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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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einer Summe von der vorhergehenden Seite auf eine andere; t. iren, fortbringen, übertragen.


Transporteur (-öhr), frz.-deutsch, mathematisches Instrument zum Messen der Winkel, ein Halbkreis in Grade u. Gradestheile getheilt.


Transrhenanisch, jenseits des Rheins.


Transscendent (vom lat. transcendere, übersteigen), bedeutet in der philosophischen Kunstsprache alles, was die Erkenntniß des menschlichen Geistes übersteigt, näher das, was der an seine bestimmten Gesetze gebundene Verstand des Menschen nicht zu durchdringen vermag; t. al, das allem Erfahrungsmäßigen zu Grunde Liegende, das Ursprüngliche, in jeder Hinsicht a priori Bestimmte, z. B. Raum und Zeit. T. alphilosophie, die Philosophie, welche die letzten außer aller Erfahrung liegenden Gründe unserer Erkenntniß zu erforschen strebt, die Fundamentalphilosophie; t. aler Synthetismus, die philosophische Anschauung, welche die Ableitung des Seins aus dem Wissen, des Realen aus dem Idealen für unmöglich erklärt, weil Sein u. Wissen, Reales u. Ideales ursprünglich gesetzt und verknüpft seien. - Die Ausdrücke sind durch Kants Kriticismus in Aufnahme gekommen; vgl. Schelling.


Transscribiren, lat.-dtsch., schriftlich übertragen, auf einen andern schreiben.


Transsept, lat.-deutsch, Querbau; das Kreuzschiff in den mittelalterlichen Kirchen.


Transspiriren, lat.-deutsch, ausdünsten, ruchbar werden; Transspiration, Ausdünstung.


Transsubstantiation, lat.-dtsch., die Verwandlung des Brotes und Weines im heil. Abendmahl in das Fleisch und Blut Christi.


Transsudiren, lat.-deutsch, durchschwitzen, durchsickern; davon das Substantiv Transsudation.


Transsylvanien s. Siebenbürgen.


Transvaalsche Republik, im südafrik. Hochland, westl. von Natal, von ausgewanderten Boers gestiftet, ein Gebiet von mehr als 2000 #M., mit 40000 weißen u. 100000 farbigen E.; Hauptort: Potchefstrom.


Transversal, lat.-dtsch., schräg, schief; T.e, in der Geometrie eine gerade oder krumme Linie, die ein System anderer Linien durchschneidet.


Trapani, das alte Drepanum, sicil. Hafenstadt und Festung an der Westküste mit 26000 E., Fabrikation von Eisen-, Marmor-, Alabaster-, Perlmutterwaaren, Seesalzbereitung.


Trapeso, Trappeso, neapolit. Gewicht etwa = 8 holländ. As.


Trapez, heißt in der Geometrie ein Viereck mit 2 parallelen, aber ungleichen Seiten; T. oide, Vierecke, bei denen keine Seite der andern parallel ist.


Trapezunt, Trebisonde, türk. Tarabosan, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Ejalets in Kleinasien, Hafenstadt am schwarzen Meere mit etwa 40000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Persien u. Innerasien. - T. war eine Kolonie von Sinope u. frühe ein wichtiger Platz; nach 1204 wurde es Hauptstadt eines byzantin. Seitenkaiserthums, das der Komnene Alexius stiftete, als die Kreuzfahrer Konstantinopel erobert hatten; es erhielt sich mühsam zwischen dem Sultanate Ikonium und den Mongolen, hatte seine Palastrevolutionen und Bürgerkriege, wurde endlich 1462 von Mohammed II., dem Eroberer Konstantinopels, eingezogen. (Fallmereyer, Geschichte des Kaiserthums von T., München 1827.)


Trapiche (-itsche), span., Zuckermühle, Plantage ausschließlich für Zucker.


Trapp, Name für die Porphyre, basaltische Wacke, Phonolithe und ähnliche plutonische Gebilde.


Trappe, lat. otis, eine Gattung Laufvögel mit kurzem, etwas gewölbtem Schnabel, mäßig hohen, geschuppten Beinen mit 3 kurzen Zehen, ohne Hinterzehe; große und schwere, aber doch sehr bewegliche Vögel, namentlich außerordentlich schnell im Lauf, auch ihr Flug ist im Verhältniß zu ihrer Schwere noch ziemlich schnell. Sie sind scheu u. vorsichtig, leben in kleinen Gesellschaften nur auf offenen Feldern u. nähren sich von Samen, Kräutern u. Insekten. Die große T. (o. tarda), der schwerste europ. Vogel, bis über 30 Pfd., u. über 3' lang, das Weibchen viel kleiner, gehört zur hohen Jagd. In Deutschland u. Rußland. Die

einer Summe von der vorhergehenden Seite auf eine andere; t. iren, fortbringen, übertragen.


