrau, unten mit Silberhaaren, tapeziert ihr Nest mit Mohnblättern. Tapezierspinnen, neulat. Tubitelae, Gruppe der Lungenspinnen, weben ein dichtes, röhren- od. trichterförmiges Netz zwischen Zweigen, Blättern, in Löcher, Mauerwinkel etc.; die Hausspinne, Fensterspinne (aranea domestica); die Labyrinthspinne (a. labyrinthica), an Hecken und Wegen; die Wasserspinne (argyroneta aquatica), schwarz-braun, wohnt in stehenden Wassern. Tapia, Don Eugenio, geb. 1783 zu Avila in Spanien, 1820–23 Director der Staatsdruckerei und Cortesmitglied, von 1823–30 flüchtig, später einige Zeit Generaldirector der Studien, schrieb eine Geschichte der span. Civilisation (4 B., Madrid 1840). Tapiau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, am Pregel, mit 2900 E. Tapir, lat. tapirus, Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Dickhäuter, an Gestalt dem Schweine ähnlich, mit rüsselartiger Verlängerung der Nase, an den Vorderfüßen 4, an den Hinterfüßen 3 Zehen. Sie bewohnen die dichten Wälder und leben nur von Pflanzen; der amerikan. T. (t. americanus), in Südamerika, über 5' lang. 3' hoch, graubraun, mit wenigen kurzen Haaren, auf dem Halse eine kurze Mähne. Seines Fleisches wegen wird er gejagt, auch gezähmt als Hausthier gehalten; der ind. T. od. Maiba (t. indicus), etwas größer, schwarz mit grauweißem Hinterrücken. Auf Malakka und Sumatra. Tapisserie, frz.-dtsch., Tapezierarbeit, Tapetenwerk.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/413
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/413>, abgerufen am 04.05.2024.