Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Rector des Gymnasiums zu Kopenhagen, nord. Alterthumsforscher, Verfasser der "Antiquitatum borealium observationes miscellaneae" 7 Thle., Kopenhagen 1778-99, Mitherausgeber der Heimskringla. Sein Sohn Börge, geb. 1775, gest. 1829 als Professor der Beredsamkeit u. Staatsrath zu Kopenhagen, class. Philolog u. nord. Alterthumsforscher, setzte mit Verlauff die Herausgabe der Heimskringla fort (Bd. 4-6, Kopenh. 1813-26).


Thorn, poln. Torun, starke preuß. Festung an der Weichsel u. poln. Gränze mit 15100 E., Gymnasium, Getreide- u. Holzhandel, Denkmal des hier gebornen Kopernikus. T. wurde 1232 von dem Deutschorden gegründet, 1466 an Polen abgetreten. 1411 und 1466 Friedensschlüsse zwischen dem Deutschorden u. Polen; 1645 Religionsgespräch (Declaratio Thoreniensis); 1813 tapfere Vertheidigung durch die Bayer gegen die belagernden Russen. - T., Stadt in holl. Limburg, mit 1200 E.; ehemals reichsfürstliche Frauenabtei.


Thoros, griech., thierischer Same.


Thorpe (Shahrp), Benjamin, Engländer, geb. um 1802, verdient um die angelsächs. Literatur durch die Herausgabe des Kädmon (1832), der angelsächs. Uebersetzung des Apollonius von Tyrus (1831), der Analecta Anglo-Saxonica (1834), der Psalmen (1835), des Codex Vercellensis (1837), des Codex Exoniensis (1842), der angelsächs. Gesetze (1840), des Beowulf (1855), einer nordischen Mythologie (1852).


Thorwaldsen, Albert Bertel, geb. 1770 auf der See, von isländischer Abkunft, einer der größten Bildhauer, vorzüglich in Darstellung idealer u. anmuthiger Gestalten, erhielt seine erste Kunstbildung auf der Akademie zu Kopenhagen, kam 1797 nach Rom, wo besonders Canova u. Carstens von großem Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren u. wo er zuerst durch seinen Jason sich einen ausgebreiteten Ruf erwarb. 1819 nach Vollendung des für Luzern bestimmten Denkmals "der sterbende Löwe" kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er im Triumph empfangen u. vom König zum Staatsrath ernannt wurde, kehrte aber bald nach Rom zurück u. erhielt auf seiner Reise durch Deutschland zahlreiche Aufträge. Erst 1838 kam er wieder nach Kopenhagen u. blieb fortan daselbst bis zu seinem Tode 1844. T. war ein äußerst fleißiger Arbeiter, daher sind seine Werke sehr zahlreich, darunter auch viele Modelle zu Statuen. In Kopenhagen wurde ein Museum erbaut zur Aufnahme seiner Werke u. Kunstschätze, dessen Eröffnung 1846 erfolgte.


Thoth, s. Hermes Trismegistos.


Thou (Thu), Jacques Auguste de, latinisirt Thuanus, geb. 1553 zu Paris, Vicepräsident des Parlaments, diente Heinrich III. und IV. als Staatsmann, war, obgleich katholisch, aus politischen Gründen Gegner der Ligue, hatte einen Hauptantheil an der Abfassung des Edicts von Nantes, wurde nach Sullys Verabschiedung Finanzdirector, st. 1617. Sein berühmtes, in antikem Geiste geschriebenes Geschichtswerk "Historia sui temporis" erschien zum erstenmal vollständig in 7 Foliobänden zu London 1733. Sein ältester Sohn, Francois Auguste de T., geb. 1607, Parlamentsrath u. Großmeister der königl. Bibliothek, wurde als Mitverschworner des Cinq Mars (s. d.) 1642 enthauptet.


