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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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zitternd, bebend macht. Tremuliren, beben; Tremulation, Bebung.


Trenck, Franz, Freiherr von der, geb. 1714, Sohn eines k. k. Hauptmanns, aus dem Preußischen stammend, aber in Slavonien begütert, wurde frühe Soldat, mußte aber wegen Insubordination das österr. u. russ. Militär verlassen, stellte im österr. Erbfolgekriege ein Freikorps Panduren u. leistete gute Dienste, schändete aber seinen Namen durch Grausamkeit, Raub u. Ausschweifungen und kam, überdies der Begünstigung einer Meuterei in Slavonien angeklagt, 1746 auf den Spielberg, wo er 1749 st. Sein Vetter, Friedrich, Freiherr von der T., geb. 1726 zu Königsberg, Sohn eines preuß. Generals, diente als Cornet in den Gardes du Corps Friedrichs II., wurde aber wegen eines galanten Verhältnisses zu der Prinzessin Amalie auf die Citadelle von Glatz gesetzt, woraus er sich 1747 befreite; hielt sich in Rußland, Polen und Oesterreich auf, wurde 1753 bei Danzig von preuß. Soldaten aufgehoben und bis 1763 in schwerem Kerker zu Magdeburg festgehalten. Von Friedrich Wilhelm II. erhielt er seine Güter in Preußen zurück, lebte hierauf zu Aachen, Spaa, Mannheim etc., verwickelte sich überall in Händel, ging nach dem Ausbruche der franz. Revolution nach Paris, wo ihn Robespierre 1794 als Agen ten fremder Mächte guillotiniren ließ. Seine Lebensbeschreibung erregte ungeheures Aufsehen, enthält aber sicher manche Unwahrheit; Graf Schlabrendorf, der ihn zu Paris kennen lernte, versichert, daß dem T. das Lügen zur zweiten Natur gewesen sei.


Trendelenburg, F. Adolf, Philosoph und geistreicher Schriftsteller, geb. 1802 zu Eutin, 1833 Professor an der Berliner Universität, derzeit auch Secretär der Akademie der Wissenschaften, suchte dem philosophischen Babel unserer Zeit dadurch ein Ende zu machen, daß er auf Verständigungspunkte in der alten, namentlich aristotelischen Excerpta ex organo Aristotelis, Berlin 1836 u. a. m.) Philosophie hinwies, jedoch ohne einen besondern Erfolg. Veröffentlichte neuestens eine Kunstbetrachtung über den Kölner Dom (Köln 1853) sowie eine neue Auffassung der Metaphysik Herbarts (Berlin 1854).


Trent, Fluß in England, bildet nach einem Laufe von 28 Ml. mit der Ouse den Humber.


Trenton, s. Neujersey.


Trentschin, Trencsin, ungar. Comitat, an Mähren gränzend, von der Waag durchflossen, von Ausläufern der Karpathen durchzogen, ist fruchtbar und ungemein reich an Mineralwassern; hat auf 73 #M. 213000 E. Die Hauptstadt T. an der Waag mit 4000 E., hat festes Schloß, Gymnasium der Piaristen. In der Nähe bei Teplicz die berühmten warmen Bäder (T.er Bäder) von 28 bis 32°R., sehr wirksame Schwefelwasser.


Trepanation, in der Chirurgie die kunstgerechte Eröffnung der Schädelhöhle, eine Operation, welche wegen den vielen Fährlichkeiten, denen der Kranke dabei ausgesetzt ist und der Schwierigkeit, mit welcher im gegebenen Fall über die Nothwendigkeit u. Zweckdienlichkeit der Operation entschieden werden kann, in neuester Zeit sich auf eine kleine Anzahl von Fällen reducirt. Man verrichtet diese Operation entweder sogleich ohne Aufschub nach der Verletzung des Schädelgewölbes oder man hat Ursache noch länger bis zum Eintritt weiterer Symptome zuzuwarten: Früh- und Spät-T. Sogleich soll trepanirt werden bei einem Schädelknochenbruch, bei durchdringendem Knochenspalt, durchdringendem Säbelhieb, eindringenden Stichwunden, Schußwunden am Schädel, Trennung der Nähte; Spät-T. nimmt man vor bei blutigem, eiterigem etc. Erguß unter die harte Hirnhaut, Splitter der innern Glastafel, Losgetrenntsein der harten Hirnhaut, Exostosen, schwammigen Auswüchsen, besonderem localem Leiden der Stirnhöhle. Diese letzteren Indicationen werden aber in neuerer Zeit alle mehr oder weniger bestritten. Methoden der T. gibt es 3, nämlich mit dem Bogentrepan, mit dem Handtrepan und mit dem Osteotom.


Trepang, eine eßbare Holothurie im indischen und Australocean.


Treppe, eine Vorrichtung zum bequemen Aufsteigen von einem niedrigern

zitternd, bebend macht. Tremuliren, beben; Tremulation, Bebung.


