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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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beschränkte, daher verdunkelt sich auch das Bewußtsein, und als Folge davon das bewußte Denken (Reflexion) und Wollen. Dagegen dauern die von dem Gangliensystem abhängigen Verrichtungen fort, das Gemeingefühl (die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Leibes) ist in lebhafter Thätigkeit u. erregt in der Seele Vorstellungen. Die Beschaffenheit des T.es, ob angenehm od. unangenehm, hängt theils von dem Gemeingefühle (bei überfülltem Magen, Blutandrang gegen den Kopf, Athmungsbeschwerden etc. träumt niemand angenehm), theils von der Phantasie ab (der Betrübte, Bedrohte etc. träumt in der Regel schwer); der intellectuelle u. sittliche Gehalt des T.es wird dagegen durch die intellectuelle und sittliche Ausbildung des Menschen bestimmt (der Mann träumt anders als das Kind, der Gelehrte anders als der Jäger, der Keusche anders als der Wüstling), und daher ist die Behauptung, daß man einen Menschen auch an seinen Träumen zu kennen vermöge, mit gewisser Beschränkung genommen keine unwahre. Jedenfalls hat aber das T. leben der Seele eine viel geringere Bedeutung als das wache Leben u. der Volksmund bezeichnet die Träume ganz richtig als Schäume; daß jedoch die meisten Völker alter und neuer Zeit in den Träumen etwas Prophetisches gesucht haben, befremdet den nicht, welcher die verschiedenen Mittel kennt, deren sich schon die Menschen bedient haben um einen Blick in die Zukunft zu werfen. - Das T. leben dauert während des ganzen Schlafes fort; von den Träumen im gefunden, tiefen Schlafe können wir nichts Bestimmtes wissen, weil wir sie vergessen oder von den Morgenträumen nicht zu unterscheiden vermögen.


Traumaticin, Lösung von Gutta Percha in Chloroform, wird in der Chirurgie angewendet.


Traumatika, griech., Wundmittel.


Traun, Nebenfluß der Donau, entspringt in den steyerschen Alpen, bildet im Erzherzogthum Oesterreich den Hallstädter-, dann den Gmundener- od. T.see, bei Roithahn einen prächtigen Wasserfall, ist von Gmunden an schiffbar, mündet unterhalb Ebersberg. Nach der T. hieß bis 1849 der südöstl. Theil von Oberösterreich das T. viertel.


Traun, Otto Ferdinand, Graf von Abensberg, geb. 1677, trat zuerst in brandenburg., dann in kaiserl. Dienste, focht in den Niederlanden, in Spanien, Italien, Sicilien, schlug als Feldzeugmeister u. Gouverneur von Mailand die Spanier bei Campo Santo (1743), leitete 1744 die glänzenden Operationen des kaiserl. Heeres am Rheine, manövrirte im gleich en Jahre Friedrich II. aus Böhmen hinaus u. trieb im folgenden Jahre die Franzosen über den Rhein zurück; er st. 1748 als Commandirender von Siebenbürgen zu Hermannstadt.


Trautenau, Trutnov. böhm. Stadt an der Aupa, im Kreise Gitschin, mit 2500 E., Leinwand- u. Garnfabrikation.


Trautmannsdorf, uraltes adeliges Geschlecht, urkundlich zuerst in Steyermark vorkommend, jetzt theils fürstlich, theils gräflich, theilt sich in die böhm. Linie (diese in 2 Zweige), u. die steyermärkische oder Hartmannslinie (gleichfalls mit 2 Zweigen). Die berühmtesten T. sind: Max, geb. 1584 zu Grätz, Staatsmann unter Kaiser Ferdinand II. u. III., wurde 1623 Reichsgraf, schloß 1619 den Bund Ferdinands II. mit Maximilian von Bayern, 1634 den Prager Frieden; 1648 brachte er endlich den westfälischen Frieden zu Stande, st. 1650, ein großer Staatsmann u. hochherziger Charakter. - Siegmund Joachim, Graf, geb. 1636, focht früh in kaiserl. Diensten, dann mit Bewilligung des Kaisers in sächs., venetian. und poln. gegen die Türken, seit 1700 als Feldmarschall wieder in kaiserl., st. 1706. - Ferdinand, Fürst von T.-Weinsberg, der böhm. Linie angehörig, geb. 1749, Staatsmann, wurde 1806 Reichsfürst, st. 1827 als k. k. Staats- und Conferenzminister.