Thränenwerkzeuge, die Organe, welche theils zur Absonderung. theils zum Abführen der Thränen bestimmt sind: die Thränendrüsen, die Thränenpunkte, die Thränenkanälchen, der Thränensack u. der Thränengang. Die Thränendrüsen sind 2 kleine zusammengesetzte lappige Drüsen ober dem äußern Augenwinkel, welche die Thränen, eine wasserhelle, schwach salzig schmeckende Flüssigkeit, absondern und durch mehre Ausführungsgänge in den äußern Augenwinkel ergießen. Durch die Bewegungen des Auges und der Augenlider werden dieselben über die Oberfläche des Auges weg nach dem innern Augenwinkel geführt in eine dort befindliche Vertiefung, den Thränensee. Daselbst werden sie von den Thränenpunkten, zwei kleinen offenen Mündungen im obern und untern Augenlide, aufgesogen, in die Thränenkanälchen geführt und durch diese in den Thränensack, aus dem sie durch den Thränengang in die Nasenhöhle gelangen. Dis

Rector des Gymnasiums zu Kopenhagen, nord. Alterthumsforscher, Verfasser der „Antiquitatum borealium observationes miscellaneae“ 7 Thle., Kopenhagen 1778–99, Mitherausgeber der Heimskringla. Sein Sohn Börge, geb. 1775, gest. 1829 als Professor der Beredsamkeit u. Staatsrath zu Kopenhagen, class. Philolog u. nord. Alterthumsforscher, setzte mit Verlauff die Herausgabe der Heimskringla fort (Bd. 4–6, Kopenh. 1813–26).


Thorn, poln. Torun, starke preuß. Festung an der Weichsel u. poln. Gränze mit 15100 E., Gymnasium, Getreide- u. Holzhandel, Denkmal des hier gebornen Kopernikus. T. wurde 1232 von dem Deutschorden gegründet, 1466 an Polen abgetreten. 1411 und 1466 Friedensschlüsse zwischen dem Deutschorden u. Polen; 1645 Religionsgespräch (Declaratio Thoreniensis); 1813 tapfere Vertheidigung durch die Bayer gegen die belagernden Russen. – T., Stadt in holl. Limburg, mit 1200 E.; ehemals reichsfürstliche Frauenabtei.


Thoros, griech., thierischer Same.


Thorpe (Shahrp), Benjamin, Engländer, geb. um 1802, verdient um die angelsächs. Literatur durch die Herausgabe des Kädmon (1832), der angelsächs. Uebersetzung des Apollonius von Tyrus (1831), der Analecta Anglo-Saxonica (1834), der Psalmen (1835), des Codex Vercellensis (1837), des Codex Exoniensis (1842), der angelsächs. Gesetze (1840), des Beowulf (1855), einer nordischen Mythologie (1852).


Thorwaldsen, Albert Bertel, geb. 1770 auf der See, von isländischer Abkunft, einer der größten Bildhauer, vorzüglich in Darstellung idealer u. anmuthiger Gestalten, erhielt seine erste Kunstbildung auf der Akademie zu Kopenhagen, kam 1797 nach Rom, wo besonders Canova u. Carstens von großem Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren u. wo er zuerst durch seinen Jason sich einen ausgebreiteten Ruf erwarb. 1819 nach Vollendung des für Luzern bestimmten Denkmals „der sterbende Löwe“ kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er im Triumph empfangen u. vom König zum Staatsrath ernannt wurde, kehrte aber bald nach Rom zurück u. erhielt auf seiner Reise durch Deutschland zahlreiche Aufträge. Erst 1838 kam er wieder nach Kopenhagen u. blieb fortan daselbst bis zu seinem Tode 1844. T. war ein äußerst fleißiger Arbeiter, daher sind seine Werke sehr zahlreich, darunter auch viele Modelle zu Statuen. In Kopenhagen wurde ein Museum erbaut zur Aufnahme seiner Werke u. Kunstschätze, dessen Eröffnung 1846 erfolgte.


Thoth, s. Hermes Trismegistos.