Trenck, Franz, Freiherr von der, geb. 1714, Sohn eines k. k. Hauptmanns, aus dem Preußischen stammend, aber in Slavonien begütert, wurde frühe Soldat, mußte aber wegen Insubordination das österr. u. russ. Militär verlassen, stellte im österr. Erbfolgekriege ein Freikorps Panduren u. leistete gute Dienste, schändete aber seinen Namen durch Grausamkeit, Raub u. Ausschweifungen und kam, überdies der Begünstigung einer Meuterei in Slavonien angeklagt, 1746 auf den Spielberg, wo er 1749 st. Sein Vetter, Friedrich, Freiherr von der T., geb. 1726 zu Königsberg, Sohn eines preuß. Generals, diente als Cornet in den Gardes du Corps Friedrichs II., wurde aber wegen eines galanten Verhältnisses zu der Prinzessin Amalie auf die Citadelle von Glatz gesetzt, woraus er sich 1747 befreite; hielt sich in Rußland, Polen und Oesterreich auf, wurde 1753 bei Danzig von preuß. Soldaten aufgehoben und bis 1763 in schwerem Kerker zu Magdeburg festgehalten. Von Friedrich Wilhelm II. erhielt er seine Güter in Preußen zurück, lebte hierauf zu Aachen, Spaa, Mannheim etc., verwickelte sich überall in Händel, ging nach dem Ausbruche der franz. Revolution nach Paris, wo ihn Robespierre 1794 als Agen ten fremder Mächte guillotiniren ließ. Seine Lebensbeschreibung erregte ungeheures Aufsehen, enthält aber sicher manche Unwahrheit; Graf Schlabrendorf, der ihn zu Paris kennen lernte, versichert, daß dem T. das Lügen zur zweiten Natur gewesen sei.


Trendelenburg, F. Adolf, Philosoph und geistreicher Schriftsteller, geb. 1802 zu Eutin, 1833 Professor an der Berliner Universität, derzeit auch Secretär der Akademie der Wissenschaften, suchte dem philosophischen Babel unserer Zeit dadurch ein Ende zu machen, daß er auf Verständigungspunkte in der alten, namentlich aristotelischen Excerpta ex organo Aristotelis, Berlin 1836 u. a. m.) Philosophie hinwies, jedoch ohne einen besondern Erfolg. Veröffentlichte neuestens eine Kunstbetrachtung über den Kölner Dom (Köln 1853) sowie eine neue Auffassung der Metaphysik Herbarts (Berlin 1854).


Trent, Fluß in England, bildet nach einem Laufe von 28 Ml. mit der Ouse den Humber.


Trenton, s. Neujersey.


Trentschin, Trencsin, ungar. Comitat, an Mähren gränzend, von der Waag durchflossen, von Ausläufern der Karpathen durchzogen, ist fruchtbar und ungemein reich an Mineralwassern; hat auf 73 □M. 213000 E. Die Hauptstadt T. an der Waag mit 4000 E., hat festes Schloß, Gymnasium der Piaristen. In der Nähe bei Teplicz die berühmten warmen Bäder (T.er Bäder) von 28 bis 32°R., sehr wirksame Schwefelwasser.


Trepanation, in der Chirurgie die kunstgerechte Eröffnung der Schädelhöhle, eine Operation, welche wegen den vielen Fährlichkeiten, denen der Kranke dabei ausgesetzt ist und der Schwierigkeit, mit welcher im gegebenen Fall über die Nothwendigkeit u. Zweckdienlichkeit der Operation entschieden werden kann, in neuester Zeit sich auf eine kleine Anzahl von Fällen reducirt. Man verrichtet diese Operation entweder sogleich ohne Aufschub nach der Verletzung des Schädelgewölbes oder man hat Ursache noch länger bis zum Eintritt weiterer Symptome zuzuwarten: Früh- und Spät-T. Sogleich soll trepanirt werden bei einem Schädelknochenbruch, bei durchdringendem Knochenspalt, durchdringendem Säbelhieb, eindringenden Stichwunden, Schußwunden am Schädel, Trennung der Nähte; Spät-T. nimmt man vor bei blutigem, eiterigem etc. Erguß unter die harte Hirnhaut, Splitter der innern Glastafel, Losgetrenntsein der harten Hirnhaut, Exostosen, schwammigen Auswüchsen, besonderem localem Leiden der Stirnhöhle. Diese letzteren Indicationen werden aber in neuerer Zeit alle mehr oder weniger bestritten. Methoden der T. gibt es 3, nämlich mit dem Bogentrepan, mit dem Handtrepan und mit dem Osteotom.


Trepang, eine eßbare Holothurie im indischen und Australocean.