Trauung, Copulation, die Abschließung der Ehe, nach den Vorschriften des Tridentinerconcils eingeleitet durch das Eheverlöbniß, Ausrufung der Verlobten und das Brautexamen, bestehend in der vor dem zuständigen Pfarrer u. mindestens 2 Zeugen abgegebenen Erklärung der beiderseitigen Einwilligung in die Ehe (des Eheconsenses), findet

beschränkte, daher verdunkelt sich auch das Bewußtsein, und als Folge davon das bewußte Denken (Reflexion) und Wollen. Dagegen dauern die von dem Gangliensystem abhängigen Verrichtungen fort, das Gemeingefühl (die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Leibes) ist in lebhafter Thätigkeit u. erregt in der Seele Vorstellungen. Die Beschaffenheit des T.es, ob angenehm od. unangenehm, hängt theils von dem Gemeingefühle (bei überfülltem Magen, Blutandrang gegen den Kopf, Athmungsbeschwerden etc. träumt niemand angenehm), theils von der Phantasie ab (der Betrübte, Bedrohte etc. träumt in der Regel schwer); der intellectuelle u. sittliche Gehalt des T.es wird dagegen durch die intellectuelle und sittliche Ausbildung des Menschen bestimmt (der Mann träumt anders als das Kind, der Gelehrte anders als der Jäger, der Keusche anders als der Wüstling), und daher ist die Behauptung, daß man einen Menschen auch an seinen Träumen zu kennen vermöge, mit gewisser Beschränkung genommen keine unwahre. Jedenfalls hat aber das T. leben der Seele eine viel geringere Bedeutung als das wache Leben u. der Volksmund bezeichnet die Träume ganz richtig als Schäume; daß jedoch die meisten Völker alter und neuer Zeit in den Träumen etwas Prophetisches gesucht haben, befremdet den nicht, welcher die verschiedenen Mittel kennt, deren sich schon die Menschen bedient haben um einen Blick in die Zukunft zu werfen. – Das T. leben dauert während des ganzen Schlafes fort; von den Träumen im gefunden, tiefen Schlafe können wir nichts Bestimmtes wissen, weil wir sie vergessen oder von den Morgenträumen nicht zu unterscheiden vermögen.


Traumaticin, Lösung von Gutta Percha in Chloroform, wird in der Chirurgie angewendet.


Traumatika, griech., Wundmittel.


Traun, Nebenfluß der Donau, entspringt in den steyerschen Alpen, bildet im Erzherzogthum Oesterreich den Hallstädter-, dann den Gmundener- od. T.see, bei Roithahn einen prächtigen Wasserfall, ist von Gmunden an schiffbar, mündet unterhalb Ebersberg. Nach der T. hieß bis 1849 der südöstl. Theil von Oberösterreich das T. viertel.


Traun, Otto Ferdinand, Graf von Abensberg, geb. 1677, trat zuerst in brandenburg., dann in kaiserl. Dienste, focht in den Niederlanden, in Spanien, Italien, Sicilien, schlug als Feldzeugmeister u. Gouverneur von Mailand die Spanier bei Campo Santo (1743), leitete 1744 die glänzenden Operationen des kaiserl. Heeres am Rheine, manövrirte im gleich en Jahre Friedrich II. aus Böhmen hinaus u. trieb im folgenden Jahre die Franzosen über den Rhein zurück; er st. 1748 als Commandirender von Siebenbürgen zu Hermannstadt.


Trautenau, Trutnov. böhm. Stadt an der Aupa, im Kreise Gitschin, mit 2500 E., Leinwand- u. Garnfabrikation.