Thou (Thu), Jacques Auguste de, latinisirt Thuanus, geb. 1553 zu Paris, Vicepräsident des Parlaments, diente Heinrich III. und IV. als Staatsmann, war, obgleich katholisch, aus politischen Gründen Gegner der Ligue, hatte einen Hauptantheil an der Abfassung des Edicts von Nantes, wurde nach Sullys Verabschiedung Finanzdirector, st. 1617. Sein berühmtes, in antikem Geiste geschriebenes Geschichtswerk „Historia sui temporis“ erschien zum erstenmal vollständig in 7 Foliobänden zu London 1733. Sein ältester Sohn, François Auguste de T., geb. 1607, Parlamentsrath u. Großmeister der königl. Bibliothek, wurde als Mitverschworner des Cinq Mars (s. d.) 1642 enthauptet.


Thränenwerkzeuge, die Organe, welche theils zur Absonderung. theils zum Abführen der Thränen bestimmt sind: die Thränendrüsen, die Thränenpunkte, die Thränenkanälchen, der Thränensack u. der Thränengang. Die Thränendrüsen sind 2 kleine zusammengesetzte lappige Drüsen ober dem äußern Augenwinkel, welche die Thränen, eine wasserhelle, schwach salzig schmeckende Flüssigkeit, absondern und durch mehre Ausführungsgänge in den äußern Augenwinkel ergießen. Durch die Bewegungen des Auges und der Augenlider werden dieselben über die Oberfläche des Auges weg nach dem innern Augenwinkel geführt in eine dort befindliche Vertiefung, den Thränensee. Daselbst werden sie von den Thränenpunkten, zwei kleinen offenen Mündungen im obern und untern Augenlide, aufgesogen, in die Thränenkanälchen geführt und durch diese in den Thränensack, aus dem sie durch den Thränengang in die Nasenhöhle gelangen. Dis