Treppe, eine Vorrichtung zum bequemen Aufsteigen von einem niedrigern

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[512/0513] zitternd, bebend macht. Tremuliren, beben; Tremulation, Bebung. Trenck, Franz, Freiherr von der, geb. 1714, Sohn eines k. k. Hauptmanns, aus dem Preußischen stammend, aber in Slavonien begütert, wurde frühe Soldat, mußte aber wegen Insubordination das österr. u. russ. Militär verlassen, stellte im österr. Erbfolgekriege ein Freikorps Panduren u. leistete gute Dienste, schändete aber seinen Namen durch Grausamkeit, Raub u. Ausschweifungen und kam, überdies der Begünstigung einer Meuterei in Slavonien angeklagt, 1746 auf den Spielberg, wo er 1749 st. Sein Vetter, Friedrich, Freiherr von der T., geb. 1726 zu Königsberg, Sohn eines preuß. Generals, diente als Cornet in den Gardes du Corps Friedrichs II., wurde aber wegen eines galanten Verhältnisses zu der Prinzessin Amalie auf die Citadelle von Glatz gesetzt, woraus er sich 1747 befreite; hielt sich in Rußland, Polen und Oesterreich auf, wurde 1753 bei Danzig von preuß. Soldaten aufgehoben und bis 1763 in schwerem Kerker zu Magdeburg festgehalten. Von Friedrich Wilhelm II. erhielt er seine Güter in Preußen zurück, lebte hierauf zu Aachen, Spaa, Mannheim etc., verwickelte sich überall in Händel, ging nach dem Ausbruche der franz. Revolution nach Paris, wo ihn Robespierre 1794 als Agen ten fremder Mächte guillotiniren ließ. Seine Lebensbeschreibung erregte ungeheures Aufsehen, enthält aber sicher manche Unwahrheit; Graf Schlabrendorf, der ihn zu Paris kennen lernte, versichert, daß dem T. das Lügen zur zweiten Natur gewesen sei. Trendelenburg, F. Adolf, Philosoph und geistreicher Schriftsteller, geb. 1802 zu Eutin, 1833 Professor an der Berliner Universität, derzeit auch Secretär der Akademie der Wissenschaften, suchte dem philosophischen Babel unserer Zeit dadurch ein Ende zu machen, daß er auf Verständigungspunkte in der alten, namentlich aristotelischen Excerpta ex organo Aristotelis, Berlin 1836 u. a. m.) Philosophie hinwies, jedoch ohne einen besondern Erfolg. Veröffentlichte neuestens eine Kunstbetrachtung über den Kölner Dom (Köln 1853) sowie eine neue Auffassung der Metaphysik Herbarts (Berlin 1854). Trent, Fluß in England, bildet nach einem Laufe von 28 Ml. mit der Ouse den Humber. Trenton, s. Neujersey. Trentschin, Trencsin, ungar. Comitat, an Mähren gränzend, von der Waag durchflossen, von Ausläufern der Karpathen durchzogen, ist fruchtbar und ungemein reich an Mineralwassern; hat auf 73 □M. 213000 E. Die Hauptstadt T. an der Waag mit 4000 E., hat festes Schloß, Gymnasium der Piaristen. In der Nähe bei Teplicz die berühmten warmen Bäder (T.er Bäder) von 28 bis 32°R., sehr wirksame Schwefelwasser. Trepanation, in der Chirurgie die kunstgerechte Eröffnung der Schädelhöhle, eine Operation, welche wegen den vielen Fährlichkeiten, denen der Kranke dabei ausgesetzt ist und der Schwierigkeit, mit welcher im gegebenen Fall über die Nothwendigkeit u. Zweckdienlichkeit der Operation entschieden werden kann, in neuester Zeit sich auf eine kleine Anzahl von Fällen reducirt. Man verrichtet diese Operation entweder sogleich ohne Aufschub nach der Verletzung des Schädelgewölbes oder man hat Ursache noch länger bis zum Eintritt weiterer Symptome zuzuwarten: Früh- und Spät-T. Sogleich soll trepanirt werden bei einem Schädelknochenbruch, bei durchdringendem Knochenspalt, durchdringendem Säbelhieb, eindringenden Stichwunden, Schußwunden am Schädel, Trennung der Nähte; Spät-T. nimmt man vor bei blutigem, eiterigem etc. Erguß unter die harte Hirnhaut, Splitter der innern Glastafel, Losgetrenntsein der harten Hirnhaut, Exostosen, schwammigen Auswüchsen, besonderem localem Leiden der Stirnhöhle. Diese letzteren Indicationen werden aber in neuerer Zeit alle mehr oder weniger bestritten. Methoden der T. gibt es 3, nämlich mit dem Bogentrepan, mit dem Handtrepan und mit dem Osteotom. Trepang, eine eßbare Holothurie im indischen und Australocean. Treppe, eine Vorrichtung zum bequemen Aufsteigen von einem niedrigern

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/513>, abgerufen am 28.04.2024.