Transporteur (–öhr), frz.-deutsch, mathematisches Instrument zum Messen der Winkel, ein Halbkreis in Grade u. Gradestheile getheilt.


Transrhenanisch, jenseits des Rheins.


Transscendent (vom lat. transcendere, übersteigen), bedeutet in der philosophischen Kunstsprache alles, was die Erkenntniß des menschlichen Geistes übersteigt, näher das, was der an seine bestimmten Gesetze gebundene Verstand des Menschen nicht zu durchdringen vermag; t. al, das allem Erfahrungsmäßigen zu Grunde Liegende, das Ursprüngliche, in jeder Hinsicht a priori Bestimmte, z. B. Raum und Zeit. T. alphilosophie, die Philosophie, welche die letzten außer aller Erfahrung liegenden Gründe unserer Erkenntniß zu erforschen strebt, die Fundamentalphilosophie; t. aler Synthetismus, die philosophische Anschauung, welche die Ableitung des Seins aus dem Wissen, des Realen aus dem Idealen für unmöglich erklärt, weil Sein u. Wissen, Reales u. Ideales ursprünglich gesetzt und verknüpft seien. – Die Ausdrücke sind durch Kants Kriticismus in Aufnahme gekommen; vgl. Schelling.


Transscribiren, lat.-dtsch., schriftlich übertragen, auf einen andern schreiben.


Transsept, lat.-deutsch, Querbau; das Kreuzschiff in den mittelalterlichen Kirchen.


Transspiriren, lat.-deutsch, ausdünsten, ruchbar werden; Transspiration, Ausdünstung.


Transsubstantiation, lat.-dtsch., die Verwandlung des Brotes und Weines im heil. Abendmahl in das Fleisch und Blut Christi.


Transsudiren, lat.-deutsch, durchschwitzen, durchsickern; davon das Substantiv Transsudation.


Transsylvanien s. Siebenbürgen.


Transvaalsche Republik, im südafrik. Hochland, westl. von Natal, von ausgewanderten Boers gestiftet, ein Gebiet von mehr als 2000 □M., mit 40000 weißen u. 100000 farbigen E.; Hauptort: Potchefstrom.


Transversal, lat.-dtsch., schräg, schief; T.e, in der Geometrie eine gerade oder krumme Linie, die ein System anderer Linien durchschneidet.


Trapani, das alte Drepanum, sicil. Hafenstadt und Festung an der Westküste mit 26000 E., Fabrikation von Eisen-, Marmor-, Alabaster-, Perlmutterwaaren, Seesalzbereitung.


Trapeso, Trappeso, neapolit. Gewicht etwa = 8 holländ. As.


Trapez, heißt in der Geometrie ein Viereck mit 2 parallelen, aber ungleichen Seiten; T. oide, Vierecke, bei denen keine Seite der andern parallel ist.


Trapezunt, Trebisonde, türk. Tarabosan, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Ejalets in Kleinasien, Hafenstadt am schwarzen Meere mit etwa 40000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Persien u. Innerasien. – T. war eine Kolonie von Sinope u. frühe ein wichtiger Platz; nach 1204 wurde es Hauptstadt eines byzantin. Seitenkaiserthums, das der Komnene Alexius stiftete, als die Kreuzfahrer Konstantinopel erobert hatten; es erhielt sich mühsam zwischen dem Sultanate Ikonium und den Mongolen, hatte seine Palastrevolutionen und Bürgerkriege, wurde endlich 1462 von Mohammed II., dem Eroberer Konstantinopels, eingezogen. (Fallmereyer, Geschichte des Kaiserthums von T., München 1827.)


Trapiche (–itsche), span., Zuckermühle, Plantage ausschließlich für Zucker.


Trapp, Name für die Porphyre, basaltische Wacke, Phonolithe und ähnliche plutonische Gebilde.


Trappe, lat. otis, eine Gattung Laufvögel mit kurzem, etwas gewölbtem Schnabel, mäßig hohen, geschuppten Beinen mit 3 kurzen Zehen, ohne Hinterzehe; große und schwere, aber doch sehr bewegliche Vögel, namentlich außerordentlich schnell im Lauf, auch ihr Flug ist im Verhältniß zu ihrer Schwere noch ziemlich schnell. Sie sind scheu u. vorsichtig, leben in kleinen Gesellschaften nur auf offenen Feldern u. nähren sich von Samen, Kräutern u. Insekten. Die große T. (o. tarda), der schwerste europ. Vogel, bis über 30 Pfd., u. über 3' lang, das Weibchen viel kleiner, gehört zur hohen Jagd. In Deutschland u. Rußland. Die

