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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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hessen-homburg. Oberamt Meisenheim, hat in 26 Dekanaten u. 705 Pfarreien 736000 Seelen. ("Historia diplomatica Trevirensis" von Hontheim; "Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus" von Günther; "Gesta Trevirorum" von Müller u. Wyttenbach.)


Trier, franz. Treves, Hauptstadt des gleichnamigen rheinpreuß. Reg.-Bez., liegt am rechten Ufer der Mosel, hat 26416 meist kathol. E., ist Bischofssitz, hat ein Klerikalseminar, Knabenconvict, Redemptoristencongregation, Mutterhaus barmherziger Schwestern, Gymnasium, Schullehrerseminar, Gewerbsschule, mehre Sammlungen. Der uralte Dom enthält außer anderen Reliquien den hl. Rock; die Liebfrauenkirche ist ein herrliches Werk der goth. Baukunst; von den vielen röm. Alterthümern sind die merkwürdigsten: ein Theil des Domes, eine früher als Schloß, jetzt als Kaserne dienende Basilica, das röm. Thor; Ruinen von Bädern u. ein Amphitheater. T. war in uralter Zeit Hauptort der gallischen Trevirer, wurde nach Cäsar als Augusta Trevirorum ein Hauptwaffenplatz gegen Germanien, Hauptstadt von Gallia secunda, seit 287 n. Chr. die gewöhnliche Residenz der abendländ. Kaiser; sie überdauerte die Stürme der Völkerwanderung, wurde fränkisch und strebte unter den deutschen Kaisern vergebens nach Reichsfreiheit.


Triest, ital. Trieste, reichsunmittelbare Stadt Oesterreichs am Triester Busen des adriat. Meeres, mit 80000 E., geräumigem, durch mehre Forts geschützten Hafen, Hauptplatz des levantin. Handels, Sitz des österr. Lloyd (s. Lloyd, österr.). Schiffswerfte, Fabrikation von Seife, Seide, Wachs, Weinbau. - T., ein alter Ort der Istrier, erhielt als röm. Kolonie den Namen Tergeste, wurde im 6. Jahrh. Bischofssitz (das Bisthum zählt mit der Diöcese Capodistria vereinigt gegenwärtig 235000 Seelen), kam 1202 unter venetian., 1382 unter österr. Herrschaft, begann 1719 von Karl VI. zum Freihafen erklärt aufzublühen und hob sich durch Maria Theresia begünstigt rasch zu einer großen Handelsstadt. 1809 wurde es an Frankreich abgetreten und sank zu einer Stadt von 19000 E. herab; 1818 wurde es dem deutschen Bunde einverleibt, am 2. Okt. 1849 mit einem Gebiete von 1,7 #M. zur reichsunmittelbaren Stadt erhoben; in Bälde wird es durch die Eisenbahn mit Wien und folglich auch mit der Nord- und Ostsee verbunden sein.


Trifolium, lat., Klee, Kleeblatt.


Triftgeld, für Benützung des Triftrechtes oder auch für Nichtausübung desselben.


Triftig, ist ein Schiff, das treibt d. h. wenn es ohne Leitung dem Zuge des Windes oder der Wellen folgt.


Triftrecht, Servitutsberechtigung, über Anderer Grundstücke Vieh (Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen) zu treiben; im einzelnen durch Vertrag od. Sitte sehr verschieden geregelt.


Triga, lat., Dreigespann.


Triglaw, Gott der alten Wenden, als Herr des Himmels, der Erde u. der Unterwelt mit 3 Köpfen dargestellt.


Triglyph od. Dreischlitz, heißt eine der dorischen Säulenordnung eigenthümliche Verzierung des Frieses, am Kopfende der Balken, welche zugleich mit den Metopen (s. d.) das Charakteristische für das Gebälke dieser Säulenordnung bildet.


Trigon, griech., Dreieck; t.al, t.isch, dreieckig; T. alzahlen u. Triangularzahlen, s. figurirte Zahlen.


Trigonometrie, in der Mathematik die Lehre von der Messung der Dreiecke d. h. von der Bestimmung unbekannter Theile eines Dreiecks nach bekannten. Man unterscheidet ebene T. oder T. im engeren Sinne, welche Dreiecke auf ebener Fläche behandelt; sphärische T., welche Dreiecke auf einer Kugeloberfläche, von Bogen größter Kreise gebildet, und sphäroidische T., welche solche auf der Oberfläche eines Sphäroides behandelt. Hierher gehört auch die zuerst durch Lexell begründete Polygonometrie oder die Lehre, aus mehren bekannten Seiten u. Winkeln einer Figur die übrigen unbekannten zu berechnen.


Trigynia, griech., Blüten mit 3 Pistillen, die 3. Ordnung in mehren Klassen des Linneischen Systems.