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0472" n="471"/>
Rector des Gymnasiums zu Kopenhagen, nord. Alterthumsforscher, Verfasser der &#x201E;<hi rendition="#i">Antiquitatum borealium observationes miscellaneae</hi>&#x201C; 7 Thle., Kopenhagen 1778&#x2013;99, Mitherausgeber der Heimskringla. Sein Sohn <hi rendition="#g">Börge</hi>, geb. 1775, gest. 1829 als Professor der Beredsamkeit u. Staatsrath zu Kopenhagen, class. Philolog u. nord. Alterthumsforscher, setzte mit Verlauff die Herausgabe der Heimskringla fort (Bd. 4&#x2013;6, Kopenh. 1813&#x2013;26).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thorn</hi>, poln. <hi rendition="#g">Torun</hi>, starke preuß. Festung an der Weichsel u. poln. Gränze mit 15100 E., Gymnasium, Getreide- u. Holzhandel, Denkmal des hier gebornen Kopernikus. T. wurde 1232 von dem Deutschorden gegründet, 1466 an Polen abgetreten. 1411 und 1466 Friedensschlüsse zwischen dem Deutschorden u. Polen; 1645 Religionsgespräch (<hi rendition="#i">Declaratio Thoreniensis);</hi> 1813 tapfere Vertheidigung durch die Bayer gegen die belagernden Russen. &#x2013; T., Stadt in holl. Limburg, mit 1200 E.; ehemals reichsfürstliche Frauenabtei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thoros</hi>, griech., thierischer Same.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thorpe</hi> (Shahrp), Benjamin, Engländer, geb. um 1802, verdient um die angelsächs. Literatur durch die Herausgabe des Kädmon (1832), der angelsächs. Uebersetzung des Apollonius von Tyrus (1831), der <hi rendition="#i">Analecta Anglo-Saxonica</hi> (1834), der Psalmen (1835), des <hi rendition="#i">Codex Vercellensis</hi> (1837), des <hi rendition="#i">Codex Exoniensis</hi> (1842), der angelsächs. Gesetze (1840), des Beowulf (1855), einer nordischen Mythologie (1852).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thorwaldsen</hi>, Albert Bertel, geb. 1770 auf der See, von isländischer Abkunft, einer der größten Bildhauer, vorzüglich in Darstellung idealer u. anmuthiger Gestalten, erhielt seine erste Kunstbildung auf der Akademie zu Kopenhagen, kam 1797 nach Rom, wo besonders Canova u. Carstens von großem Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren u. wo er zuerst durch seinen Jason sich einen ausgebreiteten Ruf erwarb. 1819 nach Vollendung des für Luzern bestimmten Denkmals &#x201E;der sterbende Löwe&#x201C; kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er im Triumph empfangen u. vom König zum Staatsrath ernannt wurde, kehrte aber bald nach Rom zurück u. erhielt auf seiner Reise durch Deutschland zahlreiche Aufträge. Erst 1838 kam er wieder nach Kopenhagen u. blieb fortan daselbst bis zu seinem Tode 1844. T. war ein äußerst fleißiger Arbeiter, daher sind seine Werke sehr zahlreich, darunter auch viele Modelle zu Statuen. In Kopenhagen wurde ein Museum erbaut zur Aufnahme seiner Werke u. Kunstschätze, dessen Eröffnung 1846 erfolgte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thoth</hi>, s. Hermes Trismegistos.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thou</hi> (Thu), Jacques Auguste de, latinisirt <hi rendition="#i">Thuanus</hi>, geb. 1553 zu Paris, Vicepräsident des Parlaments, diente Heinrich III. und IV. als Staatsmann, war, obgleich katholisch, aus politischen Gründen Gegner der Ligue, hatte einen Hauptantheil an der Abfassung des Edicts von Nantes, wurde nach Sullys Verabschiedung Finanzdirector, st. 1617. Sein berühmtes, in antikem Geiste geschriebenes Geschichtswerk &#x201E;<hi rendition="#i">Historia sui temporis</hi>&#x201C; erschien zum erstenmal vollständig in 7 Foliobänden zu London 1733. Sein ältester Sohn, <hi rendition="#g">François Auguste de</hi> T., geb. 1607, Parlamentsrath u. Großmeister der königl. Bibliothek, wurde als Mitverschworner des Cinq Mars (s. d.) 1642 enthauptet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Thränenwerkzeuge</hi>, die Organe, welche theils zur Absonderung. theils zum Abführen der Thränen bestimmt sind: die Thränendrüsen, die Thränenpunkte, die Thränenkanälchen, der Thränensack u. der Thränengang. Die Thränendrüsen sind 2 kleine zusammengesetzte lappige Drüsen ober dem äußern Augenwinkel, welche die Thränen, eine wasserhelle, schwach salzig schmeckende Flüssigkeit, absondern und durch mehre Ausführungsgänge in den äußern Augenwinkel ergießen. Durch die Bewegungen des Auges und der Augenlider werden dieselben über die Oberfläche des Auges weg nach dem innern Augenwinkel geführt in eine dort befindliche Vertiefung, den Thränensee. Daselbst werden sie von den Thränenpunkten, zwei kleinen offenen Mündungen im obern und untern Augenlide, aufgesogen, in die Thränenkanälchen geführt und durch diese in den Thränensack, aus dem sie durch den Thränengang in die Nasenhöhle gelangen. Dis