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[508/0509] einer Summe von der vorhergehenden Seite auf eine andere; t. iren, fortbringen, übertragen. Transporteur (–öhr), frz.-deutsch, mathematisches Instrument zum Messen der Winkel, ein Halbkreis in Grade u. Gradestheile getheilt. Transrhenanisch, jenseits des Rheins. Transscendent (vom lat. transcendere, übersteigen), bedeutet in der philosophischen Kunstsprache alles, was die Erkenntniß des menschlichen Geistes übersteigt, näher das, was der an seine bestimmten Gesetze gebundene Verstand des Menschen nicht zu durchdringen vermag; t. al, das allem Erfahrungsmäßigen zu Grunde Liegende, das Ursprüngliche, in jeder Hinsicht a priori Bestimmte, z. B. Raum und Zeit. T. alphilosophie, die Philosophie, welche die letzten außer aller Erfahrung liegenden Gründe unserer Erkenntniß zu erforschen strebt, die Fundamentalphilosophie; t. aler Synthetismus, die philosophische Anschauung, welche die Ableitung des Seins aus dem Wissen, des Realen aus dem Idealen für unmöglich erklärt, weil Sein u. Wissen, Reales u. Ideales ursprünglich gesetzt und verknüpft seien. – Die Ausdrücke sind durch Kants Kriticismus in Aufnahme gekommen; vgl. Schelling. Transscribiren, lat.-dtsch., schriftlich übertragen, auf einen andern schreiben. Transsept, lat.-deutsch, Querbau; das Kreuzschiff in den mittelalterlichen Kirchen. Transspiriren, lat.-deutsch, ausdünsten, ruchbar werden; Transspiration, Ausdünstung. Transsubstantiation, lat.-dtsch., die Verwandlung des Brotes und Weines im heil. Abendmahl in das Fleisch und Blut Christi. Transsudiren, lat.-deutsch, durchschwitzen, durchsickern; davon das Substantiv Transsudation. Transsylvanien s. Siebenbürgen. Transvaalsche Republik, im südafrik. Hochland, westl. von Natal, von ausgewanderten Boers gestiftet, ein Gebiet von mehr als 2000 □M., mit 40000 weißen u. 100000 farbigen E.; Hauptort: Potchefstrom. Transversal, lat.-dtsch., schräg, schief; T.e, in der Geometrie eine gerade oder krumme Linie, die ein System anderer Linien durchschneidet. Trapani, das alte Drepanum, sicil. Hafenstadt und Festung an der Westküste mit 26000 E., Fabrikation von Eisen-, Marmor-, Alabaster-, Perlmutterwaaren, Seesalzbereitung. Trapeso, Trappeso, neapolit. Gewicht etwa = 8 holländ. As. Trapez, heißt in der Geometrie ein Viereck mit 2 parallelen, aber ungleichen Seiten; T. oide, Vierecke, bei denen keine Seite der andern parallel ist. Trapezunt, Trebisonde, türk. Tarabosan, Hauptstadt des gleichnamigen türk. Ejalets in Kleinasien, Hafenstadt am schwarzen Meere mit etwa 40000 E., Hauptplatz für den Verkehr zwischen Europa, Persien u. Innerasien. – T. war eine Kolonie von Sinope u. frühe ein wichtiger Platz; nach 1204 wurde es Hauptstadt eines byzantin. Seitenkaiserthums, das der Komnene Alexius stiftete, als die Kreuzfahrer Konstantinopel erobert hatten; es erhielt sich mühsam zwischen dem Sultanate Ikonium und den Mongolen, hatte seine Palastrevolutionen und Bürgerkriege, wurde endlich 1462 von Mohammed II., dem Eroberer Konstantinopels, eingezogen. (Fallmereyer, Geschichte des Kaiserthums von T., München 1827.) Trapiche (–itsche), span., Zuckermühle, Plantage ausschließlich für Zucker. Trapp, Name für die Porphyre, basaltische Wacke, Phonolithe und ähnliche plutonische Gebilde. Trappe, lat. otis, eine Gattung Laufvögel mit kurzem, etwas gewölbtem Schnabel, mäßig hohen, geschuppten Beinen mit 3 kurzen Zehen, ohne Hinterzehe; große und schwere, aber doch sehr bewegliche Vögel, namentlich außerordentlich schnell im Lauf, auch ihr Flug ist im Verhältniß zu ihrer Schwere noch ziemlich schnell. Sie sind scheu u. vorsichtig, leben in kleinen Gesellschaften nur auf offenen Feldern u. nähren sich von Samen, Kräutern u. Insekten. Die große T. (o. tarda), der schwerste europ. Vogel, bis über 30 Pfd., u. über 3' lang, das Weibchen viel kleiner, gehört zur hohen Jagd. In Deutschland u. Rußland. Die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 508. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/509>, abgerufen am 28.04.2024.