Trikkala, das alte Tricca, Hauptstadt des gleichnamigen Sandschaks (Thessalien), am Peneus, mit Citadelle, ist Sitz

hessen-homburg. Oberamt Meisenheim, hat in 26 Dekanaten u. 705 Pfarreien 736000 Seelen. („Historia diplomatica Trevirensis“ von Hontheim; „Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus“ von Günther; „Gesta Trevirorum“ von Müller u. Wyttenbach.)


Trier, franz. Trèves, Hauptstadt des gleichnamigen rheinpreuß. Reg.-Bez., liegt am rechten Ufer der Mosel, hat 26416 meist kathol. E., ist Bischofssitz, hat ein Klerikalseminar, Knabenconvict, Redemptoristencongregation, Mutterhaus barmherziger Schwestern, Gymnasium, Schullehrerseminar, Gewerbsschule, mehre Sammlungen. Der uralte Dom enthält außer anderen Reliquien den hl. Rock; die Liebfrauenkirche ist ein herrliches Werk der goth. Baukunst; von den vielen röm. Alterthümern sind die merkwürdigsten: ein Theil des Domes, eine früher als Schloß, jetzt als Kaserne dienende Basilica, das röm. Thor; Ruinen von Bädern u. ein Amphitheater. T. war in uralter Zeit Hauptort der gallischen Trevirer, wurde nach Cäsar als Augusta Trevirorum ein Hauptwaffenplatz gegen Germanien, Hauptstadt von Gallia secunda, seit 287 n. Chr. die gewöhnliche Residenz der abendländ. Kaiser; sie überdauerte die Stürme der Völkerwanderung, wurde fränkisch und strebte unter den deutschen Kaisern vergebens nach Reichsfreiheit.


Triest, ital. Trieste, reichsunmittelbare Stadt Oesterreichs am Triester Busen des adriat. Meeres, mit 80000 E., geräumigem, durch mehre Forts geschützten Hafen, Hauptplatz des levantin. Handels, Sitz des österr. Lloyd (s. Lloyd, österr.). Schiffswerfte, Fabrikation von Seife, Seide, Wachs, Weinbau. – T., ein alter Ort der Istrier, erhielt als röm. Kolonie den Namen Tergeste, wurde im 6. Jahrh. Bischofssitz (das Bisthum zählt mit der Diöcese Capodistria vereinigt gegenwärtig 235000 Seelen), kam 1202 unter venetian., 1382 unter österr. Herrschaft, begann 1719 von Karl VI. zum Freihafen erklärt aufzublühen und hob sich durch Maria Theresia begünstigt rasch zu einer großen Handelsstadt. 1809 wurde es an Frankreich abgetreten und sank zu einer Stadt von 19000 E. herab; 1818 wurde es dem deutschen Bunde einverleibt, am 2. Okt. 1849 mit einem Gebiete von 1,7 □M. zur reichsunmittelbaren Stadt erhoben; in Bälde wird es durch die Eisenbahn mit Wien und folglich auch mit der Nord- und Ostsee verbunden sein.


Trifolium, lat., Klee, Kleeblatt.


Triftgeld, für Benützung des Triftrechtes oder auch für Nichtausübung desselben.


Triftig, ist ein Schiff, das treibt d. h. wenn es ohne Leitung dem Zuge des Windes oder der Wellen folgt.


Triftrecht, Servitutsberechtigung, über Anderer Grundstücke Vieh (Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen) zu treiben; im einzelnen durch Vertrag od. Sitte sehr verschieden geregelt.


Triga, lat., Dreigespann.


Triglaw, Gott der alten Wenden, als Herr des Himmels, der Erde u. der Unterwelt mit 3 Köpfen dargestellt.


Triglyph od. Dreischlitz, heißt eine der dorischen Säulenordnung eigenthümliche Verzierung des Frieses, am Kopfende der Balken, welche zugleich mit den Metopen (s. d.) das Charakteristische für das Gebälke dieser Säulenordnung bildet.


Trigon, griech., Dreieck; t.al, t.isch, dreieckig; T. alzahlen u. Triangularzahlen, s. figurirte Zahlen.


Trigonometrie, in der Mathematik die Lehre von der Messung der Dreiecke d. h. von der Bestimmung unbekannter Theile eines Dreiecks nach bekannten. Man unterscheidet ebene T. oder T. im engeren Sinne, welche Dreiecke auf ebener Fläche behandelt; sphärische T., welche Dreiecke auf einer Kugeloberfläche, von Bogen größter Kreise gebildet, und sphäroidische T., welche solche auf der Oberfläche eines Sphäroides behandelt. Hierher gehört auch die zuerst durch Lexell begründete Polygonometrie oder die Lehre, aus mehren bekannten Seiten u. Winkeln einer Figur die übrigen unbekannten zu berechnen.


Trigynia, griech., Blüten mit 3 Pistillen, die 3. Ordnung in mehren Klassen des Linnéischen Systems.