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[471/0472] Rector des Gymnasiums zu Kopenhagen, nord. Alterthumsforscher, Verfasser der „Antiquitatum borealium observationes miscellaneae“ 7 Thle., Kopenhagen 1778–99, Mitherausgeber der Heimskringla. Sein Sohn Börge, geb. 1775, gest. 1829 als Professor der Beredsamkeit u. Staatsrath zu Kopenhagen, class. Philolog u. nord. Alterthumsforscher, setzte mit Verlauff die Herausgabe der Heimskringla fort (Bd. 4–6, Kopenh. 1813–26). Thorn, poln. Torun, starke preuß. Festung an der Weichsel u. poln. Gränze mit 15100 E., Gymnasium, Getreide- u. Holzhandel, Denkmal des hier gebornen Kopernikus. T. wurde 1232 von dem Deutschorden gegründet, 1466 an Polen abgetreten. 1411 und 1466 Friedensschlüsse zwischen dem Deutschorden u. Polen; 1645 Religionsgespräch (Declaratio Thoreniensis); 1813 tapfere Vertheidigung durch die Bayer gegen die belagernden Russen. – T., Stadt in holl. Limburg, mit 1200 E.; ehemals reichsfürstliche Frauenabtei. Thoros, griech., thierischer Same. Thorpe (Shahrp), Benjamin, Engländer, geb. um 1802, verdient um die angelsächs. Literatur durch die Herausgabe des Kädmon (1832), der angelsächs. Uebersetzung des Apollonius von Tyrus (1831), der Analecta Anglo-Saxonica (1834), der Psalmen (1835), des Codex Vercellensis (1837), des Codex Exoniensis (1842), der angelsächs. Gesetze (1840), des Beowulf (1855), einer nordischen Mythologie (1852). Thorwaldsen, Albert Bertel, geb. 1770 auf der See, von isländischer Abkunft, einer der größten Bildhauer, vorzüglich in Darstellung idealer u. anmuthiger Gestalten, erhielt seine erste Kunstbildung auf der Akademie zu Kopenhagen, kam 1797 nach Rom, wo besonders Canova u. Carstens von großem Einfluß auf seine weitere Ausbildung waren u. wo er zuerst durch seinen Jason sich einen ausgebreiteten Ruf erwarb. 1819 nach Vollendung des für Luzern bestimmten Denkmals „der sterbende Löwe“ kehrte er nach Kopenhagen zurück, wo er im Triumph empfangen u. vom König zum Staatsrath ernannt wurde, kehrte aber bald nach Rom zurück u. erhielt auf seiner Reise durch Deutschland zahlreiche Aufträge. Erst 1838 kam er wieder nach Kopenhagen u. blieb fortan daselbst bis zu seinem Tode 1844. T. war ein äußerst fleißiger Arbeiter, daher sind seine Werke sehr zahlreich, darunter auch viele Modelle zu Statuen. In Kopenhagen wurde ein Museum erbaut zur Aufnahme seiner Werke u. Kunstschätze, dessen Eröffnung 1846 erfolgte. Thoth, s. Hermes Trismegistos. Thou (Thu), Jacques Auguste de, latinisirt Thuanus, geb. 1553 zu Paris, Vicepräsident des Parlaments, diente Heinrich III. und IV. als Staatsmann, war, obgleich katholisch, aus politischen Gründen Gegner der Ligue, hatte einen Hauptantheil an der Abfassung des Edicts von Nantes, wurde nach Sullys Verabschiedung Finanzdirector, st. 1617. Sein berühmtes, in antikem Geiste geschriebenes Geschichtswerk „Historia sui temporis“ erschien zum erstenmal vollständig in 7 Foliobänden zu London 1733. Sein ältester Sohn, François Auguste de T., geb. 1607, Parlamentsrath u. Großmeister der königl. Bibliothek, wurde als Mitverschworner des Cinq Mars (s. d.) 1642 enthauptet. Thränenwerkzeuge, die Organe, welche theils zur Absonderung. theils zum Abführen der Thränen bestimmt sind: die Thränendrüsen, die Thränenpunkte, die Thränenkanälchen, der Thränensack u. der Thränengang. Die Thränendrüsen sind 2 kleine zusammengesetzte lappige Drüsen ober dem äußern Augenwinkel, welche die Thränen, eine wasserhelle, schwach salzig schmeckende Flüssigkeit, absondern und durch mehre Ausführungsgänge in den äußern Augenwinkel ergießen. Durch die Bewegungen des Auges und der Augenlider werden dieselben über die Oberfläche des Auges weg nach dem innern Augenwinkel geführt in eine dort befindliche Vertiefung, den Thränensee. Daselbst werden sie von den Thränenpunkten, zwei kleinen offenen Mündungen im obern und untern Augenlide, aufgesogen, in die Thränenkanälchen geführt und durch diese in den Thränensack, aus dem sie durch den Thränengang in die Nasenhöhle gelangen. Dis

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/472
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/472>, abgerufen am 26.04.2024.