Trautmannsdorf, uraltes adeliges Geschlecht, urkundlich zuerst in Steyermark vorkommend, jetzt theils fürstlich, theils gräflich, theilt sich in die böhm. Linie (diese in 2 Zweige), u. die steyermärkische oder Hartmannslinie (gleichfalls mit 2 Zweigen). Die berühmtesten T. sind: Max, geb. 1584 zu Grätz, Staatsmann unter Kaiser Ferdinand II. u. III., wurde 1623 Reichsgraf, schloß 1619 den Bund Ferdinands II. mit Maximilian von Bayern, 1634 den Prager Frieden; 1648 brachte er endlich den westfälischen Frieden zu Stande, st. 1650, ein großer Staatsmann u. hochherziger Charakter. – Siegmund Joachim, Graf, geb. 1636, focht früh in kaiserl. Diensten, dann mit Bewilligung des Kaisers in sächs., venetian. und poln. gegen die Türken, seit 1700 als Feldmarschall wieder in kaiserl., st. 1706. – Ferdinand, Fürst von T.-Weinsberg, der böhm. Linie angehörig, geb. 1749, Staatsmann, wurde 1806 Reichsfürst, st. 1827 als k. k. Staats- und Conferenzminister.


Trauung, Copulation, die Abschließung der Ehe, nach den Vorschriften des Tridentinerconcils eingeleitet durch das Eheverlöbniß, Ausrufung der Verlobten und das Brautexamen, bestehend in der vor dem zuständigen Pfarrer u. mindestens 2 Zeugen abgegebenen Erklärung der beiderseitigen Einwilligung in die Ehe (des Eheconsenses), findet