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[518/0519] hessen-homburg. Oberamt Meisenheim, hat in 26 Dekanaten u. 705 Pfarreien 736000 Seelen. („Historia diplomatica Trevirensis“ von Hontheim; „Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus“ von Günther; „Gesta Trevirorum“ von Müller u. Wyttenbach.) Trier, franz. Trèves, Hauptstadt des gleichnamigen rheinpreuß. Reg.-Bez., liegt am rechten Ufer der Mosel, hat 26416 meist kathol. E., ist Bischofssitz, hat ein Klerikalseminar, Knabenconvict, Redemptoristencongregation, Mutterhaus barmherziger Schwestern, Gymnasium, Schullehrerseminar, Gewerbsschule, mehre Sammlungen. Der uralte Dom enthält außer anderen Reliquien den hl. Rock; die Liebfrauenkirche ist ein herrliches Werk der goth. Baukunst; von den vielen röm. Alterthümern sind die merkwürdigsten: ein Theil des Domes, eine früher als Schloß, jetzt als Kaserne dienende Basilica, das röm. Thor; Ruinen von Bädern u. ein Amphitheater. T. war in uralter Zeit Hauptort der gallischen Trevirer, wurde nach Cäsar als Augusta Trevirorum ein Hauptwaffenplatz gegen Germanien, Hauptstadt von Gallia secunda, seit 287 n. Chr. die gewöhnliche Residenz der abendländ. Kaiser; sie überdauerte die Stürme der Völkerwanderung, wurde fränkisch und strebte unter den deutschen Kaisern vergebens nach Reichsfreiheit. Triest, ital. Trieste, reichsunmittelbare Stadt Oesterreichs am Triester Busen des adriat. Meeres, mit 80000 E., geräumigem, durch mehre Forts geschützten Hafen, Hauptplatz des levantin. Handels, Sitz des österr. Lloyd (s. Lloyd, österr.). Schiffswerfte, Fabrikation von Seife, Seide, Wachs, Weinbau. – T., ein alter Ort der Istrier, erhielt als röm. Kolonie den Namen Tergeste, wurde im 6. Jahrh. Bischofssitz (das Bisthum zählt mit der Diöcese Capodistria vereinigt gegenwärtig 235000 Seelen), kam 1202 unter venetian., 1382 unter österr. Herrschaft, begann 1719 von Karl VI. zum Freihafen erklärt aufzublühen und hob sich durch Maria Theresia begünstigt rasch zu einer großen Handelsstadt. 1809 wurde es an Frankreich abgetreten und sank zu einer Stadt von 19000 E. herab; 1818 wurde es dem deutschen Bunde einverleibt, am 2. Okt. 1849 mit einem Gebiete von 1,7 □M. zur reichsunmittelbaren Stadt erhoben; in Bälde wird es durch die Eisenbahn mit Wien und folglich auch mit der Nord- und Ostsee verbunden sein. Trifolium, lat., Klee, Kleeblatt. Triftgeld, für Benützung des Triftrechtes oder auch für Nichtausübung desselben. Triftig, ist ein Schiff, das treibt d. h. wenn es ohne Leitung dem Zuge des Windes oder der Wellen folgt. Triftrecht, Servitutsberechtigung, über Anderer Grundstücke Vieh (Pferde, Rindvieh, Schafe, Ziegen) zu treiben; im einzelnen durch Vertrag od. Sitte sehr verschieden geregelt. Triga, lat., Dreigespann. Triglaw, Gott der alten Wenden, als Herr des Himmels, der Erde u. der Unterwelt mit 3 Köpfen dargestellt. Triglyph od. Dreischlitz, heißt eine der dorischen Säulenordnung eigenthümliche Verzierung des Frieses, am Kopfende der Balken, welche zugleich mit den Metopen (s. d.) das Charakteristische für das Gebälke dieser Säulenordnung bildet. Trigon, griech., Dreieck; t.al, t.isch, dreieckig; T. alzahlen u. Triangularzahlen, s. figurirte Zahlen. Trigonometrie, in der Mathematik die Lehre von der Messung der Dreiecke d. h. von der Bestimmung unbekannter Theile eines Dreiecks nach bekannten. Man unterscheidet ebene T. oder T. im engeren Sinne, welche Dreiecke auf ebener Fläche behandelt; sphärische T., welche Dreiecke auf einer Kugeloberfläche, von Bogen größter Kreise gebildet, und sphäroidische T., welche solche auf der Oberfläche eines Sphäroides behandelt. Hierher gehört auch die zuerst durch Lexell begründete Polygonometrie oder die Lehre, aus mehren bekannten Seiten u. Winkeln einer Figur die übrigen unbekannten zu berechnen. Trigynia, griech., Blüten mit 3 Pistillen, die 3. Ordnung in mehren Klassen des Linnéischen Systems. Trikkala, das alte Tricca, Hauptstadt des gleichnamigen Sandschaks (Thessalien), am Peneus, mit Citadelle, ist Sitz

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 518. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/519>, abgerufen am 29.04.2024.