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beschränkte, daher verdunkelt sich auch das Bewußtsein, und als Folge davon das bewußte Denken (Reflexion) und Wollen. Dagegen dauern die von dem Gangliensystem abhängigen Verrichtungen fort, das Gemeingefühl (die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Leibes) ist in lebhafter Thätigkeit u. erregt in der Seele Vorstellungen. Die Beschaffenheit des T.es, ob angenehm od. unangenehm, hängt theils von dem Gemeingefühle (bei überfülltem Magen, Blutandrang gegen den Kopf, Athmungsbeschwerden etc. träumt niemand angenehm), theils von der Phantasie ab (der Betrübte, Bedrohte etc. träumt in der Regel schwer); der intellectuelle u. sittliche Gehalt des T.es wird dagegen durch die intellectuelle und sittliche Ausbildung des Menschen bestimmt (der Mann träumt anders als das Kind, der Gelehrte anders als der Jäger, der Keusche anders als der Wüstling), und daher ist die Behauptung, daß man einen Menschen auch an seinen Träumen zu kennen vermöge, mit gewisser Beschränkung genommen keine unwahre. Jedenfalls hat aber das T. <hi rendition="#g">leben</hi> der Seele eine viel geringere Bedeutung als das wache Leben u. der Volksmund bezeichnet die Träume ganz richtig als Schäume; daß jedoch die meisten Völker alter und neuer Zeit in den Träumen etwas Prophetisches gesucht haben, befremdet den nicht, welcher die verschiedenen Mittel kennt, deren sich schon die Menschen bedient haben um einen Blick in die Zukunft zu werfen. &#x2013; Das T. leben dauert während des ganzen Schlafes fort; von den Träumen im gefunden, tiefen Schlafe können wir nichts Bestimmtes wissen, weil wir sie vergessen oder von den Morgenträumen nicht zu unterscheiden vermögen.</p><lb/>
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[510/0511] beschränkte, daher verdunkelt sich auch das Bewußtsein, und als Folge davon das bewußte Denken (Reflexion) und Wollen. Dagegen dauern die von dem Gangliensystem abhängigen Verrichtungen fort, das Gemeingefühl (die allgemeine Empfindung von dem innern Zustande des Leibes) ist in lebhafter Thätigkeit u. erregt in der Seele Vorstellungen. Die Beschaffenheit des T.es, ob angenehm od. unangenehm, hängt theils von dem Gemeingefühle (bei überfülltem Magen, Blutandrang gegen den Kopf, Athmungsbeschwerden etc. träumt niemand angenehm), theils von der Phantasie ab (der Betrübte, Bedrohte etc. träumt in der Regel schwer); der intellectuelle u. sittliche Gehalt des T.es wird dagegen durch die intellectuelle und sittliche Ausbildung des Menschen bestimmt (der Mann träumt anders als das Kind, der Gelehrte anders als der Jäger, der Keusche anders als der Wüstling), und daher ist die Behauptung, daß man einen Menschen auch an seinen Träumen zu kennen vermöge, mit gewisser Beschränkung genommen keine unwahre. Jedenfalls hat aber das T. leben der Seele eine viel geringere Bedeutung als das wache Leben u. der Volksmund bezeichnet die Träume ganz richtig als Schäume; daß jedoch die meisten Völker alter und neuer Zeit in den Träumen etwas Prophetisches gesucht haben, befremdet den nicht, welcher die verschiedenen Mittel kennt, deren sich schon die Menschen bedient haben um einen Blick in die Zukunft zu werfen. – Das T. leben dauert während des ganzen Schlafes fort; von den Träumen im gefunden, tiefen Schlafe können wir nichts Bestimmtes wissen, weil wir sie vergessen oder von den Morgenträumen nicht zu unterscheiden vermögen. Traumaticin, Lösung von Gutta Percha in Chloroform, wird in der Chirurgie angewendet. Traumatika, griech., Wundmittel. Traun, Nebenfluß der Donau, entspringt in den steyerschen Alpen, bildet im Erzherzogthum Oesterreich den Hallstädter-, dann den Gmundener- od. T.see, bei Roithahn einen prächtigen Wasserfall, ist von Gmunden an schiffbar, mündet unterhalb Ebersberg. Nach der T. hieß bis 1849 der südöstl. Theil von Oberösterreich das T. viertel. Traun, Otto Ferdinand, Graf von Abensberg, geb. 1677, trat zuerst in brandenburg., dann in kaiserl. Dienste, focht in den Niederlanden, in Spanien, Italien, Sicilien, schlug als Feldzeugmeister u. Gouverneur von Mailand die Spanier bei Campo Santo (1743), leitete 1744 die glänzenden Operationen des kaiserl. Heeres am Rheine, manövrirte im gleich en Jahre Friedrich II. aus Böhmen hinaus u. trieb im folgenden Jahre die Franzosen über den Rhein zurück; er st. 1748 als Commandirender von Siebenbürgen zu Hermannstadt. Trautenau, Trutnov. böhm. Stadt an der Aupa, im Kreise Gitschin, mit 2500 E., Leinwand- u. Garnfabrikation. Trautmannsdorf, uraltes adeliges Geschlecht, urkundlich zuerst in Steyermark vorkommend, jetzt theils fürstlich, theils gräflich, theilt sich in die böhm. Linie (diese in 2 Zweige), u. die steyermärkische oder Hartmannslinie (gleichfalls mit 2 Zweigen). Die berühmtesten T. sind: Max, geb. 1584 zu Grätz, Staatsmann unter Kaiser Ferdinand II. u. III., wurde 1623 Reichsgraf, schloß 1619 den Bund Ferdinands II. mit Maximilian von Bayern, 1634 den Prager Frieden; 1648 brachte er endlich den westfälischen Frieden zu Stande, st. 1650, ein großer Staatsmann u. hochherziger Charakter. – Siegmund Joachim, Graf, geb. 1636, focht früh in kaiserl. Diensten, dann mit Bewilligung des Kaisers in sächs., venetian. und poln. gegen die Türken, seit 1700 als Feldmarschall wieder in kaiserl., st. 1706. – Ferdinand, Fürst von T.-Weinsberg, der böhm. Linie angehörig, geb. 1749, Staatsmann, wurde 1806 Reichsfürst, st. 1827 als k. k. Staats- und Conferenzminister. Trauung, Copulation, die Abschließung der Ehe, nach den Vorschriften des Tridentinerconcils eingeleitet durch das Eheverlöbniß, Ausrufung der Verlobten und das Brautexamen, bestehend in der vor dem zuständigen Pfarrer u. mindestens 2 Zeugen abgegebenen Erklärung der beiderseitigen Einwilligung in die Ehe (des Eheconsenses), findet

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 510. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/511>, abgerufen am 29.04